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Veröffentlicht am 12.05.2025

Queere Liebe in Zeitschleife

Gestern waren wir unendlich
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Dominik Gaidas Gestern waren wir unendlich hat mich emotional wirklich gepackt. Als ich das Buch begann, war ich mir zunächst unsicher, ob ich mich auf die Mischung aus Trauer, Liebe und fantastischen ...

Dominik Gaidas Gestern waren wir unendlich hat mich emotional wirklich gepackt. Als ich das Buch begann, war ich mir zunächst unsicher, ob ich mich auf die Mischung aus Trauer, Liebe und fantastischen Elementen einlassen wollte. Doch von der ersten Seite an konnte ich mich der Erzählung nicht entziehen. Die Geschichte von Louis, der die Chance bekommt, das Leben seines geliebten Partners Henry zu retten, indem er immer wieder denselben Tag erlebt, ist sowohl herzzerreißend als auch faszinierend.
Die Beziehung zwischen Louis und Henry fühlt sich unglaublich authentisch an. Gaida schafft es, die tiefe Verbundenheit und Liebe zwischen den beiden so zu schildern, dass man sich beinahe selbst als Teil dieser Geschichte fühlt. Die Art und Weise, wie Louis‘ Trauer und die quälende Ungewissheit, ob er den Tag noch einmal richtig gestalten kann, beschrieben werden, hat mich tief berührt. Ich konnte die inneren Kämpfe von Louis förmlich spüren – den Drang, etwas zu ändern, aber auch die Angst, dass es keinen Sinn hat, da das Schicksal ohnehin seinen Lauf nimmt. Es war wie eine Welle aus Hoffnung und Verzweiflung, die mich immer wieder ergriff.
Die wiederholte Zeitschleife, in der Louis immer wieder denselben Tag erlebt, ist nicht nur ein spannendes fantastisches Element, sondern auch eine brillante Metapher für Trauer und Verlust. Die Vorstellung, dass man die Möglichkeit hätte, eine Entscheidung zu ändern, die man später bereut, ist eine unheimlich starke und zutiefst menschliche Vorstellung. Ich habe mich gefragt, was ich tun würde, wenn ich in Louis‘ Situation wäre – könnte ich wirklich das Schicksal ändern, oder würde ich nur noch mehr zerbrechen?
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Darstellung der queeren Beziehung. Gaida zeigt eine Liebe, die sich so natürlich und real anfühlt, dass es leicht ist, in die Geschichte einzutauchen. Queere Liebe ist in vielen Bereichen noch nicht so präsent, wie sie sein sollte, und es war erfrischend zu sehen, wie selbstverständlich sie hier dargestellt wird, ohne in Klischees abzurutschen.
Fazit: Gestern waren wir unendlich ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman, der weit über eine simple Liebesgeschichte hinausgeht. Die Erzählung über Verlust, Trauer und die Frage, ob man das Schicksal ändern kann, hat mich persönlich sehr bewegt. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Geschichten liebt, die sowohl die Herzen berühren als auch zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Ruhrpott Flair zum nachdenken

Die Kurve
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Das Buch hat mich absolut überrascht. Ich habe einen typischen Krimi erwartet und bekommen habe ich einen Thriller mit spitzzüngigen Dialogen, mit Ruhrpott-Charme. Die Erzählung ist schnell und ...

Das Buch hat mich absolut überrascht. Ich habe einen typischen Krimi erwartet und bekommen habe ich einen Thriller mit spitzzüngigen Dialogen, mit Ruhrpott-Charme. Die Erzählung ist schnell und clever konstruiert, wobei die Charaktere durch ihre Vielschichtigkeit überzeugen. Inmitten von Erinnerungen an Jugendzentren, verlorene Ideale und Gewalt im Schatten der Industrieanlagen entwickelt sich eine Geschichte, die so rau, scharfkantig und grau ist wie der Himmel über Essen an einem Novembertag.
Im Zentrum steht Carl, ein ehemaliger Sozialarbeiter des Jugendzentrums „Die Kurve“ im Ruhrgebiet, der nun ein Gangster im Untergrund ist. Die Hauptfigur hat mich beeindruckt. Er ist nicht laut, nicht besonders charismatisch, aber echt. Er hat seinen eigenen Kodex, dass die Loyalität nicht mehr dem Gesetzt gehört, sondern nur noch seinem Profit, ist selbstverständlich.
Carl ist kein Held, dass weiß er auch, doch zieht er geschickt an Fäden, um an sein Ziel zu kommen. Vertrauen ist gefährlich und jede Entscheidung ein Risiko. Die Rückblicke an sein altes Leben macht die Geschichte und den Charakter vielschichtiger. Vor allem die Nebenfiguren machen das Buch zu etwas besonderen. Diese Figuren sind keine Helden, keine Opfer, keine Bösewichte – sie sind Menschen in einem System, das keine einfachen Entscheidungen mehr zulässt.
Dirk Schmidts Schreibstil ist knapp und mit schwarzem Humor gespickt. Sie ist sehr direkt und gefällt mir persönlich sehr gut. Sie ist wirkungsvoll und manchmal sogar überraschend emotional.
Das Buch ist mehr als ein Thriller, es geht um Verantwortung, Freundschaft und die Grauzonen moralischer Entscheidungen.
Ich muss ehrlich stehen, dass ich das Buch nicht verschlungen habe. Es gab so einige Passagen, über die man intensiver nachdenken musste. Es ist ein Krimi über die Geschichte von Menschen und ihrer vermeidlich schlechten Entscheidungen. Ist man erstmal in die Ruhrpott- Realität eingestiegen, bleibt man bei diesem Buch hängen.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Weniger Thriller als gedacht

Skin City
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Sommer 2024. In dem Buch geht es um drei verschiedene Persönlichkeiten. Am Anfang sind dies noch drei verschiedene Geschichten, doch im Laufe des Buches merkt man schnell, dass diese miteinander ...

