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Veröffentlicht am 08.05.2023

ES WAR EINMAL...

Wie man einen Prinzen tötet
3

eine Prinzessin, die keine Prinzessin sein wollte, und den Prinzen lieber töten als heiraten wollte.

Marra ist die jüngste der drei Prinzessinnen des Hafenkönigreichs. Als ihre älteste Schwester aus ...

eine Prinzessin, die keine Prinzessin sein wollte, und den Prinzen lieber töten als heiraten wollte.

Marra ist die jüngste der drei Prinzessinnen des Hafenkönigreichs. Als ihre älteste Schwester aus politischen Gründen mit dem Prinzen des mächtigen Nachbarreichs verheiratet wird und ein paar Monate später in einem Sarg zurückkommt, bekommt sie ein schlechtes Gefühl, das sich bewahrheiten wird... Denn ihre andere Schwester Kania, die die zweite Frau des Prinzen wird, wird von diesem grausam behandelt und missbraucht. Marra, mittlerweile dreißig Jahre alt, fasst den Entschluss, den Prinzen zu töten, und sucht sich eine kleine, ungewöhnliche Gruppe für ihre Mission zusammen: eine weise alte Staubfrau mit ihrem Dämonenhuhn, die Feenpatin Agnes, einen Krieger namens Fenris und natürlich ihren Knochenhund namens - nunja, Knochenhund. Das Ende will ich nicht verraten, nur dass es spannend wird!

Das liegt nicht zuletzt an den vielen überraschenden Wendungen, die die Geschichte so erfrischend machen. Und für diese ist nicht einmal eine nicht greifbare Magie verantwortlich, die einfach alles gut zaubert; nein, es sind die genialen Protagonisten. Mein persönliches Highlight war die Staubfrau, die ein Dämonenrad vertreibt, indem sie es ohrfeigt (der trockene Humor der Autorin ist einfach herrlich!). Aber auch die entschlossene, aber gleichzeitig so unsichere Marra, die lieber eine Nonne als eine Prinzessin wäre und keine typische Heldin ist, ist mir richtig ans Herz gewachsen. Und die zarte Romanze im Hintergrund zwischen Marra und Fenris macht dieses unkonventionelle Fantasy-Märchen noch ein bisschen schöner.
In den Schreibstil muss man sich erst ein wenig hineinlesen, doch dann versinkt man in einer Welt voller Magie und Abenteuer, die von mutigen Frauen geprägt ist. Die größtenteils weibliche Truppe, die den Prinzen stürzen will, beweist: Frauen müssen nicht daheim bleiben und Kinder kriegen! Auch nicht in Märchen.

Fazit: wer gern Fantasy liest, wird dieses Buch bestimmt genauso lieben wie ich! Das Märchenhafte bildet einen interessanten Kontrast zu dem feministischen Aspekt, der an manchen Stellen durchscheint, und Spannung und Humor, die sich wunderbar ergänzen, vervollkommnen diese außergewöhnliche Geschichte.
Hoffentlich bleibt es nicht das erste Buch der Autorin, das auf Deutsch übersetzt wird!

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