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Veröffentlicht am 19.07.2025

Wir sehen uns wieder am Meer

Wir sehen uns wieder am Meer
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von Trude Teige bereits die Hörbücher „Als Großmutter im Regen tanzte“ und „Und Großvater atmete mit den Wellen“ gehört. Die Romane werden von Enkelin Juni erzählt, so ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe von Trude Teige bereits die Hörbücher „Als Großmutter im Regen tanzte“ und „Und Großvater atmete mit den Wellen“ gehört. Die Romane werden von Enkelin Juni erzählt, so auch der dritte Band der Reihe „Wir sehen uns wieder am Meer“. Diesmal geht es um die Freundinnen ihrer Großmutter Tekla und auch Großvater Konrad kommt darin vor. Hauptpersonen sind Krankenschwester Birgit, die später als Geheimagentin arbeitet, sowie deren Freundin und Schützling Nadia, die als Zwangsarbeiterin in die Ukraine verschleppt wurde. Der Hörer begleitet die beiden Frauen ein knappes Jahrzehnt: Von Juli 1944 bis Juli 1953, also seit den letzten Kriegsmonaten und noch viele Jahre weiter. Es geht nicht nur im Arbeiten und Leben, sondern ums Überleben. Was dachten Birgit und Nadia, wie und warum handelten sie, stellvertretend für zu viele Frauen zur damaligen Zeit, nicht zählbar.
Das Hörbuch mit all seiner Brutalität und Schonungslosigkeit wird in 8:03 Stunden von Yara Blümel ganz wunderbar eingelesen. Solch ernste Themen, dass einem beim Zuhören teils der Atem stockte, aber doch passend vertont. Ich habe ihr so gerne zugehört, so konnte ich zumindest die Worte und Namen hören, die ich beim Lesen selbst nicht korrekt ausgesprochen hätte.
Wieder einmal wird mir bewusst, wie wenig wir in der Schule über den Zweiten Weltkrieg erfahren oder gar gelernt haben, die Lücken sind unendlich groß. Man darf und sollte die Themen, mit denen sich Birgit, Nadia und auch Annelise und Tekla auseinandersetzen mussten, den Gefahren, denen sie ausgesetzt waren, nicht verdrängen, nur weil sie „schon“ 80 Jahre zurückliegen. Die Wunden und Erinnerungen sind immer noch da, wenn nicht bei den Betroffenen direkt, dann aber in ihren Familien. Es fällt sicher schwer, darüber zu sprechen, das merkt man, als Birgit vom Arzt untersucht wird, als sie bei Tove und Andreas wohnt; aber Schweigen hilft leider niemandem weiter (das sagt man als Nichtbetroffener so einfach).
Ich habe das Hörbuch gehört und parallel dazu das eBook gelesen, beides hat mich in seinen Bann gezogen, allerdings fand ich die Hörbuchversion noch etwas fesselnder. Beiden Medien gebe ich 4,5 Sterne mit Hör- bzw. Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.07.2025

Zuhause unter deinem Himmel

Zuhause unter deinem Himmel
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon andere Bücher von Jessica Koch gelesen; „Zuhause unter deinem Himmel“ habe ich als Überraschungsbuch bei den Community Aktionen im Amazon Publishing Club bekommen. ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon andere Bücher von Jessica Koch gelesen; „Zuhause unter deinem Himmel“ habe ich als Überraschungsbuch bei den Community Aktionen im Amazon Publishing Club bekommen. Rein aufgrund des Titelbilds wäre das Buch nicht meine erste Wahl gewesen; Liebesromane müssen mich schon überzeugen können.
Ich fand recht schnell in das Buch mit seinen 319 Seiten rein, der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind nicht zu lang.
Im Prolog erfährt der Leser, dass Maya, damals noch minderjährig, ein Kind bekommen hat und dieses, auf Anordnung der Eltern, gleich nach der Geburt abgeben musste. Die Hintergründe erfährt man erst im Laufe des Buches. So, wie die Eltern über Maya, inzwischen 20 Jahre alt und damit längst volljährig, wachen, herrschen und bestimmen, wurden Bedingungen festgelegt worden, über die Maya inzwischen anders denkt, als bisher. Der Vater ist distanziert höflich, die Mutter hat festgefahrene Ansichten, die alle erfüllen müssen, sonst wird sie ungemütlich. Von Elternliebe und Familienleben ist der Familienbetrieb weit entfernt, zu kalt und unpersönlich. Mayas Freund Sven ist Liebling ihrer Eltern und Hoffnung für die Pension, aber Maya will sich nicht mehr unterordnen. Ein spontaner Ausflug in die Berge unterstützt diesen Wunsch, „Schuld“ daran ist der „Auswanderer und Wilde“ Nick - Mayas Eltern wären geschockt! Hier habe ich mehrfach überlegt, ob Maya wirklich so naiv ist, wie sie sich gibt, einfach alles hinwerfen und sich in die Wildnis absetzen, nur weil es bei den Menschen in der Kommune zu klappen schein. Sven scheint nicht der Richtige für Maya zu sein, das mag sie richtig erkannt haben, er muss es auch einsehen, aber wie überzeugt man die Eltern davon? Nick scheint es in seiner selbstgewählten Freiheit gut zu gehen, ich persönlich kann dieses Leben nicht verstehen und nachvollziehen - aber das ist zum Glück jedem selbst überlassen. Was er allerdings mit Maya abzieht, sie meiner Meinung nach in falschem Glauben lässt, auf falsche Fährten lockt, da war er bei mir unten durch. Nun mochte ich weder Nick mehr, noch Sven, der allerdings später Pluspunkte sammelte und die Eltern waren eh raus. Emily mochte ich, die war wohl die einzige Vernünftige im ganzen Buch. Viele Szenen schienen mir unrealistisch, übertriebenes Handeln, naive Gedanken und Taten. Lässt sich gut lesen, aber glauben kann ich nicht alles. Ganz gute Unterhaltung, wenn man nicht die Details genauer betrachtet, sondern teilweise drüber hinwegsieht. 3*

