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Veröffentlicht am 08.10.2017

Die große Liebe, gefühlvoll erzählt

Wie der Wind und das Meer
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"Wie der Wind und das Meer" von Lilli Beck ist eine sehr gefühlvolle und tragische Geschichte zweier Menschen die sich als Kinder im April 1945 nach einer schweren Bombardierung in München kennen gelerntlernt ...

"Wie der Wind und das Meer" von Lilli Beck ist eine sehr gefühlvolle und tragische Geschichte zweier Menschen die sich als Kinder im April 1945 nach einer schweren Bombardierung in München kennen gelerntlernt haben.

Ein Koffer und ein Kochtopf, mehr ist dem elfjährigen Paul, nach einem heftigen Fliegerangriff auf München nicht geblieben. Allein und verstört versucht er Schutz zu finden, doch wo soll er den in einer zerbomten Stadt ausfindig machen? Plötzlich sieht er ein Mädchen in den Trümmern , ebenfalls alleine und verstört. Es handelt sich um die neunjährige Sarah, die genau wie Paul, beim letzten Angriff ihre Familie verloren hat.
Paul kann es nicht fassen, wie sehr Sarah seiner verstorbenen Schwester Rosalie ähnelt. Er überredet sie, sich ihm anzuschließen und sich für die Zukunft als Rosalie, seine tote Schwester, auszugeben. Er erklärt ihr, das sie nur so eine Chance habe durchzukommen. Der Hintergedanke von Paul dabei ist aber auch, nicht mehr alleine zu sein. Sarah ist nicht gleich überzeugt, aber als sie auf Theo, den Chef einer Jugendbande treffen, stimmt sie stillschweigend zu und gibt sich von da an als Rosalie aus.
Von nun an werden sie für eine lange Zeit unzertrennlich sein. In den nächsten Jahren , in denen sie mal Glück und mal Pech haben, wächst ihr Zuneigung zueinander immer stärker. Im Waisenhaus, wo Buben und Mädchen streng voneinander getrennt werden, ist es für beide kaum auszuhalten, nicht einmal miteinander reden zu können und bereitet ihnen seelische Schmerzen.
Doch dann haben sie Glück und werden als Geschwister von dem liebevollen Ehepaar Hummel adoptiert. Die Hummels haben einen florierenden Großhandel für Obst und Gemüse und jetzt wo der Krieg schon ein paar Jahre zu Ende ist, geht es wieder aufwärts.
Kein Wunsch bleibt für Paul und Rosalie unerfüllt, werden mit viel Liebe überschüttet und bekommen sogar die Möglichkeit eine Ausbildung mit Abschluss zu absolvieren. Sie arbeiten in dem elterlichen Unternehmen und lernen wie man ein Unternehmen führt.
Im Laufe der Jahre verändert sich etwas zwischen Rosalie und Paul, aus geschwisterlicher Zuneigung entwickelt sich Liebe. Doch als " Geschwister" hat diese Liebe keine Zukunft, niemand weiß, bis auf eine Person, das sie kein Bruder und Schwester sind. Nun sind sie , durch eine aus der Not entstandenen Lüge, in einer ausweglosen Situation.
Wird Paul oder Rosalie ( Sarah ) es gelingen einen Ausweg zu finden, um für immer zusammen sein zu können?

Meine Meinung:

Mit diesem Buch hat die Autorin Lilli Beck ein wunderbares Werk geschaffen das so mit Liebe erfüllt ist, dass man sie förmlich spüren kann.
Nicht nur die Hauptprotagonisten Paul und Sarah sind mir ans Herz gewachsen, nein im Laufe der Jahrzehnte kamen noch die Protagonisten Emma und Bernd hinzu, die eine wichtige Rolle im Leben der beiden spielen werden.
Ebenso Agathe, die Sarah und Paul, für kurze Zeit ein Zuhause geben konnte. Nicht zu vergessen Wilma und Albert Hummel, die ihre Kinder verloren hatten und nun durch die Adoption, all ihre Liebe Paul und Sarah schenken.
Der Schreibstil ist so gefühlvoll, dass all die Liebe, Traurigkeit und Hoffnung zu spüren gewesen ist, so als stünde man mitten im Geschehen. Schon lange habe ich keine so emotionale Geschichte gelesen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Ein absolutes Highlight in diesem Jahr.
Eines lehrt dieser Roman, baue dein Leben auf keine Lüge auf, auch wenn es aus der Not heraus geschieht.
Interessant fand ich auch die historischen Hintergründe und die politische Lage von Deutschland , die wie nebenbei mit in die Geschichte einfließen.

