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Veröffentlicht am 30.01.2018

Fühlt euch verzaubert und nehmt euch vor dem Natternkopf in Acht.

Tintenwelt 2. Tintenblut
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"Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? [...] Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche... Und wenn du ...

"Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? [...] Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche... Und wenn du dann nach vielen Jahren wieder in dem Buch blätterst, entdeckst du dich selbst darin, etwas jünger, etwas anders, als hätte das Buch dich aufbewahrt, wie eine gepresste Blüte, fremd und vertraut zugleich."
[S. 59 f.]

ACHTUNG! 2. Band - Könnte ohne Vorwissen, der ersten Bände, SPOILER enthalten!

Erster Satz:
Es dämmerte, und Orpheus war immer noch nicht da.

Inhalt:
Capricorn ist besiegt und Meggie und ihre Familie endlich wieder vereint. Das gewünschte Happy End ist eingetreten, doch leider nicht für Staubfinger, dessen Körper, das Feuer zum Tanzen bringen kann.
Er sehnt sich nach seiner Geschichte, nach seiner Welt, nach seinem früheren Leben und den Flammen. So streift er, zusammen mit Farid und Gwin durchs Land, auf der Suche nach einer talentierten Zauberzunge, welche ihn zwischen seine eigenen Buchstaben zurücklesen kann. Und tatsächlich, ihm gelingt wonach sein Herz sich so sehr sehnt: Er kehrt zurück in die Tintenwelt! Nicht ahnend, dass Farid und Gwin die gelesen Worte in der Realität zurücklassen und dem Jungen schon ein alter, schrecklicher Bekannter auflauert, der nach Rache verlangt: Basta! Und er besitzt seinen eigenen Rückfahrschein, nämlich das letzte Exemplar von "Tintenherz". Um Staubfinger zu warnen, sucht Farid nach Meggie und die Beiden fassen einen Plan: Sie wollen dem berühmten Feuerspucker folgen. Schließlich ist Meggie auch eine Zauberzunge und wünscht sich nichts mehr, als einmal die Feen und den Weglosen Wald, mit eigenen Augen zu entdecken...

Doch das Abenteuer hat gerade erst begonnen und das letzte, schreckliche Wort, ist noch lange nicht geschrieben.

Idee/ Umsetzug:
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da nahm sich ein kleines Mädchen vor, die Tintenwelt nie wieder zu verlassen. Trotz aller Bemühungen und Wünsche, schaffte sie es jedoch lange Zeit nicht, zu Staubfinger und all den anderen Figuren zurückzukehren. Bis zu einem kalten, stürmischen Tag im Januar, des Jahres 2013. Jenes kleine Mädchen war ich, vor ca. 11 Jahren. Ich weiß noch ganz genau, wie mich "Tintenherz" damals verzauberte. Es übte eine unfassbare Magie auf mich aus, die bis heute noch anhält. Denn auch bei meinem re-read im letzten Jahr, fühlte ich mich direkt in den Zustand meiner Kindertage zurückversetzt. Lange war es mein Anliegen, auch endlich die anderen Teile zu entdecken um herauszufinden, wie es mit meinen Lieblingsfiguren weitergeht. Doch trotz aller Ziele schaffte ich es, bis vor ein paar Wochen nicht, das Lesen auch in die Tat umzusetzen. Heute kann ich stolz und glücklich berichten, dass Cornelia Funke mich zurück in ihre Geschichte geführt hat. Auch wenn ich "Tintenblut" nicht so sehr inhaliert habe, wie "Tintenherz", so war es doch rasch verschlungen. Denn diesmal mal darf der Leser die Realität verlassen und wie Meggie und Co., selbst in die Tintenwelt eintauchen um den Weglosen Wald, all die Feen, Glasmänner und weitere, zauberhafte Wesen zu entdecken. Die Idee von Corenlia Funke ist erneut magisch! Die Umsetzung jedoch nicht so nahtlos, wie beim ersten Band. Zwar ist die Buchwelt zum Greifen nah und eine gewisse Grundatmosphäre und Spannung vorhanden, jedoch wird gerade jene Spannung immer und immer wieder, durch sehr langatmige Passagen unterbrochen. Frau Funke neigt teilweise zu unnötigen und langgezogenen Abschnitten, die den Lesefluss eher behindern. Eigentlich müsste man jetzt annehmen, dass dann wenigstens die Tintenwelt greifbarer wird, doch leider ist dies auch nur teilweise der Fall. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass besonders Wesen und wichtige Elemente zu wenig beschrieben wurden. Besonders deshalb, weil der Leser die Geschichte um "Tintenherz" (von Fenoglio) nicht gelesen hat. Zwar ist dies eher ein kleiner Kritikpunkt, weil es nur wenige Stellen dieser Art gab, aber ab und an, hat es mich dann doch verwirrt (trotz Personenverzeichnis am Ende der Geschichte).

