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Veröffentlicht am 15.09.2016

stellt die Biene unter vielen verschiedenen Aspekten vor

Die Biene
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Dr. Noah Wilson-Rich hat dieses Buch zusammen mit drei anderen Autoren kapitelweise geschrieben und unter seinem Namen veröffentlicht.
Das Buch ist in sieben Kapitel unterteilt, wobei die ersten drei Kapitel ...

Dr. Noah Wilson-Rich hat dieses Buch zusammen mit drei anderen Autoren kapitelweise geschrieben und unter seinem Namen veröffentlicht.
Das Buch ist in sieben Kapitel unterteilt, wobei die ersten drei Kapitel die wissenschaftlichen Erkenntnisse über Evolution, Biologie und Verhalten der Honigbiene zusammenfassen. Danach folgen Betrachtungen über die Beziehung Mensch-Honigbiene (historisch und soziokulturell) und die Entwicklung der Imkerei. In Kapitel sechs werden 40 Bienenarten kurz vorgestellt, jeweils mit Foto und Weltkarte, in der das Vorkommen mit einer Pinnadel im farblich markierten Terrain aufgezeigt wird. Hierbei gab es leider einen Fehler auf S. 157, denn dort ist Europa eingefärbt und der pin markiert Nordamerika. Abschließend beschreibt Kapitel 7 Probleme, die Bienen bedrohen.

Insgesamt finde ich das Buch wunderschön illustriert und besonders die ersten vier Kapitel vermitteln viel Wissen über die Biene, ganz besonders den Nicht-Imkern.
Das Kapitel über die Bienenhaltung finde ich allerdings eher etwas unglücklich gewählt, denn dort wird von den Erfahrungen in den USA berichtet, die sich nicht so ganz mit den Bedingungen in Deutschland vergleichen lassen. Tatsächlich ist die Rähmchengröße „Langstroth“ in den USA verbreitet; die Rähmchen, die größtenteils in Deutschland genutzt werden ( DNM oder Zander) finden überhaupt keine Erwähnung. Das kleine Unterkapitel „Rechtliches“ bezieht sich auch auf die USA; jemand, der sich über Imkerei in Deutschland informieren möchte wird leider falsch beraten sein. Das selbe Problem bei der Schädlingsbekämpfung, bei der in den USA offensichtlich mit Einsatz von Insektiziden, Versprühen von ätherischen Ölen, Ölfallen und flachen Schalen mit Mineralöl in der Beute ganz andere Wege beschritten werden als bei uns. Die Maßnahme bei Faulbrut einfach die Beute auszuräuchern und sie dann weiterzubenutzen ist bei uns nicht zulässig. Immer wieder Hinweise mit „In Ländern, in denen es zugelassen ist, kann man XXX anwenden“; ich bin ganz glücklich, dass vieles davon bei uns nicht zugelassen ist. In diesem Kapitel habe ich so viel gefunden, was ich für den deutschen Leser absolut unpassend fand; das hätte man vielleicht besser weggelassen.
Die Vorstellung der 40 Bienenarten fand ich sehr interessant, auch das Kapitel über Probleme, die Bienen bedrohen, wobei sich hier auch wieder einiges „eingeschlichen“ hat, das nur in den USA Gültigkeit hat, z.B. CCD.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen; es stellt die Biene unter vielen verschiedenen Aspekten vor, vermittelt leicht und kurz verfasstes Wissen. Wer bereits andere Bücher über Bienen gelesen hat, findet hier nicht ganz so viel Neues und wer sich über Imkerei informieren möchte, sollte sich im Klaren sein, dass er in dem entsprechenden Kapitel „Bienenhaltung“ nicht gut beraten wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

charmant, witzig, originell, honigsüß und wachsweich werden Fakten und Anekdoten erzählt

Die Weisheit der Bienen
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Jack Mingo erzählt, wie er ganz unbedarft mit der Bienenhaltung begonnen, wie sich diese weiterentwickelt hat und beschreibt Fakten über Bienen und Abläufe im Bienenstock sehr originell, locker und mit ...

Jack Mingo erzählt, wie er ganz unbedarft mit der Bienenhaltung begonnen, wie sich diese weiterentwickelt hat und beschreibt Fakten über Bienen und Abläufe im Bienenstock sehr originell, locker und mit einer ordentlichen Portion Humor. Dabei betrachtet er die Biene häufig aus ganz neuen, unüblichen Perspektiven, z.B. den „Gesang“ der Bienen oder gibt ungewöhnliche Geschichten preis, wie z.B. Bienenstöcke, die eingesetzt wurden um Elefanten von den Feldern fern zu halten oder erzählt aus seinem Leben u.a. von einem drohnenbrütigen Volk, das zur Gefahr für sein Umfeld wurde.

