Ich liebe diese spannende Geschichte sehr
Hauptfigur ist Alexandra Kraft, Lexi, aus deren Sicht der größte Teil der Geschichte erzählt wird. Lexi war mir von der ersten Seite an sympathisch, was es mir dann auch sehr leicht machte, an der Geschichte ...
Hauptfigur ist Alexandra Kraft, Lexi, aus deren Sicht der größte Teil der Geschichte erzählt wird. Lexi war mir von der ersten Seite an sympathisch, was es mir dann auch sehr leicht machte, an der Geschichte dran zu bleiben und mit Lexi zu bangen. Lexi ist irgendwie stark und schwach zu gleich. Sie ist halt ein völlig normaler Mensch. Sie hat einen guten Job, sie steht mit beiden Beinen im Leben, bis Dinge in ihrem Leben geschehen, die sie völlig aus der Bahn werfen.
Ihr Lebensgefährte Karl steht dabei immer zu ihr. Ihn habe ich wirklich bewundert. Ein Feld in der Brandung, egal was passiert. Ich weiß, dass viele vermutlich lieber einen Charlie hätten, wild, abenteuerlustig, immer für eine Überraschung gut. Dagegen ist Karl natürlich recht langweilig. Ich mag solche Menschen. Verlässlich, berechenbar. Mir hat Karl sehr gut gefallen und ich finde, es schön, dass er eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Charlie ist, wie schon gesagt, eher der Mann, der sich nicht festlegt. Aus der Vergangenheit wieder aufgetaucht versucht er, den Platz an Lexis Seite erneut einzunehmen. Er ist absolut kein schlechter Kerl, versteht mich nicht falsch. Er ist wirklich besorgt um Lexi, er kümmert sich und steht ihr bei. Charlie ist sympathisch und trägt einen großen Teil zur Geschichte bei.
Ja, und dann ist da noch Mia. Über Mia kann ich euch hier nicht viel erzählen, ohne zu spoilern. Nur so viel: ich hatte sie recht schnell durchschaut, auch wenn ich lange nicht wusste, warum sie tut, was sie tut.
Es gibt weitere Nebenfiguren, die ebenso ihren Teil beitragen, aber nicht so sehr wichtig für die Geschichte sind.
Die Geschichte ist durchweg spannend und Sophie Edenberg versteht es, den Leser durch kleine Andeutungen und größere Einblicke bei Laune zu halten. Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen, sondern musste wissen, wie Lexis Geschichte enden wird. Der rote Faden zieht sich durch das gesamte Buch und Lexis Vergangenheit wird nach und nach aufgedeckt. Wir bekommen Einblicke in ihre Jugend, in die Geschichte zwischen ihr und Charlie, sowie den schrecklichen Tod ihrer Schwester.
Es geht hier vor allem darum, die Zusammenhänge zwischen einer Schuld, die man irgendwann im Leben auf sich geladen hat und dem weiteren Leben herzustellen. Wie greifen die Leben der verschiedenen beteiligten Personen ineinander? Wer kann vergeben, wer kann es nicht? Wie gehen die Figuren mit ihrer oder der Schuld der anderen um? Mich hat diese Geschichte unheimlich fesseln können, denn wir blicken schon in einige Abgründe. Ich konnte aber trotzdem das Handeln aller Figuren (auch wenn es moralisch oder euch rechtlich teilweise falsch war) immer nachvollziehen. es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht vergeben und nicht vergessen.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass die Geschichte zwischen Lexi und ihrer besten Freundin Susanna am Ende nicht gelöst wird. Susanna fällt gefühlt irgendwann einfach unter den Tisch. Eine Seite zu einer Aussprache wäre für mich dann so richtig rund gewesen. Aber das ist wirklich nur eine Kleinigkeit.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Durch die Wahl des Ich-Erzählers bringt die Autorin uns sehr nah an ihre Hauptfigur heran. Wir wissen zu jeder Zeit genau, wie es in Lexi aussieht.