Schreibstil:
Cornelia Funke gehört zu den Autoren, denen man, was ihren Schreibstil betrifft, (grundsätzlich) blind vertrauen kann. Man kann jeden ihrer Buchstaben, jedes ihrer Worte, jeden ihrer Sätze und all ihre Bücher: sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen. Denn auf jeder Seite findet sich Magie! Jene Magie, welche die Realität blass und die Buchwelt bunt werden lässt.
Zeit und Raum verschwimmen hinter Staubfinger, Fenoglio, Meggie, Mo und all den anderen Figuren und erschaffen damit eine Welt, in welcher man nicht nur Zuschauer, sondern Teil der Ereignisse ist. Gerade jenes weckt in mir tiefe Bewunderung, der Autorin gegenüber. Denn egal wie oft ich ein Buch von ihr aufschlage, ich kann mich immer ganz hinter ihren Buchstaben verlieren. Nur wenigen Autoren gelingt dies, manche versuchen es über mehrere Bücher und Jahre hinweg und schaffen es doch nie - anders hier! Deshalb bleibt mir nicht mehr zu sagen als: Dieses Werk ist durch seinen Schreibstil, definitiv ein Buch der Extraklasse und gehört in jedem Fall, in jedes Bücherregal!

Charaktere:
Das Schöne an Buchreihen und Trilogien ist ja immer, dass man die Figuren immer besser kennenlernen kann und begleiten darf. In Tintenblut habe ich mich sogar richtig auf Mo, Maggie und besonders auf Staubfinger gefreut.
Doch einige der Charakter haben sich leider zum Schlechten hin entwickelt. So wurde mir Fenoglio, der Schreiber von Tintenherz, immer unsympathischer. Am Ende ging es sogar soweit, dass mir die Bösewichte besser gefallen haben, als er. Seine Taten und Gedanken in der Geschichte, haben mir gar nicht zugesprochen, auch wenn sie, im Kontext gesehen, schon zwischen die Buchstaben passen. Es war also nicht so, dass sich die Entwicklung der Figuren von der Geschichte losgerissen hätte. Aber trotzdem, irgendwie fand ich es dann doch schade, gerade weil man Fenoglio in dem Buch so oft begleitet und er auch eine größere Rolle spielt.
Es gab aber auch Charakter, die sich bei mir noch viel, viel, viel beliebter machen konnten, als sie es für mich ohnehin schon waren. Allen voraus: Staubfinger! Ich weiß nicht wieso, aber ich habe einen richtigen Narren an ihm gefressen. Gerade wegen und für ihn, würde ich mich ja gerne einmal selbst, von Meggie hinter die Seiten lesen lassen. Wie gerne würde ich mir seine Feuershow ansehen und Gwin kennenlernen.
Insgesamt hat die Autorin also auch die Weiterentwicklung ihrer Buchfiguren, sehr gut um- und fortgesetzt. Am Ende musste ich sogar einmal Taschentücher zupfen. Warum? Das wird nicht verraten! Müsst ihr schon selbst herausfinden... ;)

Cover/ Innengestaltung:
Das deutsche Cover ist wikrlich toll und fügt sich natürlich perfekt in das Gesamtbild der Reihe. Ich finde es sehr schön und passend, dass es so märchenhaft und magisch wirkt, durch seine großen, verschnörkelten Buchstaben, aber dies habe ich ja auch schon beim ersten Werk angemerkt. Ich würde sogar diesmal behaupten, dass diese Ausgabe mit am Schönsten ist.
Auch über die Innengestaltung von "Tintenblut", brauche ich keine Kritik zu äußern, denn auch sie ist, wie das erste Werk, schön aufgebaut. Überschriften und passende, ausgewählte Zitate, leiten die Kapitel ein und passende Zeichnungen, schließen die Kapitel wieder. Vielleicht könnte man einwerfen, dass sich einige Zeichnungen wiederholen, aber angesichts der Arbeit, die hinter den Zeichnungen steckt, kein wirklicher Kritikpunkt. Zudem gibt es auch diesmal wieder, einen sehr umfangreichen Anhang mit einem Inhalts - und Personenverzeichnis sowie einer Karte der Tintenwelt.

Fazit:
Liebster Mo! Liebe Resa! Liebster Farid, liebste Meggie und all ihre anderen Figuren der Tintenwelt!

