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Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Auswertungen von Big Data.

Inside Big Data
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Inhalt und meine Meinung:
Der Autor bietet dem Leser in diesem Sachbuch Erkenntnisse aus der Auswertung von Big Data zu ganz verschiedenen Themen.
Diese Abhandlung hier ist dabei sehr verständlich geschrieben.

Er ...

Inhalt und meine Meinung:
Der Autor bietet dem Leser in diesem Sachbuch Erkenntnisse aus der Auswertung von Big Data zu ganz verschiedenen Themen.
Diese Abhandlung hier ist dabei sehr verständlich geschrieben.

Er zeigt seine Erläuterungen anhand von Daten aus seiner Partnervermittlungsbörse, Facebook, Twitter und Google-Suchanfragen auf und bietet somit sehr interessante Auswertungsbeispiele von Big Data.
Dabei geht er auch auf das bei Auswertungen immer zugrundeliegende Problem ein, die „richtige“ Datengrundlage für die jeweiligen Auswertungen zu ermitteln, um keine verfälschten Ergebnisse zu erhalten.

Der Vorteil von riesigen, anonymisierten Datenmengen im Gegensatz zu z.B. Meinungsumfragen ist, dass die Big Data-Daten „ideal dafür, Tabus anzugehen“ sind (S. 188).
Der Grund dafür liegt ganz einfach darin begründet, dass Menschen bei Umfragen ihrem Gegenüber ehr „meinungskonform“ oder „politisch korrekt“ antworten, während hingegen in anonymen Abfragen via Internet die ehrliche Einstellung zu Tage kommt – und dies im ganz Besonderen auf einer Partnervermittlungsplattform, denn bei der Partnersuche bringt es ja nichts dem Internet etwas vorzulügen, und weil man ja einen passenden Partner finden möchte, ist man eher bereit seine wahren Einstellungen (per Klick) preis zu geben.

Die Graphiken der Statistikauswertungen des Autos finde ich ganz hervorragend gelungen, da sie die „Visualisierung einer Abstraktion“ ermöglichen und er somit eine „Landkarte eines kollektiven Bewusstseins“ demonstrieren kann. (S. 222).

Meiner Meinung nach ist es von Vorteil, wenn man als Leser eine gewisse Affinität zu mathematischen Themen wie Kanten und Graphen mitbringt (bspw. zur Darstellung von Freundschaftsbeziehungen und Freundesgruppen) – aber man braucht diesbezüglich keine „Angst“ vor dem Buch zu haben, da der Autor alle diesbezüglichen Details sehr verständlich erklärt, so dass man auch als Laie keinerlei Verständnisprobleme hat.

Das Schlusswort des Autors hat mir sehr gut gefallen, weil er darin eine realistische Einschätzung zum Thema Datenschutz und Privatsphäre gibt.

Hint: Alle Auswertungen des Autors sind bezogen auf die USA.

Veröffentlicht am 15.09.2016

„witzig-spritzig und alltagsnah“ (Zitat vom Buchrücken)

Ich & die Fußballgang (Bd. 1)
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Inhalt:
Der neunjährige Ben hat mit Fußball nichts am Hut.
Obwohl eigentlich würde er schon gerne, aber da machen seine „Knotenbeine“ nicht mit.
Bis ihm eines Tages seine Oma ein paar ganz besondere Stutzen ...

Inhalt:
Der neunjährige Ben hat mit Fußball nichts am Hut.
Obwohl eigentlich würde er schon gerne, aber da machen seine „Knotenbeine“ nicht mit.
Bis ihm eines Tages seine Oma ein paar ganz besondere Stutzen schenkt.
Ab dann wird alles besser.

Meine Meinung:
Sprachlich ist die Erzählung nahe an der Kindersprache dran.
Sehr gut haben mir die comic-artigen Zeichnungen gefallen, die sich sehr gut in die Story einpassen.
Der Humor des Buches springt beim Lesen quasi auf den Leser über:
Die Geschichte ist skurril, aber doch nah an der Realität; diese Kombination ist echt gut gemacht.
Die Kinderprobleme des Protagonisten sind ehrlich und nachvollziehbar beschrieben, so dass sich Kinder gut damit identifizieren können.

Fazit: Gutes Buch zu einem gutem Preis.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sammlung interessanter Fakten.

Gute-Macht-Geschichten
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Inhalt und meine Meinung:
Die beiden Autoren, beide im journalistischen Betrieb großer Zeitungen beheimatet, haben ein Sammelsurium an Informationen zusammengetragen.

