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Veröffentlicht am 15.09.2016

Oma vergiss mich nicht

Oma, vergiss mich nicht!
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Das Buch „Oma vergiss mich nicht“ von Jessica Shepherd ist im Brunnen-Verlag erschienen und befasst sich mit dem Thema Demenz.

Oskar liebt seine Oma von ganzem Herzen und findet, dass er die beste Oma ...

Das Buch „Oma vergiss mich nicht“ von Jessica Shepherd ist im Brunnen-Verlag erschienen und befasst sich mit dem Thema Demenz.

Oskar liebt seine Oma von ganzem Herzen und findet, dass er die beste Oma der Welt hat. Er kann mit seiner Oma spielen, toben und jede Menge Unsinn machen. Aber Oskar merkt auch, dass sich seine Oma verändert; sie vergisst immer mal wieder etwas oder weiß nicht mehr, wie man ganze einfache Sachen, wie z. B. Schuhe binden macht.
Dann muss die Oma umziehen, in ein besonderes Haus, wo man ihr besser helfen kann. Oskar darf seine Oma besuchen, lernt ihre neue Umgebung und ihren neuen Freund Albert kennen.
Oskars Oma verändert sich und sie hat gute und weniger gute Tage. Oskar lernt mit der Situation umgehen und ist überzeugt, egal ob Oma einen guten oder schlechten Tag hat, sie ist und bleibt die beste Oma der Welt.

Das Bilderbuch „Oma vergiss mich nicht“ greift das schwierige Thema Demenz auf und versucht mit einer einfachen Sprache und schönen Bildern, die wie von einem Kind selbst gezeichnet wirken, zu erklären, was mit einem Menschen passiert, der an Demenz leidet.

Das Buch wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen. Ich denke, dass man das Buch auch einem Kind in diesem Alter nicht alleine geben sollte. Für mich versteht sich „Oma vergiss mich nicht“ als Einladung an Erwachsene, die einen Einstieg für ein Gespräch mit ihren Kindern über das nicht einfach zu verstehende Thema Demenz, suchen. Hierfür ist das Bilderbuch mit seinen kurzen Sätzen und der Darstellung verschiedener ganz alltäglicher Situationen perfekt.

Besonders gut hat mir gefallen, dass auch das Thema Unterbringung in einem Altenheim thematisiert wird. Das Buch bietet sogar einen Übersichtsplan des Heims, in dem Oskars Oma nach ihrem Umzug lebt.

Ein wertvolles Kinderbuch, dass dabei helfen kann ein schwieriges Thema kindgerecht zu transportieren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Östlich der Sonne

Östlich der Sonne
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In „Östlich der Sonne“ begegnen dem Leser zwei Menschen:
Tia, die sich in roten Kleidern nachts in Clubs dem Rhythmus der Musik hin gibt und Mick, der mit einer Lederjacke und seiner Ausstrahlung auf sich ...

In „Östlich der Sonne“ begegnen dem Leser zwei Menschen:
Tia, die sich in roten Kleidern nachts in Clubs dem Rhythmus der Musik hin gibt und Mick, der mit einer Lederjacke und seiner Ausstrahlung auf sich aufmerksam macht. Beide tragen Masken und sind insgeheim auf der Flucht, dann treffen sich ihre Blicke und eine Reise beginnt.

Christine und Mikhail, wie Tia und Mick im wahren Leben heißen sind Menschen wie du und ich. Sie leben ihre Leben und diese werden mehr von den äußeren Umständen und Ansprüchen anderer als von ihnen selbst bestimmt. Am liebsten würde die Beiden ihre eigene Haut und damit ihr Leben abstreifen und jemand ganz anderes sein.
Und wer hätte nicht schon davon geträumt? Ein Mal alles hinter sich zu lassen, keine Verantwortung mehr, schöner & selbstbewusster sein, keine Angst mehr haben, keine Ansprüche anderer mehr erfüllen?
Doch was passiert, wenn dir jemand begegnet, der ein ähnliches Schicksal lebt wie du und der für dich so unerreichbar scheint „wie ein Schloss östlich der Sonne und westlich des Mondes“ (Seite 144)? Gibst du auf oder gehst du trotzdem los?

