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Veröffentlicht am 10.12.2025

Das Schneeflockenmädchen

Das Schneeflockenmädchen
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Inhalt siehe Klappentext und das Titelbild sagt auch schon viel über das Buch aus, finde ich - das Cover war der Grund, warum ich das Buch lesen wollte: Eine Schneelandschaft mit Pferd und Kutsche, glitzernde ...

Inhalt siehe Klappentext und das Titelbild sagt auch schon viel über das Buch aus, finde ich - das Cover war der Grund, warum ich das Buch lesen wollte: Eine Schneelandschaft mit Pferd und Kutsche, glitzernde Schneeflocken, einfach winterlich und wärmend.
Die Autorin Mara Andeck war mir von der Reihe „Lilo auf Löwenstein“ bekannt, die meine Kinder gelesen haben. „Das Schneeflockenmädchen“ ist mit 352 Seiten gar nicht so dick, aber es steckt so viel Gefühl, Wärme, Liebe und Magie darin, man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Einmal eingetaucht, war ich gefangen und gefesselt von der schönen Geschichte, in der die junge Marie alleine, nur begleitet von Hund und Pferd, durch die Lande zieht und den Kindern Märchen und Geschichten erzählt. Dass sie damit von sich selbst ablenken will, wissen die faszinierten kleinen Zuhörer nicht. Aber dass es auch andere einsame Menschen gibt, lernt Marie in Gestalt des Zuckerwatte verkaufenden Studenten Carl kennen, der sie anzieht und nicht mehr loslässt. Sie brauchen sich, wollen es sich aber nicht eingestehen. Aussen rum knistert und funkelt es, nicht nur vom Schnee. Bis diese Botschaft in den beiden Herzen angekommen ist, braucht es viele Geschichten und Märchen. Mara Andeck hat bekannte Märchen eingewoben, aber auch, zumindest mir, unbekannte Erzählungen, die alle ihren tieferen Sinn haben und so manchem auf die Sprünge helfen sollen. Wer sagt, dass Märchen nur etwas für Kinder sind, der liegt falsch. Ich habe mich so wohl gefühlt beim Lesen, obwohl hier gerade gar kein Schnee liegt, sondern die zweistelligen Temperaturen für Dezember viel zu warm sind, man fühlt die Magie, den Adventszauber, als säße man direkt vor Maries Schneeflockenwagen und „passt gut auf“. Das ist die Zauberformel für Jung und Alt und sie funktioniert, auch wenn es manchmal ein wenig länger dauern kann. Wunderschön zu lesen, wie einsame Herzen zueinanderfinden, harte Arbeit für eine Übernachtung eine Selbstverständlichkeit ist und man einfach füreinander da ist. Diese Geschichte spielt 100 Jahre in der Vergangenheit, mir kommt es vor, als läge es noch viel weiter zurück und ich habe mich ein paar Mal erwischt, dass ich Menschen falsch eingeschätzt habe. Das Nachwort gibt einige wertvolle Informationen preis, die man unbedingt lesen sollte, vor allem, da es keine reine Erfindung ist. Ansonsten kann ich für dieses Buch nur eine Leseempfehlung mit 5 Sternen aussprechen - zurücklehnen, einkuscheln und verzaubern lassen.

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Veröffentlicht am 07.12.2025

Alea Aquarius 4. Die Macht der Gezeiten

Alea Aquarius 4. Die Macht der Gezeiten
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Inhalt siehe Klappentext.
Alea und die Alpha Cru sind weiterhin auf der Flucht vor Dr. Orion, er schreckt nicht mal davor zurück, bei seiner Suche in die Öffentlichkeit zu treten. Es ist ihm also sehr ...

