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Veröffentlicht am 28.02.2020

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite

Die Spionin
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Marseilles 1940, die Australierin Nancy Wake arbeitet für die Résistance. Lange vermutet niemand, dass es sich bei der "weißen Maus" um eine Frau handeln könnte und es gelingt Nancy immer wieder den Nazis ...

Marseilles 1940, die Australierin Nancy Wake arbeitet für die Résistance. Lange vermutet niemand, dass es sich bei der "weißen Maus" um eine Frau handeln könnte und es gelingt Nancy immer wieder den Nazis zu entkommen. Doch nur kurze Zeit nach ihrer Hochzeit wird ihr Mann verhaftet und sie muss aus Frankreich fliehen. In England lässt sie sich zur Agentin ausbilden um dann wieder nach Frankreich zurückzukehren und alles für die Ankunft der Alliierten vorzubereiten.
Imogen Kealey ist das Pseudonym des Drehbuchautors Darby Kealey und der Autorin historischer Romane Imogen Robertson. Den Beiden ist es mit "die Spionin" gelungen Nancy Wakes Schicksal auf eine sehr atmosphärische und spannende Weise zu schildern. Ein Nachwort stellt klar, welcher Teil der Geschichte auf Fakten beruht, und wobei es sich um Fiktion handelt.
Besonders gut hat mir gefallen, wie Nancys innere Konflikte und Gedanken immer wieder dargestellt werden, wenn sie beispielsweise darüber nachdenkt, ob die Nazis nicht auch Familienväter sind und ob es richtig ist, was sie tut. Der Schreibstil ist durchgängig flüssig und angenehm einfach zu lesen. Allerdings gönnen die Autoren dem Leser keine Verschnaufpausen. Das Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich habe den Roman an zwei Abenden gelesen und empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Perspektiven des Krieges

Der Empfänger
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Ulla Lenze verarbeitet in ihrem Roman "Der Empfänger" die Lebensgeschichte ihres Großonkels Josef Klein. Als deutscher Auswanderer und begeisterter Amateurfunker gerät er in New York unfreiwillig in das ...

Ulla Lenze verarbeitet in ihrem Roman "Der Empfänger" die Lebensgeschichte ihres Großonkels Josef Klein. Als deutscher Auswanderer und begeisterter Amateurfunker gerät er in New York unfreiwillig in das Spionagenetzwerk der deutschen Abwehr. Seine Bemühungen, den rechten Kreisen zu entkommen, scheitern. In der Nachkriegszeit verliert er seine Wahlheimat und kommt bei seinem Bruder und seiner Schwägerin in Neuss unter. Doch das Verhältnis der Brüder ist angespannt, so dass Josef letztendlich eine neue Heimat in Südamerika sucht.

Ich fand die Geschichte sehr interessant. Was in den ersten zwei Dritteln an Spannung fehlt, machen die starken Charaktere locker wett. Die Beziehung zwischen Josef und seinem Bruder wird sehr eindrucksvoll geschildert. 25 Jahre waren sie getrennt und haben den Krieg von ganz unterschiedlichen Seiten kennengelernt. Nun stehen sie sich gegenüber und vieles steht zwischen ihnen. Leider hatte ich manchmal das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt um alles richtig einordnen zu können. Oft empfinde ich Personenverzeichnisse und Glossare als überflüssig, bei diesem Buch hätte ich mir beides gewünscht. Nichts desto trotz ein starker Roman, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Düster und spannend

Priest of Bones
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Tomas Piety kehrt nach dem Krieg mit einem Teil seiner Männer und seiner rechten Hand Bloody Anne in seine Heimatstadt Ellinburg zurück. Doch nichts ist mehr wie es war. Die einst florierenden Geschäfte, ...