Es handelt sich nicht um ein sachliches Fachbuch zur Imkerei; dennoch wird einiges an Fachwissen vermittelt und das auf eine ganz originelle Weise. Beim Lesen werden Imker oder Nichtimker gleichermaßen viel Spaß haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

leckere Rezepte um zu Hause den Urlaub am Meer zu schmecken

Beside the Seaside
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Carolyn und Chris Caldicott haben wieder ein ganz bezauberndes Kochbuch herausgebracht; inspiriert von ihren Kindertagen am Strand lassen sie uns mit „Beside the seaside“ teilhaben an Gerichten, die sich ...

Carolyn und Chris Caldicott haben wieder ein ganz bezauberndes Kochbuch herausgebracht; inspiriert von ihren Kindertagen am Strand lassen sie uns mit „Beside the seaside“ teilhaben an Gerichten, die sich für ein Picknick am Strand, eine Lunchbox oder ein Grillfest zu Hause anbieten um in Erinnerungen an Sonne, Strand und Meer zu schwelgen.

Die Rezepte sind in fünf Kapiteln geordnet:

Picknicks & Lunchpakete: Wraps, Pastetchen, scones, muffins, Blechkuchen, Suppe für die Thermoskanne, verschieden gefüllte Pittataschen u.m.
Grillen am Strand: Grilltipps und Rezepte für Sardinen, Makrele, Seeteufel-Spiesse, gefüllte Rotbarbe, Riesngarnelen, Tintenfisch, Austern... und Salate, Gemüse
Der Fang des Tages: Rezepte, die zu Hause zubereitet werden, z.B. mit Rochenflügel, Makrele, Schellfisch, Kabeljau, Meerfenchel, Scholle, Seezunge, Seebarsch, Rotbarbe und eine Räucherfischsuppe
Schalen- & Krustentiere: verschiedene Miesmuscheln-, Austern-, Jakobsmuscheln-, Krabben- und Hummerrezepte
Eis- und Milchshakes: die Eisrezepte lassen sich ohne Eismaschine herstellen, z.B. Vanille-Rosen-Eis, Chili-Schokolade-Eis, Fruchteis, Mogelcreme, Marmoriertes Brommbeereis... dazu süße Saucen wie Schokolade, Karamell-Ahorn und Rezepte für mehrere Eisbecher sowie Pina-Colada- und Mango-Kardamon-Shake.

Wer schon ein Buch von den beiden Globetrottern durchgeblättert hat, weiß, wie liebevoll diese immer gestaltet sind; dieses hier auch. Viele wundervolle Strandfotos versetzen schon beim Durchblättern in Urlaubsstimmung und bei den appetitlichen Rezeptfotos läuft einem das Wasser im Mund zusammen; immer wieder gibt es Tipps zum Kauf der Zutaten und zur Zubereitung.

Alle Rezepte fand ich sehr ansprechend und ich kann mich kaum entscheiden, welches ich zuerst ausprobieren möchte. Leider wohne ich nicht an der Küste und werde demzufolge nicht alle Zutaten so frisch wie dort erhalten, muß einige der Rezepte unbedingt im Urlaub dort ausprobieren, wenn das „Gesamtpaket“ stimmt, wenn schon die Luft den richtigen Geruch hat... Bis dahin erfreue ich mich am Ausprobieren zu Hause und an das Erinnern an Strand und Meer.

Veröffentlicht am 15.09.2016

über ein dunkles Geheimnis der deutschen und norwegischen Vergangenheit, das seinen Schatten bis in die Gegenwart wirft

Das Haus der verlorenen Kinder
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Linda Winterberg erzählt die Geschichte der norwegischen besten Freundinnen Lisbeth und Oda, die sich 1941 in zwei deutsche Besatzungssoldaten verlieben, zu einer Zeit, in der solche Frauen in ihrer Heimat ...

