Cover-Bild Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 28.07.2004
  • ISBN: 9783103481297
Thomas Mann

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Der Memoiren erster Teil

Thomas Manns populärer Gauner-Roman ist eine fiktive Autobiographie, deren jugendlicher Held im Sturm die Herzen der Leser erobert: Kein abgeklärtes Alterswerk, sondern eine parodistische Abenteuergeschichte von höchster sprachlicher Eleganz.
Mit Felix Krull hat sich Thomas Mann seit 1910 beschäftigt. 1922 wurde das Erste Buch des Romans veröffentlicht, 1937 eine erweiterte Fassung davon. Erst im Herbst 1954 erschien – nach wiederum mehrjähriger Arbeit – „der Memoiren erster Teil“ im Rahmen der „Stockholmer Gesamtausgabe“. Über einen zweiten Teil gibt es keine konkreten Pläne Thomas Manns.
Der vorliegende Reprint entspricht in Textgestalt und Ausstattung der Erstausgabe von 1954. Nach Erscheinen dieser Ausgabe hat der Autor selbst Änderungen im Text vorgenommen; die endgültige Fassung des Romans lag schließlich mit der 3. Auflage (1955) vor.
Die „Stockholmer Gesamtausgabe der Werke von Thomas Mann“ wurde von Gottfried Bermann Fischer im schwedischen Exil gegründet. Als erster Band erschien 1939 der Roman „Lotte in Weimar“. 1965 wurde die Ausgabe mit zwei Bänden „Reden und Aufsätze“ abgeschlossen. Der Einband wurde von Hugo Steiner-Prag entworfen, das Emblem der Leier mit Pfeil und Bogen war seit den zwanziger Jahren für die Werkausgaben Thomas Manns gebräuchlich.
Einige Bände dieser Ausgabe wurden mit einem individuellen Schutzumschlag versehen. Den Originalumschlag von "Felix Krull" hat der 1915 geborenen Graphiker und Maler Martin Kausche gestaltet. Kausches Arbeiten prägten maßgeblich das Gesicht des S. Fischer Verlags in den fünfziger und sechziger Jahren.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2025

Ein elegant geschriebener Roman mit einem packenden Protagonisten

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“Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” ist ein Spätwerk von Thomas Mann. Mann orientiert sich in seinem letzten Roman an der Memoirenliteratur: Der titelgebende Protagonist erzählt aus der retrospektiven ...

“Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” ist ein Spätwerk von Thomas Mann. Mann orientiert sich in seinem letzten Roman an der Memoirenliteratur: Der titelgebende Protagonist erzählt aus der retrospektiven Ich-Perspektive mit einem süffisanten Ton Stationen seines Lebens. “Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” begleitete Thomas Mann (mit großen Unterbrechungen) vierzig Jahre lang - was man dem Werk sprachlich auch anmerkt. Gerade die ersten Bücher sind extravagant, sehr verschnörkelt und galoppierend erzählt; Hypotaxen und Parataxen reihen über Zeilen hinweg aneinander, sodass vergleichsweise komplexe (aber wohlgeformte!) Sätze entstehen. Im Laufe der Lektüre reduziert sich diese Komplexität merklich; die Sätze sind zwar immer noch wohlgeformt, allerdings nicht mehr so verschnörkelnd (wodurch sich der Roman, ehrlich gesagt, auch besser lesen lässt). Inhaltlich lebt das gesamte Werk durch das Faszinosum Krull. Krull ist ein Tausendsassa, der sich mit viel Witz durch das Leben schlägt. Zu Beginn macht ihn das sympathisch - z. B. wenn er erzählt, wie er seine Eltern hinters Licht führt, um nicht zur Schule zu müssen, oder wie er der Obrigkeit ein Schnippchen schlägt, als er sich dem Militärdienst entzieht (die Musterungsszene ist wirklich ein Highlight des Romans!): Kurz: Krull, ein liebenswürdiger Schelm, der es den Autoritäten so richtig zeigt. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto unsympathischer wirkt er allerdings. Krull, der keine Ausbildung abgeschlossen hat und mehr Glück als Verstand besitzt, erscheint immer stärker als Blender, der irritierenderweise scheinbar mit allem durchkommt und dies gottgegeben ansieht. (Nebenbei bemerkt: Ob der im Titel sog. Hochstapler Krull bei seinen Memoiren tatsächlich immer bei der Wahrheit bleibt, wie er zu Beginn des ersten Buches versichert, mag man bezweifeln dürfen. Bisweilen erscheinen seine Erlebnisse überspitzt erzählt, oft besitzt er lediglich Halbwissen, das er zu überdecken sucht, sodass Krull auch Züge eines unzuverlässigen Erzählers besitzt - inwieweit er unzuverlässig berichtet, muss aber offen bleiben, da eine korrigierende Instanz innerhalb des Romans fehlt). Am Schluss des 1954 veröffentlichten Romans, “der Memoiren erster Teil”, erscheint Krulls Lebensweg - mit kleineren Abstrichen - als Erfolgsgeschichte. Leider starb Thomas Mann, bevor er den zweiten Teil schreiben konnte. Aus Notizen Manns, die grob die Handlung des zweiten Teils skizzieren, wird allerdings deutlich, dass der Stern Krulls sinken wird. Dass diese Fortsetzung nie erschien, ist aus zweierlei Gründen bedauerlich: Einerseits erscheinen die Bekenntnisse Krulls unvollständig, andererseits ist es dadurch schwierig, den Tausendsassa tiefenschärfer umgreifen zu können, da offen bleibt, mit welchem Ton er die Momente des Scheiterns darlegt. Insgesamt ist “Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” ein süffisant erzählter Roman mit einem packenden Protagonisten, der unabhängig davon, wie man ihn letztlich beurteilen möchte, Eindruck hinterlässt.

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