Leider mehr als unglaubwürdig
Der König von TiersDie Winzertochter Simona ist verschwunden, nach einem Treffen mit ihrer Schwester Martha fehlt von ihr jede Spur. Die Ermittlungen führen Kommissar Magnabosco und seine Assistentin Pasqualina in das Bergdorf ...
Die Winzertochter Simona ist verschwunden, nach einem Treffen mit ihrer Schwester Martha fehlt von ihr jede Spur. Die Ermittlungen führen Kommissar Magnabosco und seine Assistentin Pasqualina in das Bergdorf Tiers, in dem der selbsternannte König von Tiers ein Hotel führt. Da verschwindet auch Martha und alle Spuren führen zum Zwergenkönig Laurin, der wieder in den Dolomiten unterwegs zu sein scheint.
Es handelt sich beim vorliegenden Buch um den zweiten Fall des Ermittlerduos Filippo Magnabosco und Carmela Pasqualina. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, woraus wahrscheinlich resultiert, dass ich bis zuletzt nicht warmgeworden bin mit dem ermittelnden Pärchen. Ich habe kein Bild vor den Augen, weil diesbezügliche Angaben nicht erfolgten und trotz des Umstandes, dass sich die Story gefühlt durchgehend um die Essgewohnheiten von Filippo drehte, weil Carmela ihn auf Diät gesetzt hat, weiß ich nicht, ob dies seinem Übergewicht oder dem Fitnesslevel geschuldet ist. Hier hätte ich mir ein paar Informationen gewünscht, einfach um ein Gespür für die Personen zu bekommen. So aber stellte ich mir ein naives Dummchen vor, das nicht in der Lage ist, bestimmte Wörter richtig auszusprechen, obwohl dies immer und immer wieder korrigiert wurde. Die ersten zwei Male ist das lustig, dann ist der Witz aber etwas fade. Dazu noch ihr Partner, der nur vom Essen träumt, sich aber nicht traut, seinen Willen durchzusetzen. Das klingt jetzt etwas hart, sodass ich ergänzend darauf hinweisen möchte, dass der Humor durchaus lustig war und es einige Stellen gab, an denen aus meinem Schmunzeln ein Lachen wurde.
Der Fall selbst war etwas seltsam; ein Verbrechen, das den Namen nicht verdient, und viele Personen, die involviert waren. Ehrlicherweise habe ich zwischendurch ein wenig den Überblick verloren, wer nun wer war. Dadurch habe ich Beteiligte verwechselt, oder aber glaubte das, obwohl es nicht so war. Ich bin mir da tatsächlich nicht ganz sicher. Positiv bewerten möchte ich hierbei, dass die Kapitel mit den Namen der Personen, um die es gerade geht, überschrieben waren, das war mir eine kleine Hilfe. Leider fand ich den Fall nicht wirklich spannend, dazu kam, dass Märchen und Sagen eine Rolle spielten, die so kompliziert erklärt wurden, dass ich die Hälfte nicht verstand.
Im dritten Teil eskalierten die Geschehnisse ein wenig, was gar nicht zur restlichen Geschichte gepasst hat. Ich war erstaunt und gespannt, welche Auflösung sich die Autorin einfallen lassen wird. Leider hatte ich das Gefühl, die Story entwickelt sich immer mehr zur Farce, je näher ich dem Ende kam. Die folgenden Ereignisse waren für mich dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich kaum glauben konnte, was ich da las. Das Reich der Märchen und Sagen empfand ich in diesem Moment realistischer, als das Finale des vorliegenden Falles. Es ist mir kaum möglich, hier eine Wertung abzugeben, geschweige denn eine Leseempfehlung. Die Geschmäcker sind allerdings verschieden und für LeserInnen, die ruhige Kriminalromane mögen mit einer regionalen Verbindung, könnte das Buch durchaus die richtige Lektüre sein. Der Hang zu Märchen und Sagen sollte aber auch unbedingt vorhanden sein.