So wie Lilli Beck schreibt.....
Zitat: Ihr mögt zeitgeschichtliche Schicksalsromane um eine große Liebe? Dann ist "Wie der Wind und das Meer" genau das Richtige für euch.
Dem kann ich nur zustimmen und darum vergebe ich die volle Punktzahl, die ist mehr als verdient.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannungsgeladene nordische Geschichte

Herrscher des Nordens - Thors Hammer
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"Herrscher des Nordens - Thors Hammer" von Ulf Schiewe ist der erste Teil der Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada .

Geschrieben wird das Jahr AD 1027, in dem Harald Sirgurdsson gerade erst zwölf Jahre ...

"Herrscher des Nordens - Thors Hammer" von Ulf Schiewe ist der erste Teil der Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada .

Geschrieben wird das Jahr AD 1027, in dem Harald Sirgurdsson gerade erst zwölf Jahre alt ist. Sein Halbruder Olaf , König von Norwegen , ist sein großes Vorbild und er wünscht sich nichts sehnlicher als ein großer Krieger zu werden und an Olaf's Seite zu stehen.
Olaf ist zum Christentum gewechselt, was nicht bei allen Norwegern auf Begeisterung stößt. Auch Åsta, die Mutter von Harald hat ihn taufen lassen, doch konnte dieser nichts mit dem Glauben der Christen anfangen. Er und viele andere in Norwegen sind ihren Göttern treu geblieben, was bei Olaf auf großes Missfallen gestoßen ist und er mit harter Hand regiert hat. Das wiederum hat dazu geführt, dass viele Jarls und freie Bauer nicht mehr an Olaf geglaubt haben und zu Knut, dem König Dänemarks, überliefen.
Als Olaf letztendlich seinen Titel an Knut verliert, muss er fliehen. Er bittet Harald sich vorzubereiten und genügen Männer aufzustellen, damit , wenn er wiederkommt, sie gemeinsam in den Krieg ziehen können um Olaf seinen Titel zurück zu erobern.
Drei Jahre später ist es dann soweit, Olaf kehrt zurück und sie ziehen in die Schlacht. Harald hat die drei Jahre genutzt um sämtliche Kampftechniken zu erlernen.
In Stikla Stad , wo die Schlacht stattfinden soll, hat Olaf noch zuvor eine Bitte an Harald. Sollte er hier nicht überleben, soll Harald sich um Magnus kümmern. Magnus, noch ein Kleinkind, ist der Sohn und somit Thronfolger von Olaf.
Olaf hat die Schlacht nicht überlebt und so ist es an Harald sein Versprechen an Olaf einzulösen. Er muss alles daran setzen den kleinen Magnus zu beschützen um später, wenn dieser alt genug ist, für ihn den Thron zurück zu erobern.
Hierbei muss er selbst viele Proben bestehen, da ist es gut treue Freunde an seiner Seite zu haben. Sein bester Freund Thorkel ist immer an seiner Seite und beide passen aufeinander auf und würden jeweils das eigene Leben für den anderen geben. Auch Olafs alte Gefährten, auf die er immer zählen kann, stehen ihm von nun an zur Seite.
Dann ist da noch die Sklavin Aila, sie wird im Laufe der Geschichte ebenfalls zu seiner Begleiterin.