Inhalt siehe Klappentext.
Alea und die Alpha Cru sind weiterhin auf der Flucht vor Dr. Orion, er schreckt nicht mal davor zurück, bei seiner Suche in die Öffentlichkeit zu treten. Es ist ihm also sehr wichtig, Alea zu finden. Die Abenteurer bekommen Besuch von den Nixen, die von einer beschädigten Bohrinsel vor Norwegen berichten. Im 4. Teil der Reihe „Die Macht der Gezeiten“ geht es nicht nur um das Virus von Dr. Orion, sondern auch um Umweltschutz, -Verschmutzung und -Katastrophen, eine Rostbombe ist nämlich nicht ungefährlich, und die Ölkatastrophe ist einfach schrecklich, und natürlich um die zarten Bande zwischen Alea und Lennox und wie Tess damit umgeht. Die beiden versuchen, ihre Beziehung an Bord vorsichtig zu leben, was gar nicht so einfach ist, weil Lennox als Oblivion immer Alea beschützen wird und das passt nicht immer mit seinem Gefühlen. Sammy kommentiert gewohnt pfiffig und lebhaft in Reportermanier, aber er kann auch mal ein ganz normaler Junge, der ab und zu einfach geknuddelt werden und manchmal quengelig sein will. Nixenprinz Cassaras verfolgt Alea, und das schon seit Jahren, sie traut ihm nicht und auch ihre Freunde sind skeptisch, obwohl er sie doch schon aus gefährlichen Situationen gerettet hat. Die Verbindung zu Dr. Orion macht seinen Stand nicht besser. Die Freunde helfen vor Norwegen den ölverseuchten Meeresbewohnern und Tieren, eine kleine Robbe bleibt an der Cru hängen. In all dem Trubel gibt es ein trauriges Wiedersehen zwischen Nicki und Ben und auch Alea erlebt eine Überraschung, die ihre leibliche Mutter betrifft.
Sprecherin Laura Maire liest einerseits einfühlsam und gleichzeitig mit Spannung vor und auch die Gefühle und Schwingungen zwischen den Cru-Mitgliedern werden spürbar. Ich favorisiere die 1,25-fache Geschwindigkeit, unabhängig von der Dauer von 9:30 Stunden. Wer die Bücher kennt, wird sich freuen, dass im Hörbuch ein paar Lieder der Cru passend vertont zu hören sind.
Wunderbärige Unterhaltung auf und im
Wasser, an Land und im Herzen. Märchenhafte und gleichzeitig ernsthafte Erzählung der Meermädchenreihe, die 5 Sterne mit Hörempfehlung verdient, man kann sich einfach reinsinken lassen.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Der Dorfladen 3 - Wie das Schicksal spielt

