Cover-Bild Leben in einem norddeutschen Dorf
24,90
inkl. MwSt
  • Verlag: ecrivir-die textmacher
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 29.10.2018
  • ISBN: 9783938769263
Otto Hemme, Max Steinborn, Heinrich Frank

Leben in einem norddeutschen Dorf

Elze (Wedemark) zwischen 1930 und 1950
Einleitung

Es war im Jahr 2014, als Bürgermeister Helge Zychlinski ein Projekt zur Erforschung der Geschichte der Wedemark in den Jahren zwischen 1930 und 1950 anregte und die Projektsteuerung in die Hände von Dr. Franz Rainer Enste legte. Es galt, eine schmerzhafte Forschungslücke zu schließen. Allzu wenig wusste man in der Wedemark bis dahin über diese so entscheidende Phase unserer jüngeren Vergangenheit. Dabei vornehmlich auch die Menschen vor Ort in die Projektarbeit miteinbezogen werden. Es ging also nicht nur darum, Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler zu beauftragen, sondern zugleich sollte die Einwohnerschaft der Wedemark aufgefordert werden, Beiträge zu leisten und so auch die politische Bildung zu fördern. Dies gelang: Mitglieder der „Historischen Arbeitsgemeinschaft Wedemark“, die sich bereits seit längerer Zeit durch ehrenamtliche Forschungen mit der Lokalgeschichte befasst haben, konnten ebenso zur Mitarbeit gewonnen werden, wie beispielsweise Lerngruppen des Gymnasiums Mellendorf. Letztere beantworteten durch „forschungsnahes“ Arbeiten – zwar unter Anleitung, aber letztlich doch in großer Selbständigkeit – offene zentrale Fragen. Inzwischen konnten in Form von sechs Broschüren der Reihe „Die Geschichte der Wedemark von 1930 bis 1950“ Forschungsergebnisse vorgelegt und drei Symposien, welche die Gemeinde zwischen 2016 und 2018 organisierte, dokumentiert werden.
Mit dem Buch „Leben in einem norddeutschen Dorf. Elze (Wedemark) von 1930 bis 1950“ liegt nun eine besondere Publikation vor. Die Hauptautoren Otto Hemme, Max Steinborn und Heinrich Frank, allesamt keine Fachwissenschaftler, aber hervorragende Kenner der Ortsgeschichte, geschult in methodischen Fragen und als ehrenamtlich Tätige seit längerem mit großem Engagement in der Lokalgeschichtsforschung „unterwegs“, befassen sich intensiv und anschaulich mit vielen Aspekten des Alltagslebens in Elze: von der „Gleichschaltung“ von Gemeinderat und Schule bis zur Reglementierung der Landwirtschaft, von der Zwangsarbeit bis zur Organisation der Gefangenenlager, vom Luftkrieg und Geschehen gegen Kriegsende bis zu Vertriebenenschicksalen. Dafür werteten sie unter anderem Akten der Gemeinde und der Schule Elze aus der NS-Zeit aus, die nicht vernichtet wurden und vielleicht später einmal in ein Gemeindearchiv der Wedemark übernommen werden können.
Mit dem Buch soll darüber hinaus dem Leserkreis ermöglicht werden, wichtige dieser historischen Quellen selbst zu lesen und so dem Zeitgeist nachzuspüren. Entsprechend entschlossen sich die Verfasser, zahlreiche von ihnen ausgewertete Dokumente auch großformatig im Band abzudrucken. Allen Leserinnen und Lesern sei ans Herz gelegt, sich beispielsweise in den Schriftverkehr mit der Schulverwaltung zu vertiefen. Was auf den ersten Blick eher spröde daherkommt, offenbart auf dem zweiten aufschlussreiche Einblicke in Ideologie, Propaganda und Indoktrination des Nazi-Regimes. Zugleich hoffen Otto Hemme, Max Steinborn und Heinrich Frank, dass die abgedruckten Quellen im Schulunterricht eingesetzt werden und es ermöglichen, die Geschichte der NS-Zeit dort auch an lokalen Beispielen zu erläutern.
Neben den drei Hauptautoren kommen auch Zeitzeugen zu Wort, die Otto Hemme Auskunft über ihre Erlebnisse gegeben haben. Als Dank für ihre Mitarbeit seien hier Damen und Herren erwähnt, deren anschauliche Schilderungen in die Darstellung eingeflossen sind: Anita Plinke, Helene Wittbold, Marianne Heidtke, Dirk Müschen, Horst Müller, Ursula und Siegmund Rotzal, Zita Gernt, Lydia Weißmann, Walter Lentz, Bernd Woltmann, Christa Strunz-Binnebößel, Helga Schröder, Ilse Fenske sowie Heinrich Gerberding junior und senior. Es darf auch nicht verschwiegen werden, dass noch weitere Personen mit Aussagen und Hinweisen zu Wort kommen und im Text namentlich gewürdigt werden.

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