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Veröffentlicht am 30.10.2025

Verheiratete Frauen

Verheiratete Frauen
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe Cristina Campos’ Roman schon einige Zeit hier liegen, mir war das bunte Titelbild aufgefallen und die Inhaltsangabe von „Verheiratete Frauen“ hat mich neugierig gemacht. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe Cristina Campos’ Roman schon einige Zeit hier liegen, mir war das bunte Titelbild aufgefallen und die Inhaltsangabe von „Verheiratete Frauen“ hat mich neugierig gemacht. Das Buch mit seinen 432 Seiten lässt sich flüssig lesen, die Kapitel haben teils Filmtitel als Überschrift und am Schluss des Buches werden alle Songtitel aufgelistet, die vorkamen (ich kannte nicht alle, aber die Auswahl hat mir gefallen). Die Kapitel sind nicht chronologisch geführt, es gibt Kapitel über Gabriela (die Hauptperson), Silvia (eine ihrer besten Freundinnen) und Cósima (ebenfalls eine beste Freundin). Man begleitet die drei Frauen in ihren jüngeren (Studenten-)Jahren, Hauptteil ist wohl in ihren Vierzigern und darüber hinaus. Ich muss sagen, die so detailliert geschilderten Sexszenen hätte ich wirklich nicht gebraucht, man versteht auch so, dass die Frauen nicht zufrieden mit ihrem (Liebes-)Leben sind. Frau will mehr, anderes, aber ist es das wirklich? Ich hoffe, dieses Buch schert nicht alle Frauen in den Vierzigern über einen Kamm - so sind nicht Alle. Ich finde es traurig, dass jede der Damen zwar findet, das, was sie haben (Mann, Familie) ist nicht ausreichend, man schaut sich heimlich anderweitig um, anstatt zu reden - und wenn man erwischt wird, auffliegt, wird sich hinter Lügen versteckt und macht damit alles noch viel Schlimmer. Hier wird Vertrauen ausgenutzt, es wird betrogen, als sei es das Normalste der Welt. Wenn Gabi, Silvia und Cósima zusammen waren, konnte man die Freundschaft spüren; wenn sie mit ihren Familien zusammen waren, lässt es schon etwas nach - ich habe mich nicht immer wohl gefühlt, diesen Roman zu lesen. Vieles kam mir so falsch vor, dann gab es wieder gute Stellen, die mir gefielen und auch einleuchteten. Ich meine, wenn man schwere Zeiten gemeinsam durchstehe, wie Gabi und Germán mit ihrer Krankheit, warum will sie das alles aufgeben und wegwerfen? Bei Cósima sieht es anders aus, die Ehe war arrangiert, sie hat ihn und sein Eigenleben ausgehalten und dann rausgeworfen, praktisch entsorgt. Silvia, die hat es ganz anders gemacht, auch nicht der beste Weg. Ich weiß nicht, wer mit am sympathischsten war, alle hatten ihre Macken. Man kann das Buch getrost lesen, sollte sich aber nicht mit den Freundinnen identifizieren. Ob einem die „heißen Szenen“ gefallen, ist wohl Geschmackssache, mir war es too much. Zwischenzeitlich dachte ich, ich breche das Buch ab, habe dann doch weitergelesen, ich vergebe heute 3 Sterne, es war für mich einfach gemischt, eine ewige Suche nach dem, was man nicht hat.

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Veröffentlicht am 29.10.2025