Tomas Piety kehrt nach dem Krieg mit einem Teil seiner Männer und seiner rechten Hand Bloody Anne in seine Heimatstadt Ellinburg zurück. Doch nichts ist mehr wie es war. Die einst florierenden Geschäfte, führen nun andere. Gemeinsam mit seinem Bruder will Tomas sich seine Straßen zurückholen. Doch am Kampf um die Vorherrschaft in Ellinburg sind auch die Queen's Man interessiert. Im Dienste der Königin soll ein erneuter Ausbruch des Krieges verhindert werden und Tomas Piety kommt dabei eine Rolle zu teil, die ihm nicht immer gefällt.
Gewalt, Bandenkriege, Intrigen, Korruption und ein klein wenig Magie, das alles bietet "Priest of Bones" und hat mich damit in seinen Bann gezogen. Die Charaktere und ihre inneren Dämonen aus dem Krieg und der Vergangenheit sind sehr vielfältig und gut ausgearbeitet. Die Ich-Perspektive, den Schreibstil und die derben Dialoge fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber ich bin dann schnell damit warm geworden.
Im Original ist der zweite Teil "Priest of Lies" schon erschienen und nach dem spannenden Ende von Band 1, kann ich es kaum erwarten weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Lachen und Weinen

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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Joe Hammond starb im November 2019. Er starb 2 Jahre lang, langsam an der Motoneuron-Krankheit. Und er hat ein Buch darüber geschrieben. Über seinen langsamen Verfall und darüber, wie die Krankheit seine ...

Joe Hammond starb im November 2019. Er starb 2 Jahre lang, langsam an der Motoneuron-Krankheit. Und er hat ein Buch darüber geschrieben. Über seinen langsamen Verfall und darüber, wie die Krankheit seine Sichtweise auf das Leben verändert hat. Darüber, wie er seine beiden Söhnen 33 Geburtstagskarten schrieb, eine für jeden Geburtstag bis sie 21 Jahre alt werden. Mit diesem Buch können die beiden später einen Teil der Welt ihres Vater kennen lernen.
Den Anfang fand ich sehr gut zu lesen, dann erfolgen recht viele Zeitsprünge in Joes Leben vor seiner Krankheit und Metaphern, die es mir manchmal schwer gemacht haben zu folgen. Dennoch hat mich dieses Buch beeindruckt.
Ich schreibe diese Rezension, während meine Töchter wenige Meter von mir entfernt friedlich schlafen und ich hoffe sehr, dass ich weiter das Glück haben werde, sie aufwachsen zu sehen. Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, das hier und jetzt zu leben und zu lieben. Ein lebendiges, humorvolles und poetisches Buch über das Leben und den Tod.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Spannender Auftakt mit liebenswerten Charakteren

Endling - Die Suche beginnt
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Mit "Endling" startet eine vielversprechende neue Buchreihe von Kathrin Applegate. Sie entführt ihre Leser in das Reich von Nedarra. Dort leben die verschiedensten Arten, doch eine davon ist fast verschwunden: ...

Mit "Endling" startet eine vielversprechende neue Buchreihe von Kathrin Applegate. Sie entführt ihre Leser in das Reich von Nedarra. Dort leben die verschiedensten Arten, doch eine davon ist fast verschwunden: die Dalkins. Diese hundeähnlichen Wesen können sprechen, aufrecht gehen und erkennen immer ob jemand lügt oder die Wahrheit spricht.
Byx, die Hauptfigur der Geschichte, ist solch ein Dalkin und sie macht sich auf die Suche nach anderen Dalkins. Begleitet wird sie von einem Menschenmädchen, einem Wobbyk, einen Dieb und einer riesigen Katze. Die ungewöhnliche Truppe weiß, dass viel auf dem Spiel steht. Fast die ganze Welt wird von einem Menschen unterdrückt, dem Murdano. Er versucht alle anderen Rassen auszurotten oder zu unterwerfen.

Das Buch wird ab 11 empfohlen und ich denke diese Empfehlung ist passend. Stellenweise ist die Geschichte doch recht brutal und auch traurig. Ich als Erwachsene konnte das Buch ab der Mitte kaum mehr aus der Hand legen, so spannend fand ich es. Kathrin Applegate hat die Welt von Nedarra so gut beschrieben, dass ich beinahe das Gefühl hatte dort zu sein. Auch die Charaktere sind eindrucksvoll: Byx und ihre Freunde haben alle unterschiedliche Schwächen und Stärken und jeder ist auf seine Art wichtig und besonders.
Vermutlich werde ich es nicht schaffen, auf die Übersetzung des zweiten Bandes warten. Ich will jetzt wissen, wie es weitergeht.

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