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Veröffentlicht am 09.12.2017

umfangreiche Wissensvermittlung zur Wirkung, Verräucherung und Sammlung einheimischer Heilkräuter

Traditionelle Räuchermedizin
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Friedrich Kaindlstorfer, Betriebsleiter im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen, bietet ebendort regelmäßig Kräuterseminare an und vermittelt in diesem Buch entsprechendes Wissen.

Das ...

Friedrich Kaindlstorfer, Betriebsleiter im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen, bietet ebendort regelmäßig Kräuterseminare an und vermittelt in diesem Buch entsprechendes Wissen.

Das Buch selber ist in vier unterschiedlich lange Kapitel gegliedert:

Der erste Abschnitt befaßt sich mit einer Einführung in die TEM, erklärt dabei ihre Anfänge, verschiedene Ansätze und Sichtweisen bzw. Prinzipien der TEM und benennt Vertreter, beispielsweise Paracelsus, Hildegard von Bingen, Sebastian Kneipp. Es wird eine kurze Einführung in die Säftelehre, die Archetypen / Temperamentlehre sowie Ansichten zu Heilpflanzen vermittelt.

Im zweiten Kapitel erhält man eine kurze Einführung in das Räuchern sowie eine kurze Übersicht zu Räuchertraditionen im Jahreskreis inklusiver verwendeter Heilpflanzen und Räuchertipps zu den einzelnen Jahreskreisfesten.

Im dritten, dem längsten Kapitel werden 31 Räucherpflanzen vorgestellt, bis auf zwei Ausnahmen auch mit Bild. Man findet Angaben zum Standort, Duft, Qualität, Organzuordnung, Säftebezug, Wirkung auf geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene sowie dem Einsatz als Räucherwerk. Dieser Steckbrief wird jeweils durch einen Text zur traditionellen Nutzung der jeweiligen Heilpflanze ergänzt.

Das vierte Kapitel befaßt sich mit Räuchermischungen und Anwendung, erklärt, dass
Räuchermischungen besser wirken als einzeln verräucherte Pflanzen, da die Vielfalt der Inhaltsstoffe zunimmt, wobei man sich beim Erstellen einer Mischung auf sein Gefühl und seine Intuition verlassen sollte. Neben der kurzen Erklärung von Heilräucherungen finden sich im letzten Teil zu Symtomen zugeordnete Heilpflanzen sowie ein doppelseitiger Sammelkalender.

Mittlerweile habe ich mehrere Bücher, die das Räuchern erläutern, auch speziell zu Jahreskreisfesten. Die Stärken dieses Buches liegen besonders darin, dass nur einheimische, leicht zu findende Pflanzen vorgestellt werden. Für mich persönlich gehört es einfach dazu, meine Räucher- und Heilpflanzen nach Möglichkeit selber zu sammeln und zu trocknen und Dank der gelungenen Übersicht ist es auch ein Leichtes, meine eigene Mischung zu unterschiedlichen Anlässen zusammenzustellen. Unter anderem werden Räucherrezepturen aufgeführt, die bei Krankheiten helfen, Emotionen stärker oder in der persönlichen Entwicklung unterstützen sollen; manchmal werden auch nicht einheimische Zutaten, wie Weihrauch, mitverwendet.
Die grundlegende Einführung hat man vielleicht schon mal gelesen, aber als Einstimmung und um das Thema abzurunden, fand ich auch diese sehr ansprechend. Die Pflanzenportraits finde ich gelungen und hilfreich, genau wie das gesamte Buch, das neben dem Räuchern der Heilpflanzen und Harze viel Wissenswertes über deren Wirkung vermittelt.

Veröffentlicht am 09.12.2017

super hilfreiches, fundiertes Fach-/ Praxisbuch für das Gärtnern im Winter

Selbstversorgt durch die kalte Jahreszeit
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Heide Hasskerl vermittelt in ihrem Buch die Bewirtschaftung eines Wintergemüsegartens um während der kalten Jahreszeit mit frischem Gemüse versorgt zu sein und für das zeitige Frühjahr üppige Gemüseernten ...

Heide Hasskerl vermittelt in ihrem Buch die Bewirtschaftung eines Wintergemüsegartens um während der kalten Jahreszeit mit frischem Gemüse versorgt zu sein und für das zeitige Frühjahr üppige Gemüseernten vorzubereiten; dabei bevorzugt sie die Mischkultur.

