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Veröffentlicht am 11.02.2019

Soap-Drama mit sympathischen Charakteren

Deine letzte Lüge
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Anna Johnsons Leben ist nicht leicht seit dem Selbstmord ihrer Eltern vor 2 Jahren. Als frischgebackene Mutter fällt ihr das Leben am Todestag ihrer Mutter besonders schwer. Doch genau an diesem Tag erreicht ...

Anna Johnsons Leben ist nicht leicht seit dem Selbstmord ihrer Eltern vor 2 Jahren. Als frischgebackene Mutter fällt ihr das Leben am Todestag ihrer Mutter besonders schwer. Doch genau an diesem Tag erreicht sie eine schockierende Nachricht in Form einer anonymen Karte: Selbstmord? Von wegen. Wurde ihre Mutter ermordet? Anna wendet sich an die Polizei und trifft dort auf Murray Mackenzie, Detective im Ruhestand, der sich kurzerhand des Falls annimmt.
Anna sieht sich in Gefahr, als ein verstümmeltes Kaninchen und weitere Drohbotschaften sie erreichen. Und dann trifft sie jemanden, von dem sie nicht geglaubt hatte, ihn je wiederzusehen...

Warum habe ich es gelesen?
Die Leseprobe hat mich sehr neugierig gemacht. Ein Doppelselbstmord, der doch keiner ist? Drohungen gegen Anna, weil sie die Wahrheit erfahren will? Für Spannung ist definitiv gesorgt.

Was hat mir gefallen?
Die Autorin schreibt mit einer Hingabe, die ihre Vergangenheit als Polizistin erkennen lässt.
Uns werden Brocken über verschiedene Charaktere hingeworfen, die uns glauben lassen, wir hätten einen Mörder vor uns. Im nächsten Moment werden sie dann entlastet und wir fragen uns, wer ist der Mörder? Gibt es überhaupt einen Mörder?
Der Plottwist hat mir besonders gut gefallen.
Mackenzies Geschichte mit seiner Frau hat mich sehr berührt. Dadurch habe ich eine sehr gute Beziehung zum Charakter aufbauen können.

Was könnte man besser machen?
Spoiler!
Auch wenn die Idee des Untertauchens vorm vermeintlich gewalttätigen Mann gut durchdacht war, wurde mir hier zu dick aufgetragen. Die Mutter lebt und versteckt sich. Dann gibt sie zu, dass sie die Trinkerin war. Und dass der Vater bei einer Auseinandersetzung mit ihr umgekommen ist. Und dann ist die Patentochter Laura die Mitwisserin, die sie erpresst? Weil sie denkt, Annas Mutter hätte mehr für Lauras Mutter tun sollen, weil sie früher beste Freundinnen waren? Die Dramatik darin war mir leider viel zu viel.

Fazit
Der Schreibstil ist sehr gelungen. Der Anfang der Geschichte fesselt und regt zum Weiterlesen an. Gegen Ende wird es dann sehr dramatisch und etwas absurd.
Allgemein hatte ich etwas Richtung „Mord am Mann durch Organisation und Frau im Zeugenschutzprogramm, Tochter in Gefahr wegen Erbe“ erwartet. Stattdessen ist es die Geschichte einer Alkoholikerin, die nur wegen ihrer Schwangerschaft geheiratet hat und deswegen nie glücklich war.

  • Einzelne Kategorien
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 04.12.2018

Ich habe mir mehr erhofft...

Der Ruf der toten Mädchen
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Dr. Alex Ripley, Äufklärerin zum Thema Wunderheilungen, hat gerade ihr neues Buch veröffentlicht. Überraschenderweise wird sie von der Polizei zu einer Reihe von Teenager-Selbstmorden zu Rate gezogen: ...

Dr. Alex Ripley, Äufklärerin zum Thema Wunderheilungen, hat gerade ihr neues Buch veröffentlicht. Überraschenderweise wird sie von der Polizei zu einer Reihe von Teenager-Selbstmorden zu Rate gezogen: beide Mädchen sprachen Tage vor ihrem Tod von einem Engel. Die stark religiöse Gemeinde von Kirkdale ist ablehnend ihr gegenüber und zeigt sich wenig kooperativ. Was haben die Menschen dort zu verbergen?

Warum habe ich es gelesen?
Ich bin ein Fan von Krimis und Thrillern, in denen auch das Übernatürliche eine Rolle spielt. Die Leseprobe hat es mir angetan. Wir blicken durch die Augen der beiden Opfer. Wir lernen den jungen PC Daniel Cotter kennen, der die Leiche eines ihm bekannten Mädchens findet. Und wir sind an der Seite von Alex, die gerade bei einer Talkshow zu Gast ist und über ihr Spezialgebiet redet: übernatürliche Phänomene.

Was hat mir gefallen?
SPOILER
Mir hat die Idee zur Geschichte sehr gefallen. Das Thema eingefleischte Gemeinde gegen Polizei. Religion und Glaube gegen Wissenschaft und Rationalität. Und Selbstmorde, die eigentlich gar keine sind. Während ich das Buch las, habe ich mitgefiebert und mitgeraten, wer der Täter sein könnte. Und am Ende war es so leicht und man selbst ist nicht sofort drauf gekommen. So wie ein guter Thriller sein muss.

Was könnte besser gemacht werden?
Die Charaktere sind alle sehr oberflächlich, besonders Alex Ripley. Es ist der Auftakt zu einer Reihe mit ihr, aber nach diesem Buch würde ich ungern einen weiteren Teil lesen wollen.
In den ersten Kapiteln wird Spannung erzeugt und man will sofort weiterlesen. Dann folgen lange Beschreibungen zu den Charakteren Alex, Cotter und Emma (Freundin von Alex bei der Polizei), zum Tatort, Gedanken von Alex. Und die Spannung ist dahin. Dieses Geheimnisvolle wird mit einem Schlag zerstört.
Auch scheint Alex, was ihre Überzeugungen betrifft, sehr leicht beeinflussbar zu sein. Sie entlarvt Scharlatane und hat ihre Meinung zum Thema Wunderheilungen, aber glaubt plötzlich selbst, den Engel gesehen zu haben.
Und was ist eigentlich mit dem Pater? Eine verdächtige Figur, die plötzlich gegen Ende vor lauter Schuldgefühlen Selbstmord begeht und nicht mehr erwähnt wird? Da kam es mir unnötig vor, diesen Charakter in den Vordergrund zu rücken, wenn er dann eh stirbt und vergessen wird.

Fazit
Der Einstieg ist gut und fesselnd, die Spannung nimmt leider mehr und mehr ab, die Protagonistin ist zu oberflächlich beschrieben und das Ende lässt etwas zu wünschen übrig.
Ich würde dieses Buch nicht weiterempfehlen. Vielleicht werden die nächsten Bände der Reihe ja besser.

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