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Veröffentlicht am 26.07.2024

spannender historischer Krimi

Die Toten von Königsberg
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Aaron Singer ist ein engagierter jüdischer Kommissar aus Berlin. Doch dann wird er nach Königsberg versetzt. Dort ist ein grausamer Mord geschehen. Dem Sohn eines angesehenen Reeders wurde die Halsschlagader ...



Aaron Singer ist ein engagierter jüdischer Kommissar aus Berlin. Doch dann wird er nach Königsberg versetzt. Dort ist ein grausamer Mord geschehen. Dem Sohn eines angesehenen Reeders wurde die Halsschlagader durchtrennt und hebräische Schriftzeichen, die am Tatort hinterlassen wurden, weisen auf einen jüdischen Täter hin. Aaron soll nun diesen Fall aufklären, doch mit seinen modernen Methoden der Kriminalistik macht er sich nicht gerade beliebt. Niemand ahnt, dass dieser Tote nicht der Einzige bleiben wird.

Dieser historische Krimi spielt im Jahr 1924 und Schauplatz ist die Stadt Königsberg. Deutlich sind noch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges zu spüren. Auch in Königsberg ist der Kampf um den Aufstieg zu Macht und Geld in vollem Gange. Der Mord an dem Reederssohn ist nur der Auftakt zu dramatischen Ereignissen. Auch sind Intrigen rund um die Finanzen der Kaufleute in vollem Gange. Aaron Singer gerät hier mitten hinein und versucht zu klären, was hier los ist.

Mir hat Aaron Singer als Ermittler gut gefallen. Er geht seinen Weg und ist durchaus bereit, auch Risiken einzugehen. Zudem hat der Autor Ralf Thiesen ihm seinen ganz eigenen Charakter mit auf den Weg gegeben. Es werden nicht nur einfach Spuren verfolgt, sondern der Kommissar darf auch seine ganz eigenen Fehler begehen und Abenteuer erleben. Es sind die 20er-Jahre mit allem, was dazu gehört. Die Beschreibungen rund um die Stadt sind detailreich und lassen Bilder im Kopf entstehen.

Mit dem zweiten Ermittler Heinrich Puschkat, der in Königsberg schon stationiert war, bekommt Aaron einen preußischen Vorgesetzten, der von neuen modernen Methoden nichts hält. Gerade diese Gegensätze machen die Handlung noch ein wenig lebendiger.

Fazit:

Mit „Die Toten von Königsberg“ ist dem Autor Ralf Thiesen ein guter historischer Krimi gelungen. Ich habe ihn gern gelesen und hatte spannende Lesestunden. Die facettenreichen Beschreibungen der Örtlichkeiten und die gut ausgearbeiteten Protagonisten haben die Ereignisse noch lebendiger werden lassen. Ich bin gespannt auf Teil zwei.

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Gefährliche Mission in London

Gefangen in Englischen Eisen
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Rotterdam 1708: Magdalene ist verzweifelt, schon seit Wochen lässt Willem auf sich warten. Sein Auftrag hat ihn nach London geführt, doch nun kehrt er nicht zurück. Die Gesellschaft, für die er arbeitet, ...



Rotterdam 1708: Magdalene ist verzweifelt, schon seit Wochen lässt Willem auf sich warten. Sein Auftrag hat ihn nach London geführt, doch nun kehrt er nicht zurück. Die Gesellschaft, für die er arbeitet, hat angeblich Beweise dafür, dass Willem nicht nach Hause zurückkehren will. Er sei freiwillig in London geblieben und eine neue Beziehung zu einer Frau eingegangen.
Magdalene kann dies nicht glauben. Sie will herausfinden, was geschehen ist. Ihr zur Seite stehen Willems Brüder Rik und Joost. Mit weiteren Verbündeten macht die junge Frau sich auf nach London nichts ahnend, welches aufreibende Abenteuer auf sie wartet.

Auf Magdalene wartet in diesem Teil eine neue Stadt mit einem sehr aufwühlenden Abenteuer. Die Suche nach ihrem Mann Willem van Ruysdael ist nicht so einfach. Zumal einige Anzeichen dafür sprechen, dass ihr Mann sie doch verlassen hat. Willem hält sich in London auf. Dies ist das Einzige, was Magdalene wirklich sicher weiß, der Rest ist nur Spekulation.

