Cover-Bild Die Zeit der Jäger
Band 3 der Reihe "Die Karl-Wieners-Reihe"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783104914299
Andreas Götz

Die Zeit der Jäger

Kriminalroman
München 1958. Zwischen Stadtjubiläum, alten Seilschaften und erstem Nazi-Prozess geraten zwei Freunde in ein erbittertes Katz-und-Maus-Spiel – der Abschlussband der 1950er-Jahre-Trilogie um den Journalisten Karl Wieners, seine Nichte Magda und Oberkommissar Ludwig Gruber
Im Frühjahr 1958 sortiert Journalist Karl Wieners nach einem Herzinfarkt sein Leben neu. Dabei wird ihm eines immer klarer: Er kann nicht ohne Magda sein, die von ihrem Mann, dem Bauunternehmer Blohm, drei Jahre zuvor nach Amerika verbannt wurde. Karl weiß, dass er an Blohm nicht vorbeikommt. Und entschließt sich, bis zum Äußersten zu gehen.
Als Blohm drei Monate später aus seiner Villa verschwindet, nimmt Oberkommissar Ludwig Gruber die Ermittlungen auf. Eine erste Spur führt ihn zu Nakam, einer Gruppe jüdischer Rächer. Und ein Tipp zu seinem Jugendfreund Karl Wieners. Ist Karl wirklich in die Sache verwickelt? Und wenn ja, wie weit ist Ludwig bereit zu gehen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen?
 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2022

Fulminantes Ende einer Trilogie

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„Die Zeit der Jäger ist der spannende Abschluss der 50er-Jahre-Trilogie. Der Journalist Karl Wieners hofft auf die Rückkehr seiner großen Liebe. Sein langjähriger Freund, der Kriminalbeamte Ludwig Gruber ...

„Die Zeit der Jäger ist der spannende Abschluss der 50er-Jahre-Trilogie. Der Journalist Karl Wieners hofft auf die Rückkehr seiner großen Liebe. Sein langjähriger Freund, der Kriminalbeamte Ludwig Gruber ermittelt im Fall Blohm. Der ist nämlich spurlos verschwunden und hinterlässt eine lange Blutspur. Wurde er tatsächlich ermordet oder setzte er sich ins sichere Ausland ab? Wie verhält es sich mit dem Israelischen Geheimdienst und was hat er mit den Attentaten auf die Größen des Dritten Reiches zu tun?

Es ist wahrlich ein rasantes Ende, welches uns der Autor Andreas Götz hier präsentiert. Was ich sehr gut fand, dass sind die Blicke in die Vergangenheit. Sprich in die ersten beiden Bände. So kommt jeder sofort rein in die Geschichte. Selbst dann, wenn dies der erste Band der Serie sein sollte.

Schon erstaunlich, wie viele Größen der Nationalsozialisten in der neuen BRD wieder Macht erhielten. Kaum zu glauben, dass alle nur arme Mitläufer waren, die zum Morden und Denunzieren geradezu gezwungen wurden. So liest sich das Thema hier und es ist realistisch für alle, die sich mit der neueren Geschichte unseres Landes beschäftigten. Es gibt etliche Verwicklungen und viele spannende Momente, die eine Unterbrechung beim Lesen kaum zuließen.

Für mich eine gelungene Reihe, die viele Fakten beinhaltet und auch in das Genre Historischer Krimi passt. Das Cover ist perfekt zur Zeit und zum Thema „Kalter Krieg und Spionage“ gewählt. Eindeutige Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Ein gelungener Abschluss der Trilogie

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In diesem dritten Band der Trilogie um Karl Wieners, Ludwig Gruber und Magda Blohm verschwindet der despotische Ehemann Magdas beinahe spurlos. Außer einem leer geräumten Tresor, einem großen Blutfleck ...

In diesem dritten Band der Trilogie um Karl Wieners, Ludwig Gruber und Magda Blohm verschwindet der despotische Ehemann Magdas beinahe spurlos. Außer einem leer geräumten Tresor, einem großen Blutfleck und einem toten Leibwächter ist nichts zu finden. Ist Walter Blohm entführt worden? Wenn ja, von wem?

Ausgerechnet Ludwig Gruber, der nach einem Intermezzo als Berufsdetektiv wieder in den Polizeidienst zurückgekehrt ist, wird mit der Aufklärung dieses mysteriösen Falles betraut. Während sein Vorgesetzter Magda Blohm und Karl Wieners, den alle für ihren Onkel halten, als Verdächtige ansieht, geht Gruber einem anderen Hinweis nach. Er hat nämlich den Tipp erhalten, dass sich Blohms Reichtum auf geraubtem Zahngold begründet ....

„Wer nicht mit offenen Karten spielen kann, der spielt falsch. Und das ist nie der Anfang von etwas Gutem.“ (S. 110/111)

Meine Meinung:

„Die Zeit der Jäger“ ist der Abschluss der Trilogie von Andreas Götz. Wie schon in den Vorgängern beschreibt der Autor die Zeit der Neuausrichtung von Polizei, Wirtschaft und Gesellschaft im Nachkriegsdeutschland. Viele der ehemaligen Nazis sind wieder in einflussreichen Positionen, die sie um keinen Preis aufgeben wollen. Daneben steuert der Kalte Krieg langsam aber unaufhörlich seinem Höhepunkt zu. Mitarbeiter von Spionage und Gegenspionage bespitzeln die Bürger und einigen Gruppierungen geht die Aufarbeitung der NS-Verbrechen zu lasch vor sich, weshalb sie das Recht in ihre eigenen Hände nehmen.

Diese Zeit um 1958 dient Alexander Götz als Kulisse für seinen Krimi, der weniger ein klassischer Whodunit-Krimi als ein zeitgeschichtliches Dokument ist. An manchen Stellen ist das Buch spannend, andere hätten ein wenig gestrafft werden können.

Die politischen Hintergründe sind sehr gut dargestellt. Durch zahlreiche Rückblenden werden einzelne Zusammenhänge erläutert.

Eine der zentralen Fragen ist, ob man aus Liebe zum Mörder werden kann, oder ob es mehr dazu bedarf. Wie gut kennt man seine Freunde wirklich?

Die Aufklärung der Herkunft von Agota und Danuta klingt abenteuerlich. Aber, in den Wirren des Zweiten Weltkrieges ist wohl viel möglich gewesen. Ich persönlich finde dieses Happy End (wenn es eines sein sollte) ein wenig zu dick aufgetragen.

Interessant ist, wie unterschiedlich DDR und BRD bei der Aufklärung und Verfolgung von NS-Verbechen vorgegangen sind.

Fazit:

Ein gelungener Abschluss der Trilogie, der mehr zeitgeschichtlicher Roman als Krimi ist. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.