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Veröffentlicht am 03.12.2025

Leahs Traum

Der Himmel über Amerika – Leahs Traum
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Leahs Traum ist der dritte und letzte Band der Reihe "Der Himmel über Amerika" von Karin Seemayer.
Nachdem die ersten beiden Bücher die Ankunft der Pilger in Amerika sowie die Zeit des Amerikanischen ...

Leahs Traum ist der dritte und letzte Band der Reihe "Der Himmel über Amerika" von Karin Seemayer.
Nachdem die ersten beiden Bücher die Ankunft der Pilger in Amerika sowie die Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs behandeln, wächst Leah Anfang des 20. Jh. auf und sucht ihre Rolle in der Gemeinschaft der Amishen, oder eben außerhalb. Sie lässt sich blenden vom vermeintlich freien Leben der Gesellschaft außerhalb ihrer Gemeinde und erfährt in ihrer Rumspringa, dass auch dieses Leben nicht immer einfach ist.
Am Ende muss sie sich entscheiden, ob sie in ihre Gemeinde zurückkehrt oder sich nicht taufen lässt.
Die ganze Geschichte ist etwas vorhersehbar, aber schön zu lesen. Ich mochte die Protagonisten und fand die Einblicke in das amishe Leben sehr interessant. Gerne würde ich noch mehr darüber lesen, aber leider gibt es gar nicht so viel darüber.

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Veröffentlicht am 03.12.2025

Einfach erfrischend und witzig

Pi mal Daumen
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Oscar ist hochbegabt und studiert Mathematik. In der Vorlesung trifft er auf Moni, die sich mit dem Studium auf ihre alten Tage einen Traum erfüllt. Sie ist eine chaotische Oma mit einer etwas prolligen ...

Oscar ist hochbegabt und studiert Mathematik. In der Vorlesung trifft er auf Moni, die sich mit dem Studium auf ihre alten Tage einen Traum erfüllt. Sie ist eine chaotische Oma mit einer etwas prolligen Familie, hat mehrere Jobs und anscheinend ein Geheimnis.
Es ist einfach herrlich, wie die beiden sich annähern, auf welche Probleme sie stoßen und wie sie am Ende nicht mehr ohne einander können.
Toll geschrieben!

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Veröffentlicht am 09.09.2025

Zeitensturm

Blankenese - Zwei Familien
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„Zeitensturm“ ist der dritte Band der Trilogie „Blankenese - Zwei Familien“ von Michaela Grünig. Die Familien Casparius und Jacobson sind in den 60ern angekommen und zeigen uns die vielschichtigen Probleme ...