Der Dorfladen - Wie das Schicksal spielt
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Inhalt siehe Klappentext.
Der 3. Band von Anne Jacobs‘ „Dorfladen“ passt optisch zu den ersten beiden Teilen - bei diesem hier gefallen mir die Brombeeren besonders gut.
Wer die Vorgängerbände kennt, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Der 3. Band von Anne Jacobs‘ „Dorfladen“ passt optisch zu den ersten beiden Teilen - bei diesem hier gefallen mir die Brombeeren besonders gut.
Wer die Vorgängerbände kennt, kann sich vermutlich an die Vielzahl an Namen erinnern, für Neueinsteiger wird es schwierig. Grundsätzlich finde ich es gerade bei dicken Büchern (immerhin sind es hier 607 Seiten), Mehrteilern oder generell, wenn viele Personen mitwirken, sinnvoll, wenn eine Personenübersicht vorhanden ist, um die Zuordnung, Verbindungen etc. zu erleichtern. So kann man schnell mal nachschlagen, wenn eine Lücke entstanden ist.
Ich war sehr schnell im Taunus angekommen, ein knappes Jahr nach Band 1 waren mir die Personen noch geläufig. Dabei habe ich festgestellt, ich habe tatsächlich nur Band 1 gehört, nicht Band 2 auch, wie zunächst gedacht. Den hänge ich im Anschluss dran.
Ich mag den Dialekt, die Formulierungen, die Anne Jacobs bei gewissen Personen bewusst anstelle hochdeutsch einsetzt (da will ich glatt das Hörbuch hören). Ich finde die Sprache und Sätze meist recht einfach gehalten, als ob jemand der Dorfbewohner seine eigene Geschichte erzählt, aber das macht den besonderen Charme dieser Dörfler aus (das ist nicht negativ oder abwertend gemeint, wenn die Bevölkerung „Bauern“ sind). Man merkt, wie die Dorfbevölkerung zusammenhält, wenn jemand Hilfe braucht. Aber auch beim Kloppen sind sie alle gut mit dabei.
Man begleitet in diesem Band, der 1927 im Taunus spielt, Dorfladenbesitzerin Marthe mit ihren Töchtern Herta, Frieda und Ida, eine unterschiedlicher als die andere. Marthe sollte gelegentlich drüber nachdenken, wie sie mit ihren Töchtern umspringt, jede hat ihre Eigenarten, die sie einzigartig machen und nur weil sie nicht so spuren, wie Marthe es will, sind sie doch nicht schlecht. Jede geht ihren Weg, dieser ist nicht immer glatt, meist auch holprig, aber ist das Leben nicht genau so?
In Dingelbach weiß jeder genau über die anderen Bescheid, wer wann wo mit wem war und was getan wurde und diese Infos werden im Dorfladen breitgetreten und ausdiskutiert, am besten lautstark. Beim Lesen eine amüsante Vorstellung, als Betroffener sicher gar nicht lustig.
Ilse kämpft weiter um ihre Fabrik, zudem gegen ihren Bruder Josef, muss sich mit Gatte Richard um Söhnchen Robert und die Schwiegermutter in den USA arrangieren, keine leichten Aufgaben. Ida will zur Schule gehen, kann aber ihren Mund und Meinung nicht für sich be-/halten, heutzutage für ein Mädchen völlig normal, damals war das aufsässig, unverschämt (ok, sie übertreibt teilweise etwas), was ihr zum Nachteil wird. Frieda tritt in Bochum am Theater auf, weiß nicht, wer wann welche Fäden in der Hand hat und zieht, wenn sie es sich mit Personen verscherzt - auch hier geht es anders aus, als erhofft. Und Herta? Die träumt vor sich hin, von Sigi und einem angenehmen Leben auf Mutters Kosten - aber nicht mit Marthe.
So hat jeder Dorfbewohner sein Päckchen zu tragen, der Fortschritt zieht mit kleinen Schritte in Form des Telefonnetzes und ein paar wenigen Automobilen in Dingelbach ein, das immer ein bisschen verschlafen wirkt. Nicht jeder kann sich damit anfreunden. Eine auf den ersten Blick idyllische wirkende historische Dorf- und Familiengeschichte, fast in Mundart, aber keinesfalls immer harmonisch, es fliegen auch mal die Fetzen, leicht zu lesen, so könnte es früher wirklich gewesen sein. Ich wurde gut unterhalten, auch wenn ich zum Schluss über die ein oder andere Person gerne noch etwas mehr erfahren hätte, es bleiben Fragen zu deren Zukunft offen, und vergebe heute 4,5 bis 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Konfetti-Blues