Vor seinen größten Feinden, Sigurd Erlingsson und Rorik, die sich zusammen getan haben , muss er sich besonders in Acht nehmen, denn beide sinnen aus unterschiedlichen Gründen auf Rache. Sie werden nicht ruhen bis sie diese gestillt haben.

Es ist eine spannende Reise die Harald nun antreten muss.

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Ulf Schiewe und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.
Wie ich im Nachwort erfahren habe, wurden zur damaligen Zeit in den skandinavischen Ländern keine Chroniken,wie es im Christentum üblich war, geführt. Alles wurde durch mündliche Überlieferungen von Generation zu Generation weitergegeben. Dann gab es noch die Skalden ( höfische Dichter, Sänger und Verfasser von Heldensagen ), die das Geschehene durch ihre Lieder und Gedichte verbreitet haben.
Und doch gibt es mündlich überlieferte Literatur die es dem Autor ermöglicht hat ein sehr gut recherchierten Roman zu schreiben. Mit fiktiven Protagonisten vermischt, ist es eine spannungsgeladener Geschichte, deren Schreibstil es einem nicht schwer macht weiter zu lesen.
Die Landschaften und Schauplätze sind bildhaft beschrieben, so das ich sie vor meinem inneren Auge sehen konnte. Ich möchte erwähnen das es auch brutale Szenen gibt, ich persönlich mag das und für mich gehört es bei historischen Romanen, in denen Kriege und Schlachten beschrieben werden, ob bei Wikingern oder anderen Kriegern, dazu. Und so hat der Autor mir als Leser ermöglicht mir eine Vorstellung von einer Schlacht der damaligen Zeit zu machen.
Es hat mir gefallen, viel von den politischen Hintergründen zu erfahren, sie fließen wie nebenbei mit in das Geschehen ein. So ist es interessant gewesen mehr von den Königen, Jarls und den freien Bauern in Norwegen zu erfahren.

Für mich ein absolut lesenswertes Buch, ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Im Dezember kann es mit " Herrscher des Nordens - Odins Blutraben " weiter gehen.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Erschreckend und traurig

Dann schlaf auch du
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" Dann schlaf auch du" von Leila Slimani ist ein Roman, wobei ich fast sagen würde dass er zu einem Thiller neigt, der im letzten Jahr sogar mit dem französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet ...

" Dann schlaf auch du" von Leila Slimani ist ein Roman, wobei ich fast sagen würde dass er zu einem Thiller neigt, der im letzten Jahr sogar mit dem französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet wurde.

Für Myriam und Paul scheint das Glück perfekt, sie sind eine glückliches Ehepaar und haben zwei bezaubernde Kinder.
Damit beide , vor allem Myriam, ihrer beruflichen Karriere nachgehen können, suchen sie ein Kindermädchen, durch die dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte.
In der fünfzigjährigen Louise glauben sie die perfekte Nanny gefunden zu haben. Doch weit gefehlt, denn anstatt sich auch Mal auf das Familienleben zu besinnen überlassen sie alles Louise, welches sich als großer Fehler erweisen wird.
Nach dem grausigen Prolog, stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte. Louise ist nicht nur für die Kinder ein Segen, sie hält auch den Haushalt auf Vordermann. Denn Karriere machen, bedeute das das Familienleben einen faden Beigeschmack bekommt. Die Beziehungen untereinander leidet nämlich, was nicht ausbleibt, wenn man dieses nicht pflegt.
Da sie dagegen nichts unternehmen geraten sie unmerklich immer weiter in den Strudel der Abhängigkeit von Louise. Wie kann man so blind sein , und nicht erkennen das mit der Nanny etwas nicht stimmt.
Louises Vergangenheit ist alles andere als gut verlaufen, der Bildungsstand ist nicht sehr hoch, sie hat früh ein ungewolltes Kind bekommen, sie ist nach einer lieblosen Ehe Witwe und muss auch noch für die Schulden ihres toten Mannes aufkommen. Irgendwann stören sich die beiden an Louises Herkunft und würden gerne eine andere Möglichkeit finden. Doch da sie sich unentbehrlich gemacht hat, fällt es nicht leicht. Bis zum tragischen Moment, wo es für alle Entscheidungen zu spät ist.