Linda Winterberg erzählt die Geschichte der norwegischen besten Freundinnen Lisbeth und Oda, die sich 1941 in zwei deutsche Besatzungssoldaten verlieben, zu einer Zeit, in der solche Frauen in ihrer Heimat als 'Deutschenmädchen', 'Hure' oder 'Verräterinnen' verschrieen wurden. In den Kriegswirren plötzlich doch alleine, wußten die Schwangeren unter ihnen, die von ihren Familien verstoßenen wurden, oft keinen anderen Ausweg auf der Suche nach einem Funken Sicherheit in dieser verworrenen Zeit, als in einem Lebensbornhaus zu entbinden, jener 'Zuchtanstalten' der SS, die Neugeborene zur Adoption nach Deutschland verbrachten. Und dann verspinnt sich die Vergangenheit mit dem zweiten Handlungsfaden von 2005, mit der Geschichte Maries, deren Eltern, als sie 2 Jahre alt war, bei einem Autounfall ums Leben kamen. Seitdem wuchs sie in verschiedenen Pflegefamilien auf. Ein Foto eines Hauses läßt sie von Berlin nach Wiesbaden ziehen um dort nach ihren Wurzeln zu suchen. Früher ein Lebensbornhaus, heute ein Altersheim .... in dem Marie ein FSJ ableistet und sich mit der 84jährigen Bewohnerin Betty anfreundet...

Die Autorin hat ausgiebig recherchiert, auch in Norwegen, und die Thematik des Lebensbornvereins
und der selektierten Kinder, die von ihren leiblichen Müttern getrennt wurden, sehr spannend erzählt. Die Zerrissenheit der Mütter, die manchmal ihr Kind freiwillig zur Adoption gaben, weil sie glaubten, dass dies für ihre Kinder ein besseres Leben als das in Ächtung und Armut böte. Aber auch die Kinder aus dem Norden Norwegens, die mit ihrer dunkleren Haut und dunklen Augen nicht arisch einwandfrei aussahen, werden in diesem Buch nicht vergessen.

Für mich war dieser Teil der Deutschen Geschichte unbekannt und wurde hier sehr fundiert, einfühlsam und interessant aufgearbeitet.
Ein äußerst interessantes, fesselndes Buch, das meine absolute Lesempfehlung erhält!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zeit für eine gewaltfreie Revolution des Bewußtseins

Dann denkt mit dem Herzen -
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In dem 142 Seiten starken Büchlein finden sich vor allem Texte, die Konstantin Wecker 2014/15 auf Facebook, seiner webseite und seinem Netzmagazin veröffentlicht hat, in Kapitel unterteilt, jeweils mit ...

In dem 142 Seiten starken Büchlein finden sich vor allem Texte, die Konstantin Wecker 2014/15 auf Facebook, seiner webseite und seinem Netzmagazin veröffentlicht hat, in Kapitel unterteilt, jeweils mit einer Einleitung seines Freundes und Mitarbeiters Roland Rottenfußer, so dass klar wird, welcher (tages)aktuelle Anlass da beleuchtet wird.

Deutlich hervorgehoben wird, dass es Zeit für eine gewaltfreie Revolution des Bewußtseins geht, in einer Gesellschaft, die sich mehr dem Haben als dem Sein verschrieben hat. Es gilt, sich den von uns allen mitverschuldeten Ursachen der Flüchtlingsbewegung zu stellen, endlich dafür einzutreten, dass die Menschlichkeit wieder einen höheren Stellenwert als der Profit einnimmt. Etliche Aspekte und Beispiele werden aufgeführt, z.B. die Möglichkeit, die großen Profite der Rüstungsindustrie für Hilfe aufzuwenden, für die, die wegen dieser Profitgier einem Krieg ausgeliefert sind, dem sie entfliehen wollen – oder die „Wirtschaftsflüchtlinge“, die vor Hunger und Not fliehen, weil auch wir sie mit unserem Wirtschaftssystem und unseren „Geiz-ist-Geil“-Mentalität in die Armut getrieben haben. Es geht aber auch um Überreiche, jene ca. 1%, die 99% des Kapitals besitzen, und nicht einfach zusehen sollten, wenn die Ängste der Armen im Land gegen die ankommenden Flüchtlinge ausgespielt werden, oder um Staatsbankette, die zwei Tage dauern und für deren Kosten ein Jahr lang Flüchtlingsrettungsaktionen im Mittelmeer finanziert werden könnten.

Immer wieder fällt auf, dass Konstantin Wecker stets freundlich bleibt, auch Andersdenkenden gegenüber, keinen ausgrenzt oder als Negativbeispiel vorführt, dass er seine Ansichten auf alle bezieht, weil kein Mensch illegal ist. Sein Plädoyer für Mitgefühl und tatkräftige Hilfe in der Willkommenskultur, seine klare Stellungnahme gegen Kriegspolitik, eine ungerechte Weltwirtschaft und alltägliche Rassismus zeigen klar auf, wie dringend diese schnelle Veränderung ist, mit dem Herzen zu denken und aufeinander zuzugehen ....