Cover-Bild Sei Shonagon, Das Kopfkissenbuch
7,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Anaconda Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Texte: Antike und Mittelalter
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 20.09.2023
  • ISBN: 9783730613221
Sei Shonagon

Sei Shonagon, Das Kopfkissenbuch

Aus dem Japanischen übertragen von Mamoru Watanabé. Aufzeichnungen einer Hofdame mit Illustrationen von Masami Iwata
Mamoru Watanabé (Übersetzer), Masami Iwata (Illustrator)

Japanische Kultur und Lebensart erfuhr am Heian-Palast vor rund eintausend Jahren eine frühe Blüte. Doch wie ging es zu bei den »Royals« dieser fernen Epoche? Anschauliche Einblicke geben die Aufzeichnungen der Hofdame Sei Shonagon. Die gelehrte junge Frau lebte am kaiserlichen Hof und hielt »dem Pinsel folgend« alles fest, was ihr im Augenblick bemerkenswert erschien. Voller Witz und Scharfsinn, im Plauderton und oft mit dezidierter Meinung geht es um Mode, Macht und Müßiggang, Persönliches und Pikantes.

  • »Ich werde nach Trost in diesen Zeiten gefragt. Ich sage: Zurzeit lese ich das ›Kopfkissenbuch‹ von Sei Shonagon... Es ist ein hinreißendes Werk voller Charme, Poesie« Axel Hacke im Süddeutsche Magazin, 8. April 2022
  • Die erste Bloggerin der Weltliteratur - tagesaktuelle Notizen aus Japans goldener Heian-Zeit
  • Eines der frühesten und zugleich bedeutendsten Prosawerke der japanischen Literatur
  • »Aus dem Pinsel geflossen«, in einem Porzellankissen verwahrt und bis heute ein berührender Lesegenuss


Ausstattung: Zahlreiche sw-Abbildungen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2024

Faszinierend und unterhaltsam!

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Was ist ein Kopfkissenbuch?

Wenn man damals sagte, man würde daraus ein Kopfkissen machen (zu einem Stapel Papier), meinte man damit ein Notizbuch, in dem man die Dinge schreibt, dem man nur seinen Kopfkissen ...

Was ist ein Kopfkissenbuch?

Wenn man damals sagte, man würde daraus ein Kopfkissen machen (zu einem Stapel Papier), meinte man damit ein Notizbuch, in dem man die Dinge schreibt, dem man nur seinen Kopfkissen anvertrauen würde. Im modernen gesagt, ein Tagebuch, in das man nicht jeden Tag reinschreibt.
Bei dem Kopfkissenbuch der Hofdame Sei Shonagon sind es Beobachtungen aus ihrer Zeit am Hofe und ihrer unverblümten Meinung dazu.

Und diese faszinierende Sammlung hat sich bis heute erhalten, zu unserem Glück.
Es ist nämlich ein kleines Meisterwerk aus der Heian-Ära Japans und eine Sammlung von Notizen, Anekdoten und Beobachtungen vom Hofe, die sich so lebendig anfühlen, dass man sich fühlt, als wäre man direkt in den Palastgärten von Kyoto.
Shonagon, eine Hofdame der damaligen Kaiserin, entführt uns mit ihrem einzigartigen, sympathischen Schreibstil in eine Welt voller Schönheit, die sie in den einfachsten Dingen sieht und interessante Beobachtungen am Hofe.
Die Art und Weise, wie sie ihre Gedanken aufzeichnet, ist so charmant, dass man sich gleich in die Autorin verliebt. Ihre Texte über das höfische Leben, die Natur oder ihre Mitmenschen sind humorvoll, als auch erhellend und ich habe das Buch gerne nach einem stressigen Tag gelesen.
Es sind nämlich sehr viele kurze Texte, die entspannen (“Was vom Himmel fällt”), unterhalten (“Eine Anweisung für Kavaliere”) und teilweise zum Nachdenken (“Über menschliche Eigenschaften”) anregen.


Was mir an ihren Beobachtungen ebenfalls gefällt, ist neben der Vielfalt an Themen, die sie aufgreift, ihre Intelligenz, die sie durchscheinen lässt, mit einem Hauch von Ironie. Beim Lesen denkt man sich nur “Diese Frau muss wirklich interessant gewesen sein.”.

Es gibt keine wirkliche Anordnung der Einträge, es ist eher mit einem Mosaik zu vergleichen, bunt und gemischt. Auch die Länge der Texte ist unterschiedlich und reicht von mehreren Seiten bis hin zu wenigen Sätzen.

Das Buch würde ich vielen Lesern empfehlen, von Japan-Enthusiasten bis hin zu literarisch interessierten Lesern!

“Wenn ich fast täglich meine Gedanken zu Papier bringe, dene ich oft, es wäre besser, nichts aufzuzeichnen, und auf keinen Fall sollten Fremde mein Skizzenbuch zu Gesicht bekommen; denn ich schreibe alles nieder, was mir in den Sinn kommt, auch merkwürdige und unerfreuliche Dinge.”

Meine Ausgabe von diesem Juwel der Weltliteratur war die aus dem Anaconda Verlag und mit der Übersetzung von Mamoru Watanabé. Ich empfand sie als sehr eingängig und locker. Außerdem gibt es dazu noch eine wunderbar interessante Einleitung zum Buch von Watanabé, wie auch zum Abschluss ein Wort zu den Illustrationen, die man in dieser Ausgabe findet!