Cover-Bild Dora und der Minotaurus
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 236
  • Ersterscheinung: 19.09.2016
  • ISBN: 9783351036430
Slavenka Drakulić

Dora und der Minotaurus

Roman
Katharina Wolf-Grießhaber (Übersetzer)

»Nach Picasso nur Gott.« Dora Maar

Picasso und seine Musen: Slavenka Drakuli erzählt die Geschichte von Dora Maar, einer gefeierten Fotografin aus dem Kreise der Surrealisten, und ihrem von großer Liebe und großem Leid gekennzeichneten Verhältnis zu einem der größten Genies des 20. Jahrhunderts: Pablo Picasso.
Ein Roman über das ewige Rätsel der Liebe – und diejenige Geliebte Picassos, die ihn am meisten inspiriert und dafür den höchsten Preis bezahlt hat.

„Ihr Schreiben hat die sparsame Poesie von Marguerite Duras.“
The Guardian

Picassos Bild „Dora und der Minotaurus“, das ein Ungeheuer mit Menschenleib und Stierkopf beim Liebesakt zeigt, verkörpert die Bestialität des Menschen und die tödlichen Wunden, die die Liebe verursacht. Im wahren Leben ist Picasso selbst das Ungeheuer, das die Frauen zerstört und in den Wahnsinn treibt.
Dora Maar, geboren 1907 in Paris und aufgewachsen in Buenos Aires, war mehr als nur eine von vielen Geliebten des genialen Picasso. Schon vor ihrer Beziehung zu ihm war sie eine erfolgreiche Fotografin und gehörte zu den schillerndsten Figuren der Pariser Avantgarde um André Breton, Brassaï und Man Ray. Während ihrer langjährigen Liaison hielt Picasso ihre rätselhafte Ausstrahlung in einer Reihe von Porträts fest.
In ihrem neuen Roman lässt Slavenka Drakuli diese ungewöhnliche Frau selbst zu Wort kommen. Sie verleiht derjenigen eine Stimme, die sich selbst entschlossen hatte, zu schweigen. Die ihre Karriere für einen Mann aufgab, der sie bis an ihr Lebensende nicht loslassen sollte. Dabei wird wie nebenbei die ganze Welt der Kunst im Paris der 1930er Jahre wieder lebendig.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2016

Dora Maar und Pablo Picasso

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Wenn der Name Dora Maar fällt, denken alle ganz automatisch an Pablo Picasso. Das ist die Tragödie im Leben der französisch-argentinischen Künstlerin.
Die Autorin beginnt mit einem raffinierten Kunstgriff, ...

Wenn der Name Dora Maar fällt, denken alle ganz automatisch an Pablo Picasso. Das ist die Tragödie im Leben der französisch-argentinischen Künstlerin.
Die Autorin beginnt mit einem raffinierten Kunstgriff, sie lässt ein unbekanntes Tagebuch der Fotografin und Surrealistin auftauchen und damit Dora Maar selbst zu Wort kommen. Ihre Kindheit in Argentinien, die enge Beziehung zum Vater und später ihre Zeit in Paris, als sie als surrealistische Fotografin Erfolge feiert. Nicht nur künstlerisch wagt sie Grenzüberschreitung, auch als Frau lotet sie ihre Grenzen aus, erforscht ihre Sexualität. Sie ist befreundet mit Breton, Bataille, Lacan und wird Teil der bewegten Pariser Kunstszene. Bis sie auf Pablo Picasso trifft, der ihr Leben erschüttert. Als Geliebte und Muse teilt sie 8 Jahre sein Leben, sehr schwierige Jahre, denn Picasso ist ein Egomane, der völlige Selbstaufgabe verlangt. Er kränkt sie mit offensichtlicher Untreue sei, missachtet ihr eigenes Talent, bis Doras eigene künstlerische Betätigung fast versiegt.
Das Bild „Dora und der Minotaurus“, das auch titelgebend für den Roman wird, ist symptomatisch. Eine Frau, unterlegen und verschlungen von einer Bestie, die in der Unterwerfung auch Lust empfindet. Dora fesselt Picasso durch ihre besondere Ausstrahlung, sie wird für ihn Muse und eine ganze Reihe von Bildern dokumentiert die besondere Beziehung, die für Dora Maar auch nach Ende der Liaison lebensbestimmend wird. Sie findet danach nicht mehr zu ihrer künstlerischen Kraft zurück, kämpft mit Depressionen und zieht sich in eine selbstgewählte Isolation zurück.
Der Roman hat mich fasziniert, der Autorin gelingt es einfühlsam, die Persönlichkeit Dora Maars darzustellen, ihre Unsicherheit und Einsamkeit zu beschreiben, die Dora hinter einer undurchdringlichen Maske aus Unnahbarkeit und Arroganz versteckte. Ein außergewöhnliches Portrait einer außergewöhnlichen Frau, die einen hohen Preis für ihre Liebe zu Picasso zahlte. Ich werde zukünftig Picassos Bilder seiner Muse mit anderen Augen sehen.