Das Buch ist wie ein Nachschlagelexikon ...

Inhalt und meine Meinung:
Die beiden Autoren, beide im journalistischen Betrieb großer Zeitungen beheimatet, haben ein Sammelsurium an Informationen zusammengetragen.

Das Buch ist wie ein Nachschlagelexikon aufgebaut:
Stichworte, alphabetisch sortiert.
Von „alternativlos“ bis „Zinsenteignung“.

Dennoch hatte ich mich entschieden, dieses Werk wie ein normales Buch zu lesen: von vorne nach hinten.

Ich muss gestehen, dass das Buch für mich nicht ganz so viele neue Erkenntnisse zu bieten hatte wie ich erwartet hatte.
[Aber ok, da waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch angesetzt.]

Aber die Information, die für mich neu waren, waren auf jeden Fall sehr interessant und aufschlussreich.
Also hat sich das Buch letztendlich für mich „rentiert“.

Denn auf jeden Fall sind in dem Buch eine ganze Menge an Politik-Floskeln und deren Betrachtungen aufgearbeitet worden.

Fazit: Informativ und somit lesenswert.

Kleiner Nachtrag:
Sprachlich ist das Buch nicht abgehoben, sondern sehr verständlich, formuliert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lektionen aus dem Krematorium (Buchuntertitel).

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Inhalt und meine Meinung:
Dieses Buch ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Autobiografie und Sachbuch; denn zum Einen berichtet die Autorin aus ihrem Berufsalltag quasi von Beginn ihrer „Lehrjahre“ ...

Inhalt und meine Meinung:
Dieses Buch ist meiner Meinung nach eine Mischung aus Autobiografie und Sachbuch; denn zum Einen berichtet die Autorin aus ihrem Berufsalltag quasi von Beginn ihrer „Lehrjahre“ als sie ihren ersten Tag ihrer Stelle als Krematoriumsfachkraft nach ihrem Studium der mittelalterlichen Geschichte antrat; und zum Anderen lässt sie sehr viele Informationen über den Umgang mit dem Tod in anderen Kulturen einfließen, so dass das Buch überaus informativ ist.

Insgesamt lässt das Buch sehr tief auf den sehr empathischen Umgang der Autorin bei ihrer täglichen Arbeit im Krematorium mit den Lebenden, bei den Beratungsgespräche mit den Hinterbliebenen, und den sehr humanen Umgang mit den Toten schließen.
„Wir bemühen uns nach Kräften, den Tod an den Rand unseres Daseins zu verdrängen, indem wir die Toten hinter rostfreien Stahltüren wegschließen, die Kranken und Sterbenden in Krankenhauszimmer auslagern.“ (S. 9)
„Wir verbergen den Tod so perfekt, dass man fast glauben könnte, wir seien die erste Generation von Unsterblichen.“ (S. 9)
„Doch das Verdrängen des Todes ist kein Segen, weil wir unsere Ängste lediglich unter die Oberfläche verbannen.“ (S. 9)

Der Sprachstil der Autorin ist angenehm locker, zuweilen sogar „flapsig“, was das Dargebotene immer mal wieder angenehm auflockert: „diese Mittelalterheinis hatten schwer einen an der Waffel“ (S. 98 über Hexen, deren Prozesse und Verurteilungen), aber dies täuscht nicht darüber hinweg, dass sie echt Nachdenkenswertes beschreibt.
Bspw. über Bestattungsriten in andern Kulturen.
Sehr interessant fand ich die Ausführungen zu dem Volk der Wari', die den Endokannibalismus praktizierten (d.h. Sie aßen rituell die Körperteile ihrer Verstorbenen):
Denn nach dem Tod eines Dorfbewohners „gingen Verwandte des Verstorbenen durchs Dorf und rissen aus jeder Hütte einen Holzpfahl, worauf das Dach der jeweiligen Behausung herabsackte - […] eine visuelle Mahnung, dass der Tod die Dorfgemeinschaft ins Wanken gebracht hatte.“ (S. 80).

Die Autorin berichtet viel, ausführlich und auf interessante Weise aus ihrem Arbeitsleben und den dazugehörigen Handhabungen, dass z.B. die Toten aus den Krankenhäusern abgeholt werden, usw.
„Die Menschen in der Kühlung hätten sich in der Welt der Lebenden wohl kaum miteinander abgegeben – der ältere Schwarze mit dem Herzinfarkt, die Weiße mittleren Alters, die ihrem Gebärmutterhalskrebs erlegen, und der junge Hispano, der nur ein paar Häuserblocks vom Krematorium erschossen worden war. Der Tod hatte sie zu einer Art UN-Versammlung zusammengeführt, einem offenen Gespräch über das Ende ihrer Existenz.“ (S. 25).

