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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2018

Ein witziges Lesevergnügen

Schlagerfeen lügen nicht
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Tinka Kuhn bringt regelmäßig die Bewohner von Seniorenheimen mit ihrem Auftritt als Schlagerfee zum Jubeln. Davon dürfen jedoch die Mitglieder ihrer Band nichts wissen, da die von Schlagermusik gar nichts ...

Tinka Kuhn bringt regelmäßig die Bewohner von Seniorenheimen mit ihrem Auftritt als Schlagerfee zum Jubeln. Davon dürfen jedoch die Mitglieder ihrer Band nichts wissen, da die von Schlagermusik gar nichts halten. Als Tinka sich auch noch bei einem Datingportal anmeldet, um einen Mann zu finden, ist das Chaos in ihrem Leben perfekt. Welcher Traumprinz ist denn nun der richtige? Wie gut, dass ihre Oma Edith ihr stets mit Rat und Tat zur Seite steht.

Dieses Buch hat mich bestens unterhalten und mir super witzige Lesestunden geschenkt. Richtig toll!
Der Schreibstil ist locker-leicht und passt hervorragend zu der witzigen Geschichte. Eine große Portion Humor brachte mich regelmäßig zum Lachen. Das brachte mich dazu, das Buch in einem Rutsch durchzulesen und es ja nicht vor der letzten Zeile aus der Hand zu geben.
Die Charaktere sind liebevoll und mit ihren speziellen Eigenarten beschrieben und wirkten einfach authentisch auf mich. Tinka mochte ich von Anfang an und ich fand es toll, welche persönliche Entwicklung sie im Laufe des Buches gemacht hat und dass sie dann voll zu sich selbst gestanden hat. Ein weiterer gelungener Charakter ist Tinkas Oma Edith. Sie ist herzensgut und weiß natürlich ganz genau, was das Beste für Tinka ist. Sie ist total witzig und brachte mich mit ihren Sprüchen immer wieder zum Grinsen.
Die Geschichte selbst hat mir auch sehr gut gefallen, denn alles wurde lebhaft und detailliert beschrieben, ohne langweilige oder überflüssige Passagen. Ich konnte wunderbar in die Geschichte eintauchen. Großartig waren die Auftritte in den Seniorenheimen, da habe ich richtige Ohrwürmer im Ohr gehabt. Aber auch Tinkas Erlebnisse mit ihren Dates waren klasse. Herrlich skurril, schräg und humorvoll, so dass ich immer wieder lachen musste.

Ein großartig gelungener und unterhaltsamer Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 27.07.2018

Berührend und warmherzig

Als die Tage nach Zimt schmeckten
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In Teheran wartet der alte Zod jeden Tag vor dem Café Leila auf den Postboten und hofft, dass er ihm einen Brief seiner geliebten Tochter Noor bringt. Dann endlich hält er einen Brief von ihr in den Händen. ...

In Teheran wartet der alte Zod jeden Tag vor dem Café Leila auf den Postboten und hofft, dass er ihm einen Brief seiner geliebten Tochter Noor bringt. Dann endlich hält er einen Brief von ihr in den Händen. Noor teilt ihm mit, dass sie nach 30 Jahren gemeinsam mit ihrer Tochter Lily in ihre Heimat zurückkehren wird. In eine Stadt voller Widersprüche und die ganz anders ist als die USA. Und sie kehrt zurück in das Café Leila, in dem ihre Mutter früher alle Köstlichkeiten der persischen Küche zauberte. 

Diese berührende und emotionale Geschichte hat mir wunderbar gefallen. Der Schreibstil war sehr angenehm und gut zu lesen, so dass ich hervorragend in die fremde Welt von Zod und Noor eintauchen konnte. 
Die Beschreibungen der Umgebung, des Cafés Leila, der persischen Gerichte etc. waren unglaublich authentisch, detailreich und intensiv beschrieben, so dass ich alles perfekt vor Augen hatte. Ich fühlte mich mittendrin und konnte alles hautnah miterleben. 
Die Charaktere waren wunderbar gelungen und ausgearbeitet und ich fand sie sehr sympathisch. Gerade die ganz andere Mentalität dieser fremden Kultur und deren gewichtigen Werte wie die Familie wirkten sehr echt und warmherzig. 
Die Familiengeschichte um Zod und Noor hat mich sehr berührt. Sie war unglaublich warmherzig, gleichzeitig aber auch hart und traurig. Ich konnte absolut mitfühlen und auch die Zwiespalte zwischen dem Iran und den USA, die beide so unterschiedlich sind, nachvollziehen und verstehen. 

