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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2020

Spannende Idee, schwieriger Einstieg

Der Hof der Wunder
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Um ehrlich zu sein, hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in dieses Buch herein zu finden. Es kann daran liegen, dass ich es als Hörbuch gehört habe und mit den vielen Namen durcheinander gekommen bin, oder ...

Um ehrlich zu sein, hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in dieses Buch herein zu finden. Es kann daran liegen, dass ich es als Hörbuch gehört habe und mit den vielen Namen durcheinander gekommen bin, oder auch an der Geschichte. Ausgangspunkt ist, dass Nina, die schwarze Katze der Diebesgilde, dabei zusehen muss, wie ihre Schwester von Kaplan, dem Herrn des Fleisches gekauft wird. Um Nina vor diesem Gildenherrn zu schützen, wird sie in die Diebesgilde eingeschleust. Alle gehören zum "Hof der Wunder" , in dem jeder Gildenherr seine Gilde repräsentiert, daraufhin gibt es einen Zeitsprung, in dem Nina einen Köder (Ettie) herangezogen hat, um ihre Schwester freizukaufen, es sich jedoch dann anders überlegt und einen Großteil des Romans damit verbringt, ihren Fehler auszubessern und erst die Meuchelmörder und dann die Geister besucht. Was mir nicht so gut gefallen hat, war, dass der Zeitsprung relativ unerwartet kam und ich erst hat nicht verstanden habe, was gerade passiert und es schwierig war, wieder Anschluss zur Geschichte zu finden, da Nina in der Zwischenzeit wohl ein erfolgreiches Mitglied der Diebe geworden ist... Aber davon bekommt man als Leser nichts mit. Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, konnte ich der Geschichte gut folgen.

Spannend fand ich, dass als Setting ein alternatives Frankreich gewählt wurde, in dem die französische Revolution nicht stattgefunden hat. Leser, die "Les Miserables" kennen, werden einige Charaktere/Andeutungen wieder finden, und auch die Diebesgilde wird auch "Die Elenden" genannt. Zb heißt einer der Geister "Gavroche" wie der kleine Junge aus Victor Hugos Epos.

Besonders der Hof der Wunder war sehr spannend und die verschiedenen Gilden und ihre Herren, u.a. der mysteriöse Herr der Toten. Ich persönlich fand es ein wenig heftig, dass Nina ihren "Köder" erst Kaplan, und dann an einem Mann aussetzen will, der seinen Kindern Gliedmaßen raubt... Aber so ganz muss ich sie wohl nicht verstehen. Insgesamt war die Geschichte interessant und spannend, aber teilweise fand ich, gerade am Anfang, war es schwierig einzusteigen.

Teilweise war es schwer die einzelnen Szenen miteinander zu verbringen und bei den vielen Begegnungen mit Charakteren durch zu blicken, dies kann aber auch der Hörbuch Version geschuldet gewesen sein. Teilweise war es etwas anstrengend, der sehr weinerlichen Erzählstimme zuzuhören, besonders wenn Ettie gesprochen hat. Die Erzählerin hat eine schöne Stimme, aber gerade bei Etties Dialogen war sie sehr übertrieben weinerlich.

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Spannende Idee- aber dürftige Umsetzung

Lightlark
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Zuletzt habe ich Lightlark von Alex Aster gelesen. Die Idee klingt super: Sechs verfluchte Herrscher kämpfen für ihre Reiche auf einer Insel.
Hand aufs Herz das Buch habe ich vor allem wegen dem schönen ...

Zuletzt habe ich Lightlark von Alex Aster gelesen. Die Idee klingt super: Sechs verfluchte Herrscher kämpfen für ihre Reiche auf einer Insel.
Hand aufs Herz das Buch habe ich vor allem wegen dem schönen Buchschnitt und dem Fakt, dass es ein TikTok Hit war, gekauft.

Doch, wie hat es mir am Ende gefallen? Um ehrlich zu sein, dachte ich nach den ersten 100 Seiten: was habe ich da gekauft? Die Autorin hat wirklich viele Ideen, allerdings werden diese teils komplett emotionslos erzählt, wichtige Events werden in wenigen Sätzen abgetan und generell wird nichts ausgeschmückt, die Autorin bleibt bei einem recht nüchternen Erzählstil. Dass ist echt schade, da man viele der Szenen, vor allem während der Machtdemonstrationen, viel besser ausschmücken könnte. Ein Beispiel: Isla fällt vom Balkon, dies wird in drei Sätzen erzählt und dann geht es weiter und man fragt sich: Ist das gerade wirklich passiert? Teilweise könnten die Herrscher nach den Aufgaben auch etwas mehr miteinander interagieren, aber die zwischenmenschlichen Interaktionen kommen etwas knapp, zumindest in den ersten Abschnitten.

Teilweise gab es auch unnötige Wiederholungen. Zum Beispiel, dass Celeste und Isla nach dem Bannbrecher suchen wird uns sehr oft gesagt, obwohl uns das nach dem vierten Mal klar ist.