Konfetti-Blues
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich hatte vor kurzem eine Hörprobe von Lutz van der Horsts „Konfetti-Blues“ gehört und mir daraufhin das Hörbuch besorgt. Ich mag es, wenn Autoren ihre Bücher selbst einlesen, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich hatte vor kurzem eine Hörprobe von Lutz van der Horsts „Konfetti-Blues“ gehört und mir daraufhin das Hörbuch besorgt. Ich mag es, wenn Autoren ihre Bücher selbst einlesen, sie wissen, was sie wie betont haben wollen. Ich empfehle die 1,25-fache Geschwindigkeit, das ist für mich am angenehmsten zu hören, unabhängig von der Laufzeit von 7:03 Stunden. Erst beim Epilog war mir vollends klar, was der Autor im Prolog erzählt hat, die Zeit dazwischen lässt sich locker und leicht hören. Eine queere „noch“-Coming-of-age-Geschichte - ich denke, das passt bei Mitt- bis Endzwanzigern gerade noch so, zumindest führen sich Max, Markus und all die anderen meist noch sehr kindisch auf - die aus dem wahren Leben gegriffen ist. Max hangelt sich durch schlechte Werbeshows, ist sich unsicher, ob dies überhaupt das ist, was er will, wen er will und was das Leben grundsätzlich für ihn bereithält. An sich unterhaltsam zu hören, aber mir kamen einfach zu viele Drogen darin vor (braucht man nicht, um sich auf eine Party einzustimmen und auch sonst geht es doch sicher ohne?), zu viele Flüche, Kraftausdrücke und allgemein kamen mir die „Jungs“, die vom Geburtsdatum her längst erwachsen sind, sich aber wie die Teenies aufführen, noch nicht wirklich bereits für das wahre Leben und was danach kommt, vor. Liebeskummer unter Männern, ohwei - aber als Huhn einen Castingauftritt absolvieren, dazu gehört Mut oder es ist einem wirklich egal, was die anderen denken. Es gerät viel durcheinander, nicht nur im eigenen Kopf, sondern im Leben allgemein, man muss sich drauf einlassen, was einen erwartet und man darf nicht alles bitterernst und persönlich nehmen. Mich hat „Konfetti-Blues“ nicht ganz überzeugen, aber doch recht gut unterhalten können, sodass ich heute 3 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 22.11.2025

Muh mir das Lied von der Kuh. Mein Lotta-Leben 22

Mein Lotta-Leben (22). Muh mir das Lied von der Kuh
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Inhalt siehe Klappentext.

Wer Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ kennt, hat sich vermutlich an die Quietschestimmen der Blöd-Brüder und Chanel gewöhnt - ich tue mich auch bei der 22. Folge noch etwas ...

Inhalt siehe Klappentext.

Wer Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ kennt, hat sich vermutlich an die Quietschestimmen der Blöd-Brüder und Chanel gewöhnt - ich tue mich auch bei der 22. Folge noch etwas schwer damit. Witzig sind die Hintergrundgeräusche, die passend eingespielt werden, wenn Katinka Kutscher und andere Sprecher die Petersmanns und ihre Freunde vertonen. Lottas Mutter Sabine bekommt spontanen Besuch ihrer früheren besten Freundin Tina samt nerviger Tochter Nelly - ein verwöhntes Gör aus Amerika und Tina hält sich auch für etwas Besseres. Der Besuch wird zur Horror-Show für die ganze Familie, ein Schneechaos macht das Ganze nicht besser und alle Nerven liegen blank. Lotta lechzt immer noch nach Hündchen Anton aus dem Tierheim, den hätte sie schon seit ein paar Folgen gerne, aber die Eltern lassen sich erst durch Eis und Schnee erweichen. Einzige Verbündete ist Cheyenne und manchmal sogar die Blöd-Brüder - man glaubt es kaum. Vater Petermann kommt mir in dieser Folge sehr lasch und genervt vor, Mutter Petermann will es allen recht machen, das geht voll daneben und über den Besuch braucht man nicht reden - Hopfen und Malz verloren. Ich hätte beide rausgeworfen! Was sagt uns das? Freundschaften verändern sich im Laufe der Zeit, egal ob jung oder alt, Entfernung hilft nicht unbedingt weiter und Wetterextreme zeigen, ob und wie Menschen auf engstem Raum miteinander auskommen oder eben auch nicht. Eine kurzweilige Hörspielfolge von anderthalb Stunden, die man locker nebenbei hören kann. „Muh mir das Lied von der Kuh“, an der sich Anton später erfreut, bekommt von mir 3,5 bis 4 Sterne für die Vertonung und Darstellung.

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