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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Gelungene Fortsetzung!

Die Zeit der Hoffnung
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Den Roman “Die Zeit der Hoffnung” hat Bettina Pecha am 16. Februar 2024 herausgebracht. Das Cover ist auf den ersten Blick als historischer Roman erkennbar. Die gedeckten Farben wirken wie ein altes Schwarz-Weiß-Foto ...

Den Roman “Die Zeit der Hoffnung” hat Bettina Pecha am 16. Februar 2024 herausgebracht. Das Cover ist auf den ersten Blick als historischer Roman erkennbar. Die gedeckten Farben wirken wie ein altes Schwarz-Weiß-Foto und das unterstreicht den historischen Charakter. Der Name der Autorin und der Titel sind gut lesbar. Die Farbe vom Mantel der Frau und die Farbe des Titels leuchten als Hingucker. Das grüne Kleid der Frau ist super. Ich freue mich auf das Buch!
Von Bettina Pecha habe ich bereits “Die Straße des Glücks” gelesen. Das hat mir viel Spaß gemacht und umso mehr freue ich mich auf “Die Zeit der Hoffnung”. Die Autorin startet im Jahr 1957 und erzählt die Geschichte von Katharina und Moritz nahtlos weiter. Geschickt erinnert sie mich mit vorsichtigen Rückblicken an die vergangene Geschichte. “Die Zeit der Hoffnung” kann ohne Vorwissen gelesen werden. Mit Vorwissen macht es mehr Spaß.
Schnell lese ich mich in den flüssigen Schreibstil der Autorin ein und finde mich in Berlin vor dem Mauerbau wieder. Ich erlebe gemeinsam mit den Protagonisten Katharina, Lisa und Marion den Mauerbau und die Moral der Wirtschaftswunderära.
Besonders beeindruckt hat mich die Geschichte von Lisa, die mit dem Makel der unehelichen Geburt ihrer Tochter Bianca ein schwieriges Schicksal zu meistern hat. Lisas Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und ich bin froh, dass die Zeit sich in dieser Beziehung frauenfreundlich verbessert hat.
Bettina Pecha hat mit “Die Zeit der Hoffnung” einen lesenswerten historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der mich in das Deutschland der 50-er und 60-er Jahre entführt hat. Dort habe ich unterhaltsame Lesestunden verbracht und empfehle das Buch gerne uneingeschränkt weiter. Die Autorin bekommt von mir verdiente 5 Lesesterne.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2024

Berührend, Erschütternd, Lesenswert!

Der Wind kennt meinen Namen
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Es gibt kein Werk, dass Isabel Allende geschrieben hat, das ich nicht gelesen habe. Sie waren alle grandios. Mit der ihr eigenen Sprachgewalt, die auf mich leicht derbe klingt, erzählt sie packend ihre ...

Es gibt kein Werk, dass Isabel Allende geschrieben hat, das ich nicht gelesen habe. Sie waren alle grandios. Mit der ihr eigenen Sprachgewalt, die auf mich leicht derbe klingt, erzählt sie packend ihre Geschichten.
Am 15. April 2024 hat die Autorin gemeinsam mit dem Suhrkamp Verlag ihr neues Werk “Der Wind kennt meinen Namen” herausgebracht. Bevor ich damit starte, gönne ich mir einen Blick auf das wunderschöne Cover. Mit der Farbe Orange und dem seitlichen Porträt einer exotischen Schönheit ist meine Neugier noch mehr angefacht.
Isabel Allende hat nur wenige Sätze gebraucht um meinen Geist in ihre Geschichte zu ziehen und so lese ich über Samuel. Seine Mutter setzt ihn im Jahre 1938 mit sechs Jahren in einen Kindertransport nach England. Dabei hat er lediglich Kleider zum Wechseln und eine Geige. Die Einsamkeit und die Ungewissheit begleitet ihn von diesem Tag an durch sein Leben. Besonders deutlich wird das in seiner großen Liebe zu Nadine.
In einem weiteren Erzählstrang erzählt sie von der siebenjährigen Anita Díaz, die 2019 aus El Salvador flieht und an der mexikanischen Grenze brutal von ihrer Mutter getrennt wird. Dazwischen liegen achtzig Jahre. Anita flüchtet sich in eine Phantasiewelt und spricht mit ihrer toten Schwester. Das Grauen begleitet mich beim Lesen und wird in einer Gänsehaut sichtbar.
Ganz nebenbei erlebe ich die Zeitgeschichte, die Politik und die Kriegswirren, als sei ich live dabei. Mich berühren die entwurzelten Kinder ebenso, wie die Geschichten ihrer Eltern und insbesondere die Sorgen der Mütter, die ihre Kinder verlieren müssen um sie zu retten. Was bleibt ist der Nachklang der unerschütterlichen Liebe und der Macht der Hoffnung.
Mit “Der Wind kennt meinen Namen” hat Isabel Allende einen grandiosen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Alle, die gerne historische Romane lesen kommen hier auf ihre Kosten. Von mir bekommt die Autorin verdiente 5 Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.04.2024

