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Veröffentlicht am 03.08.2025

Sehr unterhaltsam

Willkommen bei den Grauses 2: Freunde finden für Anfänger
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Freunde finden kann eine Herausforderung sein. Für manche Menschen weniger, da sie aufgeschlossen und kommunikativ sind, aber manche Menschen haben extreme Probleme. So ergeht es auch den Grauses. Die ...

Freunde finden kann eine Herausforderung sein. Für manche Menschen weniger, da sie aufgeschlossen und kommunikativ sind, aber manche Menschen haben extreme Probleme. So ergeht es auch den Grauses. Die sind neu eingezogen in der Sackgasse 13, und verkriechen sich im Haus. Nun startet das Institut für andersartige Wesen eine Mission: die Grauses müssen Freunde finden. Innerhalb von 13 Tagen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man ein Familienmitglied der Grauses ist. Jeder der Grauses hat seine Marotten und Eigenheiten. Opa Grause ist schrullig und schratig, und hat zwar ein Auge auf die Nachbarin geworfen, vergrault diese aber sehr schnell, auch wenn beide grundsätzlich den Garten als Hobby haben. Sehr zum Leidwesen der Nachbarin will nämlich Opa Grause das Unkraut wachsen sehen. Oder Muh: dem Jungen wachsen Hörner aus dem Kopf. Ohne seine Mütze geht er nirgends wohin. Und so muss wieder Ottilie helfen, die die Grauses sehr ins Herz geschlossen hat. Es werden Pläne geschmiedet und umgesetzt und Ottilie verkuppelt lauter Freunde an die Grauses. Mal mehr mal weniger Erfolgreich. Aber: es gibt ein Happy End, und selbst die Tierchen bekommen ihre Freunde zugewiesen.

Freunde finden für Anfänger ist der zweite Teil aus der „Willkommen bei den Grauses“ Reihe. Bereits Teil 1 hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichten sind immer kurzweilig, und auch für Erwachsene gut zu hören. Die Autorin Sabine Bohlmann liest das Buch selber ein, so dass sie die perfekte Stimmung für ihre Geschichte und vor allem die Charaktere einfängt. Auch diesen zweiten Teil habe ich sehr gerne gehört: die Geschichte hat mich nicht nur unterhalten, sondern auch amüsiert. Denn die Charaktere der Familie Grause ist den Menschen nicht allzu unähnlich. Sie wirken im ersten Moment schrullig und nicht normal, aber was ist denn schon normal?

Klare Hörempfehlung für die ganze Familie! Auch wenn man den ersten Teil nicht gehört hat, kann man den zweiten Teil hören. Wobei ich empfehle, dass man den ersten Teil sich zu Gemüte führt, um besser in die Geschichte einzutauchen.

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Veröffentlicht am 03.08.2025

tolles Buch mit Hoffnung

Hannes und Greta - Legends Remastered
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Das klassische Märchen Hänsel und Gretel kennt jeder. Die Eltern sind verarmt, und können die Kinder nicht mehr ernähren. Der Alltag ist hart, und so setzen sie die Kinder aus. Doch die Kinder sind nicht ...

Das klassische Märchen Hänsel und Gretel kennt jeder. Die Eltern sind verarmt, und können die Kinder nicht mehr ernähren. Der Alltag ist hart, und so setzen sie die Kinder aus. Doch die Kinder sind nicht doof, und schaffen es mit einer Brotkrumenspur wieder nach Hause. Jetzt mag man sich fragen, was so ein altes Märchen, was immer und immer wieder erzählt wurde in den letzten Jahrhunderten, uns für die heutige Zeit bringen mag. Das hat sich auch Monika Augustin gefragtA. Was können wir für die heutige Zeit mitnehmen? Die Autorin setzt Hannes und Greta (super Namensanpassung) in eine Situation, die perfekt ans Original angepasst ist. Die Mutter ist auf tragische Weise gestorben, der Vater ist arbeitslos. Die Familie plagt Geldsorgen, das Essen ist knapp, und nichtmal für die notwendigsten Sachen ist Geld vorhanden. Sprechen die Kinder die Situation an, endet es im Streit. So packen die Kinder eines Nachts ihre nötigsten Sachen, und verschwinden aus dem gemeinsamen Haus. Doch so einfach, wie es erscheint, ist das Leben auf der Strasse dann doch nicht. Die schönen Plätze zum Schlafen auf der Strasse sind bereits besetzt, und sie wandern von Platz zu Platz, können noch manche Nacht in einer Jugendherberge überbrücken.

