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Veröffentlicht am 24.10.2020

Gleicht einer therapeutischen Sitzung

Der innere Gegenspieler
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Uwe Böschemeyer setzt sich in seinem Buch "Der innere Gegenspieler" mit der ständigen inneren Aufruhr auseinander, die in jedem Menschen zu finden sind. Während auf der einen Seite das Gute, Positive überwiegt, ...

Uwe Böschemeyer setzt sich in seinem Buch "Der innere Gegenspieler" mit der ständigen inneren Aufruhr auseinander, die in jedem Menschen zu finden sind. Während auf der einen Seite das Gute, Positive überwiegt, ist da auf der anderen Seite ein Negativum, das immer wieder trübe Gedanken sät.

Bei Böschemeyer bekommen diese Konkurrenten einen Namen, nämlich der "Lebensbejaher" und der "Lebensverneiner". Und genau da setzen meine Probleme schon mit dem Buch an, denn Böschemeyer lässt auch Freud'sche Theorien mit in seinem Buch einfließen und es wird für mich immer mehr zu einer tiefenpsychologisch fundierten Sitzung einer psychotherapeutischen Behandlung.

Von der Bekämpfung der beiden Widersacher im Inneren eines Jeden ist nicht mehr viel zu finden, vom Suchen und Finden des Sinns des Lebens bleibt nichts weiter übrig als ein großer Berg fachlicher Ratschläge, die ich nicht gewollt habe und die ich in dieser Form nicht brauche.

Einige Ansätze im Buch sind wirklich gut, aber vieles ist mir einfach zu fachlich, zu gewollt, zu analysierend. Der Autor spricht in seinem Buch oft von Ausgewogenheit, Einsicht und freundlicherer Anschauung - diese Dinge kann man sehr gut im eigenen Alltag integrieren und umsetzen. Manchmal hat man das Gefühl, vom Autor in eine Opferrolle gedrängt zu werden, aus der man sich erst einmal wider befreien muss.

Ich kann mit dem Buch nicht wirklich viel anfangen, werte es aber neutral mit drei Sternchen, denn wie gesagt, ein paar Ansätze gefallen mir ganz gut, aber mir ist das Buch einfach zu wissenschaftlich und fachlich .

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Plausch überm Gartenzaun

Die Olive und wir
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Traudi und Hugo Portisch sind in der Toskana unterwegs, als sie ein Streik der Tankwarte dazu zwingt, in Benevento bei Freunden Rast zu machen. Und wie das Leben so spielt kommt es erstens anders und zweitens ...

Traudi und Hugo Portisch sind in der Toskana unterwegs, als sie ein Streik der Tankwarte dazu zwingt, in Benevento bei Freunden Rast zu machen. Und wie das Leben so spielt kommt es erstens anders und zweitens als man denkt, denn aus der fixen Idee, mal eben ein Haus in der Toskana zu kaufen, wird ruckzuck ein handfester Plan und das Ehepaar macht Nägel mit Köpfen.

Aus der Ruine eines alten Bauernhauses wird ihr gemütliches Zuhause, Traudi und Hugo lernen mit den Eigenarten der italienischen Nachbarn umzugehen, die Sprachbarriere wird auch bald umschifft und so entsteht nach und nach der gelebte Traum von Dolce Vita.

Die Episoden werden von Trudi und Hugo wechselseitig erzählt, die Kapitel sind mit toskanischen Sprichwörtern betitelt und mit viel Augenzwinkern und guter Laune formt sich nach und nach das Abbild des Idylls in der Toskana.

Der Einstieg ins Buch ist etwas holprig, man braucht ein wenig, um mit dem Schreib- & Erzählstil warm zu werden, aber dann liest es sich ziemlich locker von der Hand weg. Bei aller Liebenswürdigkeit des Ehepaares Portisch wirken mir manche Szenen einfach zu verklärt und zu romantisiert. Auch fehlen mir Fotos von Land und Leuten, von der Verwandlung der Bauruine zum Traumdomizil und von der zauberhaften Landschaft - dieses Buch wäre doch geradezu prädestiniert für beeindruckende Aufnahmen, die beim Leser Fernweh und Reiselust wecken.

Die Erzählung gleicht eher einem zwanglosen Plausch unter Nachbarn überm Gartenzaun, der mit kleinen Anekdoten gespickt ist. Für einen netten Lesenachmittag gut geeignet, aber nicht ganz das, was ich erwartet habe.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Wer die Kostbarkeit des Augenblicks entdeckt, findet das Glück des Alltags (Adalbert Stifter)

Mein Weihnachten
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Mit ihrem Buch "Mein Weihnachten " führt uns die Spitzköchin Johanna Maier durch die Wunderfunkelgitzerzauberzeit und erinnert sich an Weihnachten in ihrer Kindheit im Salzburger Land, erweckt Bräuche ...

Mit ihrem Buch "Mein Weihnachten " führt uns die Spitzköchin Johanna Maier durch die Wunderfunkelgitzerzauberzeit und erinnert sich an Weihnachten in ihrer Kindheit im Salzburger Land, erweckt Bräuche und Traditionen wieder zu neuem Leben und zeigt dem Leser, wie eine echte Alpenweihnacht bei ihr Zuhause aussieht.

Dabei breitet sie ganz weit ihre Arme aus, heißt den Leser herzlich willkommen in den Bergen und gibt ihm so das Gefühl, bei ihr Gast zu sein und mit ihr durch den tiefverschneiten Winterwald zu stapfen, mit ihr am Basteltisch zu sitzen und der Kreativität freien Lauf zu lassen und man darf ihr über die Schulter schauen, wenn es bei ihr auf dem Herd köchelt und schmurgelt, aus den Töpfen sich unglaublich wohlriechende Aromen verteilen und über allem liegt der köstliche Duft von Weihnachten .



