Unvorstellbares Leid durch Flucht und Vetreibung
Heimat aus Eis und AscheDas Buch beginnt mit der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Und was dann folgt ist eine Geschichte, die berührt. Lena von Schweig sitzt am Bett ihrer sterbenden Mutter. Die möchte ihr noch etwas ...
Das Buch beginnt mit der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Und was dann folgt ist eine Geschichte, die berührt. Lena von Schweig sitzt am Bett ihrer sterbenden Mutter. Die möchte ihr noch etwas sagen, aber ihr fehlt die Kraft. Auch wenn Lena ihrer Mutter nicht sehr nahe stand, sie trauert trotzdem. Bis, ja bis sie eine Adoptionsurkunde findet und aus allen Wolken fällt. Damit hat sie niemals gerechnet. Waren ihre Eltern deshalb so unnahbar? Wer sind denn nun ihre „richtigen“ Eltern? Lena fühlt sich, als stände ein riesiger Berg vor ihr, den sie erklimmen muss.
Der Roman wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Einmal geht es um die Vergangenheit. Das Leben in Ostpreußen auf einem Hof. Die Furcht vor den Russen und dann die Flucht nach Deutschland. Der andere Erzählstrang spielt im Leben von Lena. Lena macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Dabei steht ihr der langjährige Anwalt der Familie zur Seite. Und nicht nur der. Noch lange nach dem Krieg gab es Einrichtungen, die sich um die Zusammenführung von Familien bemühten. Es ist also durchaus denkbar, dass noch nach 1993 die Suche nach Angehörigen erfolgreich war.
Die Bücher der Autorin gefallen mir immer wieder. Auch dieses entwickelte sich aus Tatsachen, die zu einem spannenden Roman verarbeitet wurden. Die Geschehnisse um Lena sind dabei für meinen Geschmack zu ausführlich geschrieben. Hier hätte ich mir mehr Fakten zur Flucht aus Ostpreußen gewünscht. Eine Leseempfehlung gebe ich aber sehr gerne.