Cover-Bild Speichern und Strafen
16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Kultur- und Medienwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 19.09.2019
  • ISBN: 9783406741791
Adrian Lobe

Speichern und Strafen

Die Gesellschaft im Datengefängnis
Das Smartphone zählt unsere Schritte, die Smartwatch misst unsere Herzfrequenz, und das Smart Home detektiert Zigarettenrauch und Schimpfwörter. Endlich gibt es all diese klugen kleinen Helfer, die uns liebevoll behüten und umsorgen, unser Leben erleichtern. Falsch! Adrian Lobe zeigt, wie uns die Digitaltechnik geradewegs in ein Datengefängnis führt, das wir selbst gebaut haben und so bald nicht wieder verlassen werden.


Die schicken Gadgets der großen Tech-Konzerne führen laufend Protokoll über unser Getanes, Gesagtes, Geschriebenes und Gedachtes. Überall installieren wir Mikrofone, Kameras und Sensoren, die uns wie im Strafvollzug 24/7 überwachen. Jedes Speichern ist Arrest, jede biometrische Erkennung eine Festnahme mit darauffolgender erkennungsdienstlicher Behandlung - eine automatisierte Leibesvisitation. Kommissar Technik sperrt uns in ein Gefängnis, das nicht einmal Mauern braucht, denn wir begeben uns freiwillig in den offenen Vollzug. Und mit von der Partie sind Siri, Alexa und Cortana - die freundlichsten Kerkermeister, die die Menschheit je hatte. Adrian Lobe zeichnet anhand von zahlreichen Beispielen aus unserem technisierten Alltag die reale Dystopie einer Gesellschaft im Datengefängnis.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2019

„Die Gesellschaft im Datengefängnis“ (Buchuntertitel).

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Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Die schicken Gadgets der großen Tech-Konzerne führen laufend Protokoll über unser Getanes, Gesagtes, Geschriebenes und Gedachtes. Überall installieren wir Mikrofone, ...

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Die schicken Gadgets der großen Tech-Konzerne führen laufend Protokoll über unser Getanes, Gesagtes, Geschriebenes und Gedachtes. Überall installieren wir Mikrofone, Kameras und Sensoren, die uns wie im Strafvollzug 24/7 überwachen. Jedes Speichern ist Arrest, jede biometrische Erkennung eine Festnahme mit darauffolgender erkennungsdienstlicher Behandlung – eine automatisierte Leibesvisitation. Kommissar Technik sperrt uns in ein Gefängnis, das nicht einmal Mauern braucht, denn wir begeben uns freiwillig in den offenen Vollzug. Und mit von der Partie sind Siri, Alexa und Cortana – die freundlichsten Kerkermeister, die die Menschheit je hatte. Adrian Lobe zeichnet anhand von zahlreichen Beispielen aus unserem technisierten Alltag die reale Dystopie einer Gesellschaft im Datengefängnis.

Inhaltsverzeichnis:
Einleitung – Auf dem Weg in die programmierte Gesellschaft.
Endstation Flughafengate – Wenn der Algorithmus die Ausreise verweigert.
Code is Law – Wer braucht noch Gesetze, wenn es Programmcodes gibt?
CSI Google – Per Suchbefehl zum Täter.
Der Körper als Spurensicherung – Wie das Internet der Dinge zum Tatort von morgen wird.
Gefangen in informationeller Sippenhaft – Wie Gene uns verraten.
Die Formatierung der Datenkörper – Wenn das Gesicht zum Pass wird.
Die Regierung der Datenkörper – Wie Staaten und Konzerne unsere Körper unterwerfen.
Die Internierung der Datenkörper – Wie wir mit smarten Gadgets im offenen Vollzug landen.
The New Normal – Wenn der Computer sagt, dass du nicht mehr normal bist.
Die Gesellschaft der Metadaten – Wie Freiheit im Datengefängnis eingeschränkt wird.
Schluss – Auf dem Weg in die Post-Wahl-Gesellschaft.

Meine Meinung:
Dieses Sachbuch ist sehr verständlich geschrieben.

Textbeispiel:
„Eigentlich sollte man meinen, dass Tastatureingaben, etwa in einem Chatfenster oder Formularfeld, noch in der Sphäre des Senders liegen – also bei einem selbst -, so wie ein Gedanke, den man sich im Kopf zurechtlegt, bevor man ihn artikuliert. Doch das ist im Netz eine Illusion. Alles wird registriert und ausgewertet – sogar Gedankengänge, die noch unfertig sind. … wonach Facebook auch solche Tastatureingaben analysieren wollte, die der Nutzer noch gar nicht abgesendet hat.“ (S. 74)

Fazit: Informativ und lesenswert.