Die Autorin Christina Auerswald schildert hier nun die Ereignisse, die dazu führten, dass Willem in London Probleme bekommen hat. Warum er keinen Kontakt zu seiner Frau aufnehmen kann, wird eindrucksvoll erzählt. Genauso wird gut geschildert, wie die Gegenspieler von Willem in austricksen konnten. Das Leben in London dieser Zeit findet so ganz nebenbei Zugang zu dieser Episode aus dem Leben des Kundschafters.

Diese neue Geschichte rund um Magdalene und ihren Willem ist nicht weniger spannend als die Vorgänger. Dementsprechend schnell habe ich die Seiten auch gelesen. Mir aber auch die Frage gestellt, ob so ein Fall wohl wirklich möglich gewesen sein könnte, und ich finde schon. Warum soll nicht auch mal ein Mann derartige Schwierigkeiten bekommen? Zumal Willem van Ruysdael ja auch schon in anderen Abenteuern so seine Probleme hatte. Was genau passiert ist, erzähle ich hier natürlich nicht, das soll ja jeder selbst erleben dürfen.

Fazit:

„Gefangen in englischen Eisen“ ist bereits Band 5 aus der Reihe „Magdalene und der Kundschafter“ und einmal mehr spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Magdalene schafft es eben immer wieder, mich mit ihren Abenteuern zu fesseln und zu begeistern. Gerne mehr davon.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Band vier, immer noch spannend

Alexanders Erbe: Sturm auf Babylon
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Alexander ist nun schon 7 Jahre tot und noch immer ist nicht klar ersichtlich, wer sein mächtiges Reich regieren soll. Inzwischen sind von den mächtigen Generälen einige verstorben. Doch Antigonos in ...



Alexander ist nun schon 7 Jahre tot und noch immer ist nicht klar ersichtlich, wer sein mächtiges Reich regieren soll. Inzwischen sind von den mächtigen Generälen einige verstorben. Doch Antigonos in Asien, Kassandros in Makedonien und Ptolemaios in Ägypten verlieren ihr großes Ziel nicht aus den Augen. Der Satrap von Babylonien, Seleukos, kann sich gegen Antigonos nicht behaupten. Er wird gezwungen, die mächtige Stadt zu verlassen. Doch für ihn ist klar, er will seine Stadt zurück, koste es, was es will.

Inzwischen ist das Jahr 316 v. Chr. und die mächtigen Generäle finden immer noch keine Lösung. Antigonos, der Einäugige, will die gesamte Herrschaft an sich reißen. Aber so einfach wollen es ihm seine Gegner nicht machen. Der große Kampf um das Erbe von Alexander geht weiter. Mir hat zwar auch dieser vierte Teil gut gefallen, aber ich habe schon etwas mehr von dem Kampf um Babylon erwartet, den eigentlich heißt dieser Band „Sturm auf Babylon“. Nur von diesem besagten Kampf gab es am Anfang nicht sehr viel zu lesen. Kurz wird zu Beginn geschildert, wie Seleukos die Stadt verlassen hat und wie er schon im Vorfeld seine Rückkehr geplant hat. Dann geht es erst mal weiter mit den Intrigen und Kämpfen der anderen Herrscher. Erst auf den letzten Seiten geht es mit der Geschichte rund um Babylon weiter. Die weiteren Zusammenhänge dieser Zeit hat der Autor aber wieder gut eingefangen.

Robert Fabbri erzählt immer noch spannend von den Intrigen und Kämpfen dieser Zeit. Schlachten werden ausführlich geschildert und Strategien besprochen. Auch die Frauen haben hier ihre Momente und zeigen, wozu sie imstande sind. Immer wieder werden die Seiten gewechselt oder Verrat begangen. Jeder versucht auf seine Weise, sein Ziel zu erreichen. Schon im letzten Teil ist gerade mein Lieblingscharakter dieser Zeit verstorben. Es handelt sich um den listigen, kleinen Griechen Eumenes. Doch der Autor hat es geschickt verstanden, gerade diesen Protagonisten doch auch hier wieder zu Wort kommen zu lassen. Seine Frau führt sein Vermächtnis fort und spinnt gleichzeitig ihre eigene Intrige. Sie hat mir auch gut gefallen.

