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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2025

Eine schöne, kurze Geschichte

Der Engel von Rom
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Zum Inhalt:
Jack beginnt ein Stipendium in Rom in einem Priesterseminar, trägt sich aber lieber mit dem Gedanken nach Art eines kosmopolitischen Schriftstellers durch die Straßen zu wandeln, statt sein ...

Zum Inhalt:
Jack beginnt ein Stipendium in Rom in einem Priesterseminar, trägt sich aber lieber mit dem Gedanken nach Art eines kosmopolitischen Schriftstellers durch die Straßen zu wandeln, statt sein Latein zu vertiefen. Durch einen Zufall stolpert er in eine Filmproduktion, lernt einige Beteiligte kennen und wird Teil der Maschinerie.

Mein Eindruck:
Was für eine schöne, berührende Geschichte. Man lacht, man weint und ist immer am Puls Jacks und der Zeit. Die einzelnen Szenen sind wunderbar herausgearbeitet, so dass sich das Kopfkino von ganz allein einstellt. Die Charaktere absolut liebenswert, selbstironisch und keine kurz erwähnte Wegwerfware, - der Autor hält für viele eine Zukunft bereit.
Dieses Buch ist eine kurzweilige Perle, schimmernd aber vergänglich, weil es viel zu schnell gelesen ist. Aber während man diese Geschichte verinnerlicht, hat man den Himmel auf Erden – in Rom.

Mein Fazit:
Unbedingt lesenswert, da großartig

Veröffentlicht am 18.08.2025

Tragik im Quadrat

Todestaufe
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Zum Inhalt:
Als seine Mutter sich umbringt, kehrt der Feuerwehrmann Holt zur Beerdigung zurück. Durch einige Gegenstände inspiriert, die er im Haus seiner Mutter findet, erinnert er sich an die Gegebenheiten ...

Zum Inhalt:
Als seine Mutter sich umbringt, kehrt der Feuerwehrmann Holt zur Beerdigung zurück. Durch einige Gegenstände inspiriert, die er im Haus seiner Mutter findet, erinnert er sich an die Gegebenheiten zur Zeit seiner Kindheit, die ihn und seine Familie prägten.

Mein Eindruck:
Jon Bassoff vermag es bravourös, seinen absolut schwierigen und tragischen Stoff so zu verpacken, dass man immer weiterlesen muss. Obwohl man ahnt, dass die Geschichte von schlimm über schlimmer bis hin zu katastrophal enden wird. Tief im Innersten berührt, hofft und bangt man mit dem Protagonisten, seiner Mutter, seiner Schwester. Wie das Leben allen immer wieder böse mitspielt und der Teufel lacht, lässt wirklich und wahrhaftig daran zweifeln, ob die Taufe der Familie den versprochenen Segen gebracht hat. Die Sprache ist bildhaft bis zum Schmerz, die Figuren gut ausgearbeitet. Sie handeln folgerichtig und verständlich, - selbst die, denen man wenig Sympathie schenken mag.

Mein Fazit:
Furchtbar, aber eben auch furchtbar gut

Veröffentlicht am 17.08.2025

Rapunzel

Der Tower
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Zum Inhalt:
Die verzweifelt nach einer Wohnung suchende Nova zieht das große Los und darf für ein Jahr umsonst im Pramtower wohnen, - DIE angesagte Adresse Berlins und KI-unterstützter Wohlfühl-All-Inclusive ...

Zum Inhalt:
Die verzweifelt nach einer Wohnung suchende Nova zieht das große Los und darf für ein Jahr umsonst im Pramtower wohnen, - DIE angesagte Adresse Berlins und KI-unterstützter Wohlfühl-All-Inclusive Traum. Doch dieser Traum verwandelt sich schnell in einen Albtraum, als Nova schwanger wird und sich die KI nicht nur kümmert, sondern klammert und sie im Turm gefangen hält

Mein Eindruck:
Ivar Leon Menger hat sich sehr gründlich mit den dunklen Seiten befasst, die Computer auf unser Leben haben, wenn die künstliche oder die menschliche Intelligenz hinter der künstlichen außer Kontrolle gerät und andere Prioritäten setzt, als man selbst. Dabei hält er wirklich gut die Balance zwischen Technikgläubigkeit, Verschwörungstheorie und gesundem Menschenverstand. Die Anleihen bei einem auch von ihm sehr geschätzten Film sind manchmal überdeutlich, aber wenig störend, da er den übersinnlichen Aspekt außen vor hält und sich nur mit menschlichen Teufeleien befasst. Auch die Idee eines alternativen Endes scheint einer Filmleidenschaft geschuldet, obwohl eine Variante nicht so gut ausgearbeitet ist wie die andere und einige Lücken aufweist. Doch wer will an einem sehr spannenden Buch kritteln? Genau - niemand!

