Cover-Bild Wildnis ist ein weibliches Wort
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tempo
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 04.10.2018
  • ISBN: 9783455004182
Abi Andrews

Wildnis ist ein weibliches Wort

Mayela Gerhardt (Übersetzer)

Von einer, die auszog, die Wildnis kennenzulernen

Erin ist 19 und Feministin. Sie liebt Geschichten von furchtlosen Aussteigern, die alles hinter sich lassen, um ein Leben in der Natur, fernab der Zivilisation zu wagen. Warum eigentlich, denkt sie, sollen diese Abenteuer immer nur Männern vorbehalten sein? Und macht sich auf: mit dem Schiff nach Island, über Grönland und am Polarkreis entlang nach Kanada und schließlich Alaska. Sie ist zu Fuß unterwegs, per Anhalter, mit dem Hundeschlitten und Fischerbooten. Ihre Erfahrungen inmitten der gottverlassenen Wildnis bringen sie an ihre Grenzen, beflügeln sie und lassen sie für immer verändert zurück.

»Ein Buch wie dieses haben Sie noch nie gelesen, so verführerisch, so mutig, so amüsant.« The Guardian

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei blerta in einem Regal.
  • blerta hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Erin, eine junge Frau, die sich in unbekannte Natur stürzt und dabei emotional und körperlich an Grenzen stösst – lebensnah, vielschichtig und inspirierend!

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Erin ist 19 Jahre alt und liebt furchtlose Geschichten, die einen ins Unbekannte führen. Wieso sind eigentlich nur Männer für solche Abenteuer bekannt? Sie begibt sich auf ihre Reise: Island, Grönland, ...

Erin ist 19 Jahre alt und liebt furchtlose Geschichten, die einen ins Unbekannte führen. Wieso sind eigentlich nur Männer für solche Abenteuer bekannt? Sie begibt sich auf ihre Reise: Island, Grönland, Polarkreis, Kanada und zum Schluss Alaska. Währenddessen filmt sie die wichtigsten Momente für ihre Dokumentation. Doch die Bilder auf der Kamera kommen nicht an das Erleben der Natur heran, die sie an ihre Grenzen bringt und sie gleichzeitig beflügelt.
Ich bin ohne grosse Erwartungen an dieses Buch herangetreten. Aber ich war echt gespannt, weil der Klappentext eine gewisse Tiefe versprach, die ich in Büchern suche: Die Auseinandersetzung mit dem Selbst, das Alleinsein, die Natur. Das waren alles Komponenten, die mir zusagten.
Erin ist eine Person, die alltägliche Unsicherheiten hat, aber auch lebensentscheidende Fragen stellt. Sie beschwert sich über Kleinigkeiten wie wir alle auch; rennt am liebsten vor ihren Problemen weg, obwohl sie weiss, dass sie sie früher oder später einholen werden. Trotzdem besitzt sie eine ergreifende Art des Denkens. Erin macht immer einen Schritt nach dem anderen, immer vorwärts, auch wenn sie manchmal zurückblickt, ihre Beine machen keinen Halt. Sie hat so viel Wissen in sich, das durch die Zeilen scheint und auch in den Worten repräsentiert ist.
In Erin vereinen sich so viele Gegensätze, wie auch in realen Personen zu finden sind: Sie ist schüchtern und willensstark, gibt aber trotzdem schnell nach. Das hat sie so fassbar und gleichzeitig komplex gemacht. Ich bin begeistert von ihr. Dadurch, dass Erin so belesen ist, erfährt man als Leser:in unglaublich viel über die Welt. Fakten, die ich sonst nie irgendwo gelernt hätte.
Über das ganze Buch hindurch finden sich wunderschöne Beschreibungen der Natur. Die Schifffahrt nach Island, das Fahren auf Hundeschlitten und auch das Warten am Strassenrand wird begleitet von Schilderungen, die unter die Haut gehen. Die Atmosphäre der Reise war mit den Händen greifbar.
Man erhält einen Einblick in Erins privateste Gedanken und Gefühle und wächst mit ihr an Hindernissen, die sich ihr in den Weg stellen. Man beginnt sich auch zu fragen, wie man selbst in diesen Situationen reagiert hätte. Hätte man es auch geschafft, sich dem zu stellen? Oder hätte man schnell das Weite gesucht? Es schnürte das Bedürfnis in mir, auch so eine Reise anzutreten. Und vielleicht mache ich das irgendwann auch.
Die Geschichte ist die Geschichte einer überaus eindrucksvolle Charakterentwicklung, die Spannung hält sich dementsprechend in Grenzen - weil sie eben realitätsnah ist. Wenn zusätzlich noch etwas passiert wäre, dann hätte das nicht in die Handlung gepasst, es hätte das Buch – und somit Erin – zerstört.
Nur gegen Schluss hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Es war sehr flach, es passierte irgendwie nichts mehr; es war einfach nur ein riesenlanger Monolog, der leider auch langweilig wurde.
Davon abgesehen ist dieses Buch unglaublich tiefgreifend, emotional und eine grosse Inspiration, sich vom eigenen Willen leiten zu lassen.

Fazit
Die Komplexität und Tiefe von Erin hat mich fasziniert: Wie nah man als Leser:in ihren Gedanken und Ängsten war, war sehr emotional. Auch der Schreibstil und dementsprechend auch die Beschreibungen der Natur und Landschaften haben mir sehr gefallen. Die Atmosphäre war greifbar. Leider konnte mich der Schluss nicht ganz abholen, aber ansonsten ist die Geschichte eine Empfehlung an alle, die sich zusammen mit Erin in ein Abenteuer stürzen wollen.

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