Miss Merkel 5: Mord unterm Weihnachtsbaum

Miss Merkel: Mord unterm Weihnachtsbaum
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die anderen „Miss Merkel“-Hörbücher von David Safier und finde, Nana Spier ist einfach die perfekte Sprecherin für diese humorigen Krimis. Am besten lässt sich ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die anderen „Miss Merkel“-Hörbücher von David Safier und finde, Nana Spier ist einfach die perfekte Sprecherin für diese humorigen Krimis. Am besten lässt sich das 4:17 Stunden dauernde Hörbuch bei 1,25-facher Geschwindigkeit anhören.
Zum gelben Titelbild muss ich nicht viel sagen: Der Wiedererkennungswert zu den anderen Teilen ist klar gegeben, Angela und Mops fallen auch beim 5. Band „Mord unterm Weihnachtsbaum“ auf. Wenn man die Vorgängerbände nicht kennt, macht das nichts, Wichtiges erklärt sich von selbst bzw. durch kurze Wiederholung.
Um es kurz zu machen, denn die knapp über 4 Stunden Hörzeit sollte man sich ruhig nehmen: Ex-Kanzlerin im Ruhestand Angela Merkel kann es sogar an Weihnachten nicht lassen, sie muss schnüffeln und ermitteln, sie kann keine Ruhe halten. Diesmal ist der Weihnachtsmann das Opfer, er steckt einfach in ihrem Kamin fest; alte Bekannte wie Hannemann und seine neue Gespielin haben anderes zu tun, als den Fall zu lösen, also muss Angela selbst ran. Bodyguard Mike ist immer an Angelas Seite, um sie, „Puffel“ Achim und Mops „Pupsi“ zu beschützen und zu retten (wenn er nicht gerade Transformer-Figuren bei eBay kauft oder eine Weihnachtsparty vorbereitet). Die Geschichte ist gefühlt kürzer als die anderen Teile, aber nicht weniger unterhaltsam. Es gibt heitere Theater- und Gesangseinlagen, die nicht immer den richtigen Ton finden, dafür ist Angelas Logik schon witzig. Man kann sich entspannt zurücklehnen, Weihnachtsgebäck verzehren und der eigenwilligen und sehr speziellen Ermittlung folgen. Ich selbst kam nicht auf die Lösung, ich habe mich treiben und überraschen lassen. Manche Szenen oder Sätze fand ich nicht ganz treffend, im Großen und Ganzen ist man aber mit diesem Weihnachtskrimi gut bedient. Hörvergnügen mit 4 Sternen und einer vorweihnachtlichen Empfehlung.

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Veröffentlicht am 23.10.2025

