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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2025

Schöne Second-Chance-Story

Variation – Für immer oder nie
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Nach einer schweren Verletzung kehrt die Ballettänzerin Allie Rousseau zurück nach Cape Cod, um sich dort zu regenerieren und den Sommer mit ihrer Schwester zu verbringen. In Cape Cod läuft sie jedoch ...

Nach einer schweren Verletzung kehrt die Ballettänzerin Allie Rousseau zurück nach Cape Cod, um sich dort zu regenerieren und den Sommer mit ihrer Schwester zu verbringen. In Cape Cod läuft sie jedoch auch Hudson über den Weg, mit dem sie als Jugendliche eng befreundet war und der sie vor dem Ertrinken gerettet hat und heute Rettungsschwimmer ist. Allerdings hat er Allie damals sang- und klanglos verlassen und war nach dem Tod ihrer Schwester nicht für sie da. Nun sucht Hudsons Nichte nach ihrer leiblichen Mutter und vermutet, dass es sich dabei um Allie handelt, weshalb sie sich nun wieder mit Hudson umgeben muss, um seiner Nichte zu helfen.

Ein schöner Roman über zweite Chancen, angesiedelt in der Welt des Balletts. Rebecca Yarros kannte ich bis dato nicht und wusste auch wenig über Ballett - abgesehen von dem starken Druck, immenser Disziplin und dem harten Konkurrenzkampf, die auch hier immer wieder thematisiert werden. Neben der Beziehungsgeschichte um Allie und Hudson sowie der Familiengeschichte rund um die Rousseaus und der biologischen Herkunft von Husons Nichte geht es auch um die Beziehungsdynamiken zwischen den einzelnen Figuren, Selbstliebe, Akzeptanz und Machtgefüge.
Ein schöner Roman, der Figuren mit Tiefe und eine Geschichte beinhaltet, die nicht nur durch Leichtigkeit geprägt ist.

Veröffentlicht am 22.10.2025

Die Fragen des Lebens ab 50

Ja, nein, vielleicht
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Die namenlose Erzählerin ist in ihren 50ern - die Kinder sind ausgezogen, Kontakt zum Kindsvater besteht schon lange nicht mehr und sie selbst hat sich ein ruhiges Leben eingerichtet. Zum einen hat sie ...

Die namenlose Erzählerin ist in ihren 50ern - die Kinder sind ausgezogen, Kontakt zum Kindsvater besteht schon lange nicht mehr und sie selbst hat sich ein ruhiges Leben eingerichtet. Zum einen hat sie ihren Hund, zum anderen die Stadtwohnung in Wien und ein gemütliches Häuschen auf dem Land. Begonnen wird mit Zahnproblemen, die regelmäßige und schmerzhafte Besuche in der Zahnärztinnenpraxis nach sich ziehen. Außerdem nistet sich Schwester Paula in der Stadtwohnung in Wien ein, reagiert dann jedoch auf keine Anrufe und hat einen unbekannten Mann mit in der Wohnung, obwohl sie liiert ist. Als die Erzählerin im Supermarkt unvermittelt ihrer alten Liebe Friedrich gegenübersteht, kommen nicht nur alte Erinnerungen hoch, sondern auch die Fragen danach, wie sie ihr Leben gestalten möchte, was sie gerade hat, ob sie damit zufrieden ist, sich Veränderung wünscht und ob sie Friedrich noch einmal in ihr Leben lassen soll.

Doris Knecht erzählt "Ja, nein, vielleicht" sehr ruhig und langsam. Es passiert tatsächlich nicht viel, die Zahnärzt
innenbesuche rücken immer mehr in den Hintergrund, genau wie Friedrich stellenweise. Der Hauptteil des Buches sind neben den Erinnerungen an damals und die Familienverhältnisse die Fragen nach Belanglosigkeiten und nach Bedeutungen im Leben. Ich kann mir vorstellen, dass diese Fragen insbesondere für Frauen über 50, wenn die Kinder aus dem Haus sind und vielleicht kein Partner mehr da ist, relevant sind. Doris Knecht hat eine gute Beobachtung zwischen Selbstfindung und Selbstbestimmung geschaffen, die mich wegen der Belanglosigkeiten (in meinen Augen) stellenweise gelangweilt haben und an einigen Stellen mehr Tempo hätten vertragen können.

Veröffentlicht am 17.10.2025

Förderung zur Versöhnung nach Streitigkeiten

Ich war das nicht!
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Klara ist das erste Mal bei Leo zuhause zu Besuch. In seinem Zimmer entdeckt sie einen Elefanten, gebaut aus Stecksteinen, den sie sich gern näher anschauen möchte. Doch Leo verbietet ihr, den Elefanten ...

Klara ist das erste Mal bei Leo zuhause zu Besuch. In seinem Zimmer entdeckt sie einen Elefanten, gebaut aus Stecksteinen, den sie sich gern näher anschauen möchte. Doch Leo verbietet ihr, den Elefanten anzufassen - er hat Angst, dass Klara ihn kaputtmacht. Als Leo kurz das Zimmer verlässt, nutzt Klara ihre Chance und angelt nach dem Elefanten. Doch es passiert ein Missgeschick mit Hund Balu und der Elefant zerspringt in seine Einzelteile. Klara schämt sich, versucht sich herauszureden, Leo ist wütend,, aber lässt sich dann von Klara besänftigen und beide bauen etwas Neues auf.

