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Veröffentlicht am 18.01.2018

Unterhaltsam, kann aber nicht mit Lily Olivers erstem Roman mithalten

Träume, die ich uns stehle
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Vorweg möchte ich sagen, dass der Klappentext des Buches ein wenig irreführend ist. Er lässt eine klassische Liebesgeschichte zwischen Lara und dem Komapatienten Thomas vermuten. Um eine solche handelt ...

Vorweg möchte ich sagen, dass der Klappentext des Buches ein wenig irreführend ist. Er lässt eine klassische Liebesgeschichte zwischen Lara und dem Komapatienten Thomas vermuten. Um eine solche handelt es sich bei „Träume, die ich uns stahl“ aber nicht.

Lara leidet nach einem Unfall an einer Amnesie. Sie weiß nicht mehr genau, wer sie ist. Die vergangenen zwei Jahre liegen für sie völlig im Dunklen. Sie befindet sich in einer Klinik in psychiatrischer Behandlung. Zufällig trifft sie auf der Intensivstation auf den Komapatienten Thomas, dem sie sich auf unerklärliche Weise nahe fühlt. Sie beginnt, ihm eine Geschichte zu erzählen.

Die Geschichte wird zu großen Teilen aus der Ich-Perspektive von Lara erzählt. So erhält man als Leser gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Zwischendurch gibt es immer wieder kürzere Passagen, in denen Thomas aus dem Koma heraus, seine Empfindungen schildert und in denen man etwas über seine Vergangenheit erfährt. Die Idee Thomas eigene Textpassagen zuzugestehen, obwohl er im Koma liegt und somit ein eher passiver Charakter ist, hat mir gut gefallen. Hierdurch entsteht eine runde Geschichte.

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht ganz so leicht. Es hat etwas gedauert, bis ich Zugang zur Handlung und zu Lara gefunden habe. Sie ist keine unsympathische, aber aufgrund ihrer Krankheit auch keine einfache Protagonistin. Daher hat es etwas gedauert, bis ich mit ihr warm wurde. Die Veränderungen, die sie während des Handlungsverlaufs durchmacht, haben mir gut gefallen.

Der Schreib- und der Erzählstil von Alana Falk, die sich hinter dem Pseudonym Lily Oliver verbirgt, haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit beendet. Die Informationen und die Beschreibungen von Laras Krankheit und Thomas Unfallfolgen bzw. dem Koma waren interessant und zeugen von guter Recherche. Alles wurde überzeugend und glaubhaft dargestellt.

Das Buch „Die Tage, die ich dir verspreche“ von Lily Oliver war eines meiner Lesehighlights des Jahres 2016. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an „Träume, die ich uns stahl“. Ich wurde leider ein wenig enttäuscht. Die Geschichte war über weite Strecken durchaus interessant, im Mittelteil plätscherte sie allerdings eher so vor sich hin. Ich wollte zwar gern wissen, was Laras Amnesie ausgelöst und was sie Schreckliches erlebt hat, dennoch gab es nur sehr wenige Stellen, an denen ich das Gefühl hatte, das Buch jetzt nicht zur Seite legen zu können. Anders als sein Vorgänger konnte mich das Buch emotional nicht packen. An manchen Stellen hätte ich mir einfach mehr Tiefgang gewünscht.

Fazit: Bei „Träume, die ich uns stehle“ handelt es sich keinesfalls um einen schlechten Roman. Ich habe es gerne gelesen und mich über weite Strecken gut unterhalten gefühlt, trotzdem hatte ich irgendwie mehr erwartet, Das Buch kommt bei weitem nicht an „Die Tage, die ich dir verspreche“, das erste Buch, das die Autorin unter dem Pseudonym Lily Oliver veröffentlichte, heran.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Schöner Roman über das Verzeihen

Nur einen Horizont entfernt
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Die TV-Moderatorin Hannah Farr erhält einen Brief einer ehemaligen Mitschülerin, von der sie während der Schulzeit über Jahre hinweg gemobbt wurde. Nun bittet diese sie um Verzeihung. Der Brief enthält ...

