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Veröffentlicht am 28.09.2025

Das kleine Buch des großen Protests

Bildproteste
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65 / 100
Ein Problem, das ich mit den Essays der Reihe „Digitale Bildkulturen“ habe (und sich wohl auch fortsetzen wird): Die Abhandlungen greifen allesamt zu kurz. Das gilt auch für diesen Teil, obgleich ...

65 / 100
Ein Problem, das ich mit den Essays der Reihe „Digitale Bildkulturen“ habe (und sich wohl auch fortsetzen wird): Die Abhandlungen greifen allesamt zu kurz. Das gilt auch für diesen Teil, obgleich das Thema etwas spezifischer ist als etwa bei „Selfies“.

Die Erläuterung des (modernen) Protests durch Bilder bzw. Videos gelingt der Autorin ziemlich gut. Interessant fand ich die anschauliche Veränderung, wie schnell Bilder heute im Vergleich zu früher ihren Weg an die Öffentlichkeit finden. Untermauert werden ihre Untersuchungen durch ausgewählte Beispiele, die historischen Eindruck hinterlassen haben, auch wenn ich mir eben gewünscht hätte, sich ein Stück länger mit einzelnen Ereignissen auseinanderzusetzen.

Ein Nachsatz, den ich wohl häufiger in dieser Reihe einfügen werde: Für den Einstieg nutzbar, aber für ausführlichere Untersuchungen muss man sich woanders umschauen.

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Veröffentlicht am 25.09.2025

Wie ich es schaffte, nicht lustig zu sein

Wie ich Günther Jauch schaffte
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25 / 100
Frei nach Frank Zander: Dies ist die tragische Geschichte eines verkorksten Buches. Ich gab damals frohen Mutes das Schlagwort „Jauch“ ein und übernahm dieses Buch in meinen Warenkorb. Doch dann ...

25 / 100
Frei nach Frank Zander: Dies ist die tragische Geschichte eines verkorksten Buches. Ich gab damals frohen Mutes das Schlagwort „Jauch“ ein und übernahm dieses Buch in meinen Warenkorb. Doch dann fing ich an zu lesen und strich alle Worte, die entweder stupide oder in meinen Augen schlicht unlustig waren. Hier ist das Ergebnis: es blieb so gut wie nichts übrig.

Dass der Name „Günther Jauch“ im Buchtitel auftaucht, ist gelinde gesagt eine sehr platte Option, um den Umsatz anzukurbeln. Darüber würde ich vielleicht hinwegsehen, wären die Kurzgeschichten auch nur ansatzweise komisch, doch selbst ein Schmunzeln war mir nicht zu entlocken. Wenn der Verknüpfungspunkt mitunter nur die Anwesenheit eines Fernsehapparats ist, läuft schon die erste Sache falsch.

Es sollte witzig sein, doch das Gegenteil ist der Fall, denn es ist weder gewollt noch gekonnt, dafür sterbenslangweilig, vollkommen uninspiriert, wie Bauschaum in einer Quarkspeise und am Ende mit einem erbärmlichen Versuch verschriftlichter Selbstironie. Der Förderverein Schwäbischer Dialekt e. V. und die Stadt Reutlingen hätten ihre Förderung mal lieber in sinnvolle Projekte gesteckt, statt sie in diesem Buch zu verbrennen.

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Veröffentlicht am 25.09.2025

Keine Liebe, kein Hass, nur Abneigung

Like / Hate
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48 / 100
Thriller steht drauf, Thriller ist nicht drin.
Instagram steht halb drauf, Instagram ist drin.
Wohlstandsverwahrlosung steht nicht drauf, Wohlstandsverwahrlosung ist drin.

Es ist ein leidiges ...

48 / 100
Thriller steht drauf, Thriller ist nicht drin.
Instagram steht halb drauf, Instagram ist drin.
Wohlstandsverwahrlosung steht nicht drauf, Wohlstandsverwahrlosung ist drin.