Spannend, Düster, Lesenswert!

Gefährlicher Sog
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Den Kriminalroman "Gefährlicher Sog" hat Sabine Weiss am 28. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Das düstere Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Es handelt sich um den ...

Den Kriminalroman "Gefährlicher Sog" hat Sabine Weiss am 28. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Das düstere Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Es handelt sich um den 8. Teil mit der Kriminalkommissarin Liv Lammers. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Von Sabine Weiss habe ich schon verschiedene historische Romane und Krimis gelesen. Ich habe mich gefreut, als ich ihr neues Werk in die Hände bekommen habe. Liv Lammers kenne ich bereits. In ihrer Rolle als Kriminalkommissarin und alleinerziehende Mutter von Sanna hat sie mich immer beeindruckt. In diesem Teil fordert Sanna ihre Mutter sehr und es lüftet sich das Geheimnis um Sannas Vater.

Der Schreibstil der Autorin liest sich gewohnt flüssig. In modernen Worten und einer angenehmen Schriftsprache gelingt es meinem Geist zügig in die Geschichte abzutauchen. Sabine Weiss präsentiert schnell den ersten Toten. Der Krimi und die damit verbundenen Ermittlungen sind spannend gestaltet und der Autorin gelingt es scheinbar mühelos, die hohe Spannung durch die ganze Erzählung aufrecht zu erhalten. Am Ende ist er sauber gelöst und meine Fragen sind beantwortet.

Sabine Weiss beschäftigt mich in diesem Teil mit einer Gruppe krimineller Jugendlicher. Diese leben in einer Jugendwohngruppe und werden von Sozialpädagogen betreut. Das damit verbundene private und rechtliche Umfeld führt sie mir eindrucksvoll vor Augen und lässt mich nachdenklich zurück.

Sabine Weiss hat mit “Gefährlicher Sog” einen sehr guten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt. Er ist sehr spannend und spielt in einer der schönsten Ecken Deutschlands. Er spielt auf Sylt. Gerne empfehle ich diesen Krimi an alle Krimileser uneingeschränkt weiter. Von mir bekommt sie verdiente 5 Lesesterne.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.04.2024

Atemraubend, Mystisch, Vielschichtig!

Seekunstmord
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Den Kriminalroman Seekunstmord hat Julian Biberger am 21. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das düstern und zugleich idyllisch wirkende Cover passt hervorragend in das Genre und ...

Den Kriminalroman Seekunstmord hat Julian Biberger am 21. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das düstern und zugleich idyllisch wirkende Cover passt hervorragend in das Genre und zur Geschichte. Der Titel und der Name des Autors sind gut lesbar. Es handelt sich um den zweiten Band mit dem Kommissar Marc Steingruber. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Ich empfehle jedoch beide Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen und mit Irisblütenmord zu starten.

Julian Biberger ist mit Seekunstmord etwas gelungen, was für mich schier unmöglich schien. Bereits mit seinem Erstlingswerk Irisblütenmord hat er mich in einer Art und Weise beeindruckt, die ich nicht für möglich gehalten habe. Wenn Julian Biberger einen Kriminalroman schreibt, dann ist das ein Kunstwerk. Der Autor erzählt über ca. 430 Seiten flüssig, spannend, atmosphärisch dicht und bildgewaltig. Einmal mit dem Lesen gestartet, fällt es mir schwer, die Erzählung wieder aus der Hand zu legen. Immer will ich wissen, wie es denn nun weitergeht.