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Teddy

Teddy
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Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das Titelbild mit der Frau aufgefallen, die Kopftuch und eine große, auffällige Sonnenbrille im Stil der 1960er Jahre trägt. Der Klappentext hat mich mehr erhoffen lassen, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Mir war das Titelbild mit der Frau aufgefallen, die Kopftuch und eine große, auffällige Sonnenbrille im Stil der 1960er Jahre trägt. Der Klappentext hat mich mehr erhoffen lassen, ich habe die komplette Laufzeit von 11:10 Stunden kaum Zugang zur Geschichte gefunden. Teddy, die sich als perfekte Diplomatengattin geben will, aber gar nicht genau weiß, was ihr Gatte den ganzen Tag tut, wenn er arbeitet, fand ich ziemlich anstrengend. Angefangen bei der Einleitung, das Verhör durch die Polizisten, bei dem der Hörer noch gar nicht weiß, um was es geht, sondern das alles erst nach und nach erfährt. Sie gibt sich weltoffen, kommt für mich manchmal ein wenig unbeholfen rüber. Die Sprecherin Cathlen Gawlich hat eine angenehme Stimme, ihr habe ich gerne zugehört. Die Verbindung zwischen Teddy und David kommt mir so unwirklich vor, als ob er nur jemanden zum Bevormunden und Vorzeigen braucht. Teddys Eltern sind mir ebenfalls nicht sympathisch, diese Vertuschungen in der eigenen Familie machen das ganze Szenario nicht besser, Teddys Kindheit möchte ich nicht haben (das Erwachsenenleben übrigens auch nicht). Mir kommt es wie ein ständiges Anbiedern bei allen möglichen Leuten vor. Dass dadurch Paparazzi auf den Plan gerufen werden, hätte man ahnen können, diesen Ausgang allerdings nicht. Ich habe mehrfach überlegt, abzubrechen, weil ich einfach nicht warm mit der Story wurde. Nun gut, weitergehört bis zum Ende, etwas von Rom und den 1960er Jahren aufgeschnappt, aber nicht mein Sommerhighlight unter den Hörbüchern. Kann man hören, muss man aber nicht, die Sprecherin hat mich mehr überzeugt, als Emily Dunlays Geschichte an sich. Manchmal ist es eben so, diesmal reicht es nur für 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.07.2025