Was macht ihr bloß mit meinem, kleinen Leserherz? Ihr verzaubert es mal süß, mal bitter, mit euren tintenblauen Buchstaben, nehmt es gefangen und reißt es immer und immer tiefer, in eure Welt. Dabei beginnt eure Geschichte wahrlich nicht mit einem "Es war einmal", denn schließlich hält sie mich auch jetzt, im Hier und Jetzt, noch in ihren Klauen. Zwar habe ich eure Reise in die Tintenwelt, bei weitem nicht so sehr inhaliert, wie euren Kampf gegen Capricorn, aber trotzdem war und bin ich ein Teil in eurem Kreis geworden und gerade jenes weiß ich zu schätzen. Denn eure Erschafferin, Frau Cornelia Funke, hat hier eine unglaubliche Abenteuerreise erschaffen. Jeder Buchstabe wird zum Spiel mit den Sinnen und zieht in einen, in einen nicht mehr abzuwendenden Lesebann. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach mehr! Mehr Buchstaben, mehr Worten, mehr Abenteuern und mehr Tintenwelt. In diesem Sinne: Ich freue mich sehr darauf, die Reise mit euch, im folgenden und letzten Band, fortzusetzen und hoffe sehr, dass ihr mich genauso so herzlich empfangt, wie auch in "Tintenherz" und "Tintenblut". Ich bin gespannt.

Fühlt euch verzaubert und nehmt euch vor dem Natternkopf in Acht.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Du stehst auf Geheimnisse, das ganz große Abenteuer und ein Labyrinth voller Fantasie und Magie? Dann bist du zwischen den Seiten und Buchstaben von Zweilicht sehr gut aufgehoben

Zweilicht
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Columbus sagte mir, wir seien schuld daran, dass unsere Welt unterging.“ „Es geht nicht um Schuld, Jay“, sagte Ivy leichthin. „Ihr hattet einfach vergessen, dass es die magischen Wesen immer noch gab, ...

Columbus sagte mir, wir seien schuld daran, dass unsere Welt unterging.“ „Es geht nicht um Schuld, Jay“, sagte Ivy leichthin. „Ihr hattet einfach vergessen, dass es die magischen Wesen immer noch gab, für euch existierten sie nicht länger. Aber ein Feind, den man verleugnet oder nicht beachtet, kann im Verborgenen immer stärker werden.“
[S. 265]

Inhalt:
Jay verbringt ein Jahr in Amerika, bei seinem Onkel Matt. Doch seine Reise ist mehr als nur ein Austauschprojekt. Jay ist auf der Flucht, vor seiner Vergangenheit, vor seiner Heimat Berlin und der Trauer um seinen Vater. Er will ein neues Leben starten und das Land kennenlernen, in welchem sein Vater lebte und schließlich auch starb.
Alles läuft bestens, denn Jay findet schnell Anschluss und lernt Madison kennen, mit den wunderschönen, blauen Augen. Schnell kann er ihr Herz für sich gewinnen... Doch irgendetwas stimmt nicht. Spätestens als Ivy, ein junges, geheimnisvolles Mädchen, in das Leben von Jay platzt, bekommt auf einmal alles bitteren Nachgeschmack. Denn niemand außer ihm scheint Ivy zu sehen. Und Madison und sein Onkel Matt, scheinen ein schreckliches, zweites Gesicht zu verbergen.

Als Jay endlich einen klaren Blick erlangt, steckt er schon mitten in einem gefährlichen Abenteuer...

Idee/ Umsetzung:
Nina Blazon bildet den Inbegriff von Fantasie und Ideenreichtum. Mit viel Gefühl und Liebe zum Detail erweckt sie Buchkulissen zum Leben und überzeugt durch eigene und neue Ideen. Auch „Zweilicht“, spiegelt den Ideencharakter der Autorin wieder. Eine neue, erfrischende, aufregende und fantasiereiche Idee, nehmen den Leser an die Hand und entführen ihn in eine Buchwelt der anderen Art. Das Schöne, an dieser Geschichte, ist aber nicht nur die Idee, sondern auch eine ewisse Irreführung und Verwirrung. Denn der Leser wird, nicht nur einmal, bitter an der Nase herumgeführt. Aber nachdem mir versichert wurde, dass dies für das Buch ganz normal und notwendig ist, kann ich am Ende wirklich nur zustimmend nicken. Man muss sich mit der Hauptperson im Labyrinth verirren, denn nur so entfaltet das Werk seine volle Magie. Zwar muss ich gestehen, dass die ersten 150 Seiten mich nicht ganz überzeugen konnten, aber schon ganze 50 Seiten später zog mich der plötzliche und rasante Spannungsbogen augenblicklich in seinen Bann.

Schreibstil:
Nina Blazon ist aus meiner Sicht, die deutsche Meisterin der Fantasie. Denn nicht nur ihre Ideen saugen die Leser förmlich auf, sondern auch ihr bildhafter und sehr magischer Schreibstil. Unglaublich real, baut die Autorin ihre Buchwelt auf und erschafft so eine Kulisse, in welcher man sich nicht nur wiederfindet, sondern auch lebt - man wird zum Teil der Geschichte. Die Leser so sehr zwischen die Buchstaben einzuweben, schafft nicht jeder und gerade deshalb versinke ich immer sehr gerne in ihren Geschichten. Auch „Zweilicht“, bildet hier keine Ausnahme.