Ich habe Christine und Mikhail beim Lesen als sehr authentisch erlebt und konnte mich in vielen Situationen recht gut mit ihnen identifizieren. Durch ihr Aufeinandertreffen beginnen sie sich zu verändern und so ist hinterher nichts mehr, wie es vorher war.
Die Erotik spielt in der Geschichte eine eher untergeordnete Rolle, da der Fokus auf Christine und Mikhail und ihren jeweiligen Leben liegt.

„Östlich der Sonne“ war für mich eine etwas andere Liebesgeschichte, die meinen Lesenerv nicht zu 100 % getroffen hat, die ich aber trotzdem gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sarahs Spektrum

Sarahs Spektrum
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Sarahs Spektrum“ von Anna Maselina lesen.

Ich stöbere regelmäßig auf der Homepage von Cupido Books nach Lesefutter und bin bereits vor der Leserunde an „Sarahs Spektrum“ ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Sarahs Spektrum“ von Anna Maselina lesen.

Ich stöbere regelmäßig auf der Homepage von Cupido Books nach Lesefutter und bin bereits vor der Leserunde an „Sarahs Spektrum“ hängen geblieben. Irgendetwas an diesem Buch hat mich angesprochen und so habe ich mich riesig gefreut als ich die Leserunde entdeckt habe.

„Sarahs Spektrum“ erzählt von Sarah. Die junge Frau hat einen kleinen Freundeskreis, lebt mit ihrem Freund Jonas zusammen und hält sich mit einem Job über Wasser, der sie zwar nicht super glücklich macht, aber Geld einbringt.

Die Geburtstagsfeier einer Freundin führt sie in einen Lesbenclub und dort trifft sie auf Cat. Völlig im Bann der faszinierenden Cat macht Sarah ihre erste erotische Erfahrung mit einer anderen Frau und nach dieser Nacht ist nichts mehr wie zuvor.

Sarahs Persönlichkeit ist autistisch geprägt und als Leser erlebt man die Geschichte aus ihrer Sicht. Sie erzählt in einem recht nüchternen, sachlichem Tonfall.
Sie erzählt von Jonas und man spürt beim Lesen die tiefe Zuneigung, das Vertrauen und die Sicherheit, die sie mit ihm verbindet. Auch die Faszination für Cat wird gut transportiert.

Ich selbst hatte mit autistischen Menschen bisher wenige bzw. so gut wie gar keine Berührungspunkte, deshalb kann nicht beurteilen, ob Sarah realistisch dargestellt wurde. Beim Lesen habe ich sie auf jeden Fall als sehr authentisch erlebt und auch wenn mir die meisten ihrer Überlegungen und Handlungen fremd waren, konnte ich doch nachvollziehen, warum sie sich so und so verhält.

Die Erotik fügt sich gut in die Geschichte ein und spielt sich eher im Hintergrund ab. Für mich selbst waren die erotischen Szenen okay, wenn auch nichts was mich irgendwie angesprochen hätte. Im Vordergrund der Handlung steht Sarah und welche Impulse und Veränderungen die Begegnungen mit Cat bei ihr auslösen und somit war die Erotik aus meiner Sicht eher zweitrangig.

„Sarahs Spektrum“ hat mich auf eine interessante Reise entführt und auch wenn das Buch nicht ganz meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat, war es spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganzes halbes Jahr

Ein ganzes halbes Jahr
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Die Rezi bezieht sich auf den ungekürzten Hörbuch-Download von Audible.