Die Autorin, eine langjährige Selbstversorger-Gärtnerin bringt zunächst grundlegendes Wissen an der Leser, sei es über die veränderte Bodenbeschaffenheit, andere Licht- und Witterungsverhältnisse, stellt verschiedene Möglichkeiten des Kälteschutzes vor und bietet kostengünstige Vorschläge, bei denen Materialien recycelt werden. Neben der Unterscheidung von winterfestem / frosthartem, kälteunempfindlichem und deshalb im Beet zu schützenden Gemüse beschreibt sie auch Lagergemüse, gibt Tipps für die Lagerung und zum Ende des Buches auch Rezepte, beispielsweise zum Einkochen oder Einlegen mit Milchsäure sowie Zubereitungen.

Besonders ansprechend finde ich auch die Erklärungen, welche Faktoren das Nutzen eines Gemüsegarten im Winter so viel einfacher machen: keine Schnecken, weniger Schädlinge, kaum Beikraut, Frostgare... – und der Hinweis, dass man möglicherweise besser Schutznetze verwendet um Vögel fernzuhalten, die man an anderer Stelle schon füttern sollte. Den ausführlichen Arbeitsplan mit Vor- /Arbeiten im Jahresverlauf finde ich enorm hilfreich.

Einen Großteil des Buches machen die vielen Pflanzenportraits aus, die ich ganz außergewöhnlich umfangreich nützlich finde; ich habe dort soviel neues Wissen zur Winterernte und Frühjahrsvorbereitung entnehmen können, was ichc noch in keinem anderen Gartenbuch gefunden habe, egal ob zur Kultur und Pflege oder zur Vermehrung. Das ganze Buch ist gespickt mit grünhinterlegten Kästchen, in denen zusätzliche Tipps gegeben werden, viele Fotos ergänzen die informativen Texte. Zu vielen der vorgestellten Pflanzen gibt es Alternativvorschläge; Schädlinge und deren Eindämmung werden aufgezeigt.

Ich war auf der Suche nach Informationen, wie ich mein Kalthaus und Hochbeete im Winter nutzen kann und habe in diesem Buch weitaus mehr gefunden als erwartet. Neben den gut beschriebenen Arbeiten, Pflegehinweisen u.s.w. konnte ich für mich eine sehr gute Pflanzenauswahl treffen; ich bin ganz begeistert von diesem hilfreichen Buch.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Informationen, Konzept und Rezepte sind rundum einfach Klasse

Stärker als Fleisch
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Der Autor Rip Esselstyn war Feuerwehrmann und ernährt sich seit einem Herzinfarkt vegan; als Sohn des weltweit bekannten Herzforschers Dr. Esselyn entwickelte er das „The-Engine-2-Diet-Konzept“ und räumt ...

Der Autor Rip Esselstyn war Feuerwehrmann und ernährt sich seit einem Herzinfarkt vegan; als Sohn des weltweit bekannten Herzforschers Dr. Esselyn entwickelte er das „The-Engine-2-Diet-Konzept“ und räumt zunächst in diesem Buch mit 36 Mythen und Fehlinformationen um Fleischkonsum, Nährstoffmangel bei veganer Ernährung auf. Das Buch wird abgerundet durch 150 pflanzenbasierte Rezepte, die seine Familie, Freunde und Einsender entwickelt und für gut befunden haben.

Der Informationsteil ist äußerst erfrischend, witzig und originell geschrieben, bietet dabei viele neue sachliche und belegte Informationen, von denen mir viele gänzlich neu waren oder besonders gut erklärt wurden und ganz einfache, praktische Tipps enthalten, beispielsweise, dass die Verwendung von gußeisernen Pfannen den Eisengehalt vieler Gerichte erhöht.
Rip Esselstyn nennt seine Ernährung nicht vegan, sondern pflanzenbasiert und trifft dabei genau meinen Ansatz; ich habe schon viele Bücher über vegane Ernährung gelesen und war bei den Rezepten häufig nicht einverstanden mit den Zutaten wie tofubasierte, industriell hergestellte Mimikri-Lebensmittelähnlichen. Bislang habe ich noch kein veganes Kochbuch entdeckt, dass diese Industrienahrung nicht bei vielen Rezept verwendet. Da blieb dann zum Nachkochen nie wirklich allzuviel übrig. Dieses Buch ist ein echter Lichtblick, denn der Autor kommt bei den Rezepten, bis auf wenige Ausnahmen, ganz ohne diese Ersatzprodukte aus – wozu sollte man die auch brauchen, wenn die pflanzliche Nahrung ganz appetitlich alles bietet, was man braucht. Rip Esselstyn empfiehlt für den Einkaufszettel eine Liste mit fünf Spalten, jeweils für eine Lebensmittelgruppe: 1. Vollkornprodukte, 2. Gemüse, 3. Obst, 4. Hülsenfrüchte ( getrocknet, tiefgefroren oder als Konserve) und 5. salzfreie Gewürze; auf Zugabe von Zucker/ Süßungsmittel sowie Fett sollte man bestmöglich verzichten, da bereits in der pflanzenbasierten Kost enthalten. Selbstverständlich nimmt man so ab, denn in keine der fünf Spalten passen Kartoffelchips, Schokoladentafeln, Eiscreme oder andere Naschereien, aber, wenn man zu großen Heißhunger darauf hat, sollte man sich nicht kasteien oder das Engine-2-Konzept komplett beenden. Aber, genaugenommen gibt es auch für den Heißhunger auf Süßes pflanzenbasierte Rezepte zum Nachmachen, beispielsweise den „Adoniskuchen“, „Dattel-NussSchokoladenkuchen“, „Schokomole“ oder „Zartbittere Schokoladentrüffel“.