Charaktere:
Die Figuren waren für mich zuerst ein großer Kritikpunkt. Denn gerade auf den ersten 150 Seiten die mich, wie schon erwähnt, nicht wirklich fesseln konnten, waren auch die Charakter für mich ein schwarzes Tuch. Keiner vermochte mich so wirklich zu überzeugen oder bot eine Fläche der Identifikation. Ich glaube, dass dies auch an der Grundverwirrung lag, die mich bis weit über die Hälfte des Buches verfolgte – konnte man doch so gar nicht einschätzen, wer sich denn nun wirklich hinter der Figur verbarg. Aber je mehr ich die Handlung erfasste und auch jene Geschichte die Nina Blazon, hier erzählte, wuchsen mir auch die Buchfiguren ans Herz.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, denn es ist genauso fantasievoll wie die Geschichte zwischen den Buchdeckeln. Aber betrachtet man den tatsächlichen Inhalt, kann es mich nicht zu 100% überzeugen. Denn das Mädchen finde ich nicht sehr passend. Ich glaube, dass es Ivy darstellen soll. Passend ist der Efeu, denn dieser Aspekt wird aufgegriffen und erklärt. Aber das Make Up finde ich nicht gelungen. Ich habe mir Ivy irgendwie natürlicher und nicht so übertrieben vorgestellt. Doch dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt, denn eigentlich mag ich das Cover im Groben und Ganzen.
Die Innengestaltung ist einfach aber passend. Insgesamt gliedert sich die Geschichte um Jay, Ivy und Madison in fünf Teile. Jeder dieser Teile, wie auch die einzelnen Kapitel, werden durch Überschriften eingeleitet, welche den gleichen Schriftzug aufweisen, der auch auf dem Cover verwendet wurde.

Fazit:
Du stehst auf Geheimnisse, das ganz große Abenteuer und ein Labyrinth voller Fantasie und Magie? Dann bist du zwischen den Seiten und Buchstaben von Zweilicht, sehr gut aufgehoben. Lass dich von Nina Blazon an die Hand nehmen und in diese geheimnisvolle Geschichte entführen. Denn nicht nur der Schreibstil, sondern auch Idee und Umsetzung sind wahrlich vielversprechend. Kurz und knapp: Ein Buch zum verstecken und eintauchen und damit genau das Richtige für graue, regnerische oder auch verschneite Tage, an welchen man der Wirklichkeit entfliehen will. Zweilicht macht es möglich!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Must-Read für alle Fans der Reihe

Cassia & Ky – Die Ankunft
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In einer Geschichte kann man zum Anfang zurückkehren und von vorne beginnen, so dass alle ihr Leben noch einmal erfahren. In der Realität funktioniert das nicht. Außerdem liebe ich die wirklichen Menschen ...

In einer Geschichte kann man zum Anfang zurückkehren und von vorne beginnen, so dass alle ihr Leben noch einmal erfahren. In der Realität funktioniert das nicht. Außerdem liebe ich die wirklichen Menschen am meisten. Bram. Meine Mutter. Meinen Vater. Ky. Xander.
[S. 271]

Inhalt:
Cassia, Ky und Xander haben sich der Erhebung angeschlossen, doch dafür müssen sie sich erneut trennen. Denn alle werden in unterschiedliche Gebiete versetzt, wo ihre verschiedenen Talente und Eigenschaften am Besten für den Kampf, gegen das System, von Nutzen sind.
Denn die große Schlacht um die Macht, steht kurz bevor. Ein Virus soll die Machtverhältnisse wieder an ihre richtige Stelle setzten. Doch entgegen jeder Erwartung, gerät der rettende Plan, der Ergebung, außer Kontrolle und auf einmal geht es nicht mehr nur um den Kampf für die Freiheit, sondern auch um die Rettung der Personen, welchen das Herz gehört.
Die letzte gefährliche Probe, das letzte Abenteuer und der letzte Kampf steht bevor und Cassia, Ky und Xander befinden sich bereits mittendrin.

Können die Drei der Erhebung zum Sieg verhelfen? Oder gewinnt erneut die Gesellschaft?

Idee/ Umsetzung:
Wer bereits die Vorgänger von Frau Condie gelesen hat weiß, dass hier das vorherrschende Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft“ ist. Denn das Kennzeichen der Geschichte, um Cassia und Ky, ist eine gewisse Grundruhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Dystopien, steht in dieser Reihe kein großer und überwältigender Spannungsbogen im Vordergrund. Die Autorin legt auf ganz andere Faktoren wert und gerade jenes führte zu vielen, eher schlechteren Rezensionen. Doch ich habe dies von Anfang an geliebt. Die Handlung überschlägt sich nicht gerade, da muss ich wohl zustimmen, aber muss eine Dystopie immer spannend und chaotisch sein? Können Rebellionen nicht durchaus auch heimlich und still verlaufen? Auch im dritten und letzten Band der Reihe, überschlägt sich nicht gerade der Handlungsstrang, doch diesmal spielt auch durchaus eine dramatische Komponente, eine wichtige Rolle. Denn der Virus, welcher die Machtverhältnisse zwischen Gesellschaft und Erhebung wieder richten soll, entwickelt sich nicht wie erwartet und auf einmal ist der große Plan der Erhebung in Gefahr. Zudem wartet der Leser auch gespannt auf die Entscheidung von Cassia, ob Ky oder Xander ihr Herz erobern kann. Es gibt also genug Gründe und Komponenten, welche den Leser antreiben und motivieren. Im dritten Band bekommen wir also endlich Antworten auf all unsere Fragen. Jedoch werden einige Zeitsprünge gemacht, meiner Meinung nach zu viele. Manchmal fiel es mir sehr schwer, mich in die einzelnen Perspektiven zu versetzten, eben weil die Autorin so große Sprünge macht. Ich verstehe sehr gut, warum sie sooft in der Zeit springen musste, schließlich entwickeln sich Krankheiten nicht an einem Tag, aber trotzdem war es für den Lesefluss doch störend. Aber die Idee an sich und auch die Antworten, die der Leser endlich erlangt, konnten mich doch überzeugen.