Trotzdem habe ich weiter gelesen, denn die Story hatte eine spannende Idee und selbstverständlich wollte ich nicht nur wissen, wer die Flüche verhängt hat, sondern auch wer und ob sie gebrochen werden können.

Es hat sich gelohnt: Vor allem die letzten ca. 100 Seiten haben mich auch echt umgehauen, denn es gab so viele Twists und Turns, dass es meiner Meinung nach unmöglich war, das Ende oder die Entwicklungen voraus zu sehen und das hat wirklich Spaß gemacht, mal richtig überrascht zu werden, wohin die Reise nun geht. Die Ideen der Autorin haben für mich dann doch noch etwas aus der Geschichte raus geholt, was der Schreibstil zu vermissen übrig lässt und haben mich so mit dem Buch versöhnt. Daher würde ich am Ende 3 Sterne vergeben, da ich finde, dass es hier noch deutlich Potential nach oben gibt. Habt ihr es schon gelesen, wie hat es euch gefallen?

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Veröffentlicht am 24.04.2019

Ich hatte gehofft es zu lieben!

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Dieser Roman klang nach einer vielversprechenden, abenteuerlichen Piratengeschichte! Ein Piratenkönig auf hoher See, der eine Sirene töten will, die nur als "der Fluch der Prinzen" bekannt ist, ohne zu ...

Dieser Roman klang nach einer vielversprechenden, abenteuerlichen Piratengeschichte! Ein Piratenkönig auf hoher See, der eine Sirene töten will, die nur als "der Fluch der Prinzen" bekannt ist, ohne zu wissen, dass sie in menschlicher Gestalt an Bord seines Schiffes lauert. Doch leider fand ich die Liebesgeschichte kein bisschen glaubwürdig und die Protagonistin zu bissig. Versteht mich nicht falsch, ich liebe toughe Protagonistinnen, die für sich selbst kämpfen können, aber Lyra war einfach nur grausam, kalt und emotionslos. Klar, teils war das ihrem Dasein als Sirene geschuldet, aber teilweise war sie auch einfach unsympathisch. Elian wiederum war das typische Klischee eines Prinzen, der eigentlich keiner sein will und lieber mit den normalen Menschen herumreist als am Hof zu leben.
Die Charaktere waren sehr flach gezeichnet. So bleiben alle Nebencharaktere, die zur Crew gehören relativ farblos und nebensächlich und die Antagonistin, die Königin, ist einfach grausam und böse und eine perfekte Gegenspielerin ohne besondere Geschichte oder Motiv für ihre Grausamkeit. Sie scheint einfach der Grausamkeit wegen platziert worden zu sein. Teilweise hat sich der Roman an einigen Stellen gezogen, das Ende (vor allem die finale Schlacht) kam dann Schlag auf Schlag und wurde meiner Meinung nach zu einfach gelöst.

Was mir an dieser Geschichte am besten gefallen hat, war tatsächlich das Worldbuilding. Die von Alexandra Christo erschaffene Welt war sehr spannend. Verschiedene Königreiche, eines geheimnisvoller als das andere mit spannenden Herrschern. Ich würde sehr gerne in die Welt zurückkehren und die Geschichte einer der Herrscher verfolgen.
Es war ganz nett zu lesen, hat mich aber leider enttäuscht, da ich durch die Bookstagram-Community und die vielen positiven Reviews einfach andere Erwartungen an das Buch hatte.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Nicht mein Geschmack.

Der Mann, der mit Schlangen sprach
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Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich etwas anderes erwartet. Ich erwartete die Suche eines Jungen nach dem sagenumwobenen Nordlanddrachen. Stattdessen begleiteten wir einen Erwachsenen, der auf ...

Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich etwas anderes erwartet. Ich erwartete die Suche eines Jungen nach dem sagenumwobenen Nordlanddrachen. Stattdessen begleiteten wir einen Erwachsenen, der auf sein verwirktes Leben zurückblickt. Das Buch behandelt den Einzug des Christentums und der Ritter in Estland und während die Menschen bis dahin in einem phantastischen Wald, mit pferdehohen Läusen und Windhütern gelebt hatten, ziehen nun immer mehr in das Dorf der Fremdländer. Leemet steht zwischen der modernen und der alten Welt und dieser Konflikt ist Thema des Romans. Leemet verzettelt sich in lauter Angelegenheiten und aussichtslose Kriege und Kämpfereien. Die Waldmenschen essen nur Fleisch und der Fleischkonsum im Roman ist wirklich ausufernd. Brotessen wird verteufelt. Nach 200 Seiten hatte ich den Eindruck, dass eigentlich alles gesagt war und nicht mehr viel neues passieren würde und dementsprechend habe ich mich durch die restlichen 200 Seiten dann eher durchgequält. Der Schreibstil war emotionslos und vulgär, so wurden z.B. von den Titten der Frauen und den Pimmeln der Menschenaffen gesprochen.