Durch die Illustrationen und die sehr leichten Sätze lässt sich as Geschehen für Kinder gut verdeutlichen. Sowohl Klaras Neugier, ihre Überforderung, ihr schlechtes Gewissen und ihr Wunsch nach Besänftigung sind ebenso nachvollziehbar wie Leos Angst und seine Wut, hinter der vor allem Traurigkeit steckt. Für die Geschichte und auch den aufklärerischen Aspekt dahinter hätte ich ein Eingreifen der Erwachsenen erwartet, die die Gefühle in der Situation auffängt und erklärt - das kann dann ja unterstützend bei oder nach der Lektüre geschehen.

Insgesamt ein guter Impuls, wie bei Streitigkeitden die Konflikte gelöst werden können.

Veröffentlicht am 17.10.2025

Verschiedene Ansätze zur Unterstützung

Krebs meistern - Jenseits von richtig und falsch
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Achim Zinggrebe, Schulmediziner und selbst Krebsbetroffener, teilt in "Krebs meistern - Jenseits von richtig und falsch" seine eigene Krebsdiagnose, seinen Weg durch Behandlung und Therapie und all der ...

Achim Zinggrebe, Schulmediziner und selbst Krebsbetroffener, teilt in "Krebs meistern - Jenseits von richtig und falsch" seine eigene Krebsdiagnose, seinen Weg durch Behandlung und Therapie und all der Unterstützung zusätzlich zur Schulmedizin. Die wichtigste Message dabei ist, nicht aufzugeben, Selbstvertrauen aufzubauen, Heilkraft zu aktivieren und Wegweiser zu finden, den Krebs zu meistern. Dabei verbindet er die Schulmedizin mit alternativen Methoden, stellt verschiedene Verfahren vor und gibt Hinweise und Wissen mit auf den Weg, was eventuell beachtet werden sollte.

In verständlicher Sprache und flüssigem Stil präsentiert Achim Zinggrebe fundierte Informationen, räumt mit medizinischem Unwissen und Fehlinformationen auf und gibt neben möglicher Wut, Ohnmacht und Verzweiflung vor allem Hoffnung und Kampfgeist Raum. Je nach Betroffenheit und eigenem Stand innerhalb der Diagnose kann das Buch entweder chronologisch oder entsprechend kapitelweise gelesen werden. Durch die inhaltliche Einteilung sind die Inhalte übersichtlich strukturiert und können nach Bedarf und inhaltlichem Fokus gelesen werden. Neben Methoden und Gedanken, die sich auf die Zeit vor Therapiebeginn und der Erstellung einer "inneren Rüstung" beziehen, werden sinnvolle Fragen für Ärzt*innengespräche und Anreize zum besseren Verständnis gesetzt. Außerdem gibt es einen guten Überblick über Meditationen, Atemübungen und Visualisierungen, die ausprobiert werden können sowie Hinweise und Empfehlungen zur Ernährung und Nahrungsergänzug.

Ich bin mir sicher, dass sowohl Betroffene als auch Angehörige und Interessierte mit einem Mehrwert aus der Lektüre gehen.

Veröffentlicht am 15.10.2025

Hilfreiches Werkzeug

Bedürfnisse
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"Bedürfnisse. Das große Bestimmungsbuch" von Antje Bohnstedt behandelt 14 verschiedene Bedürfnisse - beginnend bei Grundbedürfnissen wie Essen und Trinken über Langeweile bis hin zu Geborgenheit, Autonomie ...

"Bedürfnisse. Das große Bestimmungsbuch" von Antje Bohnstedt behandelt 14 verschiedene Bedürfnisse - beginnend bei Grundbedürfnissen wie Essen und Trinken über Langeweile bis hin zu Geborgenheit, Autonomie oder Ruhe. Jeder Doppelseite ist ein Bedürrnis gewidmet, die enthält die Erläuterung des Bedürfnisses, Beschreibungen der Indikatoren, wie das Bedürfnis erkannt werden kann, wie es sich äußert, wenn das Bedürnis (noch) nicht erfüllt ist und wie es sich äußert, wenn es erfüllt ist. Die Erklärungen und Schilderungen sind leicht verständlich und kindgerecht aufbereitet. Außerdem sind die beiden Monsterchen Eddie und Ella traende Elemente, denn sie stellen dar, wie sie sich bei den jeweiligen Bedüfrnissen fühlen und was es mit ihnen macht. So kann nicht nur die Erklärung für das Kind gut gelingen, sondern das Kind kann sehen und lernen zu erkennen, eigene Bedürfnisse zu benennen.

Empfohlen ist das Buch für Kinder ab 5 Jahren, aber ich kann mir vorstellen, dass beispielsweise die Grundbedürfnisse auch schon von jüngereen Kindern gut aufgenommen werden können.

Antje Bohnstedt hat ein sehr niedliches und bereicherndes Bedürfnisbuch geschaffen, das ein wertvolles Werkzeug in der spielerischen Aufklärung und Schulung von Körpergefühl ist.