Da es nicht viele Quellen zu dieser Epoche gibt, muss der Autor natürlich seine eigene Fantasie auf die Reise schicken, und ich finde, das ist ihm gut gelungen. In seinem Nachwort schildert Robert Fabbri kurz, woher er sein Wissen aus dieser Epoche bezogen hat. Die meisten Hinweise entstammen dem verschollenen Geschichtswerk des Hieronymos, welches von anderen Geschichtsschreibern verwendet worden ist und somit als Quelle dienen kann.

Fazit:

„Alexanders Erbe“ hat auch mit seinem vierten Teil nichts an seinem Schwung von Teil eins verloren. Gebannt habe ich mitverfolgt, wer gegen wen gekämpft, intrigiert und verraten hat. Oft werden hier die Seiten gewechselt, und selten ist klar, wer die Schlacht gewinnt. Am Ende sind wieder einige Protagonisten verloren, aber auch ist nicht klar, wie es nun weitergehen wird. Man darf gespannt auf den nächsten Teil warten.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Sturmflut, packend und authentisch erzählt

Als der Sturm kam
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Das Jahr 1962 beginnt mit einem gewöhnlichen, nasskalten Winter. In diesem Februar tobt sich ein Orkan an der Nordseeküste aus. Doch die Menschen in Hamburg fühlen sich sicher und nicht von diesem Sturm ...



Das Jahr 1962 beginnt mit einem gewöhnlichen, nasskalten Winter. In diesem Februar tobt sich ein Orkan an der Nordseeküste aus. Doch die Menschen in Hamburg fühlen sich sicher und nicht von diesem Sturm bedroht. Als dann das Wasser kommt, liegen die Einwohner der Stadt im Schlaf. Ca. um Mitternacht brechen die ersten Deiche und dann geht alles ganz schnell. Von den Straßen ist nichts mehr zu sehen, sie gleichen reißenden Flüssen. Der Strom fällt in der gesamten Stadt aus und Panik bereitet sich aus. Der Polizeisenator von Hamburg ist noch nicht mal richtig im Amt und steht schon vor seiner ersten Bewährungsprobe, doch der Politiker Helmut Schmidt zögert keine Sekunde und beginnt seine Rettungsaktionen zu koordinieren.

Schon als ich die Vorschau zu diesem Roman gelesen hatte, wusste ich, den muss ich lesen. Die Sturmflut von 1962 habe ich zwar nicht erlebt, aber doch sehr viel darüber gelesen und erzählt bekommen. Anja Marschall gibt hier nun die Ereignisse dieser Nacht wieder. Ihre Protagonistin Marion, die als Schreibkraft im Polizeipräsidium arbeitet, begleitet durch die Handlung. Marion ist eine junge Frau, mitten aus der einfachen Bevölkerungsschicht gegriffen. Sie lebt in einer Schrebergartenkolonie und kümmert sich um ihre Mutter, die allein nicht mehr zurechtkommt. Immer noch sind hier die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu spüren. Die Häuser sind lange noch nicht alle instandgesetzt. Die Menschen leben auf engstem Raum und niemand denkt in dieser Zeit an eine Naturkatastrophe. Als dann die Flut kommt, trifft es die Bevölkerung völlig unerwartet.

Die Autorin hat es gut verstanden, diese Stunden zu schildern. Sie geht die Geschichte langsam an und stellt ihre Protagonisten und deren Leben vor. Vor jedem Kapitel stehen die Uhrzeit und der Ort, sodass man die Ereignisse chronologisch lesen kann. Ich fühlte mich sehr schnell von der Handlung gefesselt und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlagen sich schließlich und spitzen sich dramatisch zu. Anja Marschall schildert gekonnt von den einzelnen Schicksalsschlägen und davon, wie sich die Situation gestaltet hat. Sie schildert davon, wie die Menschen versucht haben, sich zu retten, wie es mal gelang und mal leider auch nicht. Sie gibt die Geschehnisse rund um Helmut Schmidt wieder und wie er versucht hat, die Lage in den Griff zu bekommen.