Als die beiden dann ein junges Mädchen kennen lernen, geraten sie in die Fänge einer Hexe. Das Mädchen bringt sie zu einer Frau, die am Anfang ganz nett zu sein scheint. Hannes lässt sich anwerben, um krumme Dinger zu drehen. Und so beginnt eine Abwärtsspirale, die kaum zu entkommen ist.

Monika Augustin hat eine wunderbar moderne Interpretation des Märchens Hänsel und Gretel geschaffen. Die beiden Geschwister Hannes und Greta müssen sehr schnell selbständig nach dem Tod ihrer Mutter werden. Der Vater ist mit der kompletten Situation überfordert. Und auch die Situation mit der Hexe, die die Kinder für sich arbeiten lässt, ob im Haushalt oder aif der Strasse, ist nicht ohne. Erst gemeinsam schaffen sie es, sich zu befreien. Denn das ist es doch, worauf es ankommt, oder? Ja es gibt super doofe Situationen. Ob emotionale oder materielle Situationen. Es gibt immer wieder Situationen, bei denen man Hemmungen hat, sich Hilfe zu holen. Man kompensiert die Probleme, und das meistens alleine, weil man Angst hat, was andre über einen denken mögen, weil man was nicht geschafft hat. Selbst wenn man tief in der Scheiße steckt, bitte holt euch Hilfe. Gemeinsam findet man auch für richtig schlimme Dinge einen Weg. Und wenn es auf dem Weg zur professionellen Hilfe ist.

Ich finde, das ist eine tolle Interpretation eines alten Märchens. Und außerdem gibt es ja auch noch ein Happy End. Kurzweilig und sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Spannende und informative Kurzgeschichte

Miss Harkness' letzer Fall
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Miss Harkness hat nicht nur mit dem berühmten Autoren Arthur Conan Doyle ermittelt, sondern auch als Autorin und Journalistin kriminalistische Erfahrungen gesammelt. Als eine junge Frau ermordet wird, ...

Miss Harkness hat nicht nur mit dem berühmten Autoren Arthur Conan Doyle ermittelt, sondern auch als Autorin und Journalistin kriminalistische Erfahrungen gesammelt. Als eine junge Frau ermordet wird, steht ihr Liebhaber unter Mordverdacht, doch der ist recht selbstsicher, dass ihm nichts nachgewiesen werden kann. Miss Harkness macht sich auf den Weg zu Edmond Rocard, der seinerzeit ein Pionier der forensischen Wissenschaft ist. In seinem Labor lernt Miss Harkness, wie Fingerabdrücke genommen werden oder wie mikroskopisch genau eine Faser nachgewiesen werden kann. Das Thema ist hochgradig spannend, und gebannt verfolgt Miss Harkness die Ergebnisse, die dem Gericht direkt zugestellt werden, um hoffentlich ein gerechtes Urteil sprechen zu können.

Wer den Fall um Doktor Doyle und Jack the Ripper bereits gelesen hat, dem wird Miss Harness keine Unbekannte sein. Wer den Fall um Doktor Doyle nicht gelesen hat, den wird diese Kurzgeschichte hoffentlich neugierig auf mehr machen. Miss Harkness‘ letzter Fall ist eine kleine, aber sehr feine Geschichte über Miss Harkness‘ Scharfsinn und Feingespür für spannende Geschichten. Sie erzählt den Fall ihrer Pflegerin, und es ist ihre letzte Geschichte, die sie teilt.

Kurz, aber spannend und unterhaltsam: wunderbar für zwischendurch. Ich hoffe, es kommen noch einige Geschichten um die sympathische Miss Harkness

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Toller Auftakt

Doktor Doyle jagt Jack the Ripper
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Doktor Arthur Conan Doyle arbeitet als Arzt - und nebenher schreibt er Geschichten über und mit seinem Protagonisten Sherlock Holmes. Seinem Schützling und Meisterdetektiv verdankt er nun sein nächstes ...

