Cover-Bild Der Maulbeerbaum
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 14.02.2019
  • ISBN: 9783825151829
  • Empfohlenes Alter: ab 9 Jahren
Allison Rushby

Der Maulbeerbaum

Dieter Fuchs (Übersetzer), Nina Schmidt (Illustrator)

Die zehnjährige Immy und ihre Familie ziehen in ein kleines Dorf bei Cambridge in England. In einem idyllischen Cottage wollen sie alles, was in Australien bedrückend war, hinter sich lassen. Aber ein uralter, dunkler, riesiger Baum im Garten stört ihren Frieden. Die Dorfbewohner fürchten ihn und erzählen, er würde die Mädchen des Hauses in der Nacht vor ihrem elften Geburtstag rauben. Die Dorfbewohner fürchten ihn und erzählen, er würde die Mädchen des Hauses in der Nacht vor ihrem elften Geburtstag rauben.
Das ist natürlich Humbug, meint Immy, bis ein merkwürdiges Lied in ihrem Kopf auftaucht und sie merkt, dass fast alle im Dorf sie und das Cottage meiden … Allison Rushby versteht es, ihre Leserinnen und Leser von Beginn an zu fesseln, und kreiert bis zur Lösung des geheimnisvollen Rätsels einen ungeheuren Spannungsbogen, der altersspezifische Themen wie Schulwechsel, Vorurteile, Liebe zu und Konflikte mit den Eltern ebenso umfasst wie große Themenkomplexe wie Empathie, Depression, Verantwortung und wahre Freundschaft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2019

sehr schöne Geschichte, spannend und einfühlsam erzählt

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Allison Rushby erzählt in diesem Buch die Geschichte von der fast zwölfjährigen Immy und ihrer Familie, die für ein Jahr von Sydney in ein kleines Dorf bei Cambridge in England ziehen. Immys Mutter, eine ...

Allison Rushby erzählt in diesem Buch die Geschichte von der fast zwölfjährigen Immy und ihrer Familie, die für ein Jahr von Sydney in ein kleines Dorf bei Cambridge in England ziehen. Immys Mutter, eine Herzchirurgin nimmt an einer Weiterbildung teil, arbeitet im Krankenhaus und Immys Vater befindet sich im Sabbatjahr, da Erlebnisse im Zusammenhang seiner Tätigkeit als praktischer Arzt ihn lähmen, er an Depressionen leidet und Immy manchesmal mit daraus entstehenden Situationen überfordert wird.

Auf der Besichtigungs-Rundfahrt mit der eingeschalteten Immobilienmaklerin entdecken die Drei ein Haus, das Lavendel-Cottage, dass sie magisch anzieht. Sowohl die Maklerin als auch Dorfbewohner raten ihnen ab, erzählen über einen Maulbeerbaum im Garten, der in den letzen Jahrhunderten zwei Mädchen in der Nacht vor ihrem zwölften Geburtstag geraubt hätte. Die Dorfbewohner treibt eine große Angst an, beipielsweise wechseln sie vor dem Cottage die Strassenseite...

Zudem gibt es für Immy Probleme neue Schulfreunde zu finden, gegen Vorurteile und die Mythen um diesen Maulbeerbaum anzugehen....

Allison Rushby erzählt diese Geschichte sehr spannend und einfühlsam; man mag dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Neben Themen wie Freundschaft, Überwinden von Vorurteilen, Achtsamkeit oder Schulwechsel stehen vor allem auch die Aspekte des Vergebens - anderen und auch sich selber - und der Zusammenhalt in der Familie, trotz und inklusive Streitigkeiten im Mittelpunkt. Wie schon angedeutet, bleibt es bis zum Ende spannend, wobei das Ende auch überraschende und nicht unbedingt vollkommen nachvollziehbare Details beinhaltet, welche ein wenig bildlich/märchenhaft, aber nicht störend wirken und insgesamt dennoch sehr stimmig wirken.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Der Maulbeerbaum

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Die zehnjährige Immy zieht mit ihren Eltern aus dem weit entfernten Sydney nach England, damit einerseits Immys Mutter in einer Spezialklinik in Cambridge arbeiten kann. Andererseits bedeutet dies auch ...

