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Veröffentlicht am 05.09.2024

Ruhrpott-Tristesse

Als wir Schwäne waren
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„Als wir Schwäne waren“ ist ein Buch, das einen in seinen Bann zieht. Behzad Karim Khani beschreibt Kindheit und Jugend eines pakistanischen Migranten im Ruhrpott. Es ist die Geschichte von einem, der ...

„Als wir Schwäne waren“ ist ein Buch, das einen in seinen Bann zieht. Behzad Karim Khani beschreibt Kindheit und Jugend eines pakistanischen Migranten im Ruhrpott. Es ist die Geschichte von einem, der in einer Plattenbausiedlung lebt und weiß, dass er unten ist und der Weg nach oben erst einmal versperrt ist. Oder im Stil von Khani gesagt:

Unser Viertel zerreibt seine Bewohner. Alles ist stumpf hier. Wir alle leben in einem Abnutzungskrieg mit so vielen Fronten, wie unsere Siedlung Einwohner hat.

Am Anfang des Buches steht die Fremdheit, die Reza wahrnimmt, im Zentrum. Dazu gehört, dass man in Deutschland bei Grün über die Fußgängerampel geht – wobei sich die Eltern strikt weigern, die Fußgängerampel zu drücken.

Im zweiten Teil des Buches steht Reza selbst, der Ich-Erzähler, im Vordergrund. Man erfährt, was es heißt, in einer Plattenbausiedlung in Bochum zu leben und wer es schafft, den Stadtteil zu verlassen. Es ist ein Leben am Rand der Gesellschaft und nur wenigen gelingt der Absprung. Den meisten geht es darum, sich (einigermaßen) zu behaupten.

Sein Vorgehen beim Schreiben schildert Khani im Roman selbst:

Wir verdichten und vereinfachen, damit die Dinge Sinn machen, und weil Sinn eine Geschichte braucht, setzen wir Punkte in das Chaos, die wir zu Linien verbinden. Linien, die Geschichten ergeben.

Zu dem, was verdichtet ist, gehört der Konflikt mit dem Vater, der sich immer mehr zurückzieht. Die Verkapselung des Vaters zieht sich durch das ganze Buch. Und das, wo er doch einen hohen Bildungsanspruch hat und etwas mit dem Wahrig-Wörterbuch in den Urlaub fährt.

Zu dem, was weggelassen ist, gehört die Schule. Nur am Rande erfährt man, dass die Jugendlichen in die Schule gehen und Reza gerade so sein Abitur schafft. Dass der Erzähler noch Schüler ist während er Drogen vertickt, hätte man nicht vermutet.

Ob Schwäne Zugvögel sind, ist Thema in dem Roman. Die Antwort bleibt offen, wie es auch offen bleibt, wem es gelingt, den Stadtteil zu verlassen. Der Erzähler hat es sich auf jeden Fall vorgenommen, Deutschland zu verlassen. Schreiben will er aber weiterhin auf Deutsch. Für ihn ist das ein Happy End.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Ein Buch, das den Leser unzufrieden zurücklässt

Juli, August, September
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Eigentlich ist es Anne Frank, die das Leben von Lou durcheinanderbringt. Denn beim Übernachten bei einer Freundin liest Lous Tochter Rosa ein Kinderbuch über Anne Frank und erfährt so zum ersten Mal von ...

Eigentlich ist es Anne Frank, die das Leben von Lou durcheinanderbringt. Denn beim Übernachten bei einer Freundin liest Lous Tochter Rosa ein Kinderbuch über Anne Frank und erfährt so zum ersten Mal von Adolf Hitler und dem Holocaust. 

In der Folge stellt sich Lou zahlreiche Fragen zur Erziehung ihrer Tochter. Denn die ist nach ihrer Urgroßmutter Rosa, einer Holocaust-Überlebenden, benannt. 

Es bleibt dabei nicht bei der Frage, ob die eher säkular lebende Familie nun den Sabbat feiern sollte, damit Rosa die jüdischen Traditionen erleben kann. Vielmehr beginnt Lou, sich für die Familiengeschichte zu interessieren. 

Schließlich reist sie zu einem Familientreffen auf Gran Canaria, um mehr darüber zu erfahren. Bald muss Lou aber erkennen, dass ihr Unterfangen alles andere als einfach ist. Manche Familienmitglieder wollen die Vergangenheit auf sich beruhen lassen, andere verändern die Geschichten aus der Vergangenheit nach ihrem Gutdünken. Wieder andere sind bereits gestorben. 

Die Familienkonstellation erweist sich als vermintes Gelände. Das ist angenehm humorvoll erzählt. 

Ein wenig enervierend ist der Erzählstrang um Lous Ehe mit all den Eheproblemen und der gefährdeten Karriere des Ehemanns als Pianist. Auch Nebenfiguren wie die Putzkraft bekommen eine irritierend große Bedeutung. 

