In „A thousand broken pieces“ geht es hauptsächlich um Savannah und Cael, die beide einen schmerzhaften Verlust erlitten haben.
Savannah hat vier Jahre zuvor ihre große Schwester Poppy an Krebs verloren und den Verlust bis heute nicht verwunden.
Cael hat vor ungefähr einem Jahr seinen großen Bruder auf tragische Weise verloren und trägt immer noch eine rießige Wut in sich.
Gemeinsam mit vier weiteren Teenagern und deren Verlusten, begeben sie sich auf eine Reise, die ihnen helfen soll, den erlittenen Verlust zu verarbeiten und mit der Trauer umgehen zu lernen.

Tillie Cole hat diese Geschichte so authentisch und nahbar erzählt, das man von Anfang an komplett eintauchen und sich einfühlen konnte.
Der ganze Prozess der Trauerbewältigung, mit all seinen Facetten, Höhen und Tiefen, ist einfach so realistisch dargestellt.
Durch das Buch und wie es erzählt wird, wird einem nochmal so richtig bewusst, das Trauer nicht gleich Trauer ist. Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit dieser umzugehen und der Bewältigungsprozess verläuft auch nicht bei jedem nach Lehrbuch.
Dadurch das alle Teilnehmer der Reise ihre Lieben auf ganz unterschiedliche Art und Weise verloren haben, wird auch nochmal deutlich, wie unterschiedlich Trauer sein kann und wie diese auch von der Art des Verlustes beeinflusst wird.
Jeder heilt in seinem eigenen Tempo und manche brauchen einfach noch zusätzliche Hilfe - das ist etwas, was einem immer bewusst sein sollte, wenn man Trauernden begegnet.
Die Orte der Reise sind auch alle wunderschön dargestellt. Hier lernt man viel über die Trauer in anderen Kulturen und das es in diesem Bereich einfach kein Richtig und Falsch gibt. Der Verlust von geliebten Menschen ist so individuell, wie jeder Mensch selbst und sollte so auch angenommen werden.
Noch ein wichtiger Punkt in der Trauerbewältigung, der in „A thousand broken pieces“ schön dargestellt wird, ist die Tatsache, das man mit seiner Trauer nicht alleine ist und es immer Menschen gibt, die den Schmerz mit einem Teilen und für einen da sind, wenn man sie braucht und sie auch lässt.
Auch das Trauer und Verlust, nicht auch gleichzeitig Liebe ausschließt, ist gerade durch die Verbindung zwischen Savannah und Cael sehr toll dargestellt. Liebe ist gerade in einer solchen Zeit unglaublich wichtig und kann enorm zum Heilungsprozess beitragen.

„Die Liebe starb nicht, sie währte für immer. Sie war ein Tattoo auf unseren Seelen. Ein Geschenk, das nicht einmal der Tod und nehmen konnte. Wenn man einmal geliebt wurde, wird man nie ohne diese Liebe sein, auch dann nicht, wenn man die Person verliert. Ihre Liebe wird das Herz erfüllen und die Löcher stopfen, die die Trauer hinterlässt. Wir müssen nur daran festhalten, wenn alles unmöglich scheint.“ (Kapitel 24, S. 404, Savannah)

Alles in allem hat Tillie Cole es geschafft, dieses unglaublich schwere Thema wirklich wunderschön und mit so viel Tiefe, Empathie und Gefühl darzustellen, das man das Gefühl hatte, mittendrin zu sein und seine eigenen Vorstellungen von Trauer nochmal zu überdenken und für sich selbst einen Nutzen aus dieser wundervollen Geschichte zu ziehen.

„A thousand broken pieces“ ist neben seinem Vorgänger „All your kisses“ ein absolutes Jahreshighlight für mich, das mir außer zahlreicher Tränen, noch so viel mehr gegeben hat!

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