Die TV-Moderatorin Hannah Farr erhält einen Brief einer ehemaligen Mitschülerin, von der sie während der Schulzeit über Jahre hinweg gemobbt wurde. Nun bittet diese sie um Verzeihung. Der Brief enthält außerdem zwei kleine Steine. Der eine soll als Zeichen der Vergebung zurück gesendet werden, den anderen soll Hannah jemandem senden, den sie um Verzeihung bitten möchte. Hannah kommt zu dem Schluss, dass dies ihre Mutter sein könnte. Aber soll sie wirklich den ganzen Schmerz der Vergangenheit wieder aufwühlen und die Begegnung suchen?

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Hannah erzählt. So bekommt man als Zuhörer einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Außerdem fiel es mir durch die verwendete Erzählperspektive leicht, mich in die sympathische Protagonistin hineinzuversetzen, ihre Handlungen und Gedankengänge nachzuvollziehen und mit ihr zu fühlen. Ich habe sie gern auf ihrem Weg des Verzeihens begleitet.

Dies war mein erstes Hörbuch, das von Eva Gosciejewicz gelesen wurde. Sie hat mir als Sprecherin sehr gut gefallen. Ihre Stimme ist sehr angenehm und passte sehr gut zur Protagonistin. Sie schafft es gut, ihr und der Handlung Leben einzuhauchen. Ich toller, ansprechender Vorlesestil sorgte dafür, dass ich gut in Hannahs Welt abtauchen konnte.

Dies war meine zweites Buch bzw. Hörbuch von Lori Nelson Spielman. Schon „Morgen kommt ein neuer Himmel“ hat mir sehr gefallen. Auch bei „Nur einen Horizont entfernt“ handelt es sich um einen schönen Roman, dessen Handlung mich schnell in ihren Bann zog und nicht mehr los ließ. Die Thematik der Verzeihung war interessant und regte mich zum Nachdenken an. Eva Gosciejewicz ließ die Handlung und die Protagonistin lebendig werden und die Geschichte zu einem tollen Hörerlebnis werden. Dies wird bestimmt nicht mein letztes Buch oder Hörbuch von Lori Nelson Spielman gewesen sein.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Kurzweiliger, sehr unterhaltsamer Krimi

Gray
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In Cambridge stürzt ein Student beim Fassadenklettern in den Tod. Sein Tutor, der Dozent Augustus Huff, nimmt sich dessen Graupapageien an. Augustus beginnt mehr und mehr an der Unfalltheorie des Absturzes ...

In Cambridge stürzt ein Student beim Fassadenklettern in den Tod. Sein Tutor, der Dozent Augustus Huff, nimmt sich dessen Graupapageien an. Augustus beginnt mehr und mehr an der Unfalltheorie des Absturzes zu zweifeln. Wurde sein Student wohlmöglich ermordet? Er begibt sich, in Begleitung des vorlauten Papageien Gray auf Spurensuche. Nachdem er zunächst von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, kommt Augustus nach und nach den Umständen von Elliots Tod auf die Spur.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Sie wird aus der Sicht von Augustus erzählt. So ist der Hörer immer auf dem gleichen Stand wieder Dozent und ganz nah bei seiner Spurensuche dabei. Augustus hat einen Ordnungs- und Reinlichkeitstick. Dies und die oft sehr unpassenden Kommentare des Graupapageien sind sehr unterhaltsam und machen die beiden sympathisch.

Bjarne Mädel macht seine Sache als Sprecher sehr gut. Er hat eine sehr angenehme Stimme und sein Vorlesestil passt sehr gut zum Erzählten. Er schafft es der Handlung, den Protagonisten Augustus und Gray und auch den Nebencharakteren Leben einzuhauchen und so die Geschichte überzeugen herüber zu bringen.
Dreimal gab es kurze Einschübe, Auszüge aus dem Tagebuch eines Luftikus, gelesen von Christopher Heisler. Er hat mir als Sprecher, soweit man das bei seinen wenigen und kurzen Auftritten beurteilen kann, ebenfalls gut gefallen.

Ich kannte bereits die beiden Bücher „Glennkill“ und „Garou“ von Leonie Swann, die mich beide gut unterhalten haben. Das Hörbuch „Gray“ hat mir sogar noch besser gefallen. Die Geschichte war sehr kurzweilig, interessant, spannend, witzig und sehr unterhaltsam. Gerne habe ich Augustus Huff und Gray bei ihrer spannenden Spurensuche begleitet. Der Papagei hat für den ein oder anderen Lacher und Schmunzler gesorgt. Bjarne Mädels Leistung rundete dieses tolle Hörerlebnis ab. Ich kann diesen sehr unterhaltsamen Krimi nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Will Trents spannender 1. Fall

Verstummt
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Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Ein grausiges Detail: Ihr wurde die Zunge herausgebissen. Dies deutet darauf hin, dass ein perverser Serientäter am Werk ist. Michael Ormewood vom Atlanta Police ...

Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Ein grausiges Detail: Ihr wurde die Zunge herausgebissen. Dies deutet darauf hin, dass ein perverser Serientäter am Werk ist. Michael Ormewood vom Atlanta Police Departement muss widerwillig mit Will Trent, einem Special Agent einer Sondereinheit des Georgia Bureau of Investigation, zusammen arbeiten, der ihm bei der Suche nach dem Täter unterstützen soll.

„Verstummt“ ist der erste Band der Will-Trent-Serie von Karin Slaughter.

Will Trent ist Mitte dreißig und wuchs im Waisenhaus auf, landete danach zunächst auf der Straße, bevor ihm ein Studium und später die Karriere beim GBI ermöglicht wurde. Will hat eine Lese- und Rechtschreibschwäche, die er gekonnt verheimlicht. Der Special Agent hat seine Ecken und Kanten und ist alles andere als perfekt. Das macht ihn sympathisch und lässt ihn authentisch erscheinen. Er scheint zudem ein guter Ermittler zu sein.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Es wird mit dem Auffinden der Frauenleiche schnell Spannung aufgebaut. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So kommt es, dass dem Hörer wird recht schnell der Täter präsentiert wird, während die Ermittler weiterhin im Dunklen tappen. Ich persönlich mag zwar es lieber, wenn bis zum Ende unklar ist, wer die Morde verübt hat, aber da es sehr interessant war, Will Trent bei den Ermittlungen zu begleiten und das gesamte Ausmaß der Taten des Killers erst nach und nach ans Licht kam, war dies nicht allzu schlimm.

Nina Petri macht ihre Sache als Sprecherin, wie gewohnt, sehr gut. Ich höre ihrer angenehmen Stimme gern zu. Sie schafft es sehr gut, der Handlung und den einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen und so die Geschichte überzeugend herüber zu bringen.

Alles in allem hat mir das Hörbuch „Verstummt“ von Karin Slaughter gut gefallen. Die Handlung vermochte mich zwar nicht unbedingt zu fesseln, dennoch handelt es sich um einen spannenden und interessanten Thriller, den ich gerne gehört habe.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Nicht das beste Buch um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta

Scarpetta Factor
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Kurz vor Weihnachten wird am Rand des New Yorker Central Parks eine Joggerin tot aufgefunden. Die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, untersucht die Leiche der jungen Frau, Toni Darien, die ermordet und ...

Kurz vor Weihnachten wird am Rand des New Yorker Central Parks eine Joggerin tot aufgefunden. Die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, untersucht die Leiche der jungen Frau, Toni Darien, die ermordet und vergewaltigt wurde. Bei den Ermittlungen tauchen schnell einige Ungereimtheiten auf. Scarpetta wird persönlich in den Fall verstrickt und gerät in Gefahr.

Die Geschichte ist in Kapitel eingeteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So erhält der Leser ein umfassendes Bild über die Ermittlungen und sonstigen Geschehnisse. Außerdem wird die Handlung durch die Wechsel der Blickwinkel lebendig.

Anfangs zieht sich das Buch ein wenig, da mehr auf die Probleme der an den Ermittlungen beteiligten Personen eingegangen wird, als auf den Mordfall selbst. Zum Ende nimmt die Geschichte dann doch an Fahrt auf und wird recht spannend.

Bei diesem Buch handelt es sich um den 17. Fall der Gerichtsmedizinerin. Man muss die Vorgängerbücher nicht zwingend gelesen haben um der Handlung folgen zu können. Allerdings erleichtert es stellenweise das Verständnis und man ist bereits mit einigen im Buch vorkommenden Personen vertraut, wenn man zumindest ein paar dieser Bücher kennt.

Ich bin ein Scarpetta-Fan und habe schon einige Bücher um die Gerichtsmedizinerin gelesen, von denen mir die meisten gut gefallen haben. Dieses Buch konnte mich allerdings nicht so ganz überzeugen. Die Geschichte ist stellenweise etwas langatmig und es kam eindeutig zu wenig Spannung auf. Eingefleischten Scarpetta-Fans könnte dieses Buch aber dennoch gefallen