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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2017

Fernab einer schönen Romanze

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Bea arbeitet in einem kleinen Braunschweiger Verlag, LOVE BOKKs, der sich hauptsächlich auf Liebesromane spezialisiert hat.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht alle Autoren dem kleine Verlag den ...

Bea arbeitet in einem kleinen Braunschweiger Verlag, LOVE BOKKs, der sich hauptsächlich auf Liebesromane spezialisiert hat.
Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht alle Autoren dem kleine Verlag den Rücken kehren und zu renommierten Verlagen überlaufen würde. So liegt der kleine Verlag plötzlich auf dem Trockenen und japst nach Luft.
Die Rettung naht in Form des Autors Tim Bergmann, dessen Dystopie dem Verlag die Eisen auf dem Feuer holen soll..
Gemeinsam mit Bea begibt sich Tim mehr oder weniger freiwillig auf Lesereisee und erlebt so manche Überraschung...

Angefixt durch die vielen guten Kritiken war ich  ganz gespannt auf diesen Liebesroman. Leider muss ich sagen, dass er weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist.
Die Geschichte um Bea und Tim plätscherte vor sich hin, ein Spannungsbogen fehlte hier gänzlich. Die Geschichte kam einfach nicht in Fahrt und benötigte knapp 150 Seiten, um überhaupt auf den Punkt zu kommen.
Die Charaktere sind war nett ausgearbeitet, aber es fehlt hier eindeutig an Tiefgang.
Zu viele Nebenschauplätze ergaben auch noch eine Art Unruhe im Buch, die es meiner Meinung nicht bedurft hätte.
Von Romantik und Liebe fehlte mir jegliche Spur.

Das Buch ist zu seicht, zu langatmig und irgendwie ohne Handlung.

Leider keine Leseempfehlung


Ich bedanke mich herzlich bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 03.06.2017

Eine Tragische Familiengeschichte, einmal ganz anders erzählt

Das Foto
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Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer ...

Ein türkischer Mitarbeiter der Ver- und Entsorgung findet im Mülleimer ein altes Schwarz-Weiß-Foto und ist fasziniert von der Frau und dem Kind, welche ihn traurig anblicken.
Er ahnt nicht, dass er einer tragischen Familiengeschichte auf die Spur gekommen ist...

Elva Scheuermann hat mit ihren Roman "Das Foto" eine tollen Roman über die tragische Familiengeschichte von Gustav Kerzinger geschrieben, der durch seine unaufgeregte Schreibweise besticht. Klare Wort bringen vieles auf den Punkt, was in der Nachkriegsgeneration verschwiegen blieb.
Als ungeliebtes Kind musste er die Launen der Steifmutter ertragen und fühlte sich minderwertig. Das ändert sich, als Gustav durch das Nazi-Regime Anerkennung und Selbstverstrauen findet. Als Mitläufer verbringt er die Kriegstage an der Front und wird schließlich Gefangener der Army.
Den Tod seiner geliebten Lene und seines Sohnes Hans hat er nie verwunden, das bekommt auch seine zweite Frau Käthe zu spüren, da sie zeit ihres Lebens mit Gustav immer mit dem Foto und der Liebe zu Lene konkurrieren muss.

Aus verscheiden Perspektiven erzählt, bekam ich einen Einblick in die vielen Lebensstationen von Gustav Kerzinger und lernte so einen Mann kenne, der ein Leben lang auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit, Heimat und dem eigentlichen Leben war.

Das Buch überzeugt durch eine schonungslose Ehrlichkeit, die aber niemals ketzerisch wirkt. Die Gefühle und Gedanken sind mit einfühlsamen Worten beschrieben, so dass auch für mich immer nachvollziehbar war, was die Protagonisten zu ihrem Denken und Handeln bewogen hat.
Ein pathetischer Roman, der ganz ohne Heldentum auskommt und doch durch seine Schlichtheit besticht.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ostseefeeling pur !

Sommer mit Lilo
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Was passiert, wenn eine bodenständige Enddreißigerin eine wunderschöne Kate auf Hiddensee kauft und plötzlich ihre Hippiemutter bei ihr einzieht ?

Malerin Theresa hat ihr Herz an eine alte Fischerkate ...

Was passiert, wenn eine bodenständige Enddreißigerin eine wunderschöne Kate auf Hiddensee kauft und plötzlich ihre Hippiemutter bei ihr einzieht ?

Malerin Theresa hat ihr Herz an eine alte Fischerkate auf Hiddensee verloren und dieses Kleinod spontan gekauft.

Trotz relativ hoher Renovierungskosen lässt sie sich nicht zurückschrecken und steckt ihre ganze Kraft und Leibe in ihr neues Zuhause. Sie weiß, dass sie endlich angekommen ist und fühlt sich pudelwohl.

Doch dann steht plötzlich ihre Mutter Lilo vor der Tür- die so anders ist , als alle anderen Mütter. Für Lilo ist die Zeit in den70ern stehen geblieben. Sie ist ein echter Hippie

Es beginnt die Zeit des Zusammenraufens und des Aufarbeitens und letztendlich finden Mutter und Tochter eine Möglichkeit, das zusammen wächst, was zusammen gehört.



"Sommer mit Lilo" ist ein herrlich erfrischender Sommerroman, der mit viel Liebe zur Ostsee, der Insel Hiddensee und mit viel Herzenswärme geschrieben wurde. Die kleinen Sorgen und Nöte, die in einer Mutter-Tochter-Beziehung stecken sind ebenso liebevoll und manchmal mit einem Augenzwinkern beschrieben, wie die Wesenszüge der Protagonisten. Die Reibereien zwischen Mutter und Tochter dürften manch einem Leser bekannt vorkommen, sind sie doch aus dem Alltag gegriffen und man kann sich wunderbar mit der einen oder anderen Szene identifizieren

Auch tragen die wunderschönen Beschreibungen der Ostseelandschaft und der Insel zum Zauber des Buches bei - ich konnte den Sand zwischen den Zehen spüren, hatte den leichten salzigen Geschmack der Seeluft auf den Lippen, der Wind streichelte sanft meine Haut.