In einem Vorwort schildert die Autorin, was sie dazu bewegt hat, diesen Roman zu schreiben. Am Ende des Buches werden noch einmal die Fakten, Fiktionen und Hintergründe aufgegriffen, sodass man einen wirklich guten Eindruck davon bekommt, wie sich damals die Lage gestaltet hat. Ich mag solche Hintergrundinformationen immer sehr gern lesen.

Fazit:

„Als der Sturm kam“ schildert von der Sturmflut 1962 in Hamburg. Die Autorin Anja Marschall hat dieses Ereignis lebendig geschildert. Schnell hat man Bilder im Kopf und ist mitten dabei, gleichzeitig erfährt man aber auch spannende Details über die Rettungsaktion und wie alle zusammen diese Situation gemeistert haben. Mit dieser Geschichte erhält man als Leser einen spannenden Einblick in diese gewaltige Naturkatastrophe. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ich empfehle es gern weiter.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

spannend und unterhaltsam

Die Kräutersammlerin und der zweifache Tod
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Drei Jahre sind vergangen, seit die Kräutersammlerin Johanna und Lukas der Flößer gemeinsam einen Mord aufklären konnten. Inzwischen sind die beiden glücklich verheiratet. Doch jetzt erschüttert erneut ...



Drei Jahre sind vergangen, seit die Kräutersammlerin Johanna und Lukas der Flößer gemeinsam einen Mord aufklären konnten. Inzwischen sind die beiden glücklich verheiratet. Doch jetzt erschüttert erneut ein Verbrechen den kleinen Ort Schiltach im Schwarzwald. Der Mietstallbesitzer Merckel wird tot in einer Schweinesuhle aufgefunden. Wenig später wird in einer versteckten Hütte im Wald der Leichnam einer jungen Frau entdeckt und dann verschwindet auch noch Ida, die jugendliche Freundin von Johanna, spurlos. Lukas und Johanna setzen alles daran, die Taten aufzuklären und zu helfen, aber statt Antworten ergeben sich nur neue Fragen und Geheimnisse.

Mit „Die Kräutersammlerin und der zweifache Tod“ liegt nun Band 3 aus der spannenden historischen Schwarzwaldkrimi-Reihe aus der Feder von Heidrun Hurst vor. Johanna und Lukas stellen sich erneut ihren schwierigen Aufgaben und machen sich ein weiteres Mal daran, die Lösungen zu finden. Mir gefällt diese Reihe sehr gut. Neben viel Spannung versteht es die Autorin, gleichzeitig aus dem Leben des 14. Jahrhunderts zu erzählen. Sie gibt interessante Einblicke in die Welt der Kräuterheilkunde und auch in die Welt der Schwarzwaldflößer.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Mal ist man bei Johanna und erlebt ihre Sicht der Ereignisse, um dann im nächsten Kapitel Lukas zu begleiten, der ebenfalls intensiv nach der Wahrheit und Ida sucht. Dann wird natürlich auch von Ida erzählt. Ihr Handlungsstrang fügt sich nicht nur nahtlos in die Geschichte ein, sondern entwickelt ihren eigenen Charakter. Ida wird immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil dieser Reihe. Mir gefällt diese jugendliche Protagonistin sehr gut.

Zudem mag ich den Erzählstil dieser Autorin. Sie versteht es, Spannung, Fiktion und den historischen Hintergrund miteinander zu verbinden. Und auch wenn es sich bei dieser Geschichte um den dritten Teil einer Reihe handelt, könnte man ihn problemlos einzeln lesen, genau wie die beiden Vorgänger schon. Allerdings macht es mehr Spaß, Johanna und Lukas von Anfang an zu begleiten. Sie haben so ihre Eigenheiten, die erst so nach und nach ans Licht kommen und sich immer weiterentwickeln.

Fazit:

„Die Kräutersammlerin und der zweifache Tod“ ist ein weiterer spannender historischer Roman von Heidrun Hurst. Ich habe mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern konnte mit den einzelnen Protagonisten mitfiebern und Geheimnisse entschlüsseln. Ich mag diese Reihe sehr und empfehle sie gern weiter. Die Welt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts im Schwarzwald wird hier lebendig. Die Romane sind eine gekonnte Mischung aus Krimi und historischem Roman mit einem hohen Unterhaltungswert.

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