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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2025

Ein gutes Trio

Mrs Potts' Mordclub und der Tote in der Themse
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Zum Inhalt:
Judith wird von Verity gebeten, nach deren verschwundenem Ehemann zu suchen. Dieser führte eine Laienspielgruppe und obwohl sich die Polizei eine Einmischung des dynamischen Trios verbittet, ...

Zum Inhalt:
Judith wird von Verity gebeten, nach deren verschwundenem Ehemann zu suchen. Dieser führte eine Laienspielgruppe und obwohl sich die Polizei eine Einmischung des dynamischen Trios verbittet, ermitteln Judith, Becks und Suzie im Theatermilieu. Dabei stellen sie fest, dass das Opfer kein sympathischer Mensch war und es nach dem Auffinden der Leiche nicht an Verdächtigen fehlt.

Mein Eindruck:
Der Fall ist gut konstruiert, das Personal bis in die Nebenfiguren hinein wirklich gut gezeichnet. Dazu erfindet Thorogood einige absolut amüsante Szenen (Frau in reinem Herrenclub, Proben mit charakterstarken Theaterdarstellern) und dennoch reicht dieses Buch nicht ganz an die Vorgänger. Denn einige Begebenheiten, die mit viel Verve begonnen werden, finden ein zu abruptes bzw. unglaubwürdiges Ende oder werden gar nicht weiter ausgeführt. Das wirkt, als ob eine Idee zwar genutzt, aber nicht bis zum Ende gedacht wurde. Super ist jedoch die Überführung der verantwortlichen Person, da es immer wieder gefällt, wenn man bei einem Whodunnit selbst auf die Lösung kommen kann. Den Cliffhanger zum Schluss verzeiht man deshalb gerne, - schließlich ist das bekannte Personal dieser Reihe schon für sich eine Schau.

Mein Fazit:
Lustig, einfühlsam und durchdacht - der Krimi genauso wie seine Hauptcharaktere

Veröffentlicht am 02.09.2025

Manipuliert

Loverboy – Niemand liebt dich so wie ich
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Vivi hat ihren Traummann kennengelernt, aber ihre Freundin Lola ist misstrauisch. Als sie den Herzbuben Vivis vertraut mit einer anderen sieht, teilt sie dieses ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch

Zum Inhalt:
Vivi hat ihren Traummann kennengelernt, aber ihre Freundin Lola ist misstrauisch. Als sie den Herzbuben Vivis vertraut mit einer anderen sieht, teilt sie dieses Vivi mit, doch diese verschwindet daraufhin aus der WG. Lola versucht sie zu finden und wird dabei von Elias, Vivis Halbbruder, unterstützt. Als sie Einträge in einem Tagebuch finden, haben sie einen Verdacht - Vivi ist an einen Loverboy geraten, der sie emotional abhängig gemacht hat. Doch das ist nicht alles...

Mein Eindruck:
Antonia Wesseling beschreibt eindrucksvoll, wie gefährlich ein Zusammenleben und die Liebe zu wem auch immer sein können. Mit jeder Zeile aus Vivis Gedanken tun sich neue Abgründe auf, die fassungslos machen und bestürzen. Die Sprecher sind gut gewählt und spiegeln die einzelnen Charaktere perfekt wieder. Dazu bieten sie gekonnte Einblicke in das Seelenleben der Figuren und halten die Hörerschaft bei der Stange, - bis zum bitteren Ende.

Mein Fazit:
Spannend, aber auch verstörend

Veröffentlicht am 27.08.2025

Kein Glück im trauten Heim

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Zum Inhalt:
Ines und Marco ziehen gemeinsam mit ihrer Tochter Emilia in eine Neubausiedlung ins eigene Heim. Als im Nebenhaus eine ausgeblutete Leiche gefunden wird und sich seltsame Vorfälle häufen, zeigt ...

Zum Inhalt:
Ines und Marco ziehen gemeinsam mit ihrer Tochter Emilia in eine Neubausiedlung ins eigene Heim. Als im Nebenhaus eine ausgeblutete Leiche gefunden wird und sich seltsame Vorfälle häufen, zeigt sich, dass auch Schlösser nicht immer Sicherheit bedeuten.