Dieses Buch ist perfekt für alle, die die Ostsee lieben, sich gerne an den Ostseestrand träumen und eine gute Geschichte mit Herz mögen.

Fazit: kurzweiliges Lesevergnügen, das Lust auf Hiddensee und Ostseeurlaub macht



Ich danke NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 29.05.2017

Traumhaft schön und poetisch

Die Galerie der Düfte
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Johanna liebt ihre kleine Sternwarte- ein kleines Lädchen, in dem sie selbst gesiedete Seifen, wohlriechende Düfte und allerlei andere liebevoll ausgesuchte Dinge verkauft. Sie möchte so gerne ihr Angebot ...

Johanna liebt ihre kleine Sternwarte- ein kleines Lädchen, in dem sie selbst gesiedete Seifen, wohlriechende Düfte und allerlei andere liebevoll ausgesuchte Dinge verkauft. Sie möchte so gerne ihr Angebot erweitern und schreibt die Officina Profumo die Santa Maria Novella in Florenz an, um deren edle Produkte auch in ihrem Laden zu verkaufen.

Nach einer Absage nimmt sie das Zepter in die Hand und reist nach Florenz, um dort erneut ihr Anliegen vorzubringen.

Doch was sie in den lebendigen Gassen, die herrlich nach Kräutern, Potpourris und edlen Seifen duften, erwartet, hat sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt.Die Begegnungen mit einem ungleichen Brüderpaar lassen nicht nur ihr Herz stolpern, auch ihr Leben beginnt plötzlich zu schwanken und nimmt Kurs in eine andere Richtung...



Julia Fischers Roman "Die Galerie der Düfte" lädt ein, in die Welt der Düfte und Aromen einzutauchen, der Liebe und dem Herzen zu folgen und verführt mit einem wahrhaft poetischem Schreibstil.

Selten habe ich ein Buch so sehr genossen, wie dieses - der Schreibstil hab mich von der ersten Seite an verzaubert. Die Düfte und Aromen waren alle so wundervoll beschrieben, so dass ich beim Lesen ein imaginäres Dufterlebnis hatte.

Alle Charaktere sind wirklich mit Herz und Seele skizziert - sie wirkten plastisch, glaubhaft und haben sich nach und nach in mein Herz geschlichen. Besonders gelungen finde ich die kleine Lucie, deren kindliches Gemüt dieses Buch zu einem echten Herzensbuch werden lässt.

Diese Geschichte lebt von der ausführlichen Recherche, die die Autorin in Florenz mit viel Herzblut durchgeführt hat. Man merkt, dass sie nicht nur eine Liebesgeschichte um die Protagonisten geschrieben, sondern auch eine Liebeserklärung an Florenz und seine Düfte mit in dieses Buch eingeflochten hat.

Ich kann dieses wundervolle Buch nur weiterempfehlen - leider kann ich nur 5 Sternchen vergeben, 10 hätte es verdient !

Veröffentlicht am 22.05.2017

Thailands Geschichte ohne Glanz und Gloria

Das Geheimnis des Schmetterlings
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Lena war schon immer fasziniert von der Geschichte des alten Thailands und so ist sie voller Freude, als ihr ein altes Manuskript in die Hände fällt und sie es übersetzen kann.
Sie taucht immer mehr in ...


Lena war schon immer fasziniert von der Geschichte des alten Thailands und so ist sie voller Freude, als ihr ein altes Manuskript in die Hände fällt und sie es übersetzen kann.
Sie taucht immer mehr in das antike Thailand des 17. Jahrhunderts ein und verschmilzt so mit der Geschichte, die die Schreiberin für die Nachwelt aufgeschrieben har.
Doch Lena merkt, dass die Vergangenheit aus Siam auch ihre eigene Vergangenheit betrifft und so kommen Dinge hervor, die Lena längst verdrängt hat.
Lena muss nun gegen ihre eigenen Geister kämpfen....


"Das Geheimnis des Schmetterling" ist an und für sich eine faszinierende Reise in das antike Thailand.
Die Beschreibungen von Siam sind sehr bildlich und fast könnte man meinen, dass man vor Ort ist, um die ganze Herrlichkeit zu genießen,
Leider wurde mir die Geschichte zu langatmig und es waren für meinen Geschmack zu viel Politik und Intrigen verwebt, so dass ich ab und an ein wenig Glanz und Gloria vermisst habe.
Auch waren mir die Beschreibungen von machen Szenen zu brutal .- sie hätten eher in einen Krimi gepasst und störten hier mein Lesebild.


Das Cover hatte mich zum Lesen des Buches verführt und ich dachte, dass die Brücke auf dem Foto mir ebenfalls eine solche zum Übergang der beiden Zeitebenen werden würde.
Ich bin leider nicht ganz in der Geschichte angekommen und das bedauere ich sehr. Denn die Grundidee fasziniert mich und in der Recherche der Autorin liegt sehr viel Herzblut.
Ich hatte aber irgendwie etwas anderes erwartet - eine Geschichte ähnlich "Anna und der König von Siam" . Daher bin ich mit falschen Vorstellungen an dieses Buch herangegangen.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung ich würde sagen - macht euch selbst ein Bild, denn die Geschichte an und für sich ist schillernd und birgt für den einen oder anderen sicherlich berauschende Lesemomente.