„Zeitensturm“ ist der dritte Band der Trilogie „Blankenese - Zwei Familien“ von Michaela Grünig. Die Familien Casparius und Jacobson sind in den 60ern angekommen und zeigen uns die vielschichtigen Probleme dieser Zeit.
Obwohl ich die ersten beiden Bände vor geraumer Zeit gelesen hatte, kam ich gut in die Geschichte hinein, was nicht zuletzt an dem ausführlichen Personenverzeichnis lag.
Der Roman beginnt mit der Beerdigung von John und Leni, den Protagonisten aus dem ersten Band. Schon hier zeigen sich die verschiedenen Charaktere der jetzigen Generation: Sonja wirkt als Erbin der Reederei und Unternehmerin hart und unnahbar. Auf die Töchter Ulrike und Sabine hat das unterschiedliche Wirkung: Während sich Ulrike zunächst trotzig in die linke Szene nach Berlin flüchtet und das genaue Gegenteil Ihres Elternhauses sucht, sondert sich Sabine ab und zieht sich zurück. Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Ihr Bruder Albrecht hält sich eher aus allem raus und zieht im weiteren Verlauf ins Ausland. Er spielt keine größere Rolle mehr im Roman.
Auch Kurt, Sonjas Cousin, treffen wir auf der Beerdigung wieder. Er arbeitet mittlerweile als Jurist in der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen und wohnt mit Fanni und zwei Söhnen in Ludwigsburg. Im Verlauf des Romans wechselt er zur Bundesanwaltschaft und arbeitet dort gegen die RAF.
Michaela Grünig lässt ihre Protagonisten genau da leben und arbeiten, wo sie auf die Besonderheiten der 60er treffen. So treibt Ulrike sich auf den Studentendemonstrationen herum und wir können die Entwicklung ihres Freundes Lars zur linken Terrorszene verfolgen. Der Konflikt mit ihrem Elternhaus wird anfangs sehr deutlich, aber als angehende Journalistin versucht sie trotzdem, alle Seiten neutral zu sehen. Als Lars immer radikaler wird, kehrt sie nach Hamburg zurück und arbeitet in der Reederei, später dann als Journalistin.
Sabine kämpft zunächst mit Schulproblemen und wechselt dann auf ein Eliteinternat. Dort findet sie zwar endlich Freunde, aber auch diese Beziehungen enden im Drama. Abtreibung und Homosexualität waren damals noch verboten, und der Leser erlebt mit, welche Probleme sich daraus ergeben. Später landet Sabine in der Hausbesetzerszene und wird erneut von Freunden enttäuscht. Im weiteren Verlauf gerät sie durch Ulrikes Exfreund Lars in die Kreise der RAF und wird tief in terroristische Taten verstrickt. Im Nachwort erfahren wir, dass ihr Charakter an die RAF-Terroristin Susanne Albrecht angelehnt ist, die ebenfalls in einer wohlsituierten Familie in Blankenese aufgewachsen ist.
Das, was wir durch Kurts Arbeit über ehemalige Nazis in führenden Positionen der jungen Bundesrepublik erfahren, hat mich wirklich überrascht: Der Krieg ist seit etwa 20 Jahren zu Ende und die Alliierten haben jahrelang versucht, Kriegsverbrecher und Nationalsozialisten zu enttarnen und zu bestrafen. Trotzdem rutschen immer wieder Täter durch das Raster und es gibt Gesetze, die eine Bestrafung einfach verbieten. Menschen wie Beate Klarsfeld haben immer wieder auf ehemalige SS-Täter aufmerksam gemacht, und auch Kurt, dessen Bruder Michael als ehemaliger KZ-Häftling emotional stark betroffen ist, zeigt uns aus seiner Perspektive, wie hilflos er diesem Dilemma gegenübersteht.
Besonders berührt hat mich Michaels Trauma. Aus dem „Jungen aus dem KZ“ ist ein erwachsener Mann geworden, der das Erlebte nie mehr loswird. Umso mehr hat es mich gefreut, dass er in Ulrike seine Seelenverwandte findet und die beiden ein Paar werden.
Insgesamt ist dieser dritte Teil der Trilogie sowohl gesellschaftlich/politisch als auch erzählerisch sehr gelungen. Ich konnte nicht alle Entwicklungen nachvollziehen, aber insgesamt habe ich mit allen Protagonisten mitgefiebert und mich sehr gut unterhalten gefühlt. Dabei hat Michaela Grünig zum Nachdenken angeregt und den Blick auf die aktuelle politische Situation geschärft.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 08.08.2025

Fesselnde Geschichte

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung
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Ich liebe historische Romane, die zeigen, welchen Einfluss die Geschichte mit all ihren Eigenheiten und Regeln auf den einzelnen Menschen hatten. Das ist in diesem zweiten Band über die Amish people sehr ...

Ich liebe historische Romane, die zeigen, welchen Einfluss die Geschichte mit all ihren Eigenheiten und Regeln auf den einzelnen Menschen hatten. Das ist in diesem zweiten Band über die Amish people sehr gelungen.
Man erfährt nicht nur vieles über die Amischen, sondern auch über den amerikanischen Bürgerkrieg, in dem die Südstaaten sich (nicht nur) wegen der Sklavenhaltung von den Nordstaaten abspalten wollten. Wieder ein neuer Blickwinkel zu diesem dunklen Kapitel der amerikanischen Geschichte.
Dass Jack und Esther am Ende glücklich werden, ist eigentlich klar, aber die Autorin lässt uns mitzittern und mitleiden, bis wir uns endlich mit ihnen freuen können.
Ein packender Roman mit wenigen Überraschungen.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Tansania

Die Glücksfrauen – Das Geheimnis der Rosen
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Der dritte und letzte Band der Glücksfrauen lüftet nicht nur das Geheimnis der Schuld, die Junes Großmutter auf sich geladen hat. Das, was ihre Freundin Anni im zweiten Weltkrieg erlebt hat, ist nochmal ...

Der dritte und letzte Band der Glücksfrauen lüftet nicht nur das Geheimnis der Schuld, die Junes Großmutter auf sich geladen hat. Das, was ihre Freundin Anni im zweiten Weltkrieg erlebt hat, ist nochmal eindrucksvoller und schlimmer als das, was die anderen beiden Großmütter erlebt haben.
Eingebettet in die tolle Landschaft und Kultur Tansanias erzählt die Autorin von den Erlebnissen im Konzentrationslager und der Verarbeitung dieser Erlebnisse sehr anschaulich. Man fühlt auf jeden Fall mit Anni, aber so ganz gefällt mir der Erzählstil auch nicht. Es gibt einfach zu viele Wiederholungen, und die Aufarbeitung fehlt mir irgendwie.
Die "Schuld" wurde im ersten Band eigentlich schon angesprochen, aber irgendwie habe ich immer gedacht, da gibt es noch mehr..
Insgesamt finde ich die Handlung nicht ganz stimmig, und die drei Enkelinnen sind mir zu schnell beste Freundinnen

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