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Veröffentlicht am 15.09.2016

guter workshop, für den man aber Grundkenntnisse im Schnitzen benötigt

Der kleine Schnitz-Workshop - Gesichter
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Harald Enlow schnitzt schon lange, gibt seit vielen Jahren Kurse um das Schnitzen zu erlernen. Nun hat er dieses Buch herausgegeben: den 'kleinen Schnitzworkshop' für Figuren und Gesichter, wobei Herr ...

Harald Enlow schnitzt schon lange, gibt seit vielen Jahren Kurse um das Schnitzen zu erlernen. Nun hat er dieses Buch herausgegeben: den 'kleinen Schnitzworkshop' für Figuren und Gesichter, wobei Herr Enlow es liebt, die Gesichter zu karikieren.

Zunächst gibt es eine kleine Einführung in die Besonderheit seiner Figuren und er gibt Tipps, z.B. dass das Werkzeug scharf sein sollte und man mehr verkauft, wenn man lächelt.

Es folgt eine kurze Einleitung und dann geht es los: Sehr detailreich wird erläutert, wie die einzelnen Teile des Gesichtes wirken und geschnitzt werden, was Schritt-für-Schrittmit Text und Foto erklärt wird. Beginnend mit dem Auge ( einfaches offenes Auge, verschlafenes oder betrunkenes Auge, wütendes Auge) und dem Tipp, dass die Augenbrauen über die Stimmung entscheiden geht es in der nächsten Lektion zu den Lippen ( weibliche Lippen, Lippen mit Schnauzbart und zornige Lippen). Es folgen einfaches und lockiges Haar, spitze, breite und Knollennase sowie Ohren.

Im zweiten Kapitel werden nun diese vorher genau erklärten Elemente zu kompletten Gesichtern zusammengefügt und man erhält, ebenfalls schrittweise mit Text und jeweiligem Foto sowie zwei Skizzen ( von vorne und im Profil) Anleitungen zu einem weiblichen Gesicht, einem Cowboy, einem Indianerhäuptling, einem Weihnachtsmann, einer Hexe, einem häßlichem Gesicht und einem Waldgeist.

Sehr gut gefallen hat mir die Erklärung, dass man ganz viel üben muß - hier spricht mir der Autor aus der Seele, denn mich haben die Anleitungen völlig überfordert. Leider hatte ich beim Lesen von 'kleine Schnitz Workshop' und 'Grundtechniken' die Vorstellung, dass das Buch sich an Anfänger wie mich richtet. Ich kenne weder das benötigte Werkzeug noch Grundtechniken des Schnitzens, die zu meinem Leidwesen nicht im Buch erklärt wurden. Bei Handarbeitsbüchern kenne ich das so, dass die Grundkenntnisse immer auf den ersten paar Seiten erklärt werden, für alle Fälle. Jeder, der diesbezüglich mehr Ahnung hat, wird diese grundlegende Wissensvermittlung nicht vermissen und erhält einen dann gut nachvollziehbaren Schnitzkurs in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die wirklich sehr detailiert und mit vielen Fotos versehen, nachzuarbeiten sind. Herr Enlow legt gar keinen Wert auf exaktes Kopieren, ermutigt, seinen eigenen Kopf zu gestalten und hilft dabei mit vielen Tipps.

Fazit: guter workshop, für den man aber Grundkenntnisse im Schnitzen benötigt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bunte gute Laune - - viva la vida!

Happy Hippie Cooking Ibiza.
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Bei 'Happy Hippie Cooking' handelt es sich nicht um ein Kochbuch im üblichen Sinne; Elke Clörs zeigt dem Leser eine ganz andere Facette der Insel und nimmt ihn mit auf eine Reise, fernab der touristischen ...

Bei 'Happy Hippie Cooking' handelt es sich nicht um ein Kochbuch im üblichen Sinne; Elke Clörs zeigt dem Leser eine ganz andere Facette der Insel und nimmt ihn mit auf eine Reise, fernab der touristischen Pfade, in fast vergessene Hippietage. Sie besucht Bekannte, Freunde und Geschäftspartner, die sich und ihr außergewöhnliches zu Hause vorstellen und jeder ein paar Rezepte zu diesem Buch beisteuert. Allen ist gemeinsam, dass sie vor Jahren auf die Insel kamen und sich im Flair von Hippies, Bohemians und Aussteigern so wohl fühlten, dass sie blieben.