Ich kann diesen wundervollen und berührenden Familienroman sehr empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Ein sehr schöner und unterhaltsamer Roman

Braut wider Willen
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New York im Jahr 1882: Die erfolgreiche Schauspielerin Lucetta Plum muss die Flucht vor einem aufdringlichen Verehrer ergreifen. Gemeinsam mit ihrer mütterlichen Freundin Abigail reist sie zu dem Anwesen ...

New York im Jahr 1882: Die erfolgreiche Schauspielerin Lucetta Plum muss die Flucht vor einem aufdringlichen Verehrer ergreifen. Gemeinsam mit ihrer mütterlichen Freundin Abigail reist sie zu dem Anwesen von Abigails Enkel Bram Haverstein. Natürlich hat Abigail dabei ihre Hintergedanken, denn sie lässt keine Möglichkeit aus, Lucetta und Bram zu verkuppeln. Bram, der wohlhabend und exzentrisch und schon seit Jahren heimlich in Lucetta verliebt ist, ist natürlich sehr erfreut über Lucettas Anwesenheit. Allerdings ist sie so ganz anders, als er sie sich vorgestellt hat. Und Lucetta ist alles andere als erfreut, dass auch Bram zu ihren Verehrern gehört.

Diese Geschichte hat mir außerordentlich gut gefallen. Das Flair des 19. Jahrhunderts wird sehr schön eingefangen und ich hatte alles prima vor Augen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich hatte keinerlei Probleme, in die Geschichte einzutauchen. Das Buch hatte ich aufgrund seiner Leichtigkeit ganz schnell fertig gelesen.
Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben. Ganz besonders sympathisch fand ich Lucetta. Sie wird als selbstständige und intelligente junge Frau beschrieben, die einen feinen Sinn für Humor hat. Ihr Wesen entspricht so gar nicht den Rollen einer seichten und hilfsbedürftigen Dame, die sie auf der Bühne spielt. Da muss Bram ganz schön staunen.
Auch Bram fand ich sehr sympathisch, besonders seine hilfsbedürftige Art, die er Menschen zuteil werden ließ, die eher am Rande der Gesellschaft standen. Auch für Tiere, die keiner mehr wollte, hatte er ein großes Herz und einen Platz auf seinem Anwesen. Es umgab ihn ein Geheimnis, das sich im Laufe der Geschichte lüftete. Seine Gedanken und Aktionen brachten mich mehrmals zum Grinsen und Lachen.
Auch die weiteren Charaktere wurden ganz toll und liebevoll beschrieben, so dass ich sie mir alle sehr gut vorstellen konnte.
Den feinen und ansprechenden Humor in diesem Buch möchte ich ganz besonders erwähnen, denn er gefiel mir hervorragend. Die Geschichte bekam dadurch eine tolle Leichtigkeit, auch wenn es durchaus spannend war und ich gefesselt am Lesen war.

Eine wunderbare und humorvolle Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin werde ich mir merken! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Tote Bosse singen nicht

Tote Bosse singen nicht
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Bei dem Grefrather Unternehmerfrühstück will Biene Hagen Kontakte knüpfen, um ihre Detektei nach vorne zu bringen. Dort erhält sie von einem Mann den mysteriösen Hinweis, dass der damalige Tod ihrer Eltern ...

Bei dem Grefrather Unternehmerfrühstück will Biene Hagen Kontakte knüpfen, um ihre Detektei nach vorne zu bringen. Dort erhält sie von einem Mann den mysteriösen Hinweis, dass der damalige Tod ihrer Eltern gar kein Unfall gewesen sein soll. Natürlich geht sie diesem Hinweis nach, doch bevor sie mit den möglichen Zeugen sprechen kann, werden diese ermordet. Biene muss nun also selbst in die Vergangenheit ihrer Eltern eintauchen. Als wenn sie damit nicht genug um die Ohren hätte, gibt es auch noch Streit mit ihrem Freund Jochen, ihr Partner Jago soll zurück nach Argentinien und auch ihre Oma plant eine Reise. Kann Biene das alles bewältigen und parallel einen Mörder jagen?

