Poetisch
„Ich schaute zurück und stellte mir ein Band vor, das sich zwischen mir und dem Land spannte und immer dünner wurde, bis es zerriss“
„Es war ein gänzlich blindes Weiß. Einsamkeit, dachte ich, vielleicht ...
„Ich schaute zurück und stellte mir ein Band vor, das sich zwischen mir und dem Land spannte und immer dünner wurde, bis es zerriss“
„Es war ein gänzlich blindes Weiß. Einsamkeit, dachte ich, vielleicht sah so die Einsamkeit aus.“
Eine Kreuzfahrt nach Alaska. Eine Frau, Mitte 40, begibt sich auf diese Reise um dort Bilder für einen Verlag von der Arktis zu machen. Aufgrund der Witterungsverhältnisse und des Eises muss das Schiff seine eigentliche Route ändern und jetzt beginnt das kleine Abenteuer. Auf dem Schiff trifft sie auf Touristen ganz unterschiedlicher Art, auf dem Land auch auf Einheimische.
Ein leises, sanftes Buch, das sich ganz langsam ins Herz schleicht. Die Naturbeobachtungen sind wunderbar eingefangen, die Überlegungen der Protagonistin schon fast philosophisch. Die Landschaft sieht man vor sich, man spürt die Kälte. Bekommt sofort Fernweh und möchte sich auf eine Reise begeben. Die Mitreisenden sind ganz unterschiedlich. Vom Influenzer, über einen Buchclub und Schriftsteller bis zum Rentner sind einige Charaktere vertreten. Die Gedanken der Protagonistin kommen ganz gut ohne Bewertung aus. Hier hat die Autorin haarscharf beobachtet und überlässt es dem Leser sich eine Meinung zu bilden.
Bei poetischer Sprache bin ich ja immer dabei, noch dazu gibt’s hier interessante Denkanstöße. Für mich ein sehr gelungener Roman.