Mein Eindruck:
Arno Strobel und Sascha Rotermund als Sprecher des Hörbuchs vermögen insbesondere die steigende Panik und Verzweiflung Marcos darzustellen. Leider macht der Autor das durch einige wirklich hanebüchene Entscheidungen seines Protagonisten und die unglaubwürdige Unfähigkeit der Polizei zunichte. Es gibt keine Hundertschaft, keine Spürhunde und trotz vieler Morde und Drohungen bleiben die meisten Einwohner vor Ort, anstatt wenigstens kurzfristig woanders Unterschlupf zu suchen. Dazu ist die Anzahl der Kriminellen, Menschen mit traumatischen Erlebnissen und derjenigen, die - Notwehr hin oder her - ohne Gewissensbisse Waffen anwenden einfach zu hoch. Bei aller zwischenzeitlichen Spannung wirkt dieses Zusammenspiel dann zu gewollt.

Mein Fazit:
Spannend, aber ohne einen Funken Glaubwürdigkeit

Veröffentlicht am 27.08.2025

Eine schöne, kurze Geschichte

Der Engel von Rom
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Zum Inhalt:
Jack beginnt ein Stipendium in Rom in einem Priesterseminar, trägt sich aber lieber mit dem Gedanken nach Art eines kosmopolitischen Schriftstellers durch die Straßen zu wandeln, statt sein ...

Zum Inhalt:
Jack beginnt ein Stipendium in Rom in einem Priesterseminar, trägt sich aber lieber mit dem Gedanken nach Art eines kosmopolitischen Schriftstellers durch die Straßen zu wandeln, statt sein Latein zu vertiefen. Durch einen Zufall stolpert er in eine Filmproduktion, lernt einige Beteiligte kennen und wird Teil der Maschinerie.

Mein Eindruck:
Was für eine schöne, berührende Geschichte. Man lacht, man weint und ist immer am Puls Jacks und der Zeit. Die einzelnen Szenen sind wunderbar herausgearbeitet, so dass sich das Kopfkino von ganz allein einstellt. Die Charaktere absolut liebenswert, selbstironisch und keine kurz erwähnte Wegwerfware, - der Autor hält für viele eine Zukunft bereit.
Dieses Buch ist eine kurzweilige Perle, schimmernd aber vergänglich, weil es viel zu schnell gelesen ist. Aber während man diese Geschichte verinnerlicht, hat man den Himmel auf Erden – in Rom.

Mein Fazit:
Unbedingt lesenswert, da großartig

Veröffentlicht am 18.08.2025

Tragik im Quadrat

Todestaufe
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Zum Inhalt:
Als seine Mutter sich umbringt, kehrt der Feuerwehrmann Holt zur Beerdigung zurück. Durch einige Gegenstände inspiriert, die er im Haus seiner Mutter findet, erinnert er sich an die Gegebenheiten ...

Zum Inhalt:
Als seine Mutter sich umbringt, kehrt der Feuerwehrmann Holt zur Beerdigung zurück. Durch einige Gegenstände inspiriert, die er im Haus seiner Mutter findet, erinnert er sich an die Gegebenheiten zur Zeit seiner Kindheit, die ihn und seine Familie prägten.

Mein Eindruck:
Jon Bassoff vermag es bravourös, seinen absolut schwierigen und tragischen Stoff so zu verpacken, dass man immer weiterlesen muss. Obwohl man ahnt, dass die Geschichte von schlimm über schlimmer bis hin zu katastrophal enden wird. Tief im Innersten berührt, hofft und bangt man mit dem Protagonisten, seiner Mutter, seiner Schwester. Wie das Leben allen immer wieder böse mitspielt und der Teufel lacht, lässt wirklich und wahrhaftig daran zweifeln, ob die Taufe der Familie den versprochenen Segen gebracht hat. Die Sprache ist bildhaft bis zum Schmerz, die Figuren gut ausgearbeitet. Sie handeln folgerichtig und verständlich, - selbst die, denen man wenig Sympathie schenken mag.

Mein Fazit:
Furchtbar, aber eben auch furchtbar gut