Das Hörbuch hat ein Weilchen in meiner Hörbuch-Bibliothek geschlummert und erst vor Kurzem habe ich es „wieder“ entdeckt. Ich habe ...

Die Rezi bezieht sich auf den ungekürzten Hörbuch-Download von Audible.

Das Hörbuch hat ein Weilchen in meiner Hörbuch-Bibliothek geschlummert und erst vor Kurzem habe ich es „wieder“ entdeckt. Ich habe die knapp 15 Stunden dauernde Geschichte an einem Wochenende gehört und habe jede Unterbrechung verfolgt.

Ungewöhnlich für ein Hörbuch waren für mich die verschiedenen Sprecher, aber da die Geschichte zwischendurch aus verschiedenen Blickwinkeln, z. B. Wills Pfleger, Lous Schwester, etc. erzählt wird, hat das wunderbar gepasst.

Lou lebt ein recht durchschnittliches Leben und scheint die überwiegende Zeit einfach so durchs Leben zu treiben. Sie packt nichts so wirklich an oder zieht es etwas komplett durch. Ihre Familie nimmt sie deshalb in vielem auch nicht so 100 % ernst.
Als das Cafe, in dem sie bisher gearbeitet hat schließt, steht Lou ohne Arbeit dar und hat den Druck, dass ihre Familie auf ihren Verdienst angewiesen ist.
Nach einigen erfolglosen Arbeitsversuchen tritt sie eine Stelle bei der Familie Traynor an. Sie soll sich um den Sohn Will kümmern. Der junge Mann ist seit einem Motoradunfall Tetraplegiker, d. h. querschnittsgelähmt und will so nicht mehr weiterleben.
Das Zusammentreffen des lebensmüden Wills und der lebenslustigen und chaotischen Lou schlägt Funken und lässt weder sie selbst noch ihre Umgebung unberührt.

Mir hat „Ein ganzes halbes Jahr“ gut gefallen und ich fand die Themen Tetraplegie, Sterbehilfe und die Frage, was bedeutet so etwas für alle Beteiligten sehr gut in die bittersüße Liebesgeschichte eingebettet. Eine sehr vielschichtige Geschichte, die auch nach dem Hören/Lesen noch lang nachhallt und nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vergiss nie: Ich liebe dich

Vergiss nie: Ich liebe dich!
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"Frodo sagt: "Ich wünschte, ich hätte den Ring nie bekommen. Ich wünschte, all das wäre nie passiert." Und Gandalf antwortet ihm: "Das tun alle, die solche Zeiten durchleben, aber es liegt nicht in ihrer ...

"Frodo sagt: "Ich wünschte, ich hätte den Ring nie bekommen. Ich wünschte, all das wäre nie passiert." Und Gandalf antwortet ihm: "Das tun alle, die solche Zeiten durchleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, das zu entscheiden. Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist." (aus Der Herr der Ringe - Die Gefährten)"

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Vergiss nie: Ich liebe dich“ von Kristian Anderson mit Rachel Anderson lesen.

Das Buch umfasst die Blog-Beiträge von Kristian, die er ab dem Zeitpunkt seiner Krebsdiagnose bis kurz vor seinem Tod am 02. Januar 2012 geschrieben hat. Seine Frau Rachel hat diese Beiträge für „Vergiss nie: Ich liebe dich“ gesammelt und gibt am Ende jedes Kapitels einen kurzen Einblick in ihre Gedanken.
Kristian war u. a. ein sehr musikalischer Mensch und so finden sich im Buch einige QR-Codes von Musikvideos, Familienbildern und das berühmte Geburtstagsvideo für Rachels 35. Geburtstag.

Alles zusammen ergibt die Geschichte eines Vaters und seiner Familie, dessen Welt von einer Krankheit erschüttert wird und der von seinem Glauben und einer großen inneren Kraft bis zum Ende getragen wird.
Die wahre Geschichte berührt beim Lesen und lässt einem die Tränen in die Augen schiessen.