Schreibstil:
Ich mag den Schreibstil der Autorin. Man merkt, dass sich Ally Condie vorher sehr gut mit den Inhalten ihres Werkes beschäftigt hat und so erlangen ihre Ideen, Hand und Fuß und mögen zu überzeugen. Aber auch die Art und Weise wie die Autorin Gedichte, ob eigene oder zitierte, in das Werk einflechtet, hat mir sehr zugesagt – was wohl auch daran liegt, dass ich ein großer Fan von Lyrik bin. Aber im Großen und Ganzen ist ihr Schreibstil sehr lesenswert und hilft, durch die Geschichte zu gleiten, ohne sich an Buchstaben zu verfangen.

Charaktere:
Die Figuren sind erwachsen geworden und nun viel stärker. Im Kampf gegen die Gesellschaft haben sie sich entwickelt. Dieser Aspekt hat mir sehr zugesagt. Aber auch einige neue Charaktere finden ihren Platz in der Geschichte und wissen zu überzeugen. Gerade jene neuen Buchfiguren geben der Handlung den nötigen Schliff.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover gliedert sich gut in die Reihe ein und passt zu seinen Vorgängern. Da alle drei Bände die Entwicklung darstellen ist klar, dass im letzten Band der Ausbruch im Zentrum steht. Dies passt auch zu allen möglichen Aspekten. Die Figuren brechen aus sich selbst aus und denken eigenständig, das System bricht auf und gibt den Menschen ein Stück Freiheit und Glauben zurück und die Hoffnung der Menschen bekommt Flügel.
Insgesamt ist das Buch in mehrere Teile unterteilt, die durch bestimmte Überschriften eingeleitet werden. Kleine Motive positionieren sich zwischen den Abschnitten und passen gut zum Gesamtbild. Zudem wird diesmal nicht nur aus zwei, sondern aus drei Perspektiven berichtet – der von Ky, Cassia und Xander. Diese Passagen werden durch den jeweiligen Namen der Figur eingeleitet. Die Innengestaltung lässt demnach auch keine Wünsche offen.

Fazit:
Voller Erwartung, setzt der Leser einen Schritt auf den schwimmenden Buchstaben und lässt sich treiben. Er begibt sich auf eine ungewisse Reise, durch doch sehr ruhige Gewässer, doch kann er trotzdem die Abenteuer erleben, die er sich gewünscht hat? Meiner Meinung nach: Ja. Denn im dritten, finalen Band der Reihe um Cassia und Ky, kommt der Leser endlich an. Am Ende erwarten ihn nicht nur ersehnte Antworten, auf lang gestellte Fragen, sondern auch die gelungene Abrundung der Reihe. Frau Condie ist der Steuermann und lenkt des Lesers Kanu. Ohne große Spannung, aber mit durchdachten und schlüssigen Ideen, kann der Ritt durch die Seiten, durchaus überzeugen. Auch wenn das Kanu an der einen oder anderen Stelle, leicht ins Wanken geriet, war die die Fahrt doch einen Ausflug wert.
Wer also die Vorgänger von Ally Condie mochte, sollte sich auch den dritten Band nicht entgehen lassen - eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Dieses "Paradise" hat sich wahrlich zum Lesepardies gemausert.

Leaving Paradise
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Meggie zu küssen war das Dämlichste, was ich je getan habe. Aber als ich in ihre traurigen Augen und ihr verletzliches Gesicht blickte, wollte ich sie mehr als je etwas zuvor in meinem Leben. Letzte Nacht ...

Meggie zu küssen war das Dämlichste, was ich je getan habe. Aber als ich in ihre traurigen Augen und ihr verletzliches Gesicht blickte, wollte ich sie mehr als je etwas zuvor in meinem Leben. Letzte Nacht lagen echte Gefühle in der Luft. Letzte Nacht lag Ehrlichkeit in der Luft. Es fühlte sich so unglaublich und kostbar an.
[S. 220]

Erster Satz:
Auf diesen Moment habe ich ein Jahr lang gewartet.