Das wäre alles verkraftbar, wäre Lous Ausflug in die Vergangenheit wenigstens von Erfolg gekrönt. Das ist allerdings nicht so. Daher erweist sich "Juli, August, September" als ein eher seicht daherkommendes Buch, das einen am Schluss unzufrieden zurücklässt. 

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Wo geht das Licht hin...

Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist
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Nadine Olonetzky hat sich in ihrem Roman „Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist“ mit ihrer Familiengeschichte beschäftigt. Ihr Großvater Moritz kam in einem Konzentrationslager ums Leben, ihrem ...

Nadine Olonetzky hat sich in ihrem Roman „Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist“ mit ihrer Familiengeschichte beschäftigt. Ihr Großvater Moritz kam in einem Konzentrationslager ums Leben, ihrem Vater Emil gelang 1943 die Flucht in die Schweiz.

Eigentlich wäre das schon Stoff genug für einen Roman. Aber ihr Vater hat Nadine Olonetzky nur einmal, auf einer Parkbank, seine Geschichte erzählt. Kaum genug, um einen Roman zu füllen. Doch als sie im Jahr 2020 auf Unterlagen der Anträge zur Entschädigung stieß, begann Nadine Olonetzky die Geschichte ihres Großvaters und ihres Vaters zu rekonstruieren und besuchte auch die Orte ihrer Vergangenheit.

So ist „Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist“ letztlich auch ein Bericht über die Detektivarbeit, aus rund 2500 Seiten an Dokumenten eine Lebensgeschichte zu rekonstruieren. Freilich bleiben viele Lücken, Unklarheiten und Ungenauigkeiten, auch Widersprüche.

Von der Gestapo verhaftet, wurde ihr Großvater Moritz am 26.4.1942 von Stuttgart nach Izbica deportiert, ein Konzentrationslager oder „Transitghetto“ bei Lublin, 300 Kilometer entfernt von Treblinka. Dort kam er vermutlich im gleichen Jahr zu Tode. Ihrem Vater Emil gelang jedoch 1943 auf abenteuerliche Weise mit gefälschten Papieren die Flucht in die Schweiz.

Zur Fluchtgeschichte kommt immer wieder die Auseinandersetzung mit dem Vater. Der Vater, der alles fotografierte, festhalten wollte. Der allen seinen Ehefrauen untreu war. Der häufig Wutausbrüche hatte. Der fünf Jahr lang nicht mehr mit seiner Tochter redete, sagte sie sei für ihn gestorben.

Und: Der Vater, der sich taufen ließ. Die Tochter wusste nichts davon:

Wie bitte? Mein Vater ließ sich taufen? Das erfahre ich erst jetzt aus den Dokumenten.

Dies gehört zu den Lücken, die bleiben. Warum er vom Judentum zum Christentum konvertierte und vor allem: warum er das seiner Familie nie erzählte, darauf hat Nadine Olonetzky keine Antwort.

Die Familiengeschichte ist das eine, das die Autorin erzählt. Das andere ist die Geschichte des 20 Jahre andauernden Kampfs um Wiedergutmachung. Ein Stück Nachkriegsgeschichte. Ausführlichst zitiert Nadine Olonetzky aus der Korrespondenz zwischen ihrem Vater bzw. dessen Rechtsanwälten und dem Landesamt für Wiedergutmachung.

„Schaden an wirtschaftlichem Fortkommen“, „Ausbildungsschaden“, „Schaden an Freiheit“, „Schaden im beruflichen Fortkommen“: So klingt Verfolgung im Juristendeutsch. 24 Jahre lang führte Emil Olonetzky den Schriftverkehr für Wiedergutmachung für sich und seinen Vater. Da ist seine Tochter Nadine stolz, stolz und verwundert. Auch das, dass er für Entschädigung so lange kämpfte, wusste seine Tochter nicht. Erst 2020 hat sie die Unterlagen entdeckt – der Anlass, sich intensiv mit der Vergangenheit zu beschäftigen. 17000 Deutsche Mark bekam Emil Olonetzky schließlich als Entschädigung, natürlich unterteilt in die unterschiedlichen „Schadenskategorien“. 3816 Mark. Für die Anwälte, vermutet die Tochter, habe der Vater ein Mehrfaches ausgegeben. Rückblickend urteilt sie:

Dass mein Vater so sehr für das bisschen Entschädigung kämpfen musste, zerreißt mir heute das Herz. Dass er einfach nicht aufhören konnte, wie unglaublich stark war das. Wie verbissen und wie demütigend auch.