Aufgeben können die anderen

Aufgeben können die anderen
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von der Autorin Lena Johannson bereits andere Romane mit historischem Hintergrund gelesen (Die Elbchaussee-Saga, Die Frauen vom Jungfernstieg, Die Reihe über den Nord-Ostsee-Kanal), ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von der Autorin Lena Johannson bereits andere Romane mit historischem Hintergrund gelesen (Die Elbchaussee-Saga, Die Frauen vom Jungfernstieg, Die Reihe über den Nord-Ostsee-Kanal), die mir alle sehr gut gefallen haben. Auch im neuesten Buch „Aufgeben können die anderen“ wird ein historisches Thema aufgegriffen, die Ersten Olympischen Frauenspiele und wie Alice, die zu Beginn des Buches noch nicht einmal schwimmen konnte, sich einsetzt für alle, denen man nichts zutraute.
Die Geschichte wird von 1898 bis 1922 erzählt, von Alice als Schülerin, Teenagerin, junger Frau, die ihre große Liebe Joseph trifft und schnell seine Leidenschaft für Sport, besonders das Schwimmen teilt. Ich hatte zuvor eine Leseprobe des Buches gelesen, bei dem mir als erstes das Titelbild aufgefallen war: 4 Schwimmerinnen in Warte-/Startposition.
Mich interessierte bei dieser Geschichte nicht nur, wie Alice sich von der jungen Frau zur Ehefrau entwickelte, leider viel zu früh Witwe, sondern auch zur Stimme der weiblichen Athleten der Sportvereine sowie die Hintergründe der Olympischen Spiele, wer wann was durfte und wenn nicht, warum nicht und wer überhaupt darüber bestimmen wollte, ob Frauen teilnehmen dürfen oder ob sie das „nicht können“. Es gab so viele Stellen und Szenen, da konnte ich über die Kommentare von Männern nur den Kopf schütteln, zarte Geschöpfe, der Körper einer Frau hält das nicht aus, usw. Unglaublich und meiner Meinung nach schon rassistisch und abwertend - aber können und machen es die Herren besser? Große Reden schwingen und mit Geld um sich werfen ja, aber dabei alles geben, dem Körper alles abverlangen, wie Violette mit ihrem Kugelstoßen, Alice mit ihrem großen Ziel, 100 mal 100 Meter zu schwimmen, das tun die Männer nicht, die Frauen machen es einfach. Es war herrlich zu lesen, wie man vom Badekleid über brave langärmlige und langbeinige Kleidung zu kurzen Trikots kam, um seinen Sport gescheit auszuüben. Traurig ist natürlich das Schicksal von Joseph, aber ich denke, er hätte gewollt, dass Alice erstens ihre Anstellung bei Baliozians wieder aufnimmt und zweitens, den Sport nicht schleifen lässt. Ihr Einsatz für sich selbst und alle anderen Frauen ist bemerkenswert, wenn man der Geschichte und dem Nachwort glauben darf. Mir war der Name Alice Million (später Milliat) bis dahin unbekannt und auch die Geschichte der Sportvereine für Frauen sowie der Ersten Olympischen Frauenspiele, weil sie ja beiden „normalen“ Olympischen Spielen nicht zugelassen und nicht erwünscht waren, war mir nicht geläufig. In diesem Buch hat die Autorin nicht nur eine starke Frau auftreten lassen, die man hier besser kennenlernt, sondern auch ein vermutlich weniger bekanntes Gebiet aus dem Sport näher beleuchtet. Mir hat die Reise nach London und Paris in die Anfänge des 20. Jahrhunderts gut gefallen, ich habe einiges an Wissen aufschnappen können und werde dieses Buch mit 4,5 Sternen gerne weiterempfehlen. Was einen kleinen Abzug gibt, ist, das Alice sich zwar für alle anderen Frauen starkmacht und weiter ihren Sport ausübt, wenn es ihre Zeit zulässt - aber ihr Wohlergehen, das was ihr Herz will, das lässt sie außen vor, da vernachlässigt sie sich selbst. Alice kann wirklich froh sein, dass Jean-Luc so hartnäckig ist, wie sie uneinsichtig ist. Jean-Luc hat nicht aufgegeben, Alice auch nicht, so bekommen schließlich fast alle, was sie wollen.

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Veröffentlicht am 22.10.2025

Man kann auch in die Höhe fallen

Man kann auch in die Höhe fallen
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe vor einigen Jahren den Film „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ Joachim Meyerhoff gesehen, seine Bücher kannte ich bisher nicht. Den 6. Teil der Reihe „Alle ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe vor einigen Jahren den Film „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ Joachim Meyerhoff gesehen, seine Bücher kannte ich bisher nicht. Den 6. Teil der Reihe „Alle Toten fliegen hoch“ „Man kann auch in die Höhe fallen“ habe ich als Live-Autorenlesung gehört, 11:54 Stunden in 1,25-facher Geschwindigkeit, das ist meine Lieblingseinstellung zum Hören. Mich persönlich hat der Applaus beim Hören etwas gestört, zur Live-Lesung gehört er natürlich dazu. Es gab viele amüsante Szenen, Geschichten, Hauptsächlich um und mit „Mutter“, es waren auch Kapitel dabei, die mich nicht gepackt haben - eine bunte Mischung eben. Fast 12 Stunden sind schon ziemlich lang zum Hören, sowas geht bei mir nicht am Stück, lieber mal immer eine halbe Stunde. Der Hörende begleitet den Autor nach seinem Schlaganfall von Wien nach Berlin, dann zu seiner betagten Mutter aufs Land und später wieder zurück zur Familie. Er schildert aktuelle Begebenheiten aus seinem Erwachsenenleben, mit der 86-jährigen, aber topfitten Mutter werden Erinnerung an die Kindheit geweckt und vorgetragen. Manchmal ruhig gelesen, manchmal laut, ausfallend und aufbrausend, je nach Situation - teilweise gewöhnungsbedürftig und manchmal etwas lang. Recht gute Unterhaltung, die einerseits zum Lachen bringt, andererseits zum Nachdenken anregt, wenn man sein Leben selbst Revue passieren lässt. 3,5*

