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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

Die Rezepte sind toll, nur leider schwer lesbar

Die besten Rezepte für den Schnellkochtopf
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Das Buch bietet zunächst eine gut verständliche Einführung in die Nutzung eines Schnellkochtopfes; dem folgen Rezepte, die allesamt sehr modern und appetitlich daherkommen.Hauptsächlich handelt es sich ...

Das Buch bietet zunächst eine gut verständliche Einführung in die Nutzung eines Schnellkochtopfes; dem folgen Rezepte, die allesamt sehr modern und appetitlich daherkommen.Hauptsächlich handelt es sich um speichelflusserhöhende Rezepte aus der ganzen Welt, viele aus dem asiatischen Raum, aber auch fast heimische.

Von verschiedenen Stampf, über verschiedene Curries, beispielsweise scharfes Schweinefleischcurry, Kokoscurry mit Rind, Hähnchencurry Tikka Masala, über Lamm-Reis-Bällchen, Mexikanischem Lammtopf, bis zu Pulled Pork, Schweinerippchen mit Krautsalat, Beef Ribs und Zitronenspeise findet man nur Rezepte, die das Zeug zum nächsten Lieblingsrezept haben.

Die Rezepte, jeweils mit ganzseitigem Foto der fertigen Speise, wurden gut erklärt und lassen sich auch ganz einfach nachkochen.

Eigentlich ein ganz tolles Kochbuch, das leider eine vollkommen überflüssige Schwäche aufweist und für mich das Buch nur mit unnötigem Aufwand nutzen läßt. Die Zutatenliste läßt sich noch gut mit Lesebrille lesen, die Zubereitung, Serviervorschläge und Hinweise nur mit zusätzlicher Hilfe einer Lupe. Die Buchstaben sind so zierlich und dünner als haarfein und auch der Kontrast von grauer Schrift zu beigemelliertem Untergrund macht es da nicht leichter. Für mich ist dieses Buch daher leider eher anstrengend als alltagstauglich und führt auch bei meiner Bewrtung zu der Abwertung um einen Stern.

Veröffentlicht am 30.09.2019

mittelprächtig

Die Ameisenfrau
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Der Thriller thematisieiert kollektive Intelligenz, Selbststeuerung der Systeme, ein manipulierende Organisation sowie eine Verschwörungstheorie.
Mittendrin wird von der Ameisenforscherin Lena Bondroit, ...

Der Thriller thematisieiert kollektive Intelligenz, Selbststeuerung der Systeme, ein manipulierende Organisation sowie eine Verschwörungstheorie.
Mittendrin wird von der Ameisenforscherin Lena Bondroit, der Ameisenfrau erzählt, die als Zeugin eines Mordes in weitere Verwicklungen hineingezogen wird.


Erzählt wird der 391-seitige Thriller in insgesamt 74 Kapiteln, wobei manche neu begonnenen Kapitel einfach die Handlung weitererzählen. Die wohl gewollte schnelle Taktung hat für mich nicht zu einer Steigerung der Spannung führen können. Passagenweise fand ich diesen Roman spannend, andere Abschnitte eher breitgetreten und unglaubwürdig. Ich muß gestehen, dass ich kein besonderer Fan von Verschwörungstheorien bin und fand die hier ausgebreitete für mich wenig überzeugend. Einiges, wie beispielsweise die Enttarnung einer Agentin oder das von mir befürchtete, etwas zu schmalzglatte Ende.
Als besondere Highlights für mich würde ich die Passagen zu verschiedenen Ameisenstämmen nennen, zu denen ich auch zum Teil schon mehrere Berichte gesehen und gelesen habe und die hier gemachten Darstellung interessant fand.
Der Thriller hat durchaus interessante Idee transportiert, hat mich mittelprächtig unterhalten, konnte mich aber nicht wirklich packen, überzeugen oder gar begeistern;

Veröffentlicht am 28.09.2019

wertvoller und hilfreicher Ratgeber

Ur-Obst
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Seit ungefähr vier Jahrzehnten widmet sich der Autor beruflich sehr engagiert der Nachzucht und dem Erhalt alter, heimischer und ursprünglicher Obstsorten, die er als "Ur-Obst" bezeichnet.

Diese ursrünglichen ...

Seit ungefähr vier Jahrzehnten widmet sich der Autor beruflich sehr engagiert der Nachzucht und dem Erhalt alter, heimischer und ursprünglicher Obstsorten, die er als "Ur-Obst" bezeichnet.

Diese ursrünglichen Obstarten verfügen über eine besonders hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten, Schädlinge und Missstände, sind wurzel- und samenecht. Viele der vorgestellten Sorten weisen eine Maximalhöhe von 3 Metern auf, sind also auch für kleine Gärten geeignet, dabei pflegeleicht, müssen nicht zurückgeschnitten werden.

In diesem Buch stellt Norbert Kleinz neben einer guten Einführung in das Thema samt Hinweisen zu Pflanzung und Pflege sowie Krankheiten und Schädlingen, 200 Ur-Obst-Sorten vor, unterteilt in die Kapitel Äpfel, Birnen, Kirschen und Weichseln, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen, Quitten, Feigen, Schalenobst ( Haselnüsse, Walnüsse und Mandeln), Weinreben, Brombeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren, Sanddorn, Herlitzen ( Kornelkirsche, Dirndl), Edel-Ebereschen, Mehlbeeren, Maulbeeren sowie einem Kapitel mit besonderen Ur-Obst-Arten, die einzeln beschrieben werden.