Inhalt:
Caleb Becker und Meggie Armstrong, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Caleb zum Ringer-Team gehört und mit der "heißesten Braut" der Schule geht, lebt Meggie in einer ganz anderen Welt, ist eine sehr gute Sportlerin und arbeitet auf ein Auslandsjahr in Spanien hin.
Doch trotzdem verbindet die Beiden etwas: Die Vergangenheit. Denn das Leben von Caleb und Meggie hat nichts mehr mit Früher gemein. Caleb gehört schon seit ca. einem Jahr nicht mehr der Ringermannschaft an und auch sonst, ist sein altes Leben ein längst verblasstes Kapitel. Denn Caleb Becker kommt frisch aus dem Gefängnis und ist somit ein Exknacki, den die Kleinstadt "Paradise" nicht gerade mit offenen Armen empfängt.
Auch das Leben von Meggie hat eine 180° - Wendung hingelegt, denn sie wurde vor knapp einem halben Jahr, von einem Auto angefahren und dann am Straßenrand liegen gelassen. Seitdem humpelt sie und fühlt sich wie ein Freak. Als Meggie und Caleb in der Kleinstadt aufeinandertreffen, kochen die Emotionen hoch.
Die Vergangenheit verbindet die Beiden, doch keiner von ihnen will diese Verbindung. War es doch Caleb, der Meggie anfuhr, Fahrerflucht begann und darauf in den Bau musste.

Wie falsch kann eine Liebe sein, die sich so richtig anfühlt?

Idee/ Umsetzung:
Wer Bücher von Simone Elkeles kennt, der weiß nur zu gut, dass sie nicht nur filmreife Unterhaltung bieten, sondern auch eine volle Ladung Leidenschaft und Dramatik. Denn obwohl ihre Werke sehr vorhersehbar sind und man immer erahnen kann auf welches Ende die Geschichte zusteuert, kann man einfach nicht anders, als jeden Buchstaben genüsslich zu verschlingen. Auch "Leaving Paradise" folgt dem Schema X der Autorin. Es ist vorhersehbar, aber doch ergreifend und mitreißend. Mit sehr viel Gefühl und Spannung, reißt Frau Elkeles ihre Leser hinter die Buchstaben, in eine Kleinstadt namens "Paradise". Dabei verlieren sich wohl besonders Mädchen in diesen herzlichen und ergreifenden Geschichte. Somit ist die Idee in diesem Werk nicht neu, kann aber trotzdem auf voller Linie überzeugen. Als Leser des Buches sollte man sich einfach bewusst sein, dass sich keine Tiefsinnigkeit hinter der Handlung versteckt und es keine überraschenden Wendungen gibt, welche man nicht hätte erahnen können. Denn die Werke dieser Autorin laden dazu ein sich fallen zu lassen und ein paar Stunden, der grauen Realität zu entfliehen. In eine Welt, in welcher es immer ein Happy End gibt und die Liebe gegen das Böse siegt.

Schreibstil:
Für mich ist es sehr schwer, den Schreibstil der Autorin in Worte zu fassen. Simone Elkeles schreibt weder poetisch, noch tiefsinnig aber trotzdem begleiten einen ihre Buchstaben mit Leichtigkeit durch die Handlung. Man verliert förmlich jedes Wort vor Augen und treibt tiefer und immer tiefer in ihre Geschichte, bis man seine Umgebung schließlich ganz vergisst. Schlicht: Die Seiten fressen den Leser mit Haut und Haaren. Ich mag ihre Art zu schreiben sehr, eben weil sie so leicht und flüssig ist. Man kann sich ganz auf den Inhalt konzentrieren und wird von ihrem Schreibstil nicht abgelenkt. Stattdessen erleichtert er einem den Einstieg in die Geschichte und ehe man sich versieht, hat man auch schon die letzte Seite zwischen seinen Fingern und die Lektüre im Nu verschlungen.

Charaktere:
Auch die Figuren im Werk beruhen auf dem Schema X der Autorin: Ein kantiger, beliebter, cooler und immer sehr attraktiver Protagonist, stößt auf eine Protagonistin, welche in einem Kontrast zu ihm steht. Dies trifft wohl auch hier zu. Trotzdem hat es mich nicht gestört, denn ich mag die männlichen Charaktere in den Werken von Frau Elkeles immer sehr gerne. So konnte ich also auch in "Leaving Paradise", mit Caleb überzeugt werden. Aber auch Meggie hat es mir angetan, denn ihr Charakter und ihre Denkweisen, haben mich ebenfalls sehr angesprochen und so wurden die Beiden für mich zu den perfekten Buchbegleitern. Mit Haut und Haaren, habe ich mitgefiebert bis zum Schluss. Wie oft kann man sich auf zwei Figuren schon so gut einlassen, gerade wenn die Beiden aus ihren Perspektiven im Wechsel berichten? Meiner Meinung nach ist es schwer, eine gute Mischung zu finden, doch mit Caleb und Meggie ist gerade jene Mischung absolut gelungen.