Mein Fazit:
Ein Gewinn ist nicht immer ein Gewinn, auch wenn das Lesen dieses Buches ein Volltreffer war

Veröffentlicht am 15.08.2025

Endspiel

Erebos 3
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Achtung: Dieses Buch ist ein Teil einer Reihe. Zwar lässt es sich mit kleineren Problemen auch ohne Wissen aus den Vorgängern lesen, mehr Spaß macht es jedoch mit.

Zum Inhalt:
Zum dritten Mal wird Nick ...

Achtung: Dieses Buch ist ein Teil einer Reihe. Zwar lässt es sich mit kleineren Problemen auch ohne Wissen aus den Vorgängern lesen, mehr Spaß macht es jedoch mit.

Zum Inhalt:
Zum dritten Mal wird Nick vom Computerspiel "Erebos" gefordert; glücklicherweise wenigstens mit Victor an seiner Seite. Denn Erebos verlangt absolutes Stillschweigen auch jenseits des Monitors und bestraft Zuwiderhandlungen sofort und aufs Schärfste. Zusätzlich lässt es die Spieler über das Ziel des Spiels im Unklaren, so dass erst spät die Größe der Herausforderung deutlich wird. Die Meisterung derselben fordert alles, was einen guten Spieler in einem perfekten Spiel ausmacht: Kraft, Schnelligkeit, mentale Stärke, Witz und vor allen Dingen Teamgeist.

Mein Eindruck:
Ursula Poznanski ist ein würdiger Abschluss der Trilogie gelungen, denn dass sich Erebos noch einmal meldet, ist eher anzuzweifeln. Viele bekannte Charaktere tauchen auf, neue passen sich perfekt ins Team ein. Gut gefällt der ständige Wechsel zwischen realer und Spiel-Welt, bei dem man trotzdem nie den Faden verliert (auch wenn ein "Who is Who" zu Beginn für Neu-Einsteiger hilfreich gewesen wäre). Schön ist ebenfalls, dass die Charaktere bei allen Anforderungen an sich und ihre Spielfiguren nie den Humor verlieren, so dass die Leser immer wieder frei durchatmen können, bevor das nächste Monster um die Ecke guckt oder ein fieser Mensch den Schlagring schwingt. Die Story ist bis zum Ende gut durchdacht und die vielen kleinen Andeutungen werden perfekt erklärt.

Wenn man es sich also richtig überlegt, ist es irgendwie doch schade, dass der Bote wohl in den abschließenden Sonnenuntergang geritten ist...

Fazit:
Game over, aber mit Highscore!

Veröffentlicht am 08.08.2025

Pretty boring

Pretty Perfect
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Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Obwohl ihre Ehe in die Brüche gegangen ist, konnten Ellery und Luke die Reise zum Hochzeitstag nicht stornieren und so fährt Ellery alleine in das Luxusressort. ...

Diese Rezi behandelt das Hörbuch


Zum Inhalt:
Obwohl ihre Ehe in die Brüche gegangen ist, konnten Ellery und Luke die Reise zum Hochzeitstag nicht stornieren und so fährt Ellery alleine in das Luxusressort. Dort lernt sie schnell andere Reisende kennen, unter anderem die Mitglieder einer Hochzeitsgesellschaft. Nach einem Unwetter ist das Hotel von der Außenwelt abgeschnitten und Ellery findet die Leiche des Bräutigams am Pool. Und bei dem einen Toten bleibt es nicht.

Mein Eindruck:
Klingt spannend, ist es aber nicht. Dabei hätte es so schön sein können mit Kunstbezug, Unwetter und einem Mörder, vor dem man wegen des Unwetters nicht fliehen kann. Aber nicht gut geschrieben (die vielen "Ellery" am Satzbeginn nerven total) krankt die Story an hanebüchenen Personen-Konstellationen, viel zu viel Tragik und jeder Menge "möglicherweise" und "vielleicht" bei der Sherlock-mäßigen (soll heißen: völlig aus Kleinigkeiten herbei fabulierten) Aufklärung der Taten. Dazu erfindet die Autorin mehrere Nebenkriegsschauplätze, welche die Geschichte künstlich aufblasen, aber nicht voranbringen. Gelesen wird von einer Sprecherin, die eine angenehme Stimme hat, aber leider jedwede Spannung im Keim erstickt; Möglichkeiten wären mit den Morden, dem Verschwinden von Personen und den Naturgewalten gegeben, aber irgendwie plätschert alles wie einer ruhiger Fluss statt zu brausen wie ein ungestümer Strom. Ally Condie führt viele Personen ein, ohne sich wirklich tiefer mit ihnen zu befassen, - hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen - und verhunzt ihr Ende auch noch mit einer weiteren Stunde unnützer Küchenpsychologie-Vorlesung. Von fast tödlich schussverletzten Personen, die plötzlich wieder aufstehen und mit dem Täter diskutieren können, will ich gar nicht erst anfangen...

Mein Fazit:
Ein Satz mit einem ganz großen X