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Veröffentlicht am 11.12.2025

Von schmutzigen Mundwerken und bevormundende Markierungen

Velvet-Dilogie 1: Velvet Falls, but the Gods forgot to die
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„Brauchst du eine Waffe oder willst du die Atax diskret zu Tode schwatzen?“ (S. 231)

Velvet hat ein schmutziges Mundwerk, schmutzige Gedanken und einen schmutzigen Job. Als Dämonenreiterin, was nebenbei ...

„Brauchst du eine Waffe oder willst du die Atax diskret zu Tode schwatzen?“ (S. 231)

Velvet hat ein schmutziges Mundwerk, schmutzige Gedanken und einen schmutzigen Job. Als Dämonenreiterin, was nebenbei bisschen obszön klingt, tötet sie Dämonen. Doch als sie einen Lehrling, Eddie, zugeteilt bekommt, überkommt sie auch noch eine Vision vom Tod der Götter. Doch Götter können nicht sterben. Oder doch?
Velvet möchte genau zwei Dinge nicht: einen Lehrling an ihrer Seite, und Kontakt zu Kashmere Sinclaire, einem Göttersohn. Doch sie weiß, ohne ihn wird die Vision wahr werden.

Velvet gefällt mir, weil sie typische „harte Schale, weicher Kern“ ist und hinter ihrer Großmäuligkeit und krassen Dämonenreiterin-Fassade einfach nur ein verletztes Mädchen steckt. Sie gibt ihren Waffen Namen und kann mit ihnen ebenso gut umgehen, wie sie Tonnen an Fastfood verschlingen kann.

„Der Hunger war fort. Der Selbsthass wieder da. Also ja: perfekte Scheißbalance.“ (S. 321)

Kashmere ist ein typischer Bookboyfriend. Göttersohn, sieht phantastisch aus, kann ziemlich gut mit Menschen, Waffen und Velvet umgehen und hat Geheimnisse. Aber er macht sich.
Bei der Leserunde meines Buchclubs wurde am meisten die fehlende Kommunikation zwischen Velvet und Kash kritisiert. Sie haben eine gemeinsame Vergangenheit; Velvet wird immer mal wieder in Erinnerungen zurückgeworfen, aber was wirklich passiert ist, wird erst ziemlich spät offen gelegt. Mich hat das nicht so gestört, ich mochte ihre Schlagabtausche sehr.

Und dann kam das Ende und es war furchtbar fesselnd. Ich habe es nicht kommen sehen und ich freue mich schon darauf, herauszufinden, wie es mit Velvet weitergeht.

Spoiler! Was mich am meisten gestört hat ist der Tod von Eddie, denn er wurde nur in die Geschichte eingeführt, um am Ende zu sterben. Er hatte keinen weiteren Nutzen. Da war Monty, die Dämonenzehe, mehr involviert in die Geschehen, als der Lehrling. Sehr schade.


Wir werden alle zu „mündigen Bürgern“ erzogen, aber können beim Lesen von Unterhaltungsliteratur nicht selbst entscheiden, ob uns etwas zu viel ist? Triggerwarnungen finde ich vor allem bevormundend, wenn sie vorn im Buch stehen. Das ist bei Velvet Falls zum Glück nicht der Fall, dafür wird auf die Markierungen der „Spicy Szenen“ hingewiesen. Diese Illustrationen haben mich dazu verleitet, die zweite Szene dieser Art zu überspringen, einfach weil sie ca 10 Seiten umfasst. Ohne diese Markierung, hätte ich das vielleicht nicht getan. Warum gibt sich eine Autorin Mühe, Szenen zu schreiben, wenn man sie ganz leicht auslassen kann? Wozu sie dann überhaupt mit hinein tun? Und wenn in diesen Szenen mit den Charakteren etwas passiert, dann fehlt den Überspringern ein vielleicht wichtiger Teil der Handlung?

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Veröffentlicht am 06.12.2025

phantastischer zweiter Teil

Dragons in Secret - Lazarus erwacht
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„Und ich verspreche dir, es ist auch das Ende der Drachen.“ (36. Kapitel, 96%)

Ashley gewöhnt sich langsam an ihr neue Leben als Drache, Drachenkönigin und an ihren neuen Hort unter London. An ihrer Seite ...

„Und ich verspreche dir, es ist auch das Ende der Drachen.“ (36. Kapitel, 96%)

Ashley gewöhnt sich langsam an ihr neue Leben als Drache, Drachenkönigin und an ihren neuen Hort unter London. An ihrer Seite befinden sich nicht nur ihre Freunde Caleb, Jacob und Greyson, sowie ihr Bruder Zac, sondern auch der kleine Assistent Drachx, der immer für außerordentliche Unterhaltung sorgt. Doch in diesem Buch geht es weniger um den Spaß am Drachenleben oder Flugstunden.
Obwohl die vier Drachen Isaac Davies besiegt haben, sind die Jäger der „Schwinge des Lazarus“ ihnen auf den Fersen. So begeben sich Ashley und ihre Freunde auf die Suche nach mehr Informationen und folgen den Hinweisen ihres Ziehvaters. Als es brenzlig wird, bekommen sie Hilfe von unerwarteter Seite.