Meine Meinung:
Ich lese, neben meinem Lieblingsgenre Historische Romane, immer wieder gerne Krimis oder Thiller. Die Leseprobe hat mich so angesprochen, dass ich mich für dieses Buch entschieden haben. Ich wurde nicht enttäuscht, der Schreibstil ist flüssig und hat einen guten Aufbau. Immer wieder fließen Äußerungen oder Meinungen Dritter , die Louise auf irgend eine Art gekannt haben und es einem so erschließt warum es zu dieser grausigen Tat gekommen sein könnte.
Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein spannender Debütkrimi

Die Mädchen von der Englandfähre
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"Die Mädchen von der Englandfähre" ist ein Krimidebüt von Lone Theils.

Nora ist Journalistin, gebürtigige Dänin, lebt aber schon lange in London. Nach einem Interview, das Nora sehr zu schaffen gemacht ...

"Die Mädchen von der Englandfähre" ist ein Krimidebüt von Lone Theils.

Nora ist Journalistin, gebürtigige Dänin, lebt aber schon lange in London. Nach einem Interview, das Nora sehr zu schaffen gemacht hat, braucht sie Abwechslung und fährt noch mit ihrem Kollegen nach Brine. Beim schlendern durch die Straßen entdeckt sie einen Antiquitäten Laden in dem ein Koffer sofort Noras Interesse weckt.
Zu Hause angekommen, findet sie in dem Koffer noch ein paar alte Bilder auf denen junge Mädchen zu sehen sind. Nach längerem Überlegen stellt sie fest wer zwei diese Mädchen sind, Lisbeth und Lulu, beide im Sommer 1985 bei der Überfahrt von Dänemark nach England spurlos verschwunden.
Die dänischen Mädchen gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf und so fragt sie ihren Redakteur ob sie recherchieren kann um eventuell eine Story darüber zu schreiben.
Durch einen Zufall findet sie ein Buch über die makabersten Mordfälle der neueren Zeit. Dort wird sie auf einen Namen aufmerksam und mit einem Mal steckt sie schon mitten in den Recherchen.
Was sie dort alles heraus findet ist unglaublich, immer mehr vertieft sie sich in den Fall und gerät dabei zunehmends in Gefahr, bekommt ein Bild zugeschickt und eine Droh SMS erhält sie auch. Aber Nora ist unerschütterlich und erkennt die Gefahr nicht rechtzeitig.

Meine Meinung:
Es ist ein spannungsgeladener Kriminalroman, die Protagonistinen mit ihren Charakteren sind manches Mal nicht immer in ihrem Tun zu verstehen, so unglaublich ist das was sie machen. Zu Nora als Hauptprotagonistin hätte ich gerne einen bessere Verbindung gefunden.
Hinzu kommt, das mir ein wenig zu viele Fragen offen geblieben sind, dass tat dem Lesefluss aber kein Abbruch. Der Schreibstil der sehr fließend und hat mir mit seinem Tempo gut gefallen.
Vielleicht hätte die Autorin noch das ein oder andere vertiefen können, aber trotz alledem ist es ein guter Krimi.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Eine interessante und bewegende Familiengeschichte

Das Haus der schönen Dinge
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Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei ...