Sommer 2024. In dem Buch geht es um drei verschiedene Persönlichkeiten. Am Anfang sind dies noch drei verschiedene Geschichten, doch im Laufe des Buches merkt man schnell, dass diese miteinander verwebt sind. Romina Winter einer der drei Geschichtsstränge ist Kriminalpolizist. Im Außenbezirk hat sie mit georgischen Einbrechern zu tun, die die ruhige Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzen. Doch Romina ist nicht bei der Sache, sie muss ihre Schwester finden, die verschwunden ist. Der zweite Geschichtsstrang ist ein entlassener Straftäter, der versucht wieder auf die Beine zu kommen. Doch auch jetzt versucht er es nicht auf die ehrliche Art und Weise. Außerdem ist er auf einen Rachefeldzug der ungeahnten Wendungen parat hält. Der dritte im Bunde ist Koba. Er ist jeden Tag unterwegs, um weitere Einbrüche zu begehen, bis er sich bei einem Einbruch verletzt.
Die Charaktere sind detailreich beschrieben. Die Sprache und Schreibstil sind gewöhnungsbedürftig. Leider konnte ich mich bis zum Ende des Buches leider nicht damit anfreunden. Das Cover hat was Brutales, aber das Buch hält leider den Thrill nicht stand, obwohl es am Anfang das Potenzial dazu gehabt hätte. Ich habe leider noch nie 232 Seiten so langsam gelesen, weil die Spannung einfach fehlt. Das Ende der Geschichte hätte ausführlicher sein können, da man doch sehr überrascht wird.
Fazit: Alles in allem bekommt man einen soliden Eindruck über den Sommer von Berlin, aber fesselnd war das Buch leider nicht. Eigentlich schade, dass am Ende doch nur viele Vorurteile über ethnische Gruppen, sowie Plattitüden bedient wurden. Das Buch hätte echt potenzial gehabt.

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Veröffentlicht am 21.04.2025

sehr humorvoll

Emily Seymour, Band 1 - Totenbeschwörung für Anfänger
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Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und das ein oder andere Mal laut aufgelacht. Schon nach den ersten Seiten war ich in Emilias Welt gefangen. Die sich mit Intrigen, Magie und Geheimnisse ...

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und das ein oder andere Mal laut aufgelacht. Schon nach den ersten Seiten war ich in Emilias Welt gefangen. Die sich mit Intrigen, Magie und Geheimnisse bestückt ist. Jennifer Alice Jager schafft es, mit ihrer bildhaften Sprache eine tolle Atmosphäre zu erschaffen.
Die tollpatschige Emilia ist stark, klug.
Der Verlauf der Geschichte ist mitreißend. Ich habe mit ihr gelitten, gehofft und gekämpft. Auch die Nebencharaktere sind vielschichtig und bleiben im Kopf. Sie sind detailreich beschrieben.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Mischung aus Spannung, Romantik und überraschenden Wendungen. Die verwobenen Machtspiele und innere Konflikte finde ich wahnsinnig interessant.
Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen. Bitte der nächste Band.
Fazit: Ein absolutes Highlight! Für alle, die starke Heldinnen, eine düstere Atmosphäre und eine spannende Handlung lieben

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Veröffentlicht am 21.04.2025

sehr erotisch

Sidebitch 2
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Ich muss ehrlich sagen: Dieses Buch hat mich auf eine ganz eigene Art überrascht. Anfangs wusste ich nicht so recht, was mich erwartet. Der Titel klang provokant, vielleicht sogar etwas klischeehaft, ...

Ich muss ehrlich sagen: Dieses Buch hat mich auf eine ganz eigene Art überrascht. Anfangs wusste ich nicht so recht, was mich erwartet. Der Titel klang provokant, vielleicht sogar etwas klischeehaft, aber ich war neugierig.

Julia eine erfolgreiche Architektin, die immer wieder in Affären schlittert. Ihre Mischung aus Stärke, Verletzlichkeit und diesem ständigen inneren Konflikt hat mich berührt. Sie wirkt real, manchmal widersprüchlich, manchmal verloren.
Was mir besonders gefallen hat, war die Begegnung mit Greta. Diese Gespräche hatten Tiefe.
Der Schreibstil war direkt und ehrlich. Die erotischen Szenen waren detailreich und sehr dominant im ganzen Buch verteilt.
Fazit:
„Sidebitch“ war für mich kein typischer Erotikroman. Es war ein Blick in eine Seele, die sich nach Liebe sehnt, allerdings leider sehr oft vorhersehbar.

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