Schon nach dem ersten Teil habe ich überlegt, mir die Reihe in physischer Form zuzulegen. Nun ist bereits der zweite Teil erschienen, der mir ebenfalls außerordentlich gut gefallen hat, sodass ich nun alle Bände in der Buchhandlung meines Vertrauens bestellt habe.
Mir gefallen nicht nur die Drachen, sondern auch der Gedanken der menschlichen Gestalt, das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Charaktere und die Bedrohung durch die Schwinge des Lazarus. Mit jeder Seite, wollte ich mehr wissen, mit jeder Erinnerung, weiter vordringen, und am Ende direkt in die erste Gestalt wechseln und nicht mehr wiederkommen, bis der dritte Band erschienen ist.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

ich liebs

House of Zodiac - Sternenstaub
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„Sterne lügen nicht. Doch heißt das, das sie automatisch die Wahrheit erzählen?“ (S. 19)

Ich kann nicht in Worte fassen, was ich gelesen habe. Ich habe dieses Buch gekauft, weil ich die Chroniken der ...

„Sterne lügen nicht. Doch heißt das, das sie automatisch die Wahrheit erzählen?“ (S. 19)

Ich kann nicht in Worte fassen, was ich gelesen habe. Ich habe dieses Buch gekauft, weil ich die Chroniken der Seelenwächter der Autorin innig geliebt habe. Und ich wurde auch bei diesem Reihenstart nicht enttäuscht.

Jupiter, die lieber Julez genannt werden möchte, möchte nichts lieber tun als Astronomie und Astrophysik zu studieren, denn sie liebt die Sterne über alles. Astrologie dagegen ist nicht so ihrs. Sternzeichen sind ihr völlig egal, sie liebt Fakten.
Bei einer Veranstaltung ihres Bruders lernt sie mit ihrer besten Freundin zusammen Leto kennen, der Julez ganz gut gefällt, auch wenn er Geburtscharts erstellt und der Assistent eines bekannten Astrologie-Influencers ist. Auf einem besonderen Jahrmarkt fischt ihre beste Freundin ein Amulett aus einem Automaten, und damit beginnt das Abenteuer.

Mir hat Jupiter unheimlich gut gefallen, obwohl sie es irgendwie allen Recht machen möchte. Sie macht in diesem Buch eine Menge mit, muss einen Haufen an neuen Dingen verarbeiten und packt das, sind wir mal ehrlich, nicht sehr gut. Das macht ihren Charakter nicht nur sehr sympathisch, sondern auch echt. Klar wären wir alle gerne im Angesicht aufregender Umstände stark und hätten es voll drauf. Realistischer ist es aber, dass wir uns in Embryonalstellung in eine Ecke zurückziehen und nicht beachtet werden wollen. Und dann das alles zu machen, was Jupiter macht, ist wahre Stärke!
Die Welt von Zodiac finde ich auch sehr spannend. Die Menschen haben je nach Sternzeichen bestimme Eigenschaften, im besten Fall auch Magie, und alles dreht sich um die Sterne und ihre Konstellationen. Es gibt Ausgestoßene jeglicher Art, Monster, auch unter den Menschen, und alles ist aufregend und gefährlich.

Und dann das Ende, das ja doch mehr ein Beginn ist. Ich habs nicht kommen sehen! Und ich liebs!

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Veröffentlicht am 13.11.2025

zauberhaft

Legenden aus dem Wunderland - Fluch der Herzkönigin
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Ich gebe zu, Alice im Wunderland gehört nicht zu meinen gern gelesenen Büchern, aber die Tim Burton-Verfilmung mag ich ganz gern. Das hat mich aber nicht davon abgehalten Fluch der Herzkönigin vorzubestellen ...

Ich gebe zu, Alice im Wunderland gehört nicht zu meinen gern gelesenen Büchern, aber die Tim Burton-Verfilmung mag ich ganz gern. Das hat mich aber nicht davon abgehalten Fluch der Herzkönigin vorzubestellen und direkt nach Erscheinen (und Adoptieren aus dem Buchladen) zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das hätte mich bei der Autorin auch stark gewundert.