Es ist ein leidiges Problem mit Stories, die irgendwie dem Zeitgeist entsprechen und zugleich doch den einen oder anderen althergebrachten und bisweilen konservativen Wert subtil vermitteln sollen – das funktioniert meist eher schlecht als recht. Hass im Internet, (freiwillige) Verletzung der Privatsphäre, ungeprüfte Ratschläge von Fremden bei Social Media übernehmen und dann wundern, dass was passiert – mag alles stimmen und geschehen, mag alles schlimm sein, doch die Vermischung dieser Inhalte in einem Buch gelingt nicht.

Überhaupt wirken die meisten Aspekte geradezu lachhaft irrational, etwa: Wir verdienen Tausende mit dem Gesicht unserer Tochter – irgendwas Absehbares passiert – omg jemand macht was fieses wir müssen sofort damit aufhören – aber die Einnahmen!!

Bescheuert ist, wer Bescheuertes macht – das gilt für fast alle Figuren in diesem Roman. Auch die Entwicklung des Klimax’ ist so hanebüchen… pff, ach nee, lest was Spannenderes.

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Veröffentlicht am 25.09.2025

Biografische Selbsttherapie

Schuld, Scham und der ganze Scheiß
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56 / 100
Schon wieder ein Ratgeber, schon wieder eine ziemliche Themenverfehlung. Eigentlich sagt die Überschrift schon alles aus: Da schreibt jemand seine Memoiren und denkt, er muss sie verbreiten, weil ...

56 / 100
Schon wieder ein Ratgeber, schon wieder eine ziemliche Themenverfehlung. Eigentlich sagt die Überschrift schon alles aus: Da schreibt jemand seine Memoiren und denkt, er muss sie verbreiten, weil er Wissen einflicht, das anderen Menschen weiterhelfen könnte. Das ist grundsätzlich ein edler Gedanke, aber nur weil man eine wilde Karriere mit vielen Höhen und Tiefen durchlebt (hat), ist das noch keine triftige Daseinsberechtigung für ein entsprechendes Buch.

Versteht mich nicht falsch: Es ist achtenswert, was Philipp Ruland durchgemacht hat, um am Ende an dem Punkt anzukommen, an dem er heute steht. Seine eigene Geschichte dann allerdings in die Ratgebersparte einzubringen, sehe ich in dem Zusammenhang etwas problematisch, denn dafür ist es etwas zu wenig.

Daneben gibt es wieder sinnlose Unstimmigkeiten wie Rechtschreibfehler, falsche Worttrennungen und eine kaum zu durchschauende Chronologie. Und dann ist da noch das letzte Kapitel, in dem es vollständig nicht mehr um Selbsthilfe, sondern nur noch um Drama in seiner eigenen Welt geht – was deplatziert wirkt.

Als Biografie eines weniger bekannten Menschen schon nett, als Ratgeber nicht zu gebrauchen – ziemliches Mittelmaß.

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Veröffentlicht am 25.09.2025

Das F-Wort allein macht kein gutes Buch

Die subtile Kunst des Daraufscheißens
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45 / 100 (Anmerkung: Ich habe die englischsprachige Originalausgabe gelesen.)
Wer meint, die ausufernde Verwendung des Wortes „F--k“ sei ein Qualitätsmerkmal und macht ein Buch praktisch von allein zu ...

45 / 100 (Anmerkung: Ich habe die englischsprachige Originalausgabe gelesen.)
Wer meint, die ausufernde Verwendung des Wortes „F--k“ sei ein Qualitätsmerkmal und macht ein Buch praktisch von allein zu einem Meisterwerk, dem ist nicht mehr zu helfen.

Dieses Buch ist derart amerikanisch und voller hohlem Geschwafel, dass es mir bange wird, sieht man sich die Absatzzahlen an. Die Ratschläge hätten wohl auch auf ein A4-Blatt gepasst, sind sie doch einerseits viel zu universell und andererseits viel zu spezifisch – dazwischen gibt es nichts.

Es freut mich für den Autor, dass er aus einem schlimmen persönlichen Ereignis immerhin Kraft und Motivation schöpfen konnte, um das eigene Leben umzukrempeln, aber inwiefern ist das allgemeingültig? Aus meiner Sicht kaum. Wild, dass er das trotzdem als Aufhänger nimmt, ein solches Buch zu verfassen. Von der Wirkung des Covers bleibt einfach viel zu wenig übrig.

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