Doktor Arthur Conan Doyle arbeitet als Arzt - und nebenher schreibt er Geschichten über und mit seinem Protagonisten Sherlock Holmes. Seinem Schützling und Meisterdetektiv verdankt er nun sein nächstes Abenteuer. Ein Berater der Metropolitan Police namens Wilkens fordert die Hilfe von Doyle an: kein geringerer als Jack the Ripper treibt sein Unwesen in London. Die Polizei benötigt dringend Hilfe. Da aber Doyles Frau hochschwanger ist, will er ablehnen. Wilkens lässt aber nicht locker und so stimmt Doyle zu, wenn sein alter Mentor Joseph Bell ihm zur Hand geht. Der wiederum freut sich über die Abwechslung und sagt prompt zu - sehr zum Leidwesen Doyles. Doch beide Männer ergänzen sich prima, und bekommen unerwartete Unterstützung - in Form von Mr. Pennyworth. Der eigentlich kein "er" ist, sondern eine schlagfertige junge Frau, die die beiden Ermittler ganz schön auf Trab hält.

Zugegeben, es fiel mir lange schwer, in dieses Buch hineinzufinden. Es wirkte stellenweise etwas zäh, und es brauchte ein paar Kapitel, bis ich in die Geschichte herein gefunden habe. Die Ermittlungen laufen anfangs ins Leere, Jack the Ripper kann sich gut verstecken. Joseph Bell nimmt Doyle erneut unter seine Fittiche, und bringt ihm bei, Menschen zu lesen. Diese Fähigkeit hilft beiden dann tatsächlich auch, nach einer Ermittlungspause, die beide in der Heimat verbringen, den wahren Jack the Ripper zu ermitteln. Denn dieser Täter hat es faustdick hinter den Ohren, und kann aufgrund seiner Tarnung lange seiner Enttarnung entfliehen. Doch auch Miss Harkness, die ihr Umfeld als Mr. Pennyworth zu täuschen weiß, nutzt ihre Tarnung aus und ist den beiden Herren eine wichtige Stütze.

Auch wenn der Anfang schleppend war - das Buch nimmt spätestens nach der Ermittlungspause fahrt auf. Die Täuschung um den wahren Täter ist durchaus gelungen - ich hab mich jedenfalls erfolgreich täuschen lassen. Das London, in dem wir uns befinden, ist teils schmuddelig und gefährlich. Nicht nur, dass die Prostituierten um ihr Leben fürchten müssen, weil Jack the Ripper seine Morde begeht, nein: auch jüdische Mitbewohner fürchten den Antisemitismus. Der Täter versucht durch falsche Fährtenlegung die Spur auf einen jüdischen Menschen zu legen, doch das kann schnell aus der Welt geschafft werden.

Die Protagonisten wirken für mich sehr überzeugend - mich hat Miss Harkness sehr positiv gestimmt. Sie ist ihrer Zeit voraus, und weiß sich auch gegen ihre zwei alteingesessenen Begleiter erfolgreich zu wehren, die sich zumindest für ihr Verhalten zu entschuldigen wissen. Doktor Doyle nimmt die Rolle des Watsons ein, in dem er die Geschichte erzählt, aber auch von seiner Inspiration lernt. Denn Joseph Bell ist kein geringerer als das Vorbild von unserem berühmten Ermittler Sherlock Holmes.

Harper webt die Charaktere, die es wirklich gab, gekonnt zu einem unschlagbaren Trio zusammen, wenn auch Miss Harkness vermutlich nicht (persönlich) auf Doyle und Bell getroffen ist. Und doch ergänzen die drei Musketiere sich wunderbar. Sie können den Täter zur Strecke bringen (Wortwörtlich!) und London ein bisschen sicherer machen. Die Stimmung des Buches passt ins viktorianische Zeitalter, wir finden uns wieder in einer Welt um den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, aber auch Gentlemen Clubs. Es gibt noch Droschken, aber der erste Hauch der Industrialisierung ist zu spüren. Die fortschreitende Technik der Kriminalistik steckt in den Kinderschuhen, und mancher Mord oder andere Verbrechen wären vermutlich längst geklärt worden.

