Cover-Bild Lügen, die wir uns über Gott erzählen
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Allegria
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 08.09.2017
  • ISBN: 9783793423089
William Paul Young, Jochen Winter

Lügen, die wir uns über Gott erzählen

Was ist wahr? Was ist falsch?

Bereits in seinem Roman Die Hütte war es William Paul Young wichtig, die Nähe zwischen Gott und den Menschen hervorzuheben. In seinem neuen Buch lädt er uns ein, über Auffassungen nachzudenken, die wir gemeinhin über Gott haben. Oft machen wir uns gar keine Gedanken, ob diese wahr oder falsch sind. Dem möchte er auf den Grund gehen und hat 28 solch gängiger Aussagen wie »Gott ist Christ« oder »Es ist alles nur Zufall« gesammelt und stellt sie zur Diskussion. Warum sagen wir häufig »Gott ist Liebe« und klammern die Beziehungsebene aus? Warum sagen wir nicht einfach »Gott liebt dich«? Der Autor zeigt, wie wir uns mit unseren Gedanken unsere eigene Welt erschaffen und warum viele unserer Ansichten mehr mit uns selbst als mit Gott zu tun haben.

Mit seinen Überlegungen zu diesen scheinbar gültigen Wahrheiten fordert Young den Leser heraus und setzt Impulse für ein neues Gottesverständnis.

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Veröffentlicht am 28.12.2017

Falsche Gottesvorstellungen

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William Paul Young ist durch sein Buch „Die Hütte“ berühmt geworden. In seinem neuen Buch „Lügen, die wir uns über Gott erzählen“ geht er auf falsche Vorstellungen von Gott ein. Wer seinen Roman „Die Hütte“ ...

William Paul Young ist durch sein Buch „Die Hütte“ berühmt geworden. In seinem neuen Buch „Lügen, die wir uns über Gott erzählen“ geht er auf falsche Vorstellungen von Gott ein. Wer seinen Roman „Die Hütte“ gelesen hat, kennt einige davon bereits.

So ist das Buch vor allem für Leser interessant, die bereits „Die Hütte“ kennen. Denn Young geht immer wieder darauf ein, erklärt, wie das Buch entstanden ist, begründet seine Darstellungen. Zudem erfährt man einiges über Youngs Leben, unter anderem wie ihn seine Kindheit mit einem allzu strengen Vater geprägt hat.

Wer sich für diese Hintergründe nicht interessiert, dürfte mit Youngs Buch über weite Strecken nicht allzu viel anfangen. Für mich waren die 28 „Lügen“ über den Glauben, die Young auflistet, selbstverständlich Irrtümer, der Erkenntnisgewinn war daher eher gering. Die meisten Argumentationen Youngs basieren auf der Bestimmung des Menschen als Beziehungswesen, das Verhältnis zu Gott ein Beziehungsgeflecht. Der Mensch als sündiges Wesen, das sich von Gott trennt? Gott ein Christ? Für Young gehört das zum Glauben seiner Kindheit, den er überwunden hat. Mühsam überwunden hat. Wem eine Selbstverständlichkeit ist, kann Youngs Eifer – wie ich – wohl nicht nachvollziehen bei der Gegenrede.

Manches an Youngs Argumentationen ist für mich gelinde gesagt befremdlich. Wenn er das Wort „Christus“ als verspottende Bezeichnung für Christen darstellt, ohne dabei darauf einzugehen, dass damit der Messias, der Gesalbte, gemeint ist. Ebenso ist verstörend, dass Young behauptet, es gebe im Griechischen kein Wort für Prinzip und Priorität – weil er es in einem Lexikon nicht gefunden hat. Als ob es nicht die Tugend gebe und die Vorherrschaft…

Interessant sind Youngs Ausführungen, wo er sich als Querdenker erweist. So verteidigt er vehement an einigen Stellen, dass dem Menschen Freiheiten geschenkt sind, die Gott akzeptiert – Gott sei ein „fügsamer“ Gott, schreibt Young. Interessant, aber nicht ganz klar sind seine Ausführungen zum Zufall. So wendet er sich vehement gegen die Vorstellung, dass es einen Zufall gebe, wo alles von Gott geschaffen ist, spricht sich aber gleichermaßen gegen die Vorstellung der Vorherbestimmung. Interessant waren für mich auch die Ausführungen zu Jesu Kreuzigung. Zunächst geht Young da der Frage nach, ob Gott die Kreuzigung gewollt habe (seine Antwort: natürlich nicht!) und zum Tod, mit dem eben nicht alles aus sei, sondern ein „heilsamer Prozess“ beginne, der hin zu Gott, zur Liebe, führe. Und dort erst gebe es die Liebe ohne Leiden, in einer Welt ohne Tod. Interessant fand ich auch, wie stark Young verteidigt, dass Gott eben nicht nur den Christen, sondern der ganzen Welt das Heil bringe. Dies war Young so wichtig, dass er an den Schluss seines Buches eine ganze Beweiskette an Bibelzitaten dazu auflistet.

„Lügen, die wir uns über Gott erzählen“ hat für mich beim Lesen ganz unterschiedliche Seiten gezeigt: streckenweise sehr mühsam zu lesen, mit sich ähnlich wiederholenden Begründungsspiralen, streckenweise aber auch interessant zu lesen, mit Aussagen, die zum Nachdenken anregen.