Nyxia ist im wahrsten Sinne des Wortes ein zwiegespaltener Charakter: einerseits ist sie die Herzkönigin, und das schon seit 500 Jahren, die regelmäßig Köpfe rollen lässt, andererseits ist sie ein Mädchen, das um seinetwillen geliebt werden möchte. Doch ihre Hoffnung dahingehend ist nicht besonders hoch. Nicht zuletzt wegen der Hexe, die in ihrem Kopf mit Nyxia spricht. Durch einen Fluch und einen Pakt, ist Nyxias Leben an das der Hexe gebunden, und die Hexe fordert Blut. Um dem Wahnsinn nicht komplett zu verfallen, muss Nyxia einen Ehemann finden und in der Hochzeitsnacht sein Herz der Hexe opfern.
Als Elion zur Auswahl erscheint, erkennt Nyxia ihn sofort. Vor einigen Jahren hat er ihr Leben gerettet und ihr anschließend ein Gefühl von Normalität vermittelt, bevor ihre wahre Identität offengelegt wurde. Deswegen versucht sie ihn zu beschützen und wegzuschicken. Doch Elion ist nicht nur hartnäckig, sondern schleicht sich langsam in Nyxias gebrochenes Herz.

Wie Elion und Nyxia sich annähern und die angehende Herzkönigin langsam an Vertrauen gewinnt, ist total schön zu lesen. Einzig die Hexe funkt ständig dazwischen und ist ziemlich nervig. Was dann auf den letzten paar Seiten passiert, habe ich absolut nicht erwartet. Und nun kann ich die nächsten Bände kaum erwarten.

Ich werde die Zeit mit weiteren Büchern der Autorin überbrücken; Stück für Stück wächst das B.E.Pfeiffer-Fach.

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Veröffentlicht am 25.10.2025

wundervolle Ausgabe

Glutmädchen - Sammelband
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„Die McLeods waren lebende Legenden gewesen. Der Erlass des Königs, die Frauen mit ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag zu verkaufen, hatte sie als erste Generation getroffen. Damals begriffen nur Wenige, ...

„Die McLeods waren lebende Legenden gewesen. Der Erlass des Königs, die Frauen mit ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag zu verkaufen, hatte sie als erste Generation getroffen. Damals begriffen nur Wenige, welche Ausmaße das Gesetz mit sich bringen würde. Das Trennen von Familien, das Zerschlagen des freien Willens, die Macht über Geist und Körper der Frauen, die gerade erst erwachsen geworden waren.“ (S. 248)

Laird Kelden McLachlan ist nicht als besonders umgänglicher Mensch bekannt, doch behandelt er die Frauen in seinem Clan gut, obwohl sie nach dem Gesetzt mit 22 Jahren ihren Familien entrissen und verkauft werden. Viele lassen sich dazu hinreißen, Frauen als billige Sklaven, Ware oder Huren zu benutzen. Doch Laire, die vor zwei Jahren von Laird McLachlan gekauft wurde, hatte Glück. Sie unterrichtet den Cousin von ihrem Laird, anstatt sein Bett zu wärmen.
Als sie jedoch bei der nächsten Auktion auf ein Mädchen bietet, ist sie dem Wohlwollen ihres Lairds ausgeliefert.

Schottland, ein Gesetz, das gebrochen werden muss, und eine Frau, die voller Hoffnung brennt. Obwohl ich hin und her überlegt hatte, dieses Buch auf der Berliner Buchmesse zu erstehen, war eigentlich klar, das ich es kaufen werde. Und ich habe es nicht bereut.
Laire hat mich sofort von sich überzeugt, obwohl der Start in die Geschichte etwas holprig war; sie wird hauptsächlich aus Laires Ich-Pespektive erzählt, und sie hält die Fakten ganz schön zurück.
Die Fakten, das Gesetz, auf dem die ganzen Geschehnisse beruhen, werden erst Stück für Stück offenbart, während die Auktion läuft. Dazu gibt es Rückblenden und andere Erzählperspektiven.
Laires Beziehung zu ihrem Laird ist zu Beginn distanziert, nennt sie ihn durchweg „Mein Laird“. Sie gibt die Unterwürfige, obwohl vor allem Kelden weiß, dass sie es nicht ist. Er weiß nicht nur, wer Laire wirklich ist, sondern hütet seine eigenen Geheimnisse. Durch die Auktion bindet ein Handel die beiden aneinander, doch beide sind nicht geneigt ihn einzulösen. Doch dann hört Laire vom Widerstand.

Der Sammelband ist seine Investition wert, vor allem, weil man Band 2 direkt an den ersten anschließen kann. Bis zum Ende wusste ich nicht genau, wie alles ausgehen wird, weil ich immer wieder von Wendungen überrascht wurde. Obwohl im ersten Teil viel Zeit in die Charakterbeschreibungen und -entwicklungen investiert wird und gar nicht so viel drum herum passiert, konnte ich das Buch kaum aus der Hand lesen. Dafür ging es im zweiten Teil dann rasant los und immer weiter und ich bin kaum zum Durchatmen gekommen. Es war phantastisch!

Einzige Makel sind im ersten Teil einige holprige Sätze, und im zweiten Teil zwei Fehler im Buchsatz: die Ornamente zwischen den Absätzen sind auf S. 379 und S. 565 leider in die Schrift gerutscht.

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