Diese Geschichte um Doyle, Harkness, Bell und Jack the Ripper reiht sich prima in weitere Sherlock Holmes Bücher ein. Besonders gut hat mir auch der Hinweis auf Inspector Swanson gefallen, denn hier gibt es weiteren Lesestoff beim Dryas Verlag. Durchaus ein lohnender Krimi, der einen auf die Reise ins vergangene London des Jack the Rippers nimmt. Ich habe für mich jedenfalls gelernt, wie Doyle zu seinem berühmten Ermittler kam.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Gefühlvoll, emotional, schonungslos ehrlich

Das späte Leben
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Es gibt Phasen im Leben, an denen die Einschläge im Alltag näher kommen. Die Einschläge, denen man sehr gerne aus dem Weg gehen möchte. Denn sie sind unbequem, und erinnern einen an die Vergänglichkeit ...

Es gibt Phasen im Leben, an denen die Einschläge im Alltag näher kommen. Die Einschläge, denen man sehr gerne aus dem Weg gehen möchte. Denn sie sind unbequem, und erinnern einen an die Vergänglichkeit des eigenen Lebens. Diese Einschläge können der unbarmherzige Tod von Freunden sein, aber auch die Diagnose von schlimmen Krankheiten. In „Das späte Leben“ von Bernhard Schlink geht es um Martin, der bereits 76 ist. Sein Arzt eröffnet ihm, dass er aufgrund seiner Krebsdiagnose nur noch wenige Monate zu leben hat. Zwar kann man ihn medikamentös noch so einstellen, dass evtl. was zu machen ist, aber Martin entscheidet sich dagegen. Doch wie geht man mit so einer Situation um? Hinzukommt: seine Frau ist deutlich jünger, der gemeinsame Sohn könnte sein Enkel sein. Er weiht seine Frau schlussendlich ein, und nun müssen beide lernen, damit umzugehen. Beiden fällt die Situation sichtlich nicht leicht. Martins Frau überzeugt ihm Schlussendlich, dem gemeinsamen Sohn etwas zu hinterlassen. Vielleicht Videos mit Dingen, die ihm wichtig sind. Vielleicht gemeinsame Erinnerungen, Briefe, oder ähnliches. Die Versuche muten manchmal skurril an, und hinterlassen doch eine berechtigte Frage: Was bleibt vom einzelnen Menschen, der geht? Sind es materielle Dinge wie ein Komposthaufen? Sind es individuelle Botschaften, wie z. B. man sich als junger Mann das erste mal rasiert? Oder basiert das einzelne Leben auf ganz anderen wichtigen Dingen?

In diesem Buch muss sich nicht nur das Paar als solches mit der Situation auseinander setzen. Die Frau, die bereits eine Affäre zu einem gleichaltrigen Mann angefangen hat, muss sich überlegen, ob diese Affäre es noch wert ist, oder ob sie lieber ihrem Mann in den letzten Tagen beisteht. Der betroffene Patient muss sich überlegen, wie er gehen will, und was er seiner Familie hinterlässt. Materiell ist es vielleicht noch einfach, Dinge auszumisten, aber was hinterlässt man der Familie? Sind es die eigenen Erinnerungen, Familiengeschichten, ganz individuelle Erlebnisse?

Bernhard Schlink hat sich gefühlvoll mit der Situation auseinander gesetzt. Dabei stellt auch er fest: es gibt nicht die eine Lösung. Es gibt so viele Optionen zu gehen, und doch zu bleiben. Was bleibt vom Menschen? Wie geht die Nachwelt mit diesem emotionalem Erbe um? Was ist und bleibt wichtig, was muss man loslassen? Die Balance zwischen Loslassen und Bleiben zu finden, ist nicht einfach. Es ist eine individuelle Entscheidung, eine sehr emotionale Entscheidung, die man nicht so einfach treffen kann. Und meist trifft man sie dann, wenn es meist zu spät ist. Wenn man nicht mehr genügend Zeit hat, sich noch in Ruhe um Dinge zu kümmern, die Bestand für das Umfeld hat, aber auch für einen selbst. Ab wann kann man „entspannt“ gehen, ab wann macht man selbst seinen Frieden, ab wann kann man loslassen?

Ein Buch, das mich sehr nachdenklich gestimmt hat, und einen daran erinnert, wie zerbrechlich das Leben ist. Klare Leseempfehlung: Emotional, und schonungslos ehrlich und direkt

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