Die zehnjährige Immy zieht mit ihren Eltern aus dem weit entfernten Sydney nach England, damit einerseits Immys Mutter in einer Spezialklinik in Cambridge arbeiten kann. Andererseits bedeutet dies auch einen Neuanfang für die Familie. Denn die emotionalen Probleme von Immys Vater bedrohen den Familienzusammenhalt. Als ehemaliger Hausarzt leidet der Vater nach einem Vorfall mit einem seiner Patienten, in dessen Folge zwei Menschen ums Leben kamen, an Depressionen und kann nicht mehr arbeiten.

Auf der Suche nach einem neuen Heim entdecken sie ein ansehnliches Cottage in einem kleinen Dorf, das ihren Vorstellungen entspricht. Nur der uralte, knorrige und völlig blattlose, ja dadurch dunkel und sehr wild aussehende Maulbeerbaum im Garten lässt sie in der Entscheidung wanken. Und dann ist da noch die Legende, dass eben jener Baum Mädchen am Vorabend ihres elften Geburtstages "stiehlt".

Während das ganze Dorf sich von dem Baum fernhält, und obwohl bereits zwei Mädchen spurlos verschwunden sind, glauben Immys Eltern nicht daran und ignorieren die Warnungen. Immy selbst fühlt sich vom Haus und den Gerüchten über den unheimlichen Baum angezogen, bald hört sie ein seltsames Lied in ihrem Kopf.

"Am Maulbeerbaum geh nur behutsam vorbei,
sonst holt er die Töchter sich,
eins, zwei, drei.
Im Dunkeln und heimlich – spurlos sogar,
erleben sie nie ihr zwölftes Jahr."


Die Familie zieht in das Haus, und Immy und ihre Eltern versuchen, ihre neue Existenz aufzubauen. Der elfte Geburtstag von Immy rückt stetig näher, und mittlerweile sieht Immy Dinge und Bilder, die nicht wirklich da sind. Immer öfter fragt sie sich, ob sie das Rätsel lösen kann oder ob auch sie ein Opfer des Baumes wird...


„Der Maulbeerbaum“ von Allison Rushby ist eine rätselhafte Geschichte, bei der Logik und rationales Denken ein wenig beiseite geschoben und die Fantasie des jugendlichen Lesers angeregt werden. Eine aufgeladene Stimmung und unerklärliche, paranormale Ereignisse schaffen einen gruseligen und packenden Spannungsfaktor, der altersgerecht und zu keinem Zeitpunkt verstörend oder gar abschreckend ist. Tatsächlich ruft der Baum unterschiedliche Emotionen hervor. Steht zu Beginn dessen Bösartigkeit im Vordergrund und geht damit Ablehnung einher, überwiegt später das Mitleid.

Die Autorin erzählt von alltäglichen Problemen, dem Umgang mit Mobbing und psychischen Erkrankungen, den Auswirkungen auf die Menschen und ihre Beziehungen, den Versuchen, dies alles zu bewältigen.

Allison Rushbys Figuren sind glaubwürdig und realitätsnah. Immy wächst bei fürsorglichen und liebevollen Eltern auf, die nicht losgelöst von eigenen Schwächen betrachtet werden. Die Autorin macht ihren jugendlichen Lesern bewusst, dass es eben im Leben der Erwachsenen nicht nur perfekte Momente gibt, sondern auch solche, in denen sie keine Antworten haben, dass sie manchmal nicht einmal die Fragen kennen. Dass sie manchmal sich selbst nicht mehr (er)kennen.

Immy ist unglaublich reif für ihr Alter und setzt sich entschlossen und mutig mit den Tatsachen auseinander. Streit oder Konflikte sind überhaupt nicht ihr Ding. Vorhandener Ängste und das auf sie einwirkenden übernatürliche Geschehen halten sie nicht davon ab, das Geheimnis des Baumes zu ergründen.

Dabei trifft sie immer wieder auf Gefühle, die sie einordnen muss. Gerade die Konfrontation mit dem, was ihr Vater durchmacht, nötigt ihr einen Lernprozess ab. Es ist schwer für ein Mädchen ihres Alters, ihren einst aktiven, an allem beteiligten Vater nun als traurige und defensive Person zu sehen, die sich dem Leiden hingibt.

Allison Rushby verdeutlicht an der Figur von Immy, wie wichtig es ist, verständnisvoll, leidenschaftlich und hilfsbereit für etwas einzutreten.

Und so zeigt sich „Der Maulbeerbaum“ letzten Endes als eine beachtliche und faszinierende Parabel für das Helfen, Verantwortung, Heilung, Vergebung und Wertschätzung des Lebens und verdeutlicht, dass Hass und Wut nicht funktionieren.