Cover/ Innengestaltung:
Mir gefallen alle Cover sehr gut, denn jedes hat seinen eigenen Charme und passt in irgendeiner Weise zu der Geschichte. Das deutsche Cover ist im Gegensatz zu der spanischen und zweiten, englischen Version, zwar eher schlicht, aber trotzdem gefällt es mir.
Die Innengestaltung ist auch, wie schon aus anderen Elkeles-Werken gewohnt, schlicht und praktisch. Jeweils abwechselnd berichtet Caleb oder Meggie. Eingeleitet wird ein Kapitel also nicht nur durch die Kapitelzahl, sondern ebenso durch den Namen der erzählenden Figur, welcher sich auch nochmals neben der Seitenzahl wiederfindet.

Fazit:
Leaving Paradise. Ich spiele definitv nicht mit dem Gedanken, Paradise zu verlassen. Denn diese Stadt bietet mir eine grandiose und spannende Liebesgeschichte, in welcher ich mich nur zu gerne einwickel um zu überwintern. Nicht nur Caleb und Meggie, erleichtern mir meine Entscheidung, mich in Paradise häuslich nieder zu lassen, sondern auch der sehr einfache, aber doch in die Geschichte verstrickende Schreibstil, haben mich schon von der ersten Seite an, locker um den Finger gewickelt. Es ist also kein Abschied, dem ich nach der letzten Seite dieses Werkes entgegen sehe, sondern ein Versprechen. Jenes Versprechen, dass ich Meggie und Caleb, die sich einen Platz in meinem Leserherz mit Leichtigkeit erspielt konnten, schon bald wiedersehen werde. Back to Paradise - Ja, ich werde wiederkehren, denn Paradise hat sich wahrlich zum Lesepardies gemausert.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine Geschichte über Heilung, Trauer und Hoffnung

Ich werde immer da sein, wo du auch bist
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So sehe ich aus: eine fast Siebzehnjährige [...] Kleiner Mund ohne Lipgloss, ohne Lächeln. Große, ungeschützte, braune Augen, hellwach, trotz einer Reihe von schlaflosen Nächten. Ein Gesichtsausdruck, ...

So sehe ich aus: eine fast Siebzehnjährige [...] Kleiner Mund ohne Lipgloss, ohne Lächeln. Große, ungeschützte, braune Augen, hellwach, trotz einer Reihe von schlaflosen Nächten. Ein Gesichtsausdruck, den man schlecht definieren kann - teils Sehnsucht, teils Trauer, teils Hoffnung.
[S. 311 f.]

Erster Satz:
Ich sehe den Wassertropfen zu, wie sie von meinen Haarspitzen perlen.

Inhalt:
Caitlin geht durch die Hölle, denn seit dem Selbstmord ihrer besten Freundin ist einfach nichts mehr wie es war. Trauer und Schmerz benebeln ihre Sinne und machen sie taub und blind für das Hier und Jetzt. Caitlin fühlt sich einsam und verlassen. Immer und immer wieder suchen sie Erinnerungen heim. Erinnerungen, an eine ganz besondere Freundschaft. Erinnerungen, an ein Mädchen mit welchem Caitlin alles teilen konnte. Erinnerungen, an eine Zeit die nie wiederkehren wird. Doch im Vordergrund stehen Fragen, zu viele, zu schwere: Hätte Caitlin den Selbstmord ihrer Freundin verhindern können? Warum hat sie nicht eher gemerkt, wie schlecht es ihrer besten Freundin wirklich ging?
Als das trauernde Mädchen, durch Zufall, das geheime Tagebuch ihrer Freundin, unter ihrem eigenen Bett findet, scheinen die Antworten zum Geifen nah.
Aber ist Caitlin für diesen Schritt bereit? Und darf man das Tagebuch seiner verstorbenen Freundin überhaupt lesen?

Idee/ Umsetzung:
Ich bin kein großer Fan von traurigen und eher schweren Geschichten. Ab und an mal finde ich sie ganz in Ordnung, aber ansonsten mache ich doch eher einen Bogen um solche Bücher. Dies liegt daran, dass ich mich gerne in Geschichten verstecke. Ich will ein Teil der Handlung werden, in fremde Leben und Welten eintauchen und einfach einmal alles aus der Realität vergessen. Wenn Bücher eine gewisse Schwere haben, dann breitet sich in meinem Bauch meistens ein Gefühl der Beklemmung aus. Wahrscheinlich setzte ich mich einfach nicht gerne mit dieser Beklemmung auseinander, weswegen diese Sorte an Büchern dann eher nicht in mein Regal wandern. Trotzdem stelle ich mich "Ich werde immer da sein, wo du auch bist" - denn nach vielen Fantasygeschichten, brauchte ich einfach ein Werk, welches mich auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Also begann ich zu lesen, zunächst ohne große Erwatungen. Die ersten Seiten lasen sich gut, obwohl sie sehr traurig und schwer auf mein Gemüt drückten, aber trotzdem fehlte mir lange das gewisse Etwas. Doch nach und nach, entwickelte sich die Geschichte weiter, wurde größer und größer und erstrahlte am Ende, in der vollen Größe ihrer Pracht. Ebenso wie die Protagonistin, wuchs die Handlung, Kapitel um Kapitel. Am Ende war ich sprachlos aber doch voller Glück und Trauer zugleich. Frau LaCour hat ihr ein wunderbares Werk geschaffen, dessen Idee sich tief in das Leserherz schleicht und dann unerbitterlich zuschlägt. Denn die perfekte Ausgewogenheit aus Trauer und Glück, Hoffnungslosigkeit und Mut, Schmerz und Vergebung, machen dieses Werk unvergleichbar und einzigartig.