Ich war beim Lesen zu Tränen gerührt über die Lebensgeschichte einer Mutter beim Beratungsgespräch zur Bestattung ihres Sohnes; da sie ihren Sohn schon unzählige Male zuvor zu Grabe getragen hatte: Als er mit den Drogen angefangen hatte, als er das erste Mal in den Knast gewandert war, bei seinem ersten, zweiten, sechsten Rückfall, jedes Mal, wenn er verschwunden war (S. 111).

Fazit: Absolut lesens- und nachdenkenswert!
Denn: „Jeder muss sein eigenes Arrangement mit dem Ende treffen.“ (S. 238)

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hint: Der Kappentext spiegelt nur einen kleinen Anteil des Romans wieder.

Eve & Adam
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Inhalt:
Eve wird bei einem Verkehrsunfall sehr schlimm verletzt.
Zur Genesung holt ihre Mutter sie in ihre Privatklinik und um Eves Genesungszeit zu versüßen darf sie als Pilotuserin an einem neuen Projekt ...

Inhalt:
Eve wird bei einem Verkehrsunfall sehr schlimm verletzt.
Zur Genesung holt ihre Mutter sie in ihre Privatklinik und um Eves Genesungszeit zu versüßen darf sie als Pilotuserin an einem neuen Projekt teilnehmen, welches in der Firma ihrer Mutter entwickelt wurde.

Meine Meinung:
Ich glaube, es kam dem Roman zugute, dass hier ein Autoren-Paar am Werk war.

Sprachlich fand ich den Roman sehr gut gemacht:
Denn er ist modern und flott geschrieben.
Und so unerwartete Kombinationen innerhalb eines Satzes wie es hier in dieser Story des öfteren praktiziert wurde, empfinde ich als gelungenen Sprachstil:
„Sie überprüft den Verband an meinem Bein […]. Vorsichtig schneidet sie Pflaster, Verbandsmull und elastische Binde weg.
Es tut nicht weh, fühlt sich aber auch nicht gut an.
„Oh mein Gott!“, entfährt es ihr.
Sie hat mein Bein freigelegt und wendet sich an Gott?“ (S. 40)

Den Roman fand ich so spannend; ich wollte nur noch lesen, lesen, lesen.
Am liebsten hätte ich alle meine sozialen Verpflichtungen zugunsten des Romans vernachlässigt.

Sehr gut fand ich den sehr nachdenkenswerten Ansatz, ob etwas immer noch verwerflich ist, wenn man es gerne tun – auch wenn dieses Thema gar nicht so direkt im Roman angesprochen wurde.
Kurze Erläuterung:
---------- Achtung, ab hier wird aus dem Inhalt des Romans berichtet ----------
Das Thema Genetik im Biologieunterricht findet Eve sehr spannend, nämlich logisch und vorhersagbar.
Und natürlich findet Eve genetische Veränderungen an Pflanzen und Lebewesen verwerflich.
Allerdings erhält Eve die Möglichkeit einen Menschen am Computer zu entwerfen.
D.h. sie kann sich per „Bausteinen“ „ihren“ perfekten Menschen „erschaffen“:
Sowohl Äußerlichkeiten wie Augenfarbe kann sie festlegen, alsauch die Charakterzüge wie Intelligenz und Humor.
Diese kann sie anhand der Erbanlagen entsprechender, vorgegebener Menschen auswählen.
Während ihres Tuns beschleichen Eve zwar leichte Zweifel, ob es sich hier wirklich nur eine Computersimulation handeln würde, wobei sie sich nicht erklären könnte, was es sein sollte, falls es keine Simulation wäre.
Dennoch macht sie in ihrem Erschaffungsprozess weiter, einfach weil es ihr Spaß macht: dieses Anbinden von Organen an den Blutkreislauf, dieses sich-Gedanken-machen, ob der „Mensch“ ein glücklicher Mensch wäre, wenn er sehr intelligent wäre und ihm im Leben alles leicht fallen würde, oder ob er lieber nicht ganz so intelligent wäre, aber dafür mehr Freunde haben würde, usw.
---------- Ende des Romaninhaltes ----------

Auch wenn in dem Roman die moralischen Themen nur oberflächlich angesprochen werden, lädt der Roman seine Leser ein, seinen eigenen Gedanken und Bedenken nachzuspüren.

Fazit: Der Jugendroman war genau meine Wellenlänge.