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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2025

Sehr schönes Kinderbuch

Einfach einmalig
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„...Der Bär ist groß. Die Maus ist klein. Der Storch steht gern auf einem Bein...“

Das Zitat stammt von der ersten Doppelseite. Auch auf den folgenden 11 Doppelseiten besteht der Text aus drei Zeilen, ...

„...Der Bär ist groß. Die Maus ist klein. Der Storch steht gern auf einem Bein...“

Das Zitat stammt von der ersten Doppelseite. Auch auf den folgenden 11 Doppelseiten besteht der Text aus drei Zeilen, bei denen sich die zweite und die dritte reimen. Die Inhalte spielen die Vielfalt der Tierwelt wieder. Ausnahme ist die letzte Doppelseite. Dort steht der Mensch und seine Unterschiedlichkeit im Mittelpunkt.
Das Buch zeichnet sich durch die wunderschönen Zeichnungen aus. Sie sind liebevoll gestaltet, kindgerecht und mit einem feinen Humor ausgestattet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

SChöner Kindrbuchklassiker

Lotta zieht um
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„...Als Lotta aus der Krachmacherstraße gerade fünf Jahre alt geworden war, wachte sie eines Morgens auf und hatte schon von Anfang an schlechte Laune...“

Mit diesen Zeilen beginnt die Neuauflage eines ...

„...Als Lotta aus der Krachmacherstraße gerade fünf Jahre alt geworden war, wachte sie eines Morgens auf und hatte schon von Anfang an schlechte Laune...“

Mit diesen Zeilen beginnt die Neuauflage eines Kinderbuchklassikers. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Sie ist kindgerecht.
Beeindruckend sind die ausdrucksstarken Zeichnungen. An Lottas Miene ist gut abzulesen, wie sie sich gerade fühlt. Es dominieren zarte Farben, die höchstens durch kräftiges Rot einen Kontrapunkt erhalten.
Lotta ist sauer. Sie will weder ihren Pullover anziehen, noch frühstücken. Sie beschließt auszuziehen. Doch wohin soll sie gehen?
Eltern und Geschwister nehmen Lottas Launen erstaunlich gelassen hin. Sie glaubt, den richtigen Weg gegangen zu sein – bis die Nacht und das Dunkel kommt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Brisantes Thema

Untergang der "GREEN"
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„...Mir ist seit kurzer Zeit auch klar, dass ich mit viel mehr Druck bei Mitgliedern Spenden einwerben und bei staatlichen Stellen die Fördertöpfe leeren soll...“

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus einem ...

„...Mir ist seit kurzer Zeit auch klar, dass ich mit viel mehr Druck bei Mitgliedern Spenden einwerben und bei staatlichen Stellen die Fördertöpfe leeren soll...“

Das ist ein kleiner Ausschnitt aus einem Gespräch, dass Dennis mit einem Regierungsmitglied führt. Dennis Jung ist seit Kurzem Chef einer NGO, die sich gegen die Klimakrise stemmt.
Der Autor hat einen inhaltsreichen Roman geschrieben, der gekonnt Fragen an die aktuelle Politik stellt.
Während seines Studiums hatte Dennis nebenbei im Verkauf gearbeitet. Einiges aus den dazu besuchten Seminaren war bei ihm hängengeblieben.

„...Keinesfalls geht es darum, dass der Kunde eine kluge Kaufentscheidung trifft. Es geht nur darum, dass er bei dir kauft! Dass er jetzt kauft! Dass er viel kauft!...“

Auch für die Arbeit in der NGO gab es die eine oder andere Anleitung. Komischerweise klingen die Anweisungen des Soziologen gar nicht so anders.