Schreibstil:
Die Geschichte wird uns, sehr authentisch, aus der Sicht von Caitlin nahe gebracht und von Tagebucheinträgen ihrer besten Freundin ergänzt. So bekommt man als Leser ein sehr gutes Gefühl für beide Figuren. Caitlin hat einen schweren Verlust zu ertragen, doch nach und nach entwickelt sich ihr Leben weiter, sie lernt mit der Trauer zu leben, den Blick nach Vorne zu richten, auch wenn es ihr nicht immer gelingt, entwickelt sie sich weiter. Dies spiegelt sich auch durch den Schreibstil wieder, denn dieser fängt den Leser ganz klammheimlich ein, nur um ihn am Ende traurig und froh zugleich, vor den Seiten zurückzulassen. Frau LaCour hat demnach eine sehr emotionale und ergreifende Art zu schreiben. Sehr sanft und mit viel Feingefühl, weiß sie genau die richtigen Buchstaben einzufangen, um Leserherzen auf der Gefühlsebene voll und ganz zu berühren.

Charaktere:
Caitlin ist eine Buchfigur die droht, mitten im Leben verloren zu gehen - scheint der Verlust ihrer Freundin doch unüberwindbar. Zunächst hatte ich die Befürchtung, dass ich sie nicht ganz verstehen und somit nicht auf einen Nenner mit ihr gelangen könnte, doch diese Zweifel zerstreuten sich schon auf den ersten 50 Seiten. Denn weder das Alter, noch sonstige Faktoren spielen in diesem Buch wirklich eine Rolle. Durch die guten und gelungenen Beschreibungen der Autorin, bekommt man schnell ein Gefühl für Caitlin und ihre innere Welt. Damit verwandelt sich ihre Geschichte schnell in eine Botschaft. Eine Botschaft an die Leser, Verluste zu akzeptieren, aber nie zu vergessen das Leben zu genießen, ohne ein schlechtes Gewissen an die Vergangenheit zu verschwenden, Wahrheiten zu akzeptieren und Schmerzen zulassen.
Caitlin wandelt sich demnach zur Identifikationsfigur, frei nach dem Motto: So könnten wir uns alle einmal fühlen, aber das wichtige ist doch, was wir daraus machen.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover der Buches ist total schön. Nicht nur die Farbgebung, sondern auch das ganze Motiv, fangen die Gesamtsaussage des Werkes optimal ein. Im Gegensatz zu dem englischen Cover, wirkt es viel positiver und gerade jenes mag ich sehr und finde ich auch, um ehrlich zu sein, viel passender für dieses Werk.
Die Innenegstaltung ist definitiv ein Leckerbissen, an diesem Werk. Insgesamt ist das Buch in mehrere Teile unterteilt und zwar in Jahreszeiten. Jede Jahreszeit wird also durch ein passendes Bild eingeleitet. Zudem gibt es natürlich auch Tagebbucheinträge vorzufinden. Gesamt also eine echt gelungene Aufmachung.

Fazit:
Nein, ich lese nicht gerne Geschichten voller Schwermut und Trauer. Doch wenn ich "Ich werde immer da sein, wo du auch bist", verpasst hätte, dann wäre mir etwas sehr Gutes entgangen. Denn dieses Werk, von Nina LaCour, ist nicht nur ein typisches Drama. Es ist viel mehr ein Buch mit Botschaften, voller Gefühl und Mut. Es ist eine Geschichte über Heilung, Trauer und der Hoffnung, niemals aufzuhören. Die Autorin hat hier eine wunderbare Geschichte geschaffen, die viel mehr ist, als bloß eine Geschichte. Aber um herauszufinden, was sie denn nun ist, müsst ihr euch schon selbst auf die Suche begeben. Denn wer nicht mit eigenen Augen verfolgt, was dieses Werk erzählt, der wird wohl nie verstehen, warum gerade diese Lektüre "mehr" ist, als man je erwarten würde. Für mich das ergreifenste und bewegenste Buch seit langem - Lesen, lieben, leiden, leben!