Der Titel " Das Haus der schönen Dinge" ist genau das, was das Kaufhaus, welches Jacob und Thea Hirschvogel im Jahr 1897 eröffnen, am besten beschreibt.
Es handelt sich um eine bewegende Geschichte, bei der man die Hirschvogels über drei Generationen begleitet, in der das Kaufhaus in all seiner Pracht an erster Stelle steht.
Nun hat sich das Ehepaar Hirschvogel mit der Eröffnung des neuen Kauhauses einen lang ersehnten​Wunsch erfüllt. Dieses Kaufhaus wird etwas ganz besonderes werden, vor allem Thea hat immer wieder neue Ideen wie sie es exklusiv gestallten können. Immer wieder mit der neuesten Mode aus Paris wo Theas Bruder lebt, sowie aus London wo Jacob seine Geschäftspartner hat. Es gibt ein so großes Angebot, welches die Kundschaft wundern und staunen lässt.
Es dauert nicht lange und die Münchner lieben ihr Hirschvogel und kommen nicht umhin immer wieder ins Kaufhaus einzukehren.
Jacob und Thea sind Juden, zur damaligen Zeit wurden die großen Kaufhäuser in München fast ausschließlich von Juden betrieben und so blieb es auch schon 1997 nicht aus, das manche den Juden gegenüber nicht freundlich gesinnt waren. Wie schon seit Jahrhunderten, wo Juden immer wieder vertrieben wurden, wird man in diesem Roman mitverfolgen, wie es diesen ergangen ist.

Lily und Benno, die Kinder von Thea und Jacob sind so wie ihre Eltern liebevolle Menschen. Besonders Lily liebt es im Kaufhaus zu wandeln und sich mit zunehmendem Alter immer mehr mit in den Alltag des Hirschvogels einzubringen, ist es doch ihr Wunsch, so wie ihre Mutter im Kaufhaus zu arbeiten.
Auch später Lilys und Franz's Kinder, Edna und Leopold, leben für das Lebenswerk ihrer Großeltern und bringen ihre eigenen Ideen mit ein und geben dem Kaufhaus eine modernere Note.
Es gibt viele Protagonisten, Freunde und Freundinnen, Ehepartner und deren Kinder sowie die Angestellten des Hirschvogels.Folgedessen geht es nicht nur um das Kaufhaus, sondern auch um Familienverbundenheit, Freundschaften, die so manch eine Probe die das Leben stellt bestehen müssen. Um die große tiefe innige Liebe, nicht erfüllte Liebe, aber auch um Intriegen und Hinterlist.
Da der Roman in der Zeit von 1897 bis 1952 spielt, bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit des ersten und des grausamen zweiten Weltkriegs​mit all seinen Folgen.
München, die Hochburg des aufkeimenden Nationalsozialismus, stellt die Hirschvogels und viele jüdische Bürger vor immer größere Herausforderungen. Immer in der Hoffnung, dass​ sich alles wie 1923 nach dem Hitler Putsch, beruhigen wird, versucht die Familie das Kaufhaus so normal wie möglich am Laufen zu halten. Mit der Zeit gestaltet sich dies jedoch zunehmends immer schwieriger, erlassen die Braunen immer wieder neue Gesetzte gegen die Juden.
Meine Meinung:
Heidi Rehn hat mit " Das Haus der schönen Dinge" einen sehr gefühlvollen und anspruchsvollen Roman geschaffen.
Wenn das Hirschvogel auch fiktiv ist, so lässt Frau Rehn interessante geschichtliche Hintergründe und Fakten excellent in den Roman einfließen. Viele Protagonisten haben sympathische Charaktere, so das mir der ein oder andere sehr ans Herz gewachsen ist.
Wie von der Autorin gewohnt, spiegelt auch dieser Roman wieder mit wieviel Hingabe er geschrieben wurde. Von der ersten Seite an hat er mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
Da die Erzählungen drei Generationen, 55 Jahre lang begleitet, ist es doch sehr umfangreich. So gab es immer wieder Zeitsprünge, die ich aber nicht als störend empfand. Immer wieder gab es unvorhersehbare Ereignisse die der Geschichte eine gute Spannung verlieh.
Das Buch regt zum Nachdenken an und wird mir lange im Gedächtnis bleiben, für mich ein Buch was ich mit Sicherheit mehr als einmal lesen werde.
Das Cover finde ich wunderschön, auch der Inhalt des Buches ist stilvoll mit einem Stammbaum und einer Karte Münchens gestaltet. Ebenfalls gibt es einen Glossar der sehr hilfreich und interessant ist.
Ich kann diesen historischen Roman wirklich nur weiterempfehlen.