Die gut 70 Rezepte sind alle leicht nachzukochen bzw. als Inspiration zu nutzen ( wer kann hier schon in seinen Garten gehen und frische Zitronen ernten?). Es geht um die frischen Zutaten, die einfache Zubereiteung, um das Genießen und kreativ sein. Von Bratkartoffeln über Kalte-Rote-Beete-Suppe, Frühlingsrollen aus Reispapierblättern und Nudeln mit verschiedenen Saucen, Aufläufen, Brotaufstrichen und Dips geht es zu Jacobsmuscheln, Fischsuppe, Salaten u.m. .

Wie schon erwähnt, hier ist mehr der Weg das Ziel: Das Buch ist wundervoll illustriert; sehr viele Fotos und die buten Rahmen der Textseiten lassen das ganze Buch so bunt und lockerleicht erscheinen. Als Leser erinnert man sich möglicherweise an seine Hippiezeit oder das bißchen, das man damals mitbekommen hat :o), auf alle Fälle weckt es dieses Hippie-Gefühl der Lebensfreude und Leichtigkeit beim Lesen. Die vorgestellten Personen wirken alle sehr sympatisch; es scheint, als wäre die Zeit auf Ibiza stehengeblieben....

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen; es zaubert nicht nur an trüben Tagen etwas Sonnenschein und Farbe in das Leben des Lesers und vermittelt das Gefühl, das Leben doch mehr zu genießen und etwas lockerer zu werden ' so wie früher..... Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch besteht darin, dass mir die Werbung für die einzelnen Schmuck- und Bekleidungsstände der Freunde, Geschäftspartner, Zulieferer und auch des familieneigenen Internet-/Shops inkl. Zulieferern ein wenig zu viel wurde; das hätte mir etwas dezenter ausgereicht.

Fazit: Ein wunderschön gestaltetes, buntes Bilder- und Lesebuch, das alleine beim Durchblättern gute Laune zaubert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bloss keine Überforderung - Das Wichtigste ist der Spass beim Laufen....

Volkslaufbuch
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Der Titel verrät es schon: Das Volkslaufbuch richtet sich an die breite Masse, stellt nicht eine Vorbereitung auf einen Marathon in den Mittelpunkt, sondern das 'Laufen ohne zu schnaufen'. Gerade dieses ...

Der Titel verrät es schon: Das Volkslaufbuch richtet sich an die breite Masse, stellt nicht eine Vorbereitung auf einen Marathon in den Mittelpunkt, sondern das 'Laufen ohne zu schnaufen'. Gerade dieses eher 'sanfte' Laufen, bei dem sich 80-90% des Lauftrainings wie Unterforderung anfühlen soll, spricht mich besonders an, genau, wie die Aussage, dass man einfach loslaufen soll,weil es keinen falschen Laufstil gibt.

Nach einer guten Einführung in das Laufen und seiner Wirkung, der Erklärung des nötigen Equipments, gibt es einen Selbsttest, genügend Übungen, z.B. zum Dehnen und zum Schluß Wissenswertes über Regenaration und Ernährung, Lösungen für den Winter.
Gerade den Untrainierten macht Prof. Froböse das Laufen tatsächlich sehr schmackhaft; sogar für stark Übergewichtige hat er machbare Konzepte entwickelt, die auf dem 'Trotten' basieren.
Je nach Fitnessgrad enthält das Buch Trainingspläne, die aufeinander aufbauen.

Insgesamt finde ich das Buch sehr durchdacht und stark motivierend ' eine große Hilfe für Einsteiger und auch für bereits lauferfahrenere Freizeitläufer.

Veröffentlicht am 15.09.2016

gute Einführung in das Gesichtlesen

Gesichtlesen Face Reading
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Das Buch bietet gut gegliedert, mit vielen Fotos und knappen Begleittexten eine kurze Einführung in das Thema Gesichtlesen, basierend auf verschiedenen Lehren, die hier mit einander verbunden und zusammengefügt ...