Sauber setzt er mit seinem Hauptprotagonisten Marc Steingruber auf Irisblütenmord auf und erzählt, wie Marc die Erlebnisse heute noch beschäftigen und wie er sich mit seiner neuen Kollegin Aliyah vertraut zu machen versucht und gleichzeitig Angst vor der Vertrautheit hat. Aliyah macht ihm die Annährung auch nicht gerade leicht und ich denke, die zwei sind ein klasse Team, sie werden es schon noch merken. Auch Marcs Ex-Kollegin Carla spielt in Seekunstmord eine Rolle und erinnert mich damit ein wenig an Szenen aus “Das Schweigen der Lämmer”.

Der eigentliche Krimi ist gewohnt spannend und vielschichtig erzählt. Er hat, ebenso wie Irisblütenmord, eine mystische Note. Die Ermittlungen fordern Marc und Aliyah, die alles geben müssen. Sie sind zu jeder Zeit unterhaltsam und bildhaft beschrieben. Manchmal stockt mir beim Lesen der Atem. Diese Komponenten zeigen Biberger in Hochform. Am Ende ist der Krimi sauber gelöst und meine Fragen sind beantwortet. Mein Atem beruhigt sich wieder.
Mit der Beschreibung der Morde bleibt der Autor zu jeder Zeit im Rahmen des guten Krimigeschmacks. Julian Biberger hat es geschafft, die hohe Qualität aus seinem Erstlingswerk mit Seekunstmord zu toppen. Mein Kompliment.

Alles in allem hat Julian Biberger mit Seekunstmord einen ausgezeichneten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, der am Bodensee spielt. Mit diesem Buch habe ich viele, spannende Lesestunden verbracht und empfehle ihn gerne uneingeschränkt weiter. Für mich ist das der Krimi-Lesetipp des Jahres.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Lesenswert, Berührend, Humorvoll!

Liebe von Meer zu Meer
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Den Roman “Liebe von Meer zu Meer” hat Heike Denzau am 21. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das idyllische Cover versetzt mich augenblicklich in Reisestimmung. Es passt hervorragend ...

Den Roman “Liebe von Meer zu Meer” hat Heike Denzau am 21. März 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das idyllische Cover versetzt mich augenblicklich in Reisestimmung. Es passt hervorragend zum Genre und zur Geschichte.
Von Heike Denzau habe ich bereits einige Erzählungen gelesen. Sie haben mir alle ausgezeichnet gefallen und somit habe ich gleich zugegriffen, als ich dieses Buch in die Hände bekam. Nach einem anstrengenden und intensiven Arbeitstag bin ich in diese Erzählung gestartet. Es hat nur wenige Sätze gedauert und ich bin tief in die Geschichte versunken.
Die verwitwete Paula, ihre drei Kinder und die dazugehörigen Haustiere waren mir auf Anhieb sympathisch. Es ist einfach eine liebenswerte Familie. Ich durfte sie lesetechnisch auf die Insel Föhr begleiten. Paula möchte eine alte Kate am Deich finden, in der ihr verstorbener Mann als Kind so glücklich war. Sie bekommt Hilfe von ihrem Nachbarn. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer.
Angenehm zu lesen sind die atmosphärischen Beschreibungen und Landschaft und die turbulenten Erlebnisse der Familie auf ihrer Suche nach der Kate. Einmal mit dem Lesen begonnen ist es mir schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht.
Auch wenn dieser Roman mit modernen Worten leicht und locker geschrieben ist und mich durchaus zum Schmunzeln bringt, lässt die Autorin ernste Themen nicht aus. Das zentrale Thema in dieser Geschichte ist, neben der Liebe in allen Facetten, der Tod und die Trauer der Pastorin Paula. Da ich selbst seit 2 Jahren verwitwet bin, habe ich viele Parallelen zu mir und meiner Trauer entdeckt. Hut ab, Heike Denzau, dieses Thema ist erzähltechnisch mit einer erstaunlichen Leichtigkeit hervorragend umgesetzt.
Zwischendurch unterbricht die Autorin den Erzähltext. Sie lässt Paula Briefe an ihren verstorbenen Mann schreiben. Diese Briefe haben mich alle berührt.
Mit einer geschickten Mischung aus Liebe, Schmerz und Familiengeschichte hat Heike Denzau einen wunderschönen Liebesroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust hat, eine liebenswerte Familie auf die Insel Föhr zu begleiten, der ist hier genau richtig. Von mir bekommt die Autorin ihre verdienten 5 Lesesterne.

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