Insgesamt hat Nadine Olonetzky aber etwas zu viel in ihr Buch hineingepackt. Aktuelle Bezüge zum Ukraine-Krieg liegen zwar nah, führen aber doch eher vom Eigentlichen Weg. Die eingerückten Teile über den Garten wirken sehr befremdlich – auch wenn am Anfang des Buches darauf hingewiesen ist, dass „die tröstende Kraft eines Gartens im Jahreslauf“ für alle da sei, die die Geschichte lesen. Für Pausen beim Lesen braucht es keinen beschriebenen Garten.

Auch wenn die Autorin ins Poetische übergeht, schießt sie sprachlich über das Ziel hinaus, wenn zum Beispiel von der Erinnerung als Skelette, die in der Erde stehen, geschrieben ist. Oder wenn sie sich zu Aufzählungen hinreißen lässt.

So schreibt sie über das verkohlte Holz der Stuttgarter Synagoge:

Wie viele Schwarz gibt es? Schwarz wie Trauerkleidung, wie die Rabenkrähen, die im Garten landen. Schwarz wie das Fell meiner Lieblingskatze. Schwarz wie die Dunkelkammer, bevor das rote Licht aufflammt. Schwarz wie das Schwarze Meer? Schwarz wie Pech. Schwarz wie schwarzer Humor.

Andere, wiederkehrende Motive überzeugen dagegen, wie etwa die Parkbank, auf der der Vater der 15-jährigen Nadine seine Geschichte erzählte. Oder der Verweis auf Zlatek die Ziege.

Fazit: Gerade weil man über die Entschädigungs-Prozedur so wenig weiß, ist das Buch so spannend, wenn auch die behördlichen Briefwechsel sehr ernüchternd sind.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Ein Buch, das einen in seinen Bann zieht

Nebelhorn-Echos
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Danny Ramadans „Nebelhorn-Echos“ ist ein Roman, der einiges an Spannung aufbietet.

Erzählt wird die Geschichte von Hussam und Wassim, die als Jugendliche eine tiefe Zuneigung zueinander entdecken. Beide ...

Danny Ramadans „Nebelhorn-Echos“ ist ein Roman, der einiges an Spannung aufbietet.

Erzählt wird die Geschichte von Hussam und Wassim, die als Jugendliche eine tiefe Zuneigung zueinander entdecken. Beide stammen aus Syrien.

Während Hussam in der queeren Szene Kanadas eine Heimat gefunden hat, bleibt Wassim in Damaskus, obwohl im Land ein Bürgerkrieg herrscht.

Beide Leben werden getrennt voneinander erzählt, auch wenn sie miteinander verwoben sind. Es gibt Vancouver- und Damaskus-Kapitel. Beide Leben sind zutiefst realistisch dargestellt, mit all dem Schmerz, den sie erlebt haben, mit all der Schuld, die sie auf sich geladen haben Hussam hat zunächst große Schwierigkeiten, sich in Kanada heimisch zu fühlen, die Vergangenheit lastet alptraumartig auf ihm. Immer wieder sieht er seinen toten Vater, der auch zu ihm spricht. Seine Beziehungen scheitern, er flüchtet sich in die Welt der Drogen.

In Damaskus lebt Wassim in einer zwangsweise geschlossenen Ehe. Er beendet den Kontakt zu seinen Eltern, stimmt der Scheidung zu. Kontakt zu seinem Kind hatte er ohnehin kaum. Eindringlich erzählt sind die Schwierigkeiten, in Syrien als homosexueller Mann zu leben. Zudem zieht sich Wassim zunächst in ein verlassenes Haus zurück, lebt versteckt, auch weil er nicht von der Armee eingezogen werden will. Sehr eindrücklich sind die immer wieder stattfindenden Gespräche mit einer imaginären Frau, die in dem verlassenen Haus – dies erzählt sie Wassim – von ihrem Mann umgebracht wurde. So kommt in das Buch auch die weibliche Perspektive, die einer unterdrückten Frau, die versucht aus ihrer Ehe auszubrechen.

Erst nach einer langen Pause kommt es wieder zum Kontakt zwischen Wassim und Hussam. Beiden gelingt es nur unter großen Schwierigkeiten, ein glückliches Leben zu führen. Der Titel des Buches weist auf diese Schwierigkeiten hin. Hussam wacht von einem Nebelhorn auf, es erinnert ihn zunächst an den Schrecken des Krieges und der politischen Verfolgung in Syrien. Erst später nimmt er es als Zeichen des Schutzes und der Geborgenheit wahr.

„Nebelhorn-Echos“ ist ein Buch, das einen in seinen Bann zieht. Das liegt vor allem an den beiden Hauptfiguren, die einem in all ihrer Zerbrechlichkeit ans Herz wachsen und zum anderen an der Struktur des Romans, dessen Handlung sich erst nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügt.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Die spinnen, die Menschen

Im Spiegel des Kosmos
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Mit Neil de Grasse Tysons Buch „Im Spiegel des Kosmos“ bin ich so gut wie gar nicht warm geworden.