Das Buch bietet gut gegliedert, mit vielen Fotos und knappen Begleittexten eine kurze Einführung in das Thema Gesichtlesen, basierend auf verschiedenen Lehren, die hier mit einander verbunden und zusammengefügt wurden.
Zwangsläugig wird es wesentlich mehr Erkenntnisse geben als in diesem Buch Platz fanden. Als Einführung fand ich die Erklärungen sehr interessant, aber ich habe mich auch manchesmal gefragt, ob es so einfach sein kann. Empfindet sich die Mehrheit in so vielen Bereichen selber als so eindeutig oder schlagen nicht immer wenigstens zwei Herzen in unserer Brust – und das zu den meisten Bereichen. Gibt es da nicht wenigstens ein Pendeln und nicht nur diese Eindeutigkeit?

Mir fällt es schwer, an mir Merkmale eindeutig zu erkennen; meistens liegt es genau zwischen zwei Möglichkeiten und beide Deutungen treffen teilweise zu. Da hilft wohl nur weiteres Üben...
Sehr gut gefallen hat mir die nur positive Sicht der Beschreibungen.

Was mir ein wenig fehlte, war die Miteinbeziehung des Alters der betrachteten Gesichter, denn z.B. im Alter wachsen die Nase und Ohren nochmals ein Stück – wobei nicht jeder deshalb direkt Fleiß, Ehrgeiz und eine beeindruckende Vitalität entwickelt. Genauso verhält es sich mit den kindlichen Attributen wie großen Augen und Stupsnase...

Mich läßt das Buch eigentlich mit vielen Fragen zurück, aber auch mit Neugier auf andere Bücher des Autors.

Veröffentlicht am 15.09.2016

offene Worte, in denen man sich selber wiederfindet

Kinderseelenallein
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Ann Helena Neudek beschreibt Erlebnisse ihrer Kindheit, daraus resultierende Selbstzweifel und Unsicherheiten; dabei scheint sie für Außenstehende doch in einer wohlhabenden Bilderbuchfamilie großgeworden ...

Ann Helena Neudek beschreibt Erlebnisse ihrer Kindheit, daraus resultierende Selbstzweifel und Unsicherheiten; dabei scheint sie für Außenstehende doch in einer wohlhabenden Bilderbuchfamilie großgeworden zu sein. Genau das, was sie beschreibt, werden wahrscheinlich die meisten Nachkommen der Kriegsgeneration erlebt haben: Eltern, die nicht fähig waren, Gefühle, besonders Liebe, zu zeigen, die streng waren, hohe Ansprüche an ihre Kinder hatten und oft ihre Wut und Unfähigkeit an ihren Kindern abreagiert haben, durch Prügel, Verachtung und seelische Grausamkeiten.
Beim Lesen wird man nicht umhinkommen, sich selber immer wieder wiederzuerkennen; manchmal ist es schmerzhaft, aber doch befreiend ' und es tut so gut, dass dieses Thema nicht mehr tabuisiert wird, dass langsam deutlich wird, wie gesellschaftsfähig diese Erziehung damals war und wieviele Betroffene es gibt. Das, was diese Erziehung so sehr ausmachte, schreibt die Autorin so treffend in einem Satz: ' Es war so unsagbar viel einfacher, etwas falsch zu machen als nur das Geringste richtig.' ' Es gab nie eine Sicherheit, keine Ruhe.' Es verwundert nicht, mit wieviel innerem Zwiespalt diese Kinder weiterleben, ständig auf der Suche nach irgendwas und, dass dieser Zwiespalt auch depressive Stimmungen mit sich zieht.
In diesem Buch geht es nicht um Schuldzuweisungen; ganz klar wird festgestellt, dass unsere Eltern eben auch verletzte Kinderseelen hatten und sich viele nicht anders zu helfen wußten, als das selbst Erlebte weiterzugeben. Eine vorgestellte Möglichkeit, als Opfer besser damit umzugehen besteht darin, zu vergeben ohne zu vergessen.
In vielem habe auch ich mich wiedererkennen und manches in neuem Zusammenhang sehen können. Besonders gut hat mir die offene, ehrliche Schreibweise gefallen, auch die Gedanken und Gedichte.

Ann Helena Neudek hat ein wundervolles Buch geschrieben, das anderen nicht nur erklärt sondern auch den Selberbetroffenen hilft zu sehen, zu verstehen und zu verarbeiten, was erlebt wurde und wie man in seinem Leben damit umgeht oder es (nicht) weitergibt.