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Veröffentlicht am 05.07.2017

Etwas mehr Lust am Leben bitte!

Die Glücksliste
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Das Buch beginnt mit dem Rückblick auf Rachels Hochzeit und setzt im nächsten Kapitel mit der aktuellen Situation des Auszuges aus dem gemeinsamen Hauses ein. Rachel wirkt vollkommen überfordert und lässt ...

Das Buch beginnt mit dem Rückblick auf Rachels Hochzeit und setzt im nächsten Kapitel mit der aktuellen Situation des Auszuges aus dem gemeinsamen Hauses ein. Rachel wirkt vollkommen überfordert und lässt sich von ihren beiden Freundinnen Emma und Rachel leiten. Von nun an geht es darum eine Bleibe zu finden, was sich, im teuren London, als eine knifflige Aufgabe herausstellt, wenn man grade keinen Job hat und nicht irgendwelche mysteriösen Angebote annehmen möchte. Doch dann stößt Rachel auf Patricks Angebot: Ein Zimmer ohne Miete mit der Bitte sich ein bisschen um den Haushalt und den Hund zu kümmern. Rachel ist direkt begeistert, vom Hund, vom Haus und von Patrick und seinem vierjährigen Sohn Alex. Und so zieht sie ein und als ihre beiden Freundinnen ihr eine "Was man im Leben unbedingt gemacht haben sollte" Liste vor die Nase setzen, klinkt sich Patrick kurzfristig mit seiner eigenen Liste in die Sache ein.

Ich habe tatsächlich sehr lange gebraucht um in das Buch hinein zu finden. Rachel wirkt zu Beginn fast depressiv und absolut lustlos weiterhin am sozialen Leben teilzunehmen. Sie ist fast dreißig und doch kam sie mir im Buch oft wie Anfang zwanzig vor - vollkommen ohne jeden Plan wie ihr Leben weiterlaufen sollte. Patrick, auch wenn von der Autorin anders angelegt, übernimmt in meinen Augen nicht eine gleichberechtigte Rolle, sondern die eines Vaters. Er lässt sie kostenlos bei sich wohnen, er bezahlt ihr Essen, er bezahlt dafür, dass sie ihre Liste abhaken kann und er hegt absolut kein Interesse daran, dass sich etwas an der Situation ändert. Genrell tritt Rachel niemand in den Arsch, damit sie anfängt sich einen Job zu suchen oder ihre Selbstständigkeit ertragreich zu machen - alle nehmen es hin wie es ist.
Und genau dieses Hinnehmen und stupide Abhaken der Lebensliste, haben mich als Leser überhaupt nicht fesseln können. Zudem werden Punkte abgehakt, obwohl sie zu keinem erfolgreichen Abschluss kommen. Das macht für mich keinen Sinn, denn man hätte sie ja einfach von der Liste streichen können und eventuell durch einen anderen Punkt ersetzen können.
Erst ab Kapitel 18 nahm das Buch für mich an Fahrt auf, man spürt plötzlich so etwas wie Anziehung zwischen Patrick und Rachel und genrell wird Rachel wieder lebenslustiger.
Diese Spannung wird dann durch verschiedene Ereignisse noch hoch gehalten und ich habe das Buch ab diesem Kapitel quasi in einem Rutsch durchgelesen.
Ich hätte mir gewünscht, dass diese Spannung schon in den 17 Kapiteln vorher zum Tragen gekommen wären, denn dann wäre das Buch auf meine Favoritenliste gerutscht.