Was deGrasse Tyson als „Perspektiven auf die Menschheit“ (so der Untertitel) verkauf, ist über weite ...

Mit Neil de Grasse Tysons Buch „Im Spiegel des Kosmos“ bin ich so gut wie gar nicht warm geworden.

Was deGrasse Tyson als „Perspektiven auf die Menschheit“ (so der Untertitel) verkauf, ist über weite Strecken nicht mehr als eine Nabelschau der amerikanischen Gefühlslage.

Dabei beginnt das Buch sehr ambitioniert: die Welt von oben zu sehen verändere die eigene Einstellung. Die oft beklagten hohen Kosten der Raumfahrt: sie seien auch deshalb ihr Geld wert. Nur wer über den Kosmos Bescheid weiß, schiebe die Verantwortung nicht in den Himmel ab.

„Die spinnen, die Menschen“ – so könnte deGrasse Tyson sein Buch auch einleiten. An Fakten orientieren sie sich nicht, rational verhalten sie sich nicht. Obwohl sie einer einzigen Spezies angehören, betonten sie, was sie trennt, führen Kriege aus Gründen, die nicht nachvollziehbar sind.

Nur der Wissenschaftler sei ein anderer Typ Mensch: Er könne sich nach einer Kontroverse noch mit seinem Gegner auf ein Bier treffen – schließlich gehe es Wissenschaftlern nur um die Sache, es gebe nur drei wissenschaftliche Grundhaltungen: man selbst hat Recht, man selbst ist im Unrecht, oder: man selbst und die anderen haben Unrecht. Deshalb gilt für deGrasse Tyson: Nur Wissenschaftler können Frieden unter den Nationen schaffen und wahren. Eine Welt voller Wissenschaftler wäre eine durch und durch gerechte Welt, mit dem besten Rechtssystem der Welt versehen. Glaubt Neil deGrasse Tyson zumindest.

„Im Spiegel des Kosmos“ ist allerdings nur bedingt ein wissenschaftliches Buch – es ist vielmehr durch und durch essayistisch. Neil deGrasse Tysons zentrales Thema ist die Frage nach unserem Umfang mit wissenschaftlichen Fakten und warum es uns so leicht fällt, Fakten zu ignorieren. Genüsslich führt er aus, wie das auf Außerirdische wirken müsse. Zitat gefällig? Bitte sehr:

"Unsere zu Besuch weilenden Aliens sehen, wie wir andere absondern, in Schichten unterteilen und unterjochen, auf der Grundlage von Merkmalen, die sie praktisch gar nicht wahrnehmen. Als Zeuge unseres auf Spaltung gepolten Verhaltens […] würde unser Außerirdischer gewiss nach Hause telefonieren und weitere Anhaltspunkte dafür vermelden, dass es auf der Erde keinerlei Anzeichen für intelligentes Leben gibt."

Bald aber kreist das Buch um Glücksspiel, Vegetarier, Geschlecht und Identität, Justiz, und zuletzt auch um Leben und Tod. Der Blick aus dem Kosmos ist zum Randthema geworden.

Oft geht es Neil deGrasse Tyson nur darum, die Selbstverständlichkeit menschlicher Vielfalt zu propagieren – gegen allzu einfache Kategorisierungen. Den Vergleich zur Tierwelt zieht deGrasse Tyson nicht nur beim Thema Geschlecht, auch sonst hebt er die Beliebigkeit menschlicher Einteilungen hervor. Nur selten geht er dabei wissenschaftlich etwas mehr in die Tiefe.

Vorwerfen kann man dem Buch, dass es USA-zentriert ist. Nicht nur die Positionen von Republikanern und Demokraten (in ihrer Widersprüchlichkeit) auch viele andere Themen sind USA-lastig wie etwa der Umgang mit Justizirrtümern, dem Innocence Project.

Einen zweiten Vorwurf kann man dem Buch machen: manche Gedanken sind etwas unzusammenhängend in den Raum geworfen, etwa die Vorstellung, dass wir Spielzeug von Außerirdischen sein könnten.

Beim Thema Hautfarbe startet deGrasse Tyson damit, wie man die menschliche Hautfarbe mithilfe des albedo-Wertes genau bestimmen könne. Dann landet er bei der Haarfarbe, kommt auf Makeup-Farben (die der vielfältigen Haarfarbe angeglichen werden) und landet schließlich sehr ausführlich beim Denkmalssturz von Sklavenhaltern. Von dort kommt er zum Roosevelt-Denkmal und endet in Gedankenexperimenten.

Viele der Auslassungen, die das Irrationale der Menschen aufdecken, sind interessant zu lesen, zweifelsohne. Insgesamt hat mich das Buch aber nicht fesseln können.

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