Melodramatisch
Reise mit EmmaEmma, rüstige Rentnerin und aktiv in den sozialen Medien, möchte noch einmal die Orte bereisen, an denen sie einst mit Paul, ihrer großen Liebe, glücklich gewesen st. Doch ein Oberschenkelbruch setzt sie ...
Emma, rüstige Rentnerin und aktiv in den sozialen Medien, möchte noch einmal die Orte bereisen, an denen sie einst mit Paul, ihrer großen Liebe, glücklich gewesen st. Doch ein Oberschenkelbruch setzt sie außer Gefecht. Liv, ihre Enkelin, soll stattdessen diese Reise unternehmen und über Instagram wird Emma die Reiseroute verfolgen. In Irland, dem Land der Elfen und Trolle, scheint für Liv das Glück zum Greifen nah zu sein, denn mit Liam begegnet ihr ein Mann, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Sie planen eine gemeinsame Weiterreise, aber Liam lässt Liv einfach im Regen stehen...
Das duftig leichte Blütencover verströmt Romantik pur, lässt auf große Gefühle in Paris hoffen und stellt den Beginn einer wunderschönen Liebesgeschichte dar....so meine ersten Gedanken.
Aber die werden leider eines Besseren belehrt, denn Paris und der Eiffelturm spielen hier im Buch leider nur eine klitzekleine, fast unwichtige Rolle.
Vielmehr sind es schwere Themen, die im Buch vorherrschen und von Trauer, Verlust, Enttäuschung und Schuld erzählen. Das verleiht dem Roman einen negativen Touch, der sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht und sogar Liv mit angezogener Handbremse durch die Erzählung schickt. Sie schafft es leider nicht, die Leser:innen mit ins Boot zu holen. Es ist vielmehr ein Wechselspiel aus versuchter Annäherung und dem immer wieder Abstoßen, das es so schwer macht, sich in sie hinein zu versetzen.Das Gleiche gilt für Liam, der fast bis zum Schluss verschlossen und mysteriös bleibt.
Einzig Emma kann mit ihrer warmherzigen Art sofort überzeugen und teilt mit den Leser:innen ihre Gedanken und Gefühle.
Die Handlung spielt zu 2/3 in Irland, ist schon fast als tragisch zu bezeichnen und von Melancholie umweht. Für eine Liebesgeschichte ist mir das zu düster und schwer - es fehlen die Schmetterlinge im Bauch, das Kribbeln und der Kloß im Hals, wenn man dem jeweils Anderen gegenübersteht.
Ich bin mit ganz anderen Vorstellungen an das Buch herangegangen, auch weil Cover und Klappentext mir etwas suggerieren, das so nicht stattfindet.
Schweren Herzens vergebe ich daher 2,5 Sternchen, da es zwar einige gute Ansätze im Roman zu finden gibt, diese aber nicht ganz so geschickt ausgearbeitet worden sind, um mich zu überzeugen. Schade