Dieser neue Fall von Biene hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich liebe diese Reihe von Vera Nentwich einfach!
Dank des flüssig zu lesenden Schreibstils war ich sofort in der unterhaltsamen Geschichte gefangen und bin regelrecht durch die Seiten geflogen.
Schon der Beginn war lustig, als Biene mit ihrer sturen Strumpfhose einen kleinen Kampf ausgefochten hat. Das war ein super gelungener Einstieg. Aber auch der weitere Verlauf war Biene-typisch, denn sie stolpert von einer Katastrophe in die nächste. Was ich an ihr mag, ist ihre Beharrlichkeit. Sie lässt sich nicht von Missgeschicken aufhalten, sondern bohrt und sucht immer weiter. Biene ist unstoppable. Ihre Ideen, wie sie zur Lösung kommen kann, sind sehr witzig und nach dem Motto “wird schon schiefgehen”. Das ist Humor nach meinem Geschmack!
Neben dem Fall darf man Biene auch wieder im Alltag begleiten. Ihre Oma, die sich wunderbar um Biene und das leibliche Wohl aller Anwesenden kümmert, darf natürlich nicht fehlen. Ich habe sie total liebgewonnen und sie ist für mich jedes Mal ein Highlight. Und in Bienes Liebesleben mit Jochen läuft es nicht ganz so, wie es sollte. Was sich da wohl noch entwickelt? Ich bin schon auf den nächsten Teil gespannt.

Ein humorvoller Krimi, den ich absolut empfehlen kann. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall für Biene! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Fiona - eine besondere Heldin

Fiona: Den Toten verpflichtet
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In einer heruntergekommenen Wohnung werden zwei Leichen entdeckt: eine Drogenhure und ihre kleine Tochter, beide grausam ermordet. Die Polizei entdeckt eine Kreditkarte, die einem vermögenden Mann gehört, ...

In einer heruntergekommenen Wohnung werden zwei Leichen entdeckt: eine Drogenhure und ihre kleine Tochter, beide grausam ermordet. Die Polizei entdeckt eine Kreditkarte, die einem vermögenden Mann gehört, der jedoch vor einige Monaten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Obwohl die junge Polizistin Fiona Griffith nichts mit dem Fall zu tun hat, lässt er ihr keine Ruhe. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln - auf ihre ganz eigene Art, denn sie ist anders als die meisten Menschen.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen, insbesondere Fiona Griffith, die einfach ganz anders ist, als andere Polizisten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, so dass die Seiten regelrecht dahin flogen. Erzählt wird in der Ich-Form aus Fionas Sicht und in der Gegenwartsform. Mir gefiel das sehr gut, denn ich habe ganz hervorragende Einblicke in Fiona und ihre teils schrägen Gedanken erhalten und fühlte mich einfach mittendrin.
Fiona war anfangs nicht durchschaubar. Sie wirkte sonderbar und manchmal auch ein wenig durchgeknallt auf mich. Im Laufe des Buches gab es dann immer mehr Einblicke, weshalb sie so ist, wie sie ist. Am Ende wird dann alles klar, so dass ich ihr teils merkwürdiges Verhalten nachvollziehen konnte. Fiona ist für mich ein ganz besonderer Charakter, sie bleibt mir im Gedächtnis und ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen.
Der Kriminalfall war sehr undurchsichtig. Ich konnte somit viel überlegen und rätseln, wie alles zusammenhängt und welche Hintergründe es geben mag. Bis zum Ende konnte ich mir allerdings keinen klaren Reim darauf machen und es gab somit eine Überraschung. Das Ende war spannungsgeladen und ein wahrer Showdown, der wie ein Film in meinem Kopf ablief.
Die Spannung empfand ich insgesamt als angenehm und passend für einen Krimi. Ich war konstant neugierig, wie der Fall ausgeht und was es mit Fiona auf sich hat.
Was mir sehr gut gefiel, waren die vielen Einblicke in Fiona, ihre verletzliche Seele und ihr Privatleben. Das finde ich insbesondere im Hinblick, dass es mehrere Bände um Fiona gibt, sehr wichtig. Und es brachte sie mir als Person unwahrscheinlich nahe, gerade weil sie so anders ist.

Ein toller erster Band um die ganz besondere Ermittlerin Fiona Griffith. Die Folgebände muss ich unbedingt lesen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.