„...Der erste Schritt ist, dass die Leute ihre Bedürfnisse mit unserer Arbeit in Verbindung bringen. Wir müssen ihnen vermitteln, dass ihr regelmäßiger finanzieller Beitrag sie zu guten Menschen macht...“

Dennis plant ein besonderes Event. Es hat das Ziel, dass er andere NGOs aus seinem Bereich übernehmen kann. Mit Ann-Marie hat er eine Mitarbeiterin an seiner Seite, für die die Arbeit nicht Pflicht, sondern Bedürfnis ist. Sie hat gute Ideen und ist fähig, sie auch umzusetzen. Allerdings reagiert sie im Laufe der Handlung zunehmend unwirsch, als sei merkt, dass Dennis sie nur ausnutzt.
in Gesprächen wird gekonnt der Finger in die Wunden unser er Energiepolitik gelegt. Ein Zitat soll das belegen. Wen die Hintergründe interessieren, dem empfehle ich das Buch.

„...Leute, wir bezahlen hier dreimal für denselben Strom. Das kann man weder ignorieren, noch schönreden. Wir haben ein Problem!...“

Das Event findet auf eine m Schiff in der Nordsee statt. Als das plötzlich in einen Sturm gerät, steht das persönliche Überleben im Vordergrund.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Am liebsten hätte ich noch eine Reihe an Zitaten angefügt, aber das würde den Rahmen der Rezension sprengen. Vor allem die Gespräche, die im Laufe der Handlung geführt werden, sollte man sich genüsslich durch den Kopf gehen lassen und in Ruhe dabei mitdenken.

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Starke Frauen

Im Wind der Freiheit
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„...Es gibt zwei Arten, in der Welt zu versagen. Die eine ist durch Aktivität, die andere durch Passivität. Beide stiften Unheil, doch wird dem Menschen das Erste bisweilen mehr angerechnet als das Zweite...“

Es ...

„...Es gibt zwei Arten, in der Welt zu versagen. Die eine ist durch Aktivität, die andere durch Passivität. Beide stiften Unheil, doch wird dem Menschen das Erste bisweilen mehr angerechnet als das Zweite...“

Es gibt viele Stellen in Buch, die diese Aussage belegen, auch wenn die Geschichte hauptsächlich von Menschen handelt, sie sich aktiv in der Revolution des Jahres 1848 beteiligt haben.
Die Autorin hat einen gut recherchierten und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die Zeitverhältnisse auf den Punkt.
Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen. Das ist zum einen die Schriftstellerin Louise Otto, die aus einem gutbürgerlichen Haus stammt und schon nach dem Tod des Vaters eigene Entscheidungen über ihr Vermögen fällt.

„...In den übrigen deutschen Fürstentümern ist die Rechtslage anders, doch in unserem Sachsen hat eine Frau nun das Recht, ohne männliche Vormundschaft über ihr Vermögen und ihr Leben zu entscheiden...“

Zum anderen ist es Susanne, die nach dem Tode des Vaters mit ihrer Mutter bei einem Lehrer untergekommen war. Später arbeitet sie als 15jährige in einer Tuchfabrik in Oederan.
Die beiden begegnen sich im Jahre 1845 das erste Mal. Susanne setzt sich für Doris ein, die in der Fabrik verletzt wurde und keinerlei Recht auf ärztliche Hilfe hat. Louise hilft Doris und schreibt gleichzeitig ein Buch über die Zustände in der Fabrik. Die Umstände sorgen dafür, dass diese Veröffentlichung Susanne und ihrer Mutter den Job kostet.
Erst im Jahre 1848 wendet sich Susanne an Louise um Hilfe.

„...Meine Mutter hustet sich in einem feuchten Dreckloch zu Tode, weil wir uns nichts anders leisten können, seit der Faktor uns beide ohne Zeugnis rausgeworfen hat. Aber ihr Roman ist erschienen...“

Louise verspricht ihr eine Stelle. Ab dem Moment wird Susanne in die Geschehnisse um die Revolution 1948 mit einbezogen. Sehr schnell wird deutlich, dass es völlig unterschiedliche Interessen gibt. Während Louise von einer deutschen Republik träumt oder zumindest einen geeinten Reich, denkt Susanne an Verbesserungen für die Arbeiterinnen.
Doch es gibt ein weiteres Problem. Das zeigt sich im Gespräch von Louise mit Robert Blum.