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Veröffentlicht am 19.10.2025

Ungezügelt

Ungezügelt
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Ich kenne bereits die Vorgängerbände von Susanne Fröhlichs Andrea-Schnidt-Reihe, die meisten selbst gelesen, einige als Hörbuch, ein oder zwei zusätzlich bei Autorenlesungen erlebt. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits die Vorgängerbände von Susanne Fröhlichs Andrea-Schnidt-Reihe, die meisten selbst gelesen, einige als Hörbuch, ein oder zwei zusätzlich bei Autorenlesungen erlebt. Man bekommt einen lockeren Schreibstil, der sich flüssig liest, passend im hessischen (oder frankfurter?) Dialekt von Rudi untermalt. Was mir bei diesem neuen Band „Ungezügelt“ direkt aufgefallen ist, sind der knallblaue Schutzumschlag mit dem süßen Häschen (dessen Bedeutung ich bis zur letzten der 288 Seiten nicht hundertprozentig herausgefunden habe, ebenso suche ich das „ungezügelte“ im Roman), welches das absolut auffällig pinke Hardcover verdeckt. Ein Lesebändchen hätte optisch noch gepasst, aber es geht auch ohne.
Das Buch ist in 17 Kapitel unterteilt, ich muss sagen, das ungefähr erste Drittel hat sich für mich ziemlich gezogen. Das zweite Drittel lief schon besser, das letzte Drittel hat mir am besten gefallen. Ohne zu viel vom Inhalt zu verraten kann ich sagen, es werden Themen wie Demenz im Roman verarbeitet (leider kam mir Erika nach ihrem Auftritt eindeutig zu kurz, sie war dann einfach keine Satz mehr wert - schade). Ob man mit 60 eine Lebenskrise haben muss, die sich bei Paul in Unzufriedenheit bei der Arbeit oder im Neuversuch als Old-Romance-Autorin wie bei Andrea niederschlägt, kann ich nicht sagen, ist noch nicht meine Altersklasse. Dass man allerdings lieber maulig und anklagend durch die Gegend läuft, anstatt mit dem Partner zu reden, finde ich reichtlich kindisch, bei 60-Jährigen schon gar nicht altersgerecht. Einerseits witzig und pfiffig, andererseits auch ein wenig übergriffig erscheint mit Rudis Neustart mit 90 zu Longevity - Lebensverlängerung (oder -verjüngung?) um jeden Preis. Kann man, muss man aber nicht. Und last but not least, der ewige Konkurrenzkampf der beiden Omas Andrea und Thermomix-Tamara um die Enkelkinder Halvar und Holbeinn (zwei Zungenbrecher ohnegleichen, wenn man die Namen nicht kennt, das wird ein Spaß in der Kita!). Tochter Claudia ist eine anstrengende Helikoptermami und der hochbegabte Emil will es sowohl seiner Frau als auch seiner Mutter recht machen - beide denken dabei, so sehe ich es, nicht wirklich an ihre eigenen Sprößlinge. Wie gesagt, das Buch lässt sich flüssig lesen, das Demenz-Thema hat mich am meisten interessiert, auch wenn es irgendwann einfach ad acta gelegt wurde, gefolgt vom Leben, Arbeiten und Sein im Café Taubenschlag, wo Mensch einfach Mensch sein darf. Eine schöne Vorstellung, dass „Alte“ hier eine Beschäftigung finden, um nicht auf dem Sofa einzugehen. Ansonsten muss ich sagen, der Kinderknatsch war mir teilweise zu anstrengend, die Beziehung zwischen Paul und Andrea arg angespannt, einzig Birgit ist lockerer geworden, wenn man zurückblickt. Und Andreas Buchthema war für mich nicht wirklich greifbar, diese krampfhafte Suche im Netz - reicht zum Querlesen. Alles in allem recht nette Unterhaltung, für die ich heute 3 Sterne gebe, ich habe schon ansprechendere Romane der Autorin gelesen. Vielleicht ist beim 13. Band auch Frau Schnidts Zeit einfach mal abgelaufen?

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