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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Reise in den unbekannten Iran

Als die Tage nach Zimt schmeckten
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Inhalt:

Zod wartet auf eine Nachricht von seiner Tochter Noor, die plant nach Teheran zu kommen. Zod hat sich in dieser Stadt eine Existenz mit dem Café Leila aufgebaut und konnte seiner Tochter von ...

Inhalt:

Zod wartet auf eine Nachricht von seiner Tochter Noor, die plant nach Teheran zu kommen. Zod hat sich in dieser Stadt eine Existenz mit dem Café Leila aufgebaut und konnte seiner Tochter von 30 Jahren in die USA schicken. Sie hat dort geheiratet und eine Tochter bekommen. Nach dem Scheitern der Ehe, entschließt sie sich in ihre Heimat zurück zu kehren.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist sehr blumig, aber angenehm zu lesen. Anhand den Ereignissen rund um diese Familie erleben wir beinahe 100 Jahre persische Geschichte mit all ihren Umwälzungen. Auch die persische Kultur wird anschaulich dargestellt, Tradition, Rolle der Frau und die Familienehre.
Noor zeigt in ihrer Zerrissenheit zwischen ihrer Kindheit und Jugend in Teheran und ihrem weiteren Leben in den USA die Unterschiede zwischen den Kulturen. Ihre Tochter Lily scheint sehr wenig von der persischen Kultur gelernt zu haben und erlebt das Land wie eine Fremde.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Mir war das Land vor diesem Buch sehr fremd und ich konnte mir nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn ein Land, das sich vor der islamischen Revolution recht westlich orientiert hat, zu einer Theokratie wird. Anhand des Schicksals der Familie Yadegar konnte das sehr eindrücklich geschehen.
Eine Leseempfehlung für alle, die mehr über den Iran und seine Entwicklungen im 20. Jahrhundert erfahren wollen.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Problem sind zum Lösen da

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
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Inhalt:
Lösungen von Problemen erscheine vielen Menschen als großer Kraftakt. Viele Probleme lassen sich aber auf einfache, zeitsparende und entspannte Weise lösen. Häufig reicht es schon, eine andere ...

Inhalt:
Lösungen von Problemen erscheine vielen Menschen als großer Kraftakt. Viele Probleme lassen sich aber auf einfache, zeitsparende und entspannte Weise lösen. Häufig reicht es schon, eine andere Perspektive einzunehmen und die Lösungen auf andere Art anzugehen, als wir es erwartet haben.
Der Autor nimmt uns mit auf eine Suche nach einfachen Lösungen und anhand vieler Beispiele wird dem Leser gezeigt, wie er die Lösung seiner Probleme angehen kann.

Meine Meinung:

Ankowitsch gibt mit seinem Buch einen neuen Denkansatz, nicht zu verbissen mit Problemen umzusehen, sondern durch ein kreatives Herangehen und durch Perspektivwechsel eine Lösung zu finden. Durch einige praktische Anregungen bekommt der Leser auch gleich praktische Hilfen für die ersten Lösungsansätze. Danach ist die Kreativität des Lesers gefragt, mit eigenen Ideen Lösungsschlüssel zu entwickeln.
Sehr interessant fand ich auch den Hinweis, dass Probleme auch sehr subjektiv sein können und man daher einfach auch mal die eigenen Sicht auf die Dinge überarbeiten sollte. Vielleicht ist es doch gar kein Problem.
Der Schreibstil war in weiten Teilen gut zu lesen und wenn auch manchmal etwas trocken. Aber ein gutes Sachbuch kommt wohl einfach ohne etwas Theorie nicht aus.
Insgesamt hat dieses Buch meinen Blick auf Probleme und die entsprechende Lösung verändert und ich versuche die Probleme einfach mal mit dem Wissen dieses Buches zu betrachten.
Eine sehr hilfreiches Buch, für ein Sachbuch gut geschrieben und mit vielen praktischen Ideen

Veröffentlicht am 15.04.2019

Blick hinter den eisernen Vorhang

Sojus
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Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird ...

Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird er befreit und begibt sich mit diesem auf eine Reise nach Budapest hinter den Eisernen Vorhang. Dort tobt grade der Aufstand von 1956 und die beiden kommen in eine gefährliche Lage, denn die Sowjets planen grade die Niederschlagung.
Dan ist Mitarbeiter des britischen Geheimdienst MI6 und hat die Aufgabe bekommen, ein Geheimdossier aus Budapest abzuholen, das eine Liste von KGB Geheimagenten enthält. Aufgrund seiner familiären Verbindungen ist Andreas Eckart der perfekte Mann für diese Mission.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist der dritte Teil einer Reihe rund um die beiden Agenten Vanuzzi und Eckart. Beide sind sehr interessante Charaktere, der eine ein Ex-Mafiosi aus Amerika, der andere ein überlebender des Holocausts, die beide beim CIA in Ungnade gefallen sind. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen, konnte aber trotzdem gut in die Handlung hineinfinden.
Von der erste Seite an ist die Handlung sehr spannend und besonders der geschichtliche Hintergrund macht dieses Buch besonders. Ich kann mir zwar noch immer schwer vorstellen, dass es so einfach war, illegal nach Ungarn zu gelangen und auch wieder zu verschwinden, besonders da grade ein Aufstand stattfindet und die Russen drohen, diesen nieder zu schlagen, aber gut in Agentenkreisen war ja damals so einiges möglich.
Die Beschreibung der Ereignisse des Aufstands war sehr bildhaft und auch hier wird die Rolle des Westens kritisch dargestellt.
Leider wurden die Charaktere nicht so gut gezeichnet. Das war besonders deutlich bei der Person von Sojus, der mit der Situation konfrontiert wurde, dass Eckart sein Vater ist. Hier findet nur ein Betrachtung von aussen statt, man kann leider nicht hinter die „Kulissen“ schauen. Das wäre besonders bei dieser Person sehr spannend. Aber auch Eckart und Vanuzzi bleiben als Menschen etwas blass. Hier hätte ein paar Seiten mehr dem Buch gut getan.
Insgesamt ist das Buch jedoch lesenswert und gibt einen interessanten Eindruck der Ereignisse rund um den Ungarnaufstand und der Reaktion des Westens.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Wie Du mir - so ich Dir