„...Mir wird derzeit immer häufiger gesagt, die Lösung für das Arbeiterelend sei, den Frauen das Arbeiten zu verbieten, und solche Gesetzesvorlagen seien es, die wir einbringen müsse...“

Mit anderen Worten: Die neuen Freiheiten sollen nur für den männlichen Teil der Bevölkerung gelten, obwohl es viele Frauen sind, die während der Revolution ihr Leben riskieren.
Die Geschehnisse der Zeit werden gut wiedergegeben seien es die Aufstände in Berlin, Wien oder Baden. Deutlich wird auch, warum es zum Scheitern kam.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es beleuchtet die Revolution aus der Sicht der Frauen.

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Veröffentlicht am 10.04.2025

Richeza, erste Königin Polens

Die Palme des Sieges
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„...Mieszko war aufgeregt wie noch nie in seinem Leben. Bald würde er den Kaiser sehen, mit eigenen Augen. Bisher hatte er nur von ihm gehört...“

Wir befinden uns im Jahre 1000. Mieszko, Sohn von Herzog ...

„...Mieszko war aufgeregt wie noch nie in seinem Leben. Bald würde er den Kaiser sehen, mit eigenen Augen. Bisher hatte er nur von ihm gehört...“

Wir befinden uns im Jahre 1000. Mieszko, Sohn von Herzog Bolesław, ist 10 Jahre alt, als der deutsche Kaiser Otto Polen besucht.
Der Autor hat einen spannenden und gut recherchierten historischen Roman geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine beginnt im Jahre 1000 in Gnesen, der zweite spielt im Jahre 1047 in Klotten an der Mosel. Er dient dazu, dass Richeza in ihren Erinnerungen die Zeit ab dem Jahre 1000 aufarbeitet.
Der Besuch des Kaisers hängt mit dem Tode des einstigen Prager Bischofs Adalbert zusammen. Der Kaiser will an dessen Grab beten. Mieszko hat nur positive Erinnerungen an den Missionar. Adalbert hat ihm auch einst gesagt:

„...Starke Persönlichkeiten, wie er (Anmerkung: Adalberts Vater) und dein Vater, kennen alle Kniffe der Macht, aber ihre Söhne kennen sie schlecht. Denke daran, wenn du selbst einmal einen Sohn haben wirst...“

Der Besuch birgt für Mieszko eine Überraschung. Er wird mit Richeza, der 6jährigen Nichte des Kaisers, verlobt. Kurze Zeit später kommt das Mädchen an den polnischen Hof. Sie wird von Mieszkos Mutter liebevoll empfangen und erweist sich als intelligent. Schnell lernt sie die polnische Sprache und fügt sich in die neuen Verhältnisse.
Deutlich wird, dass sich zwar in Polen das Christentum etabliert hat, die alte Religion aber im Untergrund weiter schlummert. Der Herzog geht brutal gegen deren Vertreter vor.
König Otto wird nicht alt. Das ändert auch für Polen eine Menge. Das Verhältnis zwischen Bolesław und dem neuen Kaiser ist gespalten und wird kritisch, als sich Bolesław ohne Wissen des Kaisers zum König krönen lässt.
Im Jahre 1017 kommt es zum Krieg zwischen Polen und Kaiser Heinrich. Mieszkos jüngere Bruder Otto ist sehr reif für seine Zeit.

„...Wie Wölfe streifen wir durch fremde Gegenden und bringen Not und Elend, weit weg von daheim. Wozu? Wie lange noch? Ich sehe Menschen sterben, Menschen, die mir nie zuvor begegnet sind...“

Nach dem Tode des Herzogs wird Mieszko zum König gekrönt, Richeza zur Königin. Sie ist damit die erste Königin Polens. Im Gegensatz zu ihrem Mann wird sie diesen Titel bis zu ihrem Tod behalten. Für Polen brechen turbulente Zeiten an. Machtgier und Verrat sorgen dafür, dass das Land nicht zur Ruhe kommt. Mieszko hat seiner Frau und den Kindern rechtzeitig die Flucht in ihre deutsche Heimat ermöglicht.
Ein inhaltsreiches Nachwort trennt Realität und Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet ein weitgehendst unbekanntes Stück polnisch-deutscher Geschichte auf.

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