Cover-Bild Nur der Tod vergisst
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lauinger Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 03.02.2014
  • ISBN: 9783765086465
Peter Hakenjos

Nur der Tod vergisst

Roman
Pforzheim, 1944. Der 17-jährige Ulf Lahner meldet sich freiwillig zur Waffen-SS. Doch an der französischen Front zerplatzt sein Traum vom ehrenhaften Kampf und Heldentod fürs Vaterland. Seine schlimmen Erlebnisse verfolgen ihn von nun an.
Er überlebt die Pforzheimer Bombennacht, gerät in englische Kriegsgefangenschaft und flieht durch das zerstörte Nachkriegsdeutschland über den Brenner nach Italien, schifft sich in Genua ein – Destination Buenos Aires, Argentinien, Südamerika. Er lernt Pilar kennen, eine Rapanui, die
seine Sicht der Dinge verändert. Doch sein Gewissen kommt nicht zur Ruhe.
Ein packender Roman, der den Leser bis kurz vor Schluss im Dunkeln lässt, mit welch schwerer Schuld sich Ulf Lahner beladen hatte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Gegen das Vergessen

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„Wir alle sollten beschämt sein über das, was geschehen ist und alles Menschenmögliche unternehmen, um zu verhindern, dass Wahnsinnige in einem Volk das Sagen bekommen. Wir dürfen nie mehr zulassen, dass ...

„Wir alle sollten beschämt sein über das, was geschehen ist und alles Menschenmögliche unternehmen, um zu verhindern, dass Wahnsinnige in einem Volk das Sagen bekommen. Wir dürfen nie mehr zulassen, dass Menschen ohne Schuld zu Opfern von Gaskammern oder Brandbomben werden.“ (S.221)

„Verzeihen heißt nicht vergessen, auch nicht, unsere Schuld zu bagatellisieren oder Mörder zu entschuldigen.“ (S.169)

Im Januar 1944 ist Ulf 18 und wird eingezogen. Er möchte gerne zur SS und weil er sehr groß und stattlich ist, wird ihm dieser Wunsch erfüllt. Doch in der Normandie wird er verletzt. Und so findet er sich am 23. Februar 1945 in seiner Heimatstadt Pforzheim wieder, als die Stadt mit Brandbomben zerstört wird. Danach gerät er in Kriegsgefangenschaft und trifft alte Bekannte wieder. So gelangt er auf die Flucht und überlebt den Krieg. Doch seine Gräueltaten und die Bilder aus Pforzheim lassen ihn ein Leben lang nicht los.
Dieses Buch ist ein etwas anderes Buch gegen das Vergessen. Selten werden die SS-Männer als Menschen angesehen. Und viele haben ihre Menschlichkeit auch verloren. Doch Ulf bereut seine Taten und lebt mit einer Schuld, die ihm keiner abnehmen kann. In diesem Buch wird öfter deutlich, wie zwiegespalten Ulf ist. Ich möchte keineswegs die SS in Schutz nehmen, nichts liegt mir ferner. Doch damals wie heute sollte man eben nicht alle über einen Kamm scheren. Das sagt auch Ulf.
Alles in allem ist es ein spannendes Buch über eine Flucht, mal aus der Sicht der Täter, die vor ihrer Schuld fliehen. Zumindest auf Ulf trifft das zu. Es ist auch ein Buch über das Kriegsende aus Sicht eines Deutschen, der eigentlich alles hinter sich lassen möchte.Es ist aber vor allem ein Buch gegen das Vergessen, das sehr zum Nachdenken anregt.