Sehr gut gefällt mir die große Auswahl in den einzelnen Sortenkapiteln, die jeweils mit allgemeinen Informationen zur entsprechenden Obstart beginnen und danach spezielle Sorten in Text und Foto vorstellen, wobei auch der jeweilige Geschmack beschrieben wird. Dadurch kann man als Leser für sich eine Auswahl treffen, ohne die Sorten zu kennen und, ich vermute mal, auch ganz ohne böse Überraschung, wie bei dem Apfelbaum, den ich vor Jahren gekauft habe und dessen Früchte nach fast gar nichts schmeckten...

Insgesamt finde ich die Anzahl an vorgestellten Ur-Obstsorten enorm, das vermittelte Fachwissen ausgesprochen hilfreich. Für mich wird dieses Buch über viele Jahre hin ein wertvoller Ratgeber bleiben, den ich unbedingt weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 28.09.2019

interessant und gut recherchiert

Hohenlohica Obscura
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Die drei Autoren haben sich als Regionalhistoriker mit Sagen, Legenden und anderen Hohohenloher Mysterien auseinandergesetzt.

Nach dem einleitenden Vorworten beschreiben sie in acht Kapiteln alte Geschichten, ...

Die drei Autoren haben sich als Regionalhistoriker mit Sagen, Legenden und anderen Hohohenloher Mysterien auseinandergesetzt.

Nach dem einleitenden Vorworten beschreiben sie in acht Kapiteln alte Geschichten, Weissagungen, Aberglauben, Rituale, Traditionen wie beispielsweise in den Rau(ch)nächten, Poltergeister, einem Pakt mit dem Teufel, Hexen, Klopfgeräuschen aus dem Sarg heraus oder Geschichten um den Adel. Die Geschichten werden hinterfragt und erläutert, wobei vielfältige Quellen und Archive zu Rate und miteinbezogen wurden.



Die Geschichten samt Anmerkungen fand ich sehr interessant, obwohl ich gar nicht aus der Region Hohenlohe komme. Bei vielem handelt es sich ja einfach um An- und Weltsichten der entsprechenden Zeit, die auch so an anderen Orten gelebt wurden. So erhält man als Leser einen Einblick in Geschehnisse und auch in Mißverständnisse, da das Fehlen wissenschaftlicher Erkenntnisse andere Erklärungen notwendig machte. Erstaunlich fand ich, wieviel Aberglauben und Rituale sich bis in die heutige Zeit gehalten haben oder, nach meinem Empfinden, wieder erweckt werden, beispielsweise das Lüften um die Seele des Verstorbenen frei ziehen zu lassen.



Für mich war die Lektüre dieses Buches recht spannend, interessant und kurzweilig; ich denke, Leser aus der Region werden einzelne beschriebene Orte und vielleicht auch Begebenheiten kennen und noch viel mehr aus diesem gut recherchierten Buch mitnehmen können.

Veröffentlicht am 24.09.2019

absolute Pflichtlektüre – leicht verständlich und sachlich geschrieben

Das Sterben der anderen
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Tanja Busse hatte mich bereits mit ihrem Buch „Die Wegwerfkuh“ sehr beeindruckt und so war ich ganz gespannt auf „Das Sterben der anderen“.

Tanja Busse, selber auf einem Bauerhof aufgewachsen, führt vielschichtig ...

Tanja Busse hatte mich bereits mit ihrem Buch „Die Wegwerfkuh“ sehr beeindruckt und so war ich ganz gespannt auf „Das Sterben der anderen“.

Tanja Busse, selber auf einem Bauerhof aufgewachsen, führt vielschichtig in das Thema ein, erläutert, dass wir uns im 6. Massenaussterben der Erdgeschichte befinden und beschreibt Tierarten, u.a. Insekten, die viele von uns noch aus ihrer Kindheit kennen sowie Bewohner endemischer Nischen, die ganz leise und unbemerkt bereits ausgestorben sind, und mit ihnen, die Tiere deren wichtigste Nahrung sie waren. Auch Einflußfaktoren Verlust der Allmendeflächen, Flußbegradigung, monotone Landschaft samt gezielter Umwandlung dazu haben ganze Ökosysteme vernichtet und Lebensräume zerstört. Wieder beschreibt sie in diesem Buch sehr ausführlich, anhand von Beispielen, Begegnungen, veröffentlichten Forschungsberichten oder Gestzestextes und Vorgaben beipielsweise zur Förderung in der Landwirtschaft, wo es hapert, umgedacht und anders gelöst werden muß.

Beispielsweise berichtet sie über eine Krefelder Forschungsgruppe, die über 25 Jahre lang Malaise-Fallen in einem Naturschutzgebiet aufgestellt und ausgewertet haben sowie über die dazugehörigen Studien und Reaktionen auf diese. Besonders interessant fand ich auch die Ausführungen über zu erfüllende, vor allem unsinnige, Anforderungen an die sehr pinibel betrachtete und ausgeführte Bewertung von landwirtschaftlicher Förderung. Ihre Betrachtungen fallen sehr vielfältig und gut recherchiert aus und wurden detailreich erläutert, wie beispielsweise der Risikoverwässerungseffekt oder ausfallende Schlusssteinarten samt der in diese Nische rutschenden Profiteure.

Fazit: Ein überaus gelungenes Buch, das neutral analysiert, Fehler und Lösungsmöglichkeiten, auch in Bürokratie, Politik und EU-Förderungen aufzeigt, dabei aber auch Mut macht und jedem einzigen die Wichtigkeit und Möglichkeiten eines Wandels aufzeigt – für mich eine absolute Pflichtlektüre.