Cover-Bild Zwischen Krieg und Frieden
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 52
  • Ersterscheinung: 02.01.2019
  • ISBN: 9783910011816
Thomas Kersting, Christoph Unglaub, Joachim Wacker, Sieghart Wolter

Zwischen Krieg und Frieden

Waldlager der Roten Armee 1945
Nach dem gleichnamigen Begleitheft zur Wanderausstellung seit 2016 liegt nun eine erste wissenschaftliche Auswertung der archäologischen Befunde und Funde vor. Dazu gehören ein Fundkatalog und Gastbeiträge aus historischer Sicht.
Das Heft ist ein mit eigenem Umschlag versehener Sonderdruck aus Band 48 der Reihe „Veröffentlichungen zur brandenburgischen Landesarchäologie“.

70 Jahre nach Kriegsende erregten in Brandenburgs Wäldern bis dahin unbeachtete Spuren aus der Zeit des Kampfes um Berlin Aufmerksamkeit: Gruppen von rechteckigen Gruben, militärisch exakt entlang der Wege aufgereiht, oft in mehreren Reihen, zu Dutzenden und Hunderten. Erst jetzt sind sie als Reste von Blockhäusern, russisch Semljanka, Unterstand, erkannt worden. Die Lager dienten der geordneten Auflösung großer Truppenteile und der beginnenden Rückführung Hunderttausender Soldatinnen und Soldaten sowie ehemaliger Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter. In den Häusern und im Umfeld liegen Hinterlassenschaften aus dem Alltag der Rotarmisten: Ausrüstungsteile, Abzeichen, Essgeschirre, Feldflaschen, Besteck u. A. Einige Gegenstände tragen kyrillische Aufschriften. Eingeritzte Sowjetsterne, etwa auf Wehrmachts-Koppelschlössern über dem ausgelöschtem Hakenkreuz, spiegeln das ausgeprägte Bedürfnis wider, sich mit dem Sieges-Symbol zu schmücken. Ziviles Material – Schmuck, Uhren, Feuerzeuge, Rasierer und sogar Wasserhähne und Fahrradteile – bestätigt die Narrative dieser Zeit.
Die Funde werfen Fragen auf, von denen viele noch unbeantwortet sind – die archäologische und historische Forschung hat gerade erst begonnen.

Seventy years after the end of the Second World War, hitherto unnoticed structures in Brandenburg’s forests from the time of the Battle of Berlin have begun to attract attention: groups of rectangular pits lined up with military precision alongside roads, dozens and sometimes hundreds of them often many rows deep. Only recently have these features been recognised as the remnants of Russian zeml­yankas, or wood-lined dugout shelters. The camps once served the organised demobilisation of large troop units and the initial repatriation of hundreds of thousands of soldiers, as well as former POWs and forced labourers. In and around the houses, remnants of daily life in the Red Army can be found: among other items, pieces of equipment, badges, plates and cups, canteens and cutlery. Some items bear Cyrillic inscriptions. Soviet stars engraved on Wehrmacht belt buckles over erased swastikas, for example, reflect a desire of adornment with the symbol of victory. Civilian artefacts such as jewellery, watches, lighters, razors and even taps and bicycle parts confirm the narrative of the time.
The finds raise questions, many of which are still unanswered—the archaeological and historical research has just begun.

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