Unterteilt in die Kapitel

- Weihnachten in meiner Kindheit

- Weihnachten mit meinen Kindern

- Weihnachten mit meinen Enkerln und

- Mein Weihnachtesmenü

darf man mit Johanna die wohl schönste Zeit des Jahres gemeinsam erleben, wunderschönen Weihnachtsgeschichten und -gedichten lauschen und mit ihr gemeinsam traditionelle Weihnachtslieder singen.

Die Rezepte für die Schmankerl sind alle leicht verständlich aufgeschrieben und sowohl für Anfänger am Herd als auch für Kochvirtuosen schnell umzusetzen, sodass die schmackhaften Gerichte auch auf dem heimischen Tisch präsentiert werden können. Dabei reichen die Köstlichkeiten über traditionelle Mettensuppe, über Buchteln bis hin zum geschmorten Rehbraten. Jedes Gericht wird ansprechend mit einem großformatigem Farbfoto perfekt in Szene gesetzt.

Süßes Naschwerk darf an Weihnachten nicht fehlen und die Rezepte von Plätzchen, Torten und Winter-Wohlfühltee sind ebenfalls kinderleicht nachgemacht.

Besonders angetan haben es mir die Bastelanleitungen, denn hier merkt man, wie sehr Johanna Maier Familienmensch ist und mit wieviel Leidenschaft sie die Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest trifft. Mit einfachsten Mitteln wird ein Kerzenhalter aus Rinde oder Vogelfutter gefertigt, Bienenwachskerzen oder (mein Highlight) Eiskerzen sorgen für stimmungsvolles Licht. Wer es nachhaltig mag, der darf sich gerne das Geschenkpapier nach Anleitung von Johanna Meier selbst bedrucken .

Die vielen winterlichen Fotos zaubern echte Weihnachtsstimmung, lassen die Augen vor Vorfreude glitzern und stimmen perfekt auf die Advents- & Weihnachtszeit ein.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Glück hinein, Unglück hinaus

Nächte zwischen der Zeit
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In den 12 Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem Drei-Königs-Tag sind die Geister los und es gibt im Alpenraum unendlich viele Bräuche und Sitten, die sich mit den sagenhaften Raunächten befassen.

Autor ...

In den 12 Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem Drei-Königs-Tag sind die Geister los und es gibt im Alpenraum unendlich viele Bräuche und Sitten, die sich mit den sagenhaften Raunächten befassen.

Autor Christoph Frühwirth lädt den Leser ein, mit ihm die Zeit um den Jahreswechsel zu erleben, wenn die Nächte wieder länger werden, dem Alten Lebewohl gesagt und das Neue mit offenen Armen empfangen wird.

Für die Nächte zwischen der Zeit hat er Raunachgeschichten, Sagen und Märchen aber auch Rezepte und Räucherrituale zusammengetragen, die die bösen Geister vertreiben und Neuanfang, Glück und Mut für das kommende Jahr bewirken sollen.

Die Anleitungen zum Räuchern sind leicht verständlich aufgeschrieben, die Bedeutungen der Räuchermischungen werden gut erklärt und mit dem leeren Tagebuchseiten für jede einzelne Raunacht bleibt genügend Freiraum, um den eigenen Gedanken nachzuhängen, sie aufzuschreiben und so über Vergangenes nachzudenken und Platz zu machen für das neue Jahr.

Die traditionellen Rezepte versprechen süße Naschereien, bodenständiges Essen und lassen sich einfach nachkochen bzw. backen.

Ansprechende Fotos ergänzen dieses kleine Büchlein perfekt, sorgen für eine heimelige Atmosphäre und sorgen für winterlichen Flair.

Ein schöner Schmöker für die Zeit, in der die Nächte länger werden und Hexen, Geister und Dämonen ihr Unwesen treiben.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Süße Verführung

Das kleine Buch: Die Geschichte der Original Salzburger Mozartkugel
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Als Kind habe ich diese Nascherei von meinem Großvater von einer Reise nach Salzburg als süßes Souvenir mitgebracht bekommen. Seit diesem Tag schlägt mein Herz für diese kleine Kugel der süßen Glückseligkeit.

Dass ...

Als Kind habe ich diese Nascherei von meinem Großvater von einer Reise nach Salzburg als süßes Souvenir mitgebracht bekommen. Seit diesem Tag schlägt mein Herz für diese kleine Kugel der süßen Glückseligkeit.

Dass es sich aber nur um das Original handelt, wenn die Nascherei in silberner Folie mit blauem Aufdruck verpackt ist, das war mir neu. Die anderen Mozartkugeln dürfen sich zwar so nennen, weil es kein Patent gibt - das hat der Erfinder vergessen anzumelden, aber die "Original Salzburger Mozartkugel" darf nur in der Konditorei Fürst verkauft werden.

Das kleine Büchlein ist informativ und kurzweilig, entführt in die Geschichte der Kugel, die die Gaumen dieser Welt erfreut und befasst sich auch ausführlich mit dem Innenleben der Nascherei. Wissenswertes rund um die kleine Praline, die mit einem Holzstäbchen in Schokolade getunkt wird, sowie ein paar Fotoakzente ergänzen dieses Büchlein perfekt.

Damit kleine Naschkatzen auch im siebten Naschhimmel schweben können, gibt es noch das Rezept für Topfen-Mozart-Knödel als Schmankerl dazu.

Sooo lecker

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