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Veröffentlicht am 16.04.2020

Der Tod muss ein Wiener sein

Der Tote im Fiaker
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Bei Regionalkrimis ist es ja immer ein bisschen schwierig, Flair und Spannung gleichzeitig aufzubauen. Ich habe es schon häufig erlebt, dass man denkt "OK, das ist jetzt aber lahm" - oder für Einheimische ...

Bei Regionalkrimis ist es ja immer ein bisschen schwierig, Flair und Spannung gleichzeitig aufzubauen. Ich habe es schon häufig erlebt, dass man denkt "OK, das ist jetzt aber lahm" - oder für Einheimische noch schlimmer "OK, da fährt jetzt aber in Wahrheit keine Straßenbahn durch Wien". Beate Maxian schafft es mit ihrer Sarah Pauli aber immer wieder aufs Neue gekonnt, beides zu vereinen.


Diesmal spielt sogar ein Teil der Geschichte in einem benachbarten Grätzel (in meiner Nachbarschaft also), und es gelingt genau, das Flair dieses Grätzels zu spüren, wie es ist - neugierige Nachbarn, malerisches Viertel. Auch die Umgebung in der Innenstadt, die Ecke, wo so wenige Touristen sind - alles passt perfekt.


Parallel dazu gelingt es Maxian aber auch, den Leser zu überraschen - ich wäre bis vielleicht 30 Seiten vor Schluss niemals darauf gekommen, wer nun hinter dem ganzen steckt. Und genau das macht für mich einen großartigen Krimi aus - von mir gibt es klare 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 16.04.2020

Spannung

Puppentod
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Erik Axl Sund lassen uns in die untiefen der menschlichen Seele schauen. Sie erzählen die Geschichte beider Mädchen, die niemals ein normales Verhältnis zur Sexualität ausprägen konnten. Mit ihren Rückblicken ...

Erik Axl Sund lassen uns in die untiefen der menschlichen Seele schauen. Sie erzählen die Geschichte beider Mädchen, die niemals ein normales Verhältnis zur Sexualität ausprägen konnten. Mit ihren Rückblicken erfahren wir viel darüber, wie die beiden dorthin gekommen sind, ganz tief unten auf der Straße der Prostitution.


Anfangs fehlt mir ein bisschen die klare Linie - jedes Kapitel beginnt mit einem Satz, das Hirn versucht irgendwie einen Zusammenhang zum Inhalt zu finden - das klappt leider nicht immer und alles ist verwirrend und kompliziert.


Es ist allerdings gerade der Tiefgang in den Charaktären, die das Buch wahnsinnig reizvoll machen. Denn häufig hat man die Bilder im Kopf, weiß aber nicht so genau, wie man dort hingekommen ist und wie ein junges Mädchen auf diese Bahn gerät, dass sie keinen anderen Ausweg sieht als Sex.


Man blickt in die Untiefen der menschlichen Seele - von mir gibt es extrem gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Beute

Beute
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Nun, ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mich ein kleines bisschen schwer getan habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Übersetzung und der damit verbundenen komplizierten Sprache zusammenhängt, ...

Nun, ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mich ein kleines bisschen schwer getan habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Übersetzung und der damit verbundenen komplizierten Sprache zusammenhängt, oder aber mich dem anfangs etwas zu komplizierten Geflecht an Protagonisten, aber ich habe mich anfangs wirklich schwer getan, den Spannungsfaden aufzunehmen. Dazu kommen auch einige Fehler in Rechtschreibung und Grammatik, die den Lesefluss stören und die man in ihrer Anzahl nicht wirklich verzeihen kann.


Natürlich wird einiges an Südafrikanischer Geschichte mit eingearbeitet - gefangene Freiheitskämpfer und Apartheit natürlich inklusive. Auf der Basis dessen entspinnt sich ein zwar packender aber auch sehr komplizierter Kriminalfall, der diesmal leider nicht so ganz meinen Geschmack gefunden hat. Ich konnte mich weder mit Bennie Griessel noch mit den anderen Charaktären so wirklich anfreunden.


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Veröffentlicht am 16.04.2020

Der Freie Hund.

Der freie Hund
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Großartig, wie viele italienische Themen die beiden Autoren in ein Buch packen können - vom Konflikt zwischen Nord- und Süditalien über die Espressi, ohne die Morello kaum leben kann, die Touristenmassen ...

Großartig, wie viele italienische Themen die beiden Autoren in ein Buch packen können - vom Konflikt zwischen Nord- und Süditalien über die Espressi, ohne die Morello kaum leben kann, die Touristenmassen in Venedig bis hin zum langen Arm der Mafia, den Morello als "freier Hund" immer fürchten muss, ist einfach alles dabei.


Ich hatte anfangs ein bisschen die Befürchtung, dass man einen zweiten Commissario Brunetti erfinden will. Natürlich gibt es die eine oder andere Parallele - allerdings hat man auf der einen Seite den resoluten Einheimischen, auf der anderen Seite den Sizilianer, der nach Venedig kommt.



Für mich hat Morello charakterlich viel mehr einiges von Commissaire Dupin in Concarneau. Beide sind nicht ganz freiwillig dort wo sie sind - beide wollen eigentlich zurück und werden nicht müde, das zu betonen, beide haben doch sehr unkonventionelle Denkmodelle, die ihre Vorgesetzten aus dem Tritt bringen und beide verlieben sich doch nach und nach immer mehr in das Leben an ihrem unfreiwilligen Ausgangspunkt.


Wer Dupin liebt, wird auch an Commissario Morello absolut seine Freude finden.


Von mir gibt es klare 5 Sterne.

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