Wie du mir
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Inhalt:

Dana versucht sich in der Comedian einen Namen zu machen und muß dabei feststellen, dass sie häufig Opfer von verbalen Belästigungen auf der Bühne wird. Leider wurde sie in der Vergangenheit ...

Inhalt:

Dana versucht sich in der Comedian einen Namen zu machen und muß dabei feststellen, dass sie häufig Opfer von verbalen Belästigungen auf der Bühne wird. Leider wurde sie in der Vergangenheit auch schon ein Opfer sexueller Übergriffe durch Männer. Nach einem etwas misslungenen Auftritt, der von einem Zwischenrufer mit zweifelhaftem Niveau unterbrochen wurde, wird sie von Amanda angesprochen, die in ihrem Beruf als IT-Spezialistin ähnliche Erfahrungen mit Männern machen.
Gemeinsam schieden sie Pläne, sich an den Männern zu rächen, die die jeweils andere belästigt haben. Die ersten Racheaktionen ziehen die beiden ohne Zweifel durch, dann fängt Dana an, sich zu überlegen, ob Amanda wirklich die Frau ist, die sie zu sein scheint.

Meine Meinung:

Dieses Buch nimmt ein leider sehr aktuelles Thema auf, denn für viele Frauen ist das Thema sexuelle Belästigung ein wichtiges Thema. Viele haben dabei bestimmt schon Rachepläne gegen die Männer geschmiedet, aber wahrscheinlich nicht umgesetzt.
Dieses Buch spielt dieses Spiel weiter und zeigt, wie es aussehen könnte wenn die Frauen sich die Übergriffe nicht gefallen lassen sondern sich wehren.

Die Idee ist sehr interessant, jedoch geht die Geschichte noch weiter. Dana bekommt Zweifel an den Zielen von Amanda und die ganze Geschichte scheint aus dem Ufer zu laufen. Auch scheint Dana vor sich selbst zu erschrecken ob der Gewalt, zu der sie fähig ist. Es entspinnt sich eine spannende Geschichte, bei der man als Leser lange Zeit nicht so ganz weiß, wer hier der Gute und wer der Böse ist.

Das Ende hat mich etwas überrascht, aber so soll es doch auch sein. Das Buch Buch ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Schreibstil ist gut zu lesen, auch wenn er teilweise etwas holprig wirkt. Die Charaktere sind gut gezeichnet, haben mich aber auch immer wieder überrascht.

Ein spannendes Buch, dass ein aktuelles Thema aufgreift und interessant umsetzt.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Mut zu neuen Wegen

Orangenblütenjahr
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Inhalt:

Nelly wagt nach dem Tod ihres Mannes Ludwig einen Neuanfang. Sie verläßt den kleinen Ort im Odenwald, in dem sie mit Ludwig eine Apotheke betrieben hat und bricht alle Brücken zu ihrem alten ...

Inhalt:

Nelly wagt nach dem Tod ihres Mannes Ludwig einen Neuanfang. Sie verläßt den kleinen Ort im Odenwald, in dem sie mit Ludwig eine Apotheke betrieben hat und bricht alle Brücken zu ihrem alten Leben ab, denn Ludwig hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen, was sie erst nach seinem Tod erfährt. Sie verkauft die Apotheke, das Haus und zieht nach München. Hier startet sie in ein neues Leben.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich mit einer positiven Stimmung zurück gelassen. Als Nelly in München ankommt ist sie sehr verletzt, ihre einzige Perspektive, an die sie sich klammert ist das Angebot ihrer Freundin Mona, bei ihr in der Apotheke anzufangen. Nelly ergreift diese Chance und beginnt ein neues Leben. Sie lernt neue Menschen kennen und nach einigem zögern lässt sie sich auch wieder auf die Liebe ein.

Für ihre Kinder ist es schwer, ihre Schritte nachzuvollziehen, denn die sind von ihren Schritten entsetzt. Sie machen ihr schwere Vorwürfe und es kommt sogar zum zeitweisen Bruch mit der Tochter. Sehr schön hat mir hier gefallen, wie ein Freund eine Art Familienrat einberuft und so alle Beteiligten gezwungen werden, sich auszusprechen.

In diesem Buch zeigt sich mal wieder, dass es zwar gut für eine Person sein kann, neue Wege zu beschreiten, aber es macht wenig Sinn, alle Brücken hinter sich abzureissen. Das Leben besteht neben der Gegenwart auch aus der Vergangenheit und man kann sich nur der Zukunft zuwende, wenn man alle anderen Teile des Lebens auch in Ordnung bringt.

Ein sehr mutmachendes Buch, das Mut zu neuem macht.