Die Rezepte finde ich äußerst ansprechend, zu fast allen gibt es ein Foto, was ich immer sehr schätze. Die Anleitungen sind leicht verständlich und sehr einfach; besonders gut gefällt mir, dass es die Zutaten in jedem Supermarkt gibt. Die Rezepte sind kapitelweise unterteilt: Frühstück; Beilagen und Vorspeisen; Pizzen und Fladenbrote; Sandwiches; warmes oder kaltes Soulfood; Tacos! Burritos!Quesadillas!; Pasta-Kreationen; Burger und Fritten; Dressings und Dips; Hummus und Aufsriche; Pasta-Saucen; Salate; Salsas; Suppen; Desserts und Schokolade und Bonus-Engine-2-Rezepte.
Wir haben etliche Rezepte ausprobiert und die ganze Familie ist begeistert; egal ob unsere „fleischfressende Pflanze“ oder die „Süßschnäbel“ - keiner von uns hatte das Gefühl zu kurz zu kommen oder auf etwas zu verzichten. Alles war sehr lecker und wir werden immer wieder Rezepte davon nachkochen. Unsere bisherigen Highlights sind das Knochenbrecher-C, Pawlows Polenta-Pizza-Chili, der BBQ-Linsen-Haferflocken-Braten und der Handstand-Burger.

Fazit: Sowohl Einführung in die pflanzenbasierte Ernährung, als auch die Darstellung der Fakten zu Ernährungsmythen und Fehlinformazionen sind fundiert, anschaulich und gut erklärt, die Rezepte lecker, leicht zuzubereiten, abwechslungsreich oder nur in seltenen Fällen wird Tofu, Tempeh oder Seitan verwendet – die verwendeten Zutaten stellen keine Herausforderung dar. Wir sind begeitert, werden nach einem weiteren Buch des Autors Ausschau halten und dieses hier wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.11.2017

unterwegs mit Koch und Scherenschleifer

Messer - Rezepte & Techniken
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Didier Mouche arbeitete lange als Koch und hat in dieser Zeit seine Messer selber geschliffen. Daran fand er so großen Gefallen, dass er eines Tages seine Arbeit als Koch aufgab, eine Ausbildung zum Scherenschleifer ...

Didier Mouche arbeitete lange als Koch und hat in dieser Zeit seine Messer selber geschliffen. Daran fand er so großen Gefallen, dass er eines Tages seine Arbeit als Koch aufgab, eine Ausbildung zum Scherenschleifer machte, ein Londoner Taxi zur Scherenschleifwagen umbaute und damit durch Paris fährt, zu Betreibern von Restaurants, Metzgereien, Fischgeschäften, anderen Betrieben und privaten Haushalten. Seitdem nennt er sich Marius le Rémouler ( = Marius der Scherenschleifer).
Mélanie Martin hat Marius auf einer Messe kennengelernt, auf der er den Beruf des Scherenschleifers vorstellte, was die beiden nun zusammen in diesem Buch auch versuchen. Hierfür haben sie sich Rezepte ausgedacht oder in Restaurants Köchen abgeschaut, die zu den jeweiligen Zutaten passenden Messer sowie die entsprechenden Schneidetechniken werden vorgestellt.

Zudem wird der Aufbau eines Messerserklärt und an einer Skizze erläutert; auf mehreren Übersichtsseiten lernt man, abgestimmt auf das jeweilige Kapitel, verschiedene Messertypen kennen.