Die Frauen vom Rosenhag 1. Traum vom Neubeginn

Die Frauen vom Rosenhag. Traum vom Neubeginn
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige Bücher von Corina Bomann gelesen, der Schreibstil ist sehr angenehm, der Text flüssig zu lesen. Auch ein Plus ist, dass es sich bei dieser Dilogie um einen ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe schon einige Bücher von Corina Bomann gelesen, der Schreibstil ist sehr angenehm, der Text flüssig zu lesen. Auch ein Plus ist, dass es sich bei dieser Dilogie um einen historischen Roman handelt (spielt 1910). Schweden kenne ich persönlich nicht, darüber zu lesen, gerade damals, als Fortschritt und Entwicklung in großen Schritten vorangingen, hat mir gute Unterhaltung geboten. Für heutige Zeiten ist es wohl gewöhnungsbedürftig, dass die Frauen damals dermaßen von ihren Männern unterdrückt, praktisch entmündigt wurden, sobald sie verheiratet waren und auch dann durften sie keine Entscheidung mehr alleine treffen. Gibt es sicher heute auch noch, hoffentlich nicht mehr so häufig, wie es seinerzeit üblich war, aber darüber spricht niemand offen. Bei manchen Szenen sträubten sich mir einfach die Haare, wie Sten mit Liv umgeht und auch mit der ihm eigentlich fremden Marlene, nur weil die sich mit seiner Frau anfreundet. Als Mann hatte man wohl alle Freiheiten oder hat sie sich einfach rausgenommen, das ist gar nicht gut. Warum glaubte man den Männern - und Frauen wurden kurzerhand als hysterisch in die Anstalt eingewiesen oder anderweitig weggesperrt, damit sie nur ja nichts Falsches sagten oder taten. Dazu die Verschleierung des Schiffsunglücks - man will keine Schuld eingestehen, sucht sich andere Schuldigen, damit der gute Ruf gewahrt bleibt. Immer schön auf Kosten der Anderen, Schwächeren.
Ich finde es gut, dass Marlene, die ja durch den Tod von Bjarne als Witwe schon länger auf sich alleine gestellt ist, den Kontakt zu Liv pflegt, und diese springt ja gleich auf den Karren auf und will etwas Neues, Verrücktes tun: Ein Haus für Frauen gründen, wo sie selbst sicher einen guten Platz hätte. Gab es diese Art von Einrichtung, Frauenhäuser, damals noch nicht? Heute hört man ja immer wieder, es gibt zu wenige davon. Traurig, dass es solche Rückzugsorte geben muss, weil die Frauen sonst keinen Ausweg sehen. Von den drei Männern im Buch ist mir Oskar am sympathischsten, obwohl er nicht sofort mit offenen Karten spielen kann. Hugo und Sten geben sich nichts, beide sind Personen, mit denen ich keinen Kontakt haben möchte, weder beruflich, noch privat. Dieses Gehabe, wer wem Schuld zuweist, um selbst mit weißer Weste davon zu kommen, die gehen über Leichen, ich fasse es nicht. Marlene ist meine Favoritin, gefolgt von Ingrid und Liv, Nanna kann sich als falsche Schlange zu den beiden Herren gesellen, meine Freundin wird sie nicht. Die landschaftlichen Beschreibungen der Gegend, vom Wald, den Gebäuden, etc. finde ich anschaulich dargestellt, man kann sich alles gut vorstellen. Mir ist der Rückzugsort im Wald lieber, als die mondänen Stadtvillen oder gar Ferienhäuser auf Inseln, die man scheinbar unbedingt haben muss, während andere Menschen nicht wissen, wie sie satt werden sollen. Diese ganzen Gegensätze sind unglaublich, arm/reich, Männer/Frauen, Arbeiter/Vorgesetzte, man will es nicht miterlebt haben.
Ich hoffe, ich habe nicht zu viel zum Inhalt ausgeplaudert, es hat mir einfach gut gefallen. Am besten das Buch mit 592 Seiten und dem schönen Titelbild selbst lesen, es lohnt sich. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten, im Wechsel aus Sicht von Liv, Marlene und Oskar, da schafft man ohne weiteres eine Menge Kapitel auf einmal. Ich vergebe für den ersten Teil der Dilogie um „Die Frauen vom Rosenhag“ 5 Sterne und bin jetzt schon gespannt auf den zweiten Band, ob die starken Frauen stark bleiben werden.

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Veröffentlicht am 28.06.2025

Windwalkers 1 - Verborgene Flügel

Windwalkers (1). Verborgene Flügel
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Rezension meiner Tochter (16).
Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits alle Woodwalkers- und Seawalkers-Bücher und habe mich gefreut als ich gesehen habe dass es nun auch ein Buch über die WindWalkers ...

Rezension meiner Tochter (16).
Inhalt siehe Klappentext.
Ich kenne bereits alle Woodwalkers- und Seawalkers-Bücher und habe mich gefreut als ich gesehen habe dass es nun auch ein Buch über die WindWalkers gibt. Windwalkers spielt zwar in der gleichen Welt wie Woodwalkers und Seawalkers, erzählt aber trotzdem eine ganz eigene Geschichte. Es gibt ein paar Verbindungen, aber man braucht kein Vorwissen, um die Geschichte zu verstehen.
Der Einstieg in das Buch ist spannend und geheimnisvoll. Die Hauptfigur Sierra und die (meisten…) anderen Wandler sind sehr sympathisch. Ich mochte es, wie man direkt mit Sierra mitfühlen und mitfiebern konnte. Die Handlung war nie langweilig weil immer unerwartete Dinge passiert sind, Geheimnisse aufgedeckt wurden oder etwas anderes passiert ist. Besonders schön fand ich auch, dass das Gefühl von Freiheit beim Fliegen und die Vogelwelt (die ja was ganz anderes ist, als die Welt der Raubtiere oder Meeresbewohner aus den anderen Reihen), genau beschrieben wurde.
Insgesamt hat mir das Buch „Verborgene Flügel“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und sehr schön geschrieben.
Ich mag den Schreibstil von Katja Brandis, ihre Bücher lassen sich immer sehr leicht und schnell lesen. Auch die vielen gezeichneten Tiere auf den einzelnen Seiten waren wieder sehr schön. Ich vergebe 5 Sterne und freue mich schon auf den zweiten Band!

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