Unter den Rezepten samt vorgestellter Schneidetechniken finden sich beispielsweise Filetieren von Rindfleisch, Thunfisch in Steaks schneiden, Jacobsmuscheln auslösen, Hummer halbieren, Seespinne ausnehmen, Gambas am Rücken aufschneiden und den Darm entfernen.... bis hin zu Zitrusfrüchte für das Filetieren schälen oder Ananas schälen und aufschneiden, unterteilt in die Kapitel Fisch; Fleisch; Gemüse; Backwaren, Käse und Obst. In den Rezepten werden überwiegend hochwertige sowie hochpreisige Zutaten verarbeitet und ich würde sie zur gehobenen und nicht zur Alltagsküche zählen.

Auch, wenn man im privaten Haushalt sicherlich nicht das Messersortiment einer Spitzenrestaurantküche nutzen wird, bietet dieses Buch einen guten Überblick über die verschiedenen Messerarten und stellt den Vorteil guter Qualität eindeutig heraus. Zum Messerschleifen selber findet man eine Übersichtsseite; das hätte ich sehr gerne etwas ausführlicher betrachtet, denn dieser Aspekt interessiert mich besonders und ich hätte mich über detaillierte Anleitungen sehr gefreut.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch seine besondere Gestaltung mit einer riesigen Anzahl an Fotos, auch über den Berufsalltag des Scherenschleifers Maurice. Das Erscheinungsbild mit silbrigen Buchdeckeln sowie Buchschnitt wirkt sehr edel, genau wie viele der Rezepte, bei denen sicherlich für jeden etwas dabei ist.

Veröffentlicht am 24.11.2017

flüssig zu lesen, einfach und persönlich maßgeschneidert umzusetzen

Besser-ich
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Zunächst erläutert Mary Jane Ryan wie die Habit Changer, kurze knappe Merksätze, funktionieren, ein Bild entstehen lassen, sich manifestieren und letztendlich automatisieren. Dabei grenzt sie die Habit ...

Zunächst erläutert Mary Jane Ryan wie die Habit Changer, kurze knappe Merksätze, funktionieren, ein Bild entstehen lassen, sich manifestieren und letztendlich automatisieren. Dabei grenzt sie die Habit Changer gegen Mantras ab, bei denen ein Ziel als gegenwärtige Zustandsbeschreibung ausgewählt wurde ( z.B.: ich bin ganz ruhig), was ihrer Meinung nach nicht so funktionieren kann wie ein auffordernder Merksatz, wie beispielsweise „Ein Ende ist immer auch ein Anfang!“ oder „Ich bin nicht die Einzige, der das passiert!“

Die Autorin stellt in diesem viele Beispiele aus langjährigen Tätigkeit als Beraterin und Motivationsreferentin vor, jeweils auf der rechten Doppelseite zu lesen, und, welche Merksätze daraus entwickelt wurden. Diese findet man übersichtlich jeweils auf der linken Doppelseite.

Oft habe ich gelesen, dass eine neue Angewohnheit nach 21 Tagen gefestigt sein soll. Mary Jane Ryan gibt hierfür einen Zeitraum von einem halben bis dreiviertel Jahr an und verweist auf die Notwendigkeit, sich immer nur eine Verhaltensänderung, also einen Merksatz vorzunehmen und sich auf diese eine Kurskorrektur zu konzentrieren. Schon im Inhaltsverzeichnis kann man sich heraussuchen, mit welcher zu verändernden Gewohnheit man beginnen möchte und nur das entsprechende Kapitel dazu lesen. Ich lese gerne immer erst das komplette Buch, denn ich denke, dabei wird mir meine persönliche Rangordnung meiner erklärten Veränderungsziele viel bewußter; für mich macht es dann Sinn, danach das aktuelle Kapitel bzw. dessen Unterpunkt nochmals zu lesen.Die erläuternden Beispiel, helfen den angegebenen Merksatz zu verinnerlichen oder seinen eigenen zu formulieren, was ich persönlich als noch stimmiger empfinde.
Gut gefallen hat mir der flüssig zu lesende, leichte Plauderton, insbesondere, dass außer „Habit Changer“ kein anderer Anglizismus verwendet wurde; manche Bücher quellen ja davon über, was meist nichts Neues verrät, sondern nur Altbekanntes neu verpackt.

Fazit: Bei der vielfältigen Auswahl wird jeder Leser eigene Angewohnheiten entdecken, denen er schon lange mal zu Leibe rücken wollte und hier einen neuen Weg dazu aufgezeigt bekommt.
Bei mehreren Gewohnheiten, die man verändern möchte, handelt es sich also